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Gelenkschutz. insbesondere für Ellenbo oder Kniegelenke
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Die Erfindung betrifft einen Gelenkschutz, insbesondere für Ellenbogßn-
oder Kniegelenke, aus einem flexiblen und elastischen Material, das das zu schützende
Gelenk weitgehend abdeckt.
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In diesem Zusammenhang ist aus der DE-OS 25 13 002 ein Gelenkschutz
insbesondere für Kniegelenke bekannt, der zweiteilig aus gepolsterten Kunststoffschalen
besteht, die über seitliche Gelenke miteinander verbunden sind. Mit diesem Schutz
ist zwar eine Anpassung an Gelenkbeugungen möglich, Schwierigkeiten bestehen jedoch
wegen der relativ starren Schalen in der Anpassung an unterschiedlich starke Gelenke
sowie bei der Befestigung, da die rückwärtigen Haltebänder bei einer Beugung leicht
in die Kniekehle rutschen und hier einerseits einschnüren und andererseits zu einer
Lockerung des ansich anzustrebenden festen Sitzes des Schutzes führen.
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Ferner ist aus der DE-OS 28 09 oo9 ein Gelenkschutz bekannt, der aus
einer elastischen Platte, etwa aus Schwammgummi oder Schaumstoff, besteht und auf
der Außenseite eines schlauchartigen Gewebes befestigt oder zwischen zwei dertige
Gewebelagen eingenäht ist. Ein derartiger Schutz kann zwar in Grenzen einer Gelenkbeugung
folgen, die in der Gelenkbeuge liegende Seite des schlauchartigen Gewebes neigt
dann aber dazu, sich in Falten zusammenzuziehen, wodurch das eigentliche Schutzpolster
leicht verrutscht und die laterale Gelenkte nicht mehr voll bedeckt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkschutz
zu schaffen, der das Gelenk in seinen gefährdeten Bereichen - also auch seitlichen
weitgehend abdeckt und der voll flexibel allen Gelenkbewegungen paßgenau folgen
kann, ohne dabei seine schützende Lage zu verändern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der
Gelenkschutz einstückig aus einem Formteil aus Polyurethan-Integralschaum besteht
und als angenähert U-förmige Schale das zu schützende Gelenk über nahezu den gesamten
Umfang umschließt, wobei die beiden seitlichen Längskanten je einen mittig angeordneten
und V-förmig ausgebildeten Einschnitt aufweisen und die so gebildeten Laschen jeweils
oberhalb und unterhalb der beiden V-förmigen Einschnitte über lösbare Halterungen
miteinander verbunden sind.
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Ein derartiger Gelenkschutz aus Polyurethan-Integralschaum weist neben
einer hohen Festigkeit eine hervorragende Stoßdämpfung auf und schützt durch die
erfindungsgemäße Ausbildung alle durch Stoßeinwirkung von außen oder durch Sturz
des Trägers gefährdeten Bereiche eines Ellenbogen-oder Kniegelenks und kann daher
im Prinzip für beide Gelenke verwendet werden. Durch die seitlichen V-förmigen Einschnitte
sowie die entsprechende Länge der dadurch gebildeten Laschen ist einerseits eine
hohe Flexibilität bei Beugung des Gelenkes gegeben und andererseits wird verhindert,
daß die jeweils zwei Laschen verbindenden Halterungen in die Gelenkbeuge abrutschen
und dort zu Einschnürungen führen können.
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Zweckmäßigerweise ist dabei der Gelenkschutz auf der la teralen Gienkseite
geringfügig nach außen aufgewölbt und mit einer verstärkenden Materialschicht zur
Stoß- bzw Schlagabsorption versehen. Die Verstärkung selbst kann in Aufsicht etwa
elliptisch ausgebildet sein.
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Um auch einen Schutz der seitlichen Gelenkbereiche sicherzustellen9
erstrecken sich die V-förmigen Einschnitte bis maximal zur Hälfte des Gelenkumfanges.
