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Verfahren und Vorrichtung zum Rundbiegen und Belegen von Hartfaserplatten
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, rundgebogene Hartfaserplatten 'herzustellen,
welche an einer oder an beiden Seiten mit einem Belag aus Metall oder einem anderen
Stoff versehen sind. Derartige Beläge können z. B. erwünscht sein, wenn die Faserplatten
zu Fässern oder Rohren verarbeitet werden sollen, welche- an der Innenseite vollkommen
dicht sein müssen. In diesem Fall würde also an der Innenseite der Biegung ein Belag
aus Metallblech, Metallfolie od. dgl. vorzusehen sein.
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Für andere Zwecke kann es notwendig sein, die Stabilität der rundgebogenen
Faserplatten dadurch zu erhöhen, daß an der Außenseite eine Armierung aus Metallblech
od. dgl. vorgesehen wird.
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Falls die aus den gebogenen Faserplatten hergestellten Körper, z.
B. Fässer, sowohl innen gut abdichten als auch außen armiert sein sollen, was z.
B. bei halbharten Platten mit spezifischen Gewichten zwischen 0,4 und o,8 erforderlich
sein kann, so entsteht das Problem, die Platten mit zwei Belegungen gleichzeitig
zu versehen.
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Man kann nun Hartfaserplatten od. dgl. in der Weise rundbiegen, daß
man die Platten auf einer Seite anfeuchtet und dann zwischen zwei Preßwalzen hindurchführt.
Dabei wird mindestens die
der der Platte zugewandte Walze erhitzt.,
Die Erfindung besteht nun darin, dieses Rundbiegen der Platten derart durchzuführen
und die zum Rundbi,agen benutzte Einrichtung derart aus-_ zu.gestalten, daß- gleichzeitig
mit der Biegung der Fäserplatten an- einer oder an beiden Seiten Be-'-legUrigeri
mit der Platte verbunden werden. Auf diese Weise Werden besondere Arbeitsgänge für
die Aufbringung der Beläge eingespart. In der Zeichnung sind einige beispielsweise
Ausführungsformen von Einrichtungen zur Ausführung des neuen Verfahrens dargestellt.
Es zeigt Abb. i eine Einrichtung zur Herstellung einer gebogenen, mit Innenbelag
verseli-enen Faserplatte, Abb.2 eine Einrichtung zur Herstellung einer gebogenen,
mit Außenbelag versehenen Faserplatte, Abb. 3 eine Einrichtung zur gleichzeitigen
Herstellung einer Außen- und Innenbelegung beim Rundbiegen von Faserplatten.
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In den Abbildungen ist mit i der Führungstisch bezeichnet, der mit
Rollen 2 für die Fortbewegung der ebenen Platte 3 versehen ist. Die Platte wird
auf der einen Seite, wie bei 4 angedeutet, mit Anfeuchtungs- oder. Klebmitteln versehen
und gelangt danach zwischen die Preßwalzen 5 und 6, von denen die Walze 5 auf einer
Temperatur gehalten wird, -welche sich nach derZusammensetzung des Anfeuchtungs-
oder Klebmittels richtet und sowohl das Rundbiegen der Platte als auch das Haften
des Belages an dieser fördert. Durch den Druck der beiden Preßwalzen erhält die
Platte eine gebogene Form, die sie zwischen den Leitwalzen des Leitwerkes, in welches
die Platte bei weiterem Vorschub gelangt, beibehält.
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Um an der Innenseite der Plattenbiegung einen Belag aus Aluminiumfolie
od. dgl. aufzubringen, ist eine Rolle 12 vorgesehen, auf welcher eine Aluminiumfolie
der gewünschten Stärke in passender Breite aufgewickelt ist. Der Aluminiumstreifen
13 läuft gleichzeitig mit der Faserplatte zwischen die Preßwalzen 5 und 6 ein und
verbindet sich unter der Einwirkung des Druckes der Preßwalzen und der zugeführten
Wärme fest mit der Platte. Das bei 4 auf .die Platte gebrachte Anfeuchtungsmittel
kann entweder Beimengungen eines Klebmittels besitzen oder überhaupt ein Klebmittel
sein, während die Temperatur und. der Druck der Preßwalzen im Hinblick auf das feste
Haften der Folie an der Platte gewählt werden.
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In Abb.2 ist ein;. Vorrichtung gezeigt, bei welcher die Faserplatte
3 an der gebogenen Außenseite mit einem Armierungsbelag aus Blech versehen wird.
Der Blechstreifen 14, der wieder zwischen die Walzen 5 und 6 mit einläuft, wird
von .einer Trommel 15 abgewickelt, die an der Unterseite der Platte 3 angeordnet
ist.
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Bei der Ausführung nach Abb. ,3 läuft gleichzeitig .ein Aluminiumband
13 und ein Blechband 14 zwischen die Walzen 5 und 6 mit ein, wobei besondere Vorrichtungen
für das Aufbringen von Klebstoffen od. dgl. vorgesehen werden können, die in der
Zeichnung nicht dargestellt sind. Zum Ankleben einer Aluminiumfolie an der Innenseite
der Plattenbiegung kann im Behälter 4 ein auf Kunstharzbasis hergestelltes flüssiges
Klebmittel eingefüllt werden, welches durch geeignete Einrichtungen gleichmäßig
über die gesamte Oberfläche der Platte verteilt werden kann.
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Ferner können Klebstoffbehälter 16 vorgesehen werden, welche über
die gesamte Breite des Belages 14 reichen und eine Anzahl von Austrittsöffnungen
für das Klebmittel aufweisen.
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Unter Belegungen im Sinne der Erfindung sind auch solche, z. B. Folien,
zu verstehen, welche lediglich dem Zweck .dienen, die getränkte Faserplatte nach
einer oder beiden Seiten hin zu schützen, während das Tränkungsmittel selbst als
Dichtungsmittel dient. An sich ist es bekannt, bei Holzfaserplatten, die zur Herstellung
von Behältern für leicht vergasbare Flüssigkeiten, wie Benzin, benutzt werden sollen,
Aluminiumfolien als Dichtungsmittel zu verwenden. Nach dem Verfahren der Erfindung
erfolgt jedoch die Aufbringung der Folie in einem Arbeitsgang mit dem Biegen der
Faserplatte, wobei außerdem durch Anwendung von Druck und Wärme sowohl der Biegungs-
als auch der Haftungsvorgang gefördert wird.
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Die mit den Belägen versehenen Faserplatten erweisen sich für verschiedene
Zwecke den üblichen Faserplatten überlegen, da ihre Stabilität eine größere ist
und durch entsprechende Wahl der Belagdicke so weit getrieben werden kann, daß die
Platten die Festigkeit uh.d Biegungsfähigkeit von Metallplatten erreichen oder sogar
übertreffen.
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Auch zur Herstellung von Platten, welche isolierende Eigenschaften
besitzen sollen, eignet sich das neue Verfahren.
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Schließlich liegt es auch im Bereich der Erfindung, Faserplatten mit
nichtmetallischen Schichten zu überziehen, die dann ähnlich wie die Metallbleche
oder Folien zwischen die Preßwalzen einlaufen und durch geeignete Mittel haftend
mit der Oberfläche der Platte verbunden werden.