DE69330528T2

DE69330528T2 - Zugeschnittenes, elastisches orthopädisches stützteil

Info

Publication number: DE69330528T2
Application number: DE69330528T
Authority: DE
Inventors: D. Bobroff; E. Grim
Original assignee: Royce Medical Co
Current assignee: Royce Medical Co
Priority date: 1993-02-16
Filing date: 1993-11-17
Publication date: 2002-07-18
Anticipated expiration: 2013-11-18
Also published as: EP0690703A1; ES2159298T3; EP0690703B1; AU5611294A; US5334135A; DE69330528D1; WO1994018915A1; EP0690703A4

Description

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft allgemein orthopädische Hilfen für die menschliche Anatomie und insbesondere eine orthopädische Hilfe, die druckgeformt ist, damit sie besser passt und leistungsfähiger ist.

Hintergrund der Erfindung

Orthopädische Hilfen werden gewöhnlich verwendet, um bestimmte verletzte Teile der menschlichen Anatomie zu stabilisieren und zu schützen. Diese Hilfen werden oft an Knien, Ellenbogen, Knöcheln, Handgelenken, Schenkeln und am Rücken eingesetzt. Sie sollen die Belastung des verletzten Körperabschnitts verringern, sodass die Verletzung heilen kann. In einigen Hilfen befinden sich Streben und andere Zusatzteile, die den verletzten Abschnitt entlasten und die Bewegung einschränken.
Eine orthopädische Hilfe, insbesondere eine Kniemanschette, ist in US-A-3,587,572 beschrieben. Es handelt sich um eine druckgeformte, langgestreckte, zylindrische Manschette mit gleichbleibender Stärke, auf der quer und längs verlaufende Verstrebungen zur Verleihung von Festigkeit hergestellt worden sind. Zwei Sätze von Rippen verlaufen längs und überdecken und stützen den lateralen und medialen Teil des Kniegelenks. Ein dritter Satz Rippen, der quer zu den ersten beiden Sätzen verläuft, ist so gestaltet, dass er die Kniescheibe des Gelenks überdeckt.
Eine weitere orthopädische Hilfe ist wie folgt aufgebaut. Zuerst schneidet der Hersteller eine Basisschicht aus einer Materialbahn, beispielsweise Schaumgummi. Dann näht er verschiedene Kissen auf die Basisschicht, die Stützbereiche sowie Kissen für den Gelenkkopf und die Kniekehle umfassen können. Anschließend näht der Hersteller Bänder an zum Befestigen der Hilfe an der Gliedmaße. Der Hersteller kann zudem an der Hilfe Zusatzteile anbringen oder diese zwischen die Materialbasisschicht und ein Kissen einbringen.
Diese allgemeinen Typen der Stütze verursachen eine Reihe von Problemen. Ein erstes, in einigen Fällen auftretendes Problem hängt mit dem Herstellungsverfahren des hier bereits beschriebenen letzten Stützentyps zusammen. Zu dessen Herstellung muss der Hersteller die Kissen aus einem Materialstück herausschneiden, auf der Grundschicht positionieren und an dieser Stelle annähen. Das Verfahren Ausschneiden, Annähen und Positionieren ist arbeitsintensiv und kann teuer werden. Ist ein Kissen falsch positioniert und angenäht, muss möglicherweise die gesamte Stütze als fehlerhaft verworfen werden. Zudem wird Material verschwendet, wenn das Schneideverfahren Reststücke erzeugt, die weggeworfen werden müssen.
Beide zuvor genannten Typen der Hilfe verursachen gemeinsam eine zweite Gruppe von Problemen. Zunächst dehnt sich eine übliche Hilfe, damit sie die Gestalt von Gelenken und Gliedmaßen im Großen und Ganzen annimmt. Durch reines Dehnen allein kann aber, insbesondere bei Knien, Ellenbogen und Knöcheln, die Stütze die Nuancen in der Gestalt der Gliedmaße oder des Gelenks nicht genau annehmen. Dadurch werden Bereiche der Gliedmaße oder des Gelenks zuwenig oder sogar überhaupt nicht unterstützt.
Ein weiteres Problem entsteht, weil die übliche Stütze eine Basis mit gleichmäßiger Stärke und Dichte aufweist, wodurch ein gleichmäßiger, umgebender Druck erzeugt wird. In Abwesenheit von ergänzenden Materialbändern kann dieser nicht gesteigert oder verringert werden, damit ausgewählte Bereiche der verletzten Gliedmaße oder des verletzten Gelenks mehr oder weniger gestützt werden. Folglich verrutscht diese Stütze an der Gliedmaße, weil es keine Bereiche mit hohem Druck gibt, die sie verankern. Bei einer Stütze mit gleichmäßiger Stärke und Dichte kann sich zudem die Gliedmaße in verschiedene Richtungen gleich leicht bewegen. Diese leichte Beweglichkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine bestimmte Verletzung, beispielsweise eine Kniescheibenverletzung, verschlimmert.