Außerdem ist es zweckmäßig, daß die jeweils oberen Laschen eine größere Länge als
die unteren Laschen aufweisen, um dabei Umfangsunterschiede von Ober- und Unterarm
bzw. Ober- und Unterschenkel besser auszugleichen.
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Darüberhinaus ist es zweckmäßig, wenn die Laschen an ihren Enden mit
Schlitzen zur Aufnahme von als Befestigungsbändern ausgebildeten Halterungen versehen
sind. Dabei können diese Haltebänder auch aus sög. Klettverschlüssen bestehen, um
eine leichte und sichere Befestigung zu gewahrleisten.
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An Hand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Anordnung eines
Gelenkschutzes nach der Erfindung näher erläutern0 Dabei zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Seitenansicht eines Gelenkschutzes in seinem prinzipiellen Aufbau; Fig. 2 einen
Längsschnitt durch einen derartigen Gelenkschutz nach Fig. 1; Fig..3 einen Gelenkschutz
in Anwendung als Knieschutz bei gestrecktem Knie; Fig. 4 die gleiche Anwendung als
Knieschutz und dessen Verformung bei gebeugtem Knie und Fig0 5 eine perspektivische
Seitenansicht der Verwendung des Gelenkschutzes als Ellenbogenschutz bei leicht
angewinkeltem Arm.
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Wie zunächst aus Fig. 1 zu ersehen ist, besteht der Gelenkschutz 1
aus einem einstückigen Formteil aus weichem Polyurethan-Integralschaum. Der wesentliche
Vorteil eines derartigen Integralschaumes ist die praktisch geschlossene Hautoberfläche
des Formteils, die während des Schäumvorganges eine verdichtete Randzone bildet,
die sandwichartig in den zelligen Kern übergeht. Die dabei vorhandene regelmäßige
molekulare Vernetzung bewirkt eine außergewöhnlich hohe Elastizität. Bei einer Verformung
bzw. einem Aufprall nimmt der Polyurethan-Integralschaum kinetische Energie auf
und stellt sich nach Entlastung völlig in seine ursprüngliche Form zurück. Dies
wird dadurch erreicht, daß durch die geschlossene Zellstruktur und die nicht richtungsorientierten
Zellwände sich ein Luftkissen-Bremseffekt einstellt, der eine Absorption der Stöße
und eine optimale Rückfederung gewährleistet, Die massive Haut des Formteils, die
sandwichartig in den zelligen Kern übergeht, entsteht bei dem formgeschäumten Werkstück
in einem Arbeitsgang aus demselben Material0 Der Gelenkschutz 1 ist dabei im Prinzip
als etwa U-förmige Schale 2 ausgebildet9 die das zu schützende Gelenk - wie noch
später erläutert werden wird - fast vollständig umschließt. Diese Schale 2 weist
an ihren seitlichen Längskanten je einen mittig angeordneten und V-förmig ausgebildeten
Einschnitt 3 bzw. 4 auf, der sich maximal bis zur Hälfte des Gelenkumfanges erstreckt,
so daß die seitlichen Gelenkknochen# noch voll abgedeckt sind. Durch diese Einschnitte
3 und 4 werden somit auf jeder Seite zwei Laschen 5 und 6 bzw. 7 und 8 gebildet,
die im Bereich ihrer Enden mit Schlitzen in Form von Langlöchern 10 und 11 bzw.
12 und 13 versehen sind. In jeweils zwei gegenüberliegende Langlöcher 10 und 12
bzw. 11 und 13 können dann Halterungen in Form von Befestigungsbändern eingezogen
werden, von denen der besseren Übersichtlichkeit nur das obere Befestigungsband
14 dargestellt ist0 Bei
Verwendung von sog. Klett-Bändern ergibt
sich damit eine einerseits leicht lösbare und andererseits leicht schließbare und
dennoch dauerhafte Halterung.
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Wie aus dem Längsschnitt nach Fig. 2 zu erkennen ist, ist der Gelenkschutz
bzw. die U-förmige Schale 2 im Bereich der lateralen Gelenkseite geringfügig nach
außen in Form einer konkaven Mulde 16 aufgewölbt, um eine bessere Anpassung an vorstehende
Gelenkteile zu ermöglichen. Die entsprechende Aufwölbung auf der Außenseite ist
dabei mit einer verstärkenden Materialschicht 17 versehen, die gleichmäßig stärker
werdend oder als in etwa elliptischer Aufsatz 17 angeformt sein kann, jedoch einen
integralen Bestandteil des Gelenkschutzes darstellt.
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Wie besonders deutlich aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist es zweckmäßig,
wenn die beiden oberen Laschen 5 bzw. 7 etwas länger ausgebildet sind als die unteren
Laschen 6 bzw. 8, da im allgemeinen die an das zu schützende Gelenk angrenzenden
Bereiche des Oberarms bzw. Oberschenkels stärker sind als die entsprechenden Bereiche
von Unterarm und Unterschenkel und damit eine jeweils nahezu vollständige Umschließung
der entsprechenden Bereiche durch den Gelenkschutz gewährleistet ist.
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Vom prinzipiellen Aufbau her ist dieser Gelenkschutz sowohl als Ellenbogenschutz
als auch als Knieschutz geeignet, wenn er auch dabei in jeweils unterschiedlicher
Größe ausgeführt werden muß.
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An Hand der Fig. 3 und 4 sei zunächst die Verwendung als Knieschutz
erläutert. In Fig. 3 ist die Anordnung des Gelenkschutzes 1 am gestreckten Bein
gezeigt, Durch den großen Umschlingungswinkel bzw. die Längen der Laschen 5 und
6 bzw 7 und 8 ist ober halb und unterhalb der Kniekehle 20 nur noch ein kurzer Umfangsbereich
durch die
Haltebänder 14 und 15 zu überbrücken, wodurch verhindert
wird, daß diese Bänder in die Kniekehle 20 selbst abrutschen können.
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In Fig. 4 ist die Verformung des Gelenkschutzes 1 bei gebeugtem Knie
gezeigt. Dabei sind die seitlichen Einschnitte 3 und 4 fast vollständig geschlossen,
so daß sich ihre Flanken praktisch berühren, während die vorderen Bereiche der U-förmigen
Schale oberhalb und unterhalb der Verstärkung 17 nach wie vor fest am Gelenk anliegen,
was durch die hohe Flexibilität und Elastizität des verwendeten Materials ermöglicht
ist. Dabei erfolgt auch keine Einschnürung im Bereich der Kniekehle 20, da sich
einerseits die Laschen entsprechend dehnen können und die Haltebänder 14 und 15
so kurz und durch den großen Umschlingungswinkel des Gelenkschutzes so in ihrer
Lage fixiert sind9 daß sie nicht nach unten bzw. nach oben in die Kniekehle 20 abrutschen
können.
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Damit ist also ein optimaler Schutz aller Gelenkpartien gewährleistet,
wobei der Schutz selbst so flexibel ist, daß entsprechende Bewegungen in keiner
Weise gehemmt oder behindert werden.
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In Fig. 5 ist die Verwendung des Gelenkschutzes 1 als Ellenbogenschutz
in abgewinkelter Stellung des Armes gezeigt. Auch hierbei ist deutlich zu erkennen,
daß der Gelenkschutz alle gefährdeten Partien des Ellenbogengelenkes und der angrenzenden
Bereiche von Ober- und Unterarm dicht und paßgenau umschließt und daß auch wegen
des großen Umschlingungswinkels eine Einschnürung im Bereich der Armbeuge 21 nicht
möglich ist.
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Durch die hohe Paßgenauigkeit und Elastizität des Gelenkschutzes ist
also generell ein strammes Anlegen möglich, wobei Einschnürungen nicht zu befürchten
sind und ein Verrutschen
oder Verdrehen des Gelenkschutzes praktisch
unmöglich ist. Durch die optimalen Dämpfungseigenschaften des verwendeten Materials
kann der Gelenkschutz dabei relativ dünnwandig ausgeführt werden, so daß er ein
sehr geringes Gewicht aufweist und damit vom Träger kaum störend wahrgenommen wird.