DE4114038A1 - Verbundmaterial und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein insbesondere als Skilaminat dienendes
Verbundmaterial bestehend aus einer Schicht aus thermoplastischem
Kunststoff und einer damit verbundenen Schicht aus mit Fasern,
wie Glasfasern, Kohlenstoffasern oder dgl. verstärkten duromeren
Kunstharz als Matrixharz. Sie betrifft ferner ein vorteilhaftes
Verfahren zum Herstellen dieses Verbundmaterials.
Ein Verfahren zum Herstellen eines Verbundmaterials dieser Art
ist aus der AT-PS 3 49 366 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren
wird ein mit einem Epoxidharz imprägnierter Glasrovingstrang in
einer beheizten Bandpresse kontinuierlich an eine bahnenförmige
ABS-Folie warm anlaminiert und das Epoxidharz dabei ausgehärtet.
Aufgrund des unsymmetrischen Aufbaus des Verbundmaterials und der
unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten seiner
beiden Materialschichten besteht aber immer die Gefahr des
Schüsselns des fertigen Verbundmaterials.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verbundmaterial
der eingangs genannten Art anzugeben, das nicht zum Schüsseln
neigt.
Diese Aufgabe wird in dem erfindungsgemäßen Verbundmaterial gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Matrixharz der
faserverstärkten Schicht ein kalthärtendes Kunstharz vorteilhaft
eines auf Basis von Polyurethan ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein vorteilhaftes Verfahren zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundmaterials, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß eine bahnenförmige Folie aus thermoplastischem
Kunststoff kontinuierlich in Fertigungsrichtung bewegt
wird, daß eine flüssige Schicht eine Zweikomponenten-Mischung
eines kalthärtenden Polyurethanharzes mit einem bahnenförmigen
faserigen Verstärkungsmaterial zur gegenseitigen Durchdringung
gebracht und mit der Folie aus thermoplastischem Kunststoff
verbunden wird und das Polyurethan schließlich aushärtet.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens passiert das herzustellende Verbundmaterial während
des Härtens zumindest einen Kalibrierspalt.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß das
herzustellende Verbundmaterial während des Aushärtens längs einer
Wellenfläche geführt wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß man
auf die Folie aus thermoplastischem Kunststoff zuerst die
Zweikomponenten-Mischung aufbringt, in die danach das faserige
Verstärkungsmaterial hineingedrückt wird. Dabei wird vorteilhaft
zwischen dem zulaufenden faserigen Verstärkungsmaterial und den
Mitteln, die zu dessen Hineindrücken in die flüssige Polyurethanharzschicht
dienen, eine bahnenförmige Trennfolie zugeführt, die
mit dem auszuhärtenden Verbundmaterial den oder die Kalibrierspalte(e)
durchläuft.
In einer letzten vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens schließlich weist die Trennfolie verbundmaterialseitig
eine Oberflächenstruktur auf, durch die an der von der
Trennfolie kontaktierten Oberfläche der aushärtenden faserverstärkten
Polyurethanharzschicht eine entsprechende Oberflächenstruktur
eingeprägt wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur
kontinuierlichen Herstellung eines Skilaufflächenlaminates.
Eine Folie 1 aus hochmolekularen Polyethylen einer Dicke von
1,0 mm, die später im Ski als Skilauffläche dient und die einseitig
geschliffen und zwecks Erhöhung der Klebefreudigkeit in
bekannter Weise, z. B. durch Beflammung, vorbehandelt wurde, wird
von einer Vorratsrolle 2 abgezogen, über eine Umlenkrolle 3 auf
einen Fertigungstisch 4 gebracht und auf diesem kontinuierlich in
Fertigungsrichtung 5 bewegt. Auf diese Folie 1 wird mit Hilfe
einer Zweikomponenten-Auftragsstation 6 ein kalthärtendes Zweikomponenten-
Polyurethanharz in Form einer flüssigen Schicht 7 in
einer Menge von ca. 230 g/m² aufgebracht.
Von den Vorratsrollen 8 und 9 werden nun ein Glasfasergewebe 10
mit einem Flächengewicht von 450 g/m² bzw. eine 50 µm starke
PE-Folie als Trennfolie 11 übereinander über eine Walze 12
geführt und dabei das Glasfasergewebe 10 in die flüssige Polyurethanharzschicht
7 hineingedrückt. Der Spalt zwischen der Folie 1
und der Walze 12 dient als Kalibrierspalt. Nach dem Passieren
von drei weiteren Walzen 13 ist das Glasfasergewebe 10 vom
flüssigen Polyurethanharz vollständig durchtränkt.
Der von der letzten Walze 13 ablaufende Verbund 14 durchläuft nun
die Aushärtestrecke 15, in welcher das Polyurethanharz aushärtet.
Da das eingesetzte Polyurethanharz eine Abbindezeit von ca. 60 s
aufweist, muß die vollständige Durchtränkung des Glasfasergewebes
10 mit dem Polyurethanharz ebenfalls in einer Zeit von 60 s nach
Herstellung zur Polyurethan-Zweikomponentengemisches beendet
sein. Von dem so gebildeten Skilaufflächenlaminat 16 wird dann an
der Walze 17 die Trennfolie 11 mit Hilfe einer Aufspulvorrichtung
18 wieder abgezogen und das Skilaufflächenlaminat 16 mittels
einer durch 19 angedeuteten Vorrichtung seitlich besäumt. Das
Skilaufflächenlaminat passiert dann die Abzugeinrichtung 20, von
der die Laminat-Komponenten und schließlich das Laminat selbst
durch die Vorrichtung gezogen werden. Das fertige Skilaufflächenlaminat
16 wird bei 21 aufgerollt. In Abweichung davon
kann anschließend an die Abzugseinrichtung 20 auch eine Vorrichtung
zum Ablängen des Laminates in Einzelstreifen vorgesehen
werden.
Das so hergestellte Skilaufflächenlaminat 16 hat eine Dicke von
1,5 mm und ein Flächengewicht von ca. 1700 g/m². Es kann dann
vorteilhaft an der Seite der glasfaserverstärkten Polyurethanharzschicht
mechanisch aufgerauht werden, um bei der Skiherstellung
die Haftung zu den anschließenden anderen Skibauteilen zu
erhöhen.
Anhand von Fig. 2 sei nun eine andere Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben. Sie unterscheidet sich vom Verfahren
nach Fig. 1 dadurch, daß nach der Walze 12 der Verbund 14′ in
einer Unterbrechung des Fertigungstisches 4 in einer aus mehreren
Druckwalzen bestehenden Knetwalzenstrecke 22 längs einer Wellenfläche
geführt wird, wodurch die gegenseitige Durchdringung des
Glasfasergewebes 10 mit dem Polyurethanharz gefördert wird. Der
Verbund 14′ läuft dann unter der Walze 23 wieder auf den Fertigungstisch
4 auf und passiert dann die Aushärtestrecke 15.
Die in den beiden Fig. 1 und 2 beschriebenen Anlagen können
z. B. auch zur Herstellung von Skioberflächenlaminaten verwendet
werden. Dazu setzt man z. B. als Folie 1 eine ABS-Folie einer
Dicke von 0,5 mm ein. Der Zweikomponenten-Polyurethanharzauftrag
beträgt etwa 350 g/m² und das eingesetzte Glasfasergewebe hat ein
Flächengewicht von 700 g/m². Das Flächengewicht des erhaltenen
Skioberflächenlaminates beträgt dann ca. 1500 g/m², seine Dicke
1,2 mm.
In einer Variante zu den bisher beschriebenen Herstellungsverfahren
kann man nun eine Trennfolie 4 einsetzen, die laminatseitig
eine feine Oberflächenstruktur aufweist, mit deren Hilfe eine
an der von der Trennfolie kontaktierten Oberfläche der aushärtenden
faserverstärkten Polyurethanschicht eine entsprechende Oberflächenstruktur
eingeprägt wird.
Claims (8)
1. Verbundmaterial, insbesondere Skilaminat, bestehend aus einer
Schicht aus thermoplastischem Kunststoff und einer damit
verbundenen Schicht aus mit Fasern, wie Glasfasern, Kohlenstoffasern
und dgl. verstärktem duromeren Kunstharz als
Matrixharz, dadurch gekennzeichnet, daß das Matrixharz ein
kalthärtendes Kunstharz ist.
2. Verbundmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Matrixharz eines auf Basis von Polyurethan ist.
3. Verfahren zum Herstellen eines Verbundmaterials nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine bahnenförmige
Folie (1) aus thermoplastischem Kunststoff kontinuierlich in
Fertigungsrichtung (5) bewegt wird, daß eine flüssige Schicht
(7) aus einer Zweikomponenten-Mischung eines kalthärtenden Polyurethanharzes
mit einem bahnenförmigen faserigen Verstärkungsmaterial
(10) zur gegenseitigen Durchdringung gebracht
und mit der Folie (1) aus thermoplastischem Kunststoff verbunden
wird und das Polyurethanharz schließlich aushärtet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
herzustellende Verbundmaterial während des Härtens zumindest
einen Kalibrierspalt passiert.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das herzustellende Verbundmaterial während des Härtens längs
einer Wellenfläche geführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Folie (1) aus thermoplastischem Kunststoff
zuerst die Zweikomponenten-Mischung aufgebracht wird,
in die danach das faserige Verstärkungsmaterial (10)
hineingedrückt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem zulaufenden faserigen Verstärkungsmaterial
(10) und den Mitteln (12), die zu dessen Hineindrücken
in die flüssige Polyurethanharzschicht (7) dienen,
eine bahnenförmige Trennfolie (11) zugeführt wird, die
mit dem aushärtenden Verbundmaterial den oder die Kalibrierspalt(e)
durchläuft.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennfolie (11) verbundmaterialseitig eine Oberflächenstruktur
aufweist, durch die an der von der Trennfolie kontaktierten
Oberfläche der aushärtenden faserverstärkten Polyurethanharzschicht
eine entsprechende Oberflächenstruktur eingeprägt
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0097990A AT394971B (de) | 1990-04-27 | 1990-04-27 | Verbundmaterial und verfahren zu dessen herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4114038A1 true DE4114038A1 (de) | 1992-02-27 |
Family
ID=3504172
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4114038A Withdrawn DE4114038A1 (de) | 1990-04-27 | 1991-04-29 | Verbundmaterial und verfahren zu dessen herstellung |
Country Status (2)
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DE (1) | DE4114038A1 (de) |
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1990
- 1990-04-27 AT AT0097990A patent/AT394971B/de not_active IP Right Cessation
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1991
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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ATA97990A (de) | 1992-01-15 |
AT394971B (de) | 1992-08-10 |
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Legal Events
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