Eine dritte Gruppe von Problemen entsteht in Zusammenhang mit der Leistung einer üblichen Stütze. Ein Problem ist, dass das Stützen material jedesmal zerknittert, wenn die Gliedmaße gebeugt wird. Dieses Zerknittern beeinträchtigt die Bewegung der Gliedmaße, ist für den Benutzer unbequem und kann die Haut reiben oder scheuern und sogar verletzen. Ein weiteres Problem ist, dass die Kanten der üblichen Hilfe gestanzt sind, wodurch die Haut des Benutzers potenziell allergenen Stützenmaterialien ausgesetzt wird, beispielsweise Neopren. Die Kanten sind recht rau, wodurch Hautreizungen während der Gymnastik verursacht werden.
Eine weitere Gruppe von Problemen entstammt den Zusatzteilen, die an einer üblichen Hilfe angebracht sein können. Zu diesen Zusatzteilen gehören Gelpackungen, aufblasbare Blasen, Pumpen, Bänder und Streben. Die Zusatzteile ragen aus der Basis der Hilfe und können an anderen Objekten hängenbleiben. Da sie gewöhnlich auf die Basis genäht werden, können die Stiche von der Basis abgetrennt und die Zusatzteile abgerissen werden. Ein spezielles Problem tritt bei schwenkbaren Strebenmechanismen auf, die verdreht werden können, sodass die schwenkbare Strebe die Beugebewegung des Gelenks nicht richtig führt und unterstützt.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Erfindung erfüllt eine Reihe von Aufgaben. Eine Aufgabe ist die Bereitstellung einer orthopädischen Hilfe mit variabler Stärke und Materialdichte. Diese Stütze lässt sich herstellen, ohne dass zusätzliche Polsterteile zugeschnitten und eingenäht werden müssen. Durch die variable Stärke kann der Hersteller den Druck steigern oder vermindern, der auf ausgewählte Bereiche der Gliedmaße ausgeübt werden soll. Dazu gehört auch der Druck, der ein Verschieben der Stütze verhindert. Durch die variable Stärke kann der Hersteller den Bewegungsspielraum des Gelenks in bestimmte Richtungen einschränken.
Eine weitere wichtige Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer orthopädischen Hilfe, die so geformt ist, dass sie im Großen und Ganzen mit der Kontur des Teils der menschlichen Anatomie übereinstimmt, die sie stützen soll. Die Kanten können so geformt sein, dass die Haut keinem allergenen Material oder Material mit rauen Kanten ausgesetzt ist. Auch sollte die Hilfe beim Beugen der Gliedmaße nicht zerknittern.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer orthopädischen Hilfe mit Vertiefungen, in denen Zusatzteile angebracht werden können. Die Vertiefungen halten die Zusatzteile nahe bei der Basis der Stütze, an der richtigen Position und dienen zum Festhalten der Zusatzteile, sodass die Hilfe leichter zusammengefügt werden kann. Zudem dienen die Vertiefungen besonders zum Festhalten entnehmbarer Materialien, wie Gelkissen, Bänder usw., und gewährleisten bei der erneuten Anbringung den richtigen Sitz.
Erfindungsgemäß wird eine orthopädische Hilfe bereitgestellt, umfassend einen Stützkörper zum Stützen eines anatomischen. Bereichs, der Bahnen eines dehnbaren, elastischen Schaumstoffs aufweist, der mit einer Oberfläche versehen ist und eine vorgegebene Bahnstärke in den Hauptbereichen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Bereich der Schaumstoff druckgeformt ist, sodass im druckgeformten Bereich die Stärke geringer und die Materialdichte höher ist und der Schaumstoff besser die Stützaufgaben erfüllt, der druckgeformte Bereich sich von der Oberfläche nach innen erstreckt, und die Bahnstärke am unteren Ende des druckgeformten Bereichs kleiner als die vorgegebene Stärke ist.
Der Schaumstoff ist vorzugsweise offenzellig und insbesondere Schaumgummi. Zudem umfasst die Stütze vorzugsweise eine dünne Materialaußenschicht, welche die äußere Oberfläche des Schaumstoffs überdeckt, eine dünne Materialinnenschicht sowie einen offenzelligen Schaumstoff zwischen der Materialinnen- und -außenschicht. Die spezifischen druckgeformten Bereiche haben eine Stärke und Dichte, die sich von denen anderer Bereiche der Stütze unterscheiden und einen besseren Sitz der Stütze am Körper ausmachen. Die Stützen lassen sich für die Verwendung an verschiedenen Abschnitten der menschlichen Anatomie herstellen.
Die erfindungsgemäßen Ausführungsformen umfassen eine Reihe von Merkmalen. Die Stütze kann druckgeformte Vertiefungen oder Höhlungen umfassen, in denen Bänder, Streben, gelgefüllte Kissen, aufblasbare Blasen, Pumpen und andere Zusatzteile untergebracht werden können. Die Stütze kann mittels Druckformen eine Form erhalten, die mit der Kontur des Teils der menschlichen Anatomie, der gestützt werden soll, im Großen und Ganzen übereinstimmt. Die Stütze kann auch eine Reihe druckgeformter Vertiefungen umfassen, die das Zerknittern beim Biegen der Stütze verringern. Die Kanten der Stütze sind rundum druckgeformt, damit Hautreizungen beim Bewegen minimiert werden.
Eine spezifische erfindungsgemäße Ausführungsform ist eine Kniemanschette, die aus einer Schaumgummibahn hergestellt ist. Die Kniemanschette umfasst eine Vorderseite, welche die Kniescheibe umschließt, sowie eine Hinterseite für die Kniekehle. Über diese verlaufen druckgeformte Vertiefungen, welche das Zerknittern des Materials verringern, wenn der Benutzer das Knie beugt. Die Kniemanschette kann zudem eine Reihe druckgeformter Kissen und Stützbereiche sowie Zusatzteile und druckgeformte Vertiefungen und Höhlungen umfassen, in denen die Zusatzteile untergebracht werden.
Aus der obigen Beschreibung geht hervor, dass die erfindungsgemäße orthopädische Hilfe die Aufgaben der Erfindung löst. Die druckgeformte Stütze wird hergestellt, ohne dass zusätzliche Polsterteile zugeschnitten und angenäht werden müssen. Die variable Stärke und Dichte liefern einen Druck auf ausgewählte Bereiche einer Gliedmaße und verbessern den Bewegungsspielraum in bestimmte Richtungen. Die Form der Stütze stimmt mit der Kontur des Teils der menschlichen Anatomie überein, der gestützt werden soll. Die druckgeformten Kanten schützen die Haut des Benutzers vor allergischen Reaktionen und Abschürfungen. Die druckgeformten Vertiefungen verhindern das Zerknittern des Materials beim Beugen der Gliedmaße. Zudem nehmen weitere druckgeformte Vertiefungen Zusatzteile auf, halten die Zusatzteile an der richtigen Position und dienen zum Festhalten der Zusatzteile beim Zusammenfügen der Stütze.
Andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden beim Betrachten der folgenden eingehenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnungen deutlich.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer aus Schaumgummi druckgeformten orthopädischen Kniemanschette;
Fig. 2 eine perspektivische Rückansicht der aus Schaumgummi druckgeformten Kniemanschette der Fig. 1;
Fig. 3 eine Vorderansicht der aus Schaumgummi druckgeformten Kniemanschette der Fig. 1;
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie 4-4 in Fig. 3 der aus Schaumgummi druckgeformten Kniemanschette; ' Fig. 5 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer aus Schaumgummi druckgeformten orthopädischen Kniemanschette mit Vertiefungen für Bänder;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer aus Schaumgummi druckgeformten orthopädischen Kniemanschette mit Vertiefungen für Streben und Bänder;
Fig. 7 eine Schnittansicht entlang der Linie 7·-7 in Fig. 6, in der die Strebe und die Strebenvertiefung zu sehen sind;
Fig. 8 eine vergrößerte Ansicht des Abschnitts 8 von Fig. 4, in der eine erste Materialaußenschicht, eine innere Schaumgummischicht und eine zweite Materialaußenschicht zu sehen sind;
Fig. 9 eine Vorderansicht einer Ausführungsform einer aus Schaumgummi druckgeformten orthopädischen Kniemanschette mit Vertiefungen für eine Blase, eine Pumpe und eine die Pumpe und die Blase verbindende Leitung.

Eingehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen

Vor der Betrachtung einer besonders bevorzugten Ausführungsform soll die Erfindung im Allgemeinen erläutert werden. Eine grundlegende Eigenschaft der erfindungsgemäßen Stütze sind Bereiche mit variabler Stärke und Dichte. Sie werden durch ein als Druckformen bekanntes Verfahren hergestellt. Dabei wird auf eine Materialbahn eine Kombination aus Hitze und Druck angewendet. Der Hersteller variiert das Ausmaß von Hitze und Druck auf verschiedene Bereiche des Materials, damit die Stärke in bestimmten Bereichen vermindert wird. Die nicht oder nur leicht verdichteten Bereiche können für zusätzliche Polsterteile dienen. Üblicherweise ist das Material geschlossenzelliger Gummi, wie Neopren. Das Material kann aber auch ein elastisches offenzelliges Material sein, wie Urethanschaumstoff.
Für das Druckformen sind besondere Ausrüstung und besondere Fähigkeiten erforderlich. Daher sendet gewöhnlich ein Entwickler eines druckgