DE2847867C2 - Handschutz für Karatesportler - Google Patents
Handschutz für KaratesportlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Handschutz für Karatesportler aus einem einstückigen Schutzpolster aus
weichelastischem Polyurethanschaum mit einem den Unterarm und das Handgelenk umhüllenden Unterarmbereich,
mit einem daran anschließenden, im Fingerbereich gekrümmten Handbereich, der an seiner
Innenseite eine Fingerhalterung aufweist, und mit einer schlauchartigen Daumenschutzhülle, die seitlich vom
Unterarmbereich ausgehend schwach angewinkelt neben dem Handbereich angeordnet ist.
Ein derartiger Handschutz für den Karatesport ist aus dem DE-GM 78 08 068 bekannt. Dieser Handschutz ist
aber im Handbereich nur schwach und im Bereich der Finger etwas stärker gekrümmt. Die für die Ausübung
des Karatesports jedoch erforderliche Faustballung muß durch eine Kraftanstrengung erreicht werden,
indem nämlich der Sportler den Handschutz in die erforderliche Form biegt. Dies führt bei dem bekannten
Handschutz jedoch zu einer schnellen Ermüdung des Sportlers. Außerdem ist die Befestigung des bekannten
Handschutzes im Unterarmbereich ohne Hilfsperson praktisch nicht möglich, da das plattenförmige Material
um den Unterarm herumgebogen und mit Bändern befestigt werden muß. Nachteilig ist ferner, daß der
schlauchartige Daumenschutz nach vorn offen ist. Dadurch sind Kratzverletzungen des Gegners möglich,
und außerdem kann auch der Träger des Handschutzes selbst am Daumen erheblich verletzt werden.
Ferner ist aus der DE-OS 24 60 582 eine Schutzvorrichtung für Arm und Hand gezeigt, die im wesentlichen
aus einem flach zugeschnittenen Kunststoff- oder Schaumstoffstück besteht, das entsprechend zusammengewölbt
und zusammengeklebt ist. Abgesehen von der geringen Dauerfestigkeit eines solchen Schutzes ist aber
der Fingerbereich nur durch eine flache Schale geschützt, die durch über die Außenseite durchgezogene
Bänder mit den Fingern bzw. der Handfläche gehalten werden kann. Dadurch, daß sich die Haltebänder
auch über die Außenseite des Handschutzes erstrecken, ist eine erhebliche Verletzungsgefahr
gegeben.
Schließlich ist aus dem DE-GM 74 12 063 ein sehr einfacher Boxhandschuh dargestellt, der zwar aus einem
Polyurethan-Integralschaum besteht, der aber als echter Sporthandschuh kaum zu gebrauchen ist, da er nur eine
einzige Höhlung zur Aufnahme der gesamten Hand aufweist, wobei die Finger auch nur um maximal 90°
abgewinkelt werden können und auch ein gesonderter Daumen nicht vorgesehen ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Handschutz zu schaffen, der eine
unverkrampfte Handhaltung in Verbindung mit leichtem An- und Ausziehen ermöglicht, wobei auch die
Verletzungsgefahr für den Träger und den Gegner ausgeschlossen sein soll.
Ausgehend von einem Handschutz der eingangs genannten Art ist zur Lösung der vorstehend genannten
Aufgabe erfindungsgemäß ein Handschutz mit folgenden Merkmalen vorgesehen:
1. Das Schutzpolster besteht aus einem Polyurethan-Integralschaum;
2. der Unterarmbereich besteht aus einem den
Unterarm umschließenden Rohr, das auf der Arm-Innenseite über seine ganze Länge mit einem
schmalen Schlitz versehen ist;
3. der Handbereich ist nach einer geschlossenen Faust ballonförmig geformt, im Bereich der Fingerspitzen
um etwa 180° gegenüber dem Handrückenbereich zurückgebogen und weist als Fingerhalterung einen
innenliegenden, angeformten Steg auf;
4. die Daumenschutzhülle ist an ihrem äußeren Ende geschlossen.
Mit einem derartig ausgebildeten Handschutz wird erreicht, daß die Hand vollständig ballonartig umschlossen
ist, so daß durch die starke Polsterung Verletzungsgefahren weitgehend ausgeschlossen sind und der
kämpfende Sportler ohne zusätzliche Kraftanstrengung die Faust geschlossen halten kann, da der Handschutz
bereits die entsprechende Form aufweist.
Zweckmäßigerweise kann dabei der Schlitz im Unlerarmbereich durch einen Klettenverschluß überspannt
und verschlossen werden.
An Hand einer schematischen Zeichnung ist der Aufbau eines Ausführungsbeispiels nach der vorliegenden
Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Hand-Schutzes mit einem Teilschnitt, um die zellulare Struktur
des Schaumstoffes zu zeigen, und
Fig. 2 eine Ansicht etwa von oben auf die Innenfläche des Handschutzes.
Der in den Fig. 1 und 2 insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehene Handschutz besteht aus
einem weichen Polyurethan-Integralschaum als einstückig ausgeschäumtes Formteil. Der wesentliche
Vorteil eines derartigen Integralschaumes besteht in der fast geschlossenen Hautoberfläche, die während des
Schäumvorgangs eine verdichtete Randzone bildet, die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht. Die dabei
vorhandene regelmäßige molekulare Vernetzung bewirkt eine außergewöhnlich hohe Elastizität. Bei einer
Verformung bzw. einem Aufprall nimmt der Polyurethan-Integralschaum
die kinetische Energie auf und stellt sich nach Entlastung völlig in seine ursprüngliche
Form zurück. Dies wird dadurch erreicht, daß durch die
geschlossene Zellstruktur und die nicht richtungsorientierten Zellwände sich ein Luftkissen-Bremseffekt
einstellt, der eine Absorption der Stöße und eine optimale Rückfederung gewährleistet Die massive
Haut des Formteils, die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht, entsteht bei dem formgeschäumten
Werkstück in einem Arbeitsgang aus demselben Material.
Der Handschutz 10 weist einen rohrförmigen Unterarmbereich 12 mit einer Stärke von etwa 15 mm
auf. Dieses Rohr 12 ist auf seiner Innenseite mit einem Längsschlitz 14 versehen, um ein leichtes Anziehen des
Handschutzes zu gewährleisten.
Nach vorn geht der Handschutz in den Handbereich 16 über, der sich ballonartig nach oben und nach vorn
wölbt und in den Bereichen, an denen die stärksten Belastungen auftreten, insbesondere im Bereich des
natürlichen Schlagpunktes über den Knöcheln, eine Materialstärke von etwa5 cm hat.
Dieser an seinem Endbereich wieder in Richtung auf den Unterarmbereich um 180° zurückgebogene Handbereich
16 läuft in eine Fingerhalterung 18 aus, die durch einen Schlitz 20 zwischen dem vorderen Endbereich des
Handbereichs 16 und einem damit einstückigen Steg 22 gebildet wird.
Seitlich an dem Handbereich ist eine rohrförmige Daumenschutzhülle 24 vorgesehen, die leicht angewinkelt
neben dem ballonförmig gewölbten Handbereich 16 liegt.
Zum Anziehen dieses Handschutzes 10 wird — wie erwähnt — der Schlitz 14 etwas geöffnet, so daß die
Hand leicht eingeführt werden kann. Die Fingerspitzen greifen dann in den Schlitz 20 der Fingerhalterung 18
ein, so daß die Hand die Stellung einer geschlossenen Faust hat. Damit wird beim Schlagen eine ideale
Fausthaltung erreicht Da außerdem die Fingerhalterung nach vorn offen ist, können die Fingerspitzen
beliebig den Steg 22 hintergreifen, so daß eine Ermüdung oder ein zusätzlicher Druck auf die Finger
von vorn ausgeschlossen ist
Da die leicht angewinkelte Daumenschutzhülle 24 nach vorn geschlossen ist und sich an den seitlich
offenen Handschutz anlegen kann, ist der Daumen einerseits optima! geschützt und kann andererseits nicht
zusätzliche Verletzungen bewirken.
Zweckmäßig ist es dabei noch, das Rohr 12 durch einen den Schlitz 14 überbrückenden Klettenverschluß
zu überbrücken und zu verschließen, so daß der Handschutz einen festen Halt erhält, der nicht
abrutschen und bei Schlagbelastungen nicht verdreht werden kann.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß mit dem erfindungsgemäßen Handschutz bei allen Schlagbewegungen
die Faust des Sportlers in ihrer natürlichen Stellung gehalten wird, so daß es nicht zu Verkrampfungen
kommen kann. Außerdem sind alle Finger einschließlich des Daumens vollständig abgedeckt, so
daß dem Gegner oder Partner keine Verletzungen zugefügt werden können. Ferner kann die Schlagpolsterung
an den anatomisch wesentlichen Stellen verstärkt werden, wodurch ein verbesserter Schutz an diesen
Stellen erreicht wird. Und schließlich ist auf Grund der funktionellen Formgebung des Handschutzes 10 ein
schneller Verschleiß weitgehend ausgeschlossen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Handschutz für Karatesportler aus einem einstöckigen Schutzpolster aus weichelastischem
Polyurethanschaum, mit einem den Unterarm und das Handgelenk umhüllenden Unterarmbereich, mit
einem daran anschließenden, im Fingerbereich gekrümmten Handbereich, der an seiner Innenseite
eine Fingerhalterung aufweist, und mit einer schlauchartigen Daumenschutzhülle, die seitlich vom
Unterarmbereich ausgehend schwach angewinkelt neben dem Handbereich angeordnet ist, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
1. Das Schutzpolster (10) besteht aus einem Polyurethan- Integralschaum;
2. der Unterarmbereich besteht aus einem den Unterarm umschließenden Rohr (12), das auf
der Arm-Innenseite über seine ganze Länge mit einem schmalen Schlitz (14) versehen ist;
3. der Handbereich (10) ist nach einer geschlossenen Faust ballonförmig geformt, im Bereich der
Fingerspitzen um etwa 180° gegenüber dem Handrückenbereich zurückgebogen und weist
als Fingerhalterung (18) einen innenliegenden angeformten Steg (20) auf;
4. die Daumenschutzhülle (24) ist an ihrem äußeren Ende geschlossen.
2. Handschutz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen den Schlitz (14) überspannenden
Klettenverschluß.
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Owner name: BRUECKNER, GEORG F., 1000 BERLIN, DE |
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