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Die Erfindung bezieht sich auf eine Bauplatte mit einem rechteckigen Plattenkörper aus Polyurethanschaumstoff, der auf einer seiner beiden Flachseiten mit einer vorzugsweise an mindestens einem
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über den Umriss des Plattenkörpers vorstehende Beschichtung aufweist.
Der Plattenkörper wird als kontinuierlicher Schaumstoffstrang auf einem endlosen bewegten Fördergut erzeugt, erhärten gelassen und durch Abschneiden in Querrichtung auf eine vorbestimmte Länge gebracht. Bisher war es üblich, die beispielsweise aus Bitumenpappe bestehende starke Beschichtung nachträglich auf den gemäss dem vorstehend erwähnten Verfahren für sich als Schaumstoffstrang hergestellten und dann in einzelne Platten zerschnittenen Plattenkörper aufzubringen. Dies geschah mit Hilfe eines Klebemittels wie z. B. Heissbitumen, Kaltbitumen oder mittels eines Kunstharzklebers. Dabei war im allgemeinen, um eine möglichst ganzflächige Haftung der Beschichtung auf dem Plattenkörper zu gewährleisten, noch eine Anpressung je nach Art des Klebers für kürzere oder längere Zeit erforderlich.
Dies war zeitraubend und umständlich. Auch liess sich bei der bisherigen Art der Aufbringung und Befestigung der Beschichtung mittels eines Klebers nicht immer eine satte kraftschlüssige Verbindung auf der ganzen Fläche zwischen der Beschichtung und der vorher fertiggestellten Schaumstoffplatte gewährleisten. Damit ist aber, insbesondere bei Verwendung als Dachplatten, die Gefahr einer Loslösung der Beschichtung sowie einer unerwünschten Blasenbildung zwischen Beschichtung und Platte infolge Dampfdiffusion verbunden.
Es ist daher erwünscht, die hohe Klebkraft des Schaumstoffes selbst zur Herstellung einer besonders innigen Verbindung der Platte mit ihrer Beschichtung auszunutzen, dadurch die Gefahr des Loslösens der Beschichtung unter den späteren Verwendungsbedingungen der beschichteten Bauplatte mit Sicherheit zu vermeiden und ausserdem die fortlaufende Herstellung von vornherein mit der Beschichtung versehener Bauplatten in dem besonders für grössere Stückzahlen wirtschaftlichen Strangverfahren zu ermöglichen. Eine Aufbringung der Schaumstoffkomponenten im flüssigen Zustand unmittelbar auf das von dem bewegten Fördergurt getragene, starke Beschichtungsmaterial ist jedoch bei der Herstellung von Bauplatten der hier zur Rede stehenden eingangs genannten Gattung, die auf beiden Flachseiten mit ungleichmässig starken Beschichtungen versehen sind, mit Schwierigkeiten verbunden.
Der allmählich erkaltende und damit erhärtende Plattenkörper haftet sofort auf der ganzen Berührungsfläche fest an dem Beschichtungsmaterial. Daher sind ohne besondere Vorkehrungen unerwünschte Formänderungen, insbesondere Krümmungen der Platte infolge der in der Nachbarschaft beider Flachseiten des Plattenkörpers unterschiedlichen Schwindung des Schaumstoffes bei seiner Aushärtung kaum vermeidlich.
Es ist bereits bekannt, bei Schaumstoffplatten mit auf beiden Seiten gleich starker Beschichtung, die als fortlaufender Strang hergestellt werden, eine Gewebebahn in den Strang so einlaufen zu lassen, dass sie in die Mittenebene zwischen den beiden Flachseiten bzw. Beschichtungen des fertigen Erzeugnisses zu liegen kommt, um auf diese Weise dessen Zugfestigkeit zu erhöhen.
Im Gegensatz hiezu liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bei nur einseitiger oder ungleich starker Beschichtung auf beiden Flachseiten einer Bauplatte der eingangs genannten Art bestehende Neigung zur Formänderung infolge der beim Erkalten des Schaumstoffes auftretenden Schwindspannungen zu kompensieren.
Um dies zu erreichen, ist erfindungsgemäss in den Polyurethanschaumstoff des Plattenkörpers eine von diesem fest umschlossene Gewebebahn eingebettet. Dadurch lässt sich die ebene Form der fertigen Platte mit verhältnismässig geringem Aufwand gewährleisten, ohne dass ihre erwünschten Eigenschaften, zu denen insbesondere ihre Wärme und Schalldämmfähigkeit gehören, beeinträchtigt werden.
Vorzugsweise bildet die starke Beschichtung an mindestens einer Plattenkante einen Überstand, um beim Verlegen mehrerer solcher Platten nebeneinander ungedeckte Fugen zu vermeiden.
Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert : Fig. l zeigt im Aufriss (a) und im Seitenriss (b) eine Schaumstoffplatte mit einer einseitigen starken Beschichtung oder Kaschierung, die infolge der stärkeren Schwindung des Schaumstoffmaterials gegenüber dem bei noch weichem Schaumstoff aufgebrachten Material der Beschichtung nach zwei Richtungen stark gekrümmt ist, Fig. 2 zeigt als Grundriss (a), Aufriss (b) und Seitenriss (c) eine ebene Schaumstoffplatte mit einseitiger Beschichtung, die nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellt ist, Fig. 3 und 4 zeigen Ausführungsformen je einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung.
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der Bitumenpappebeschichtung--2--gegenüberliegenden Flachseite des Plattenkörpers-l-können Vorsprünge in Form flacher Kuppen --5--- vorgesehen sein. Auch kann auf der mit den Kuppen versehenen Plattenseite gewünschtenfalls noch eine Kaschierung oder Beschichtung mit dünner Aluminiumfolie (nicht dargestellt) vorgesehen sein.
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Fig. 3 und 4 veranschaulichen Einrichtungen zur Erzeugung des Plattenkörpers im Strangverfahren gemäss der Erfindung, wobei die Schaumstoffkomponenten im flüssigen Zustand unmittelbar auf das von dem bewegten Fördergut getragene starke Beschichtungsmaterial aufgebracht werden und dabei zugleich eine Gewebebahn in den sich bildenden Schaumstoffstrang einlaufen gelassen wird.--10--ist ein unterer und--11--ein oberer endloser Fördergurt, die als Unterlage bzw. als Deckschicht für den in bekannter Weise durch Aufschäumen kontinuierlich aus dem Schaumstoff --12-- entstehenden Plattenkörper dienen.
über den Fördergurt --10-- ist zur Bildung der Beschichtung eine Bahn aus Bitumenpappe --13-- von einer Vorratsrolle und über den Fördergurt--11--ein Formgurt--14--als Zwischenlage zwischen ihm und dem Schaumstoff - geführt. Der Formgurt--14--kann kreisrunde Perforationen aufweisen, welche den Grundrisskonturen der Unebenheiten --5-- entsprechen und kann durch ein mitlaufendes (nicht dargestelltes) Folienband aus schaumstoffabweisendem Kunststoff abgedeckt sein, in das sich der Schaumstoff zur Bildung der Unebenheiten-5--einpresst, wobei er in seiner Ausdehnung durch das Folienmaterial begrenzt wird.
Auch der andere Fördergurt --10-- kann durch ein solches Folienband überkleidet sein. --15-- ist der Schäumkopf, durch dessen Düse die Schaumstoffkomponenten nach unten auf die Bahn aus Bitumenpappe - gespritzt werden.
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--17-- inFührungsrolle--17--gesteuert werden. Statt einer Führungsrolle--17--kann auch eine Führungswalze oder eine nicht drehbare Führungsstange vorgesehen sein. Die Höhenlage der Gewebebahn innerhalb des Schaumstoffstranges wird so gewählt, dass das Gewebe die in dem Schaumstoff durch das Schwinden beim Aufhärten auftretenden Kräfte in solchem Umfang aufnimmt, dass eine unerwünschte Verformung der ebenen Platte vermieden wird. Die zweckentsprechend richtige Höhenlage lässt sich leicht durch die Herstellung einiger Proben ermitteln.
Der zwischen den Gurten ansteigende Schaumstoff durchdringt die Gewebebahn --16-- von unten her, sofern ein hinreichend weitmaschiges Gewebe verwendet wird.
Wird ein verhältnismässig engmaschiges oder faseriges Gewebe angewendet, so empfiehlt es sich, den Schaumkopf gemäss einer abgewandelten Einrichtung nach Fig. 4 so anzuordnen, dass die vereinigten
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unterhalb der gegebenenfalls vorhandenen oberen Beschichtung gedrückt wird. Das Durchspritzen des Schaumstoffes im flüssigen Zustand durch die Gewebebahn --16-- hat zur Folge, dass ein Teil davon an dem Gewebe hängen bleibt und sich hier zum Schaum entwickelt.
Das so benetzte und von Schaum umgebene Gewebe bleibt dann leichter in der entstehenden Schaumstoffplatte, unterhalb deren Oberfläche, ohne sichtbar zu werden und ohne eine etwaige obere Beschichtung zu berühren und dadurch deren Haftfähigkeit der Gewebebahn--16--vor dem Einlaufen unter den Schaumkopf--15-gegen den auftretenden Spritzdruck der Schaumstoffkomponenten aus der Düse des Schaumkopfes eine in ihrer Höhe verstellbare besondere Rolle, Walze oder Stange--18--quer zur Strangbewegungsrichtung anzuordnen.
Dieses Verfahren lässt sich überall anwenden, wo als fortlaufender Strang hergestellte Platten aus erhärtendem Schaumstoff infolge einseitiger oder zweiseitig ungleichmässiger Kaschierung oder Beschichtung der Gefahr unerwünschter Formänderung durch Schwindspannungen ausgesetzt sind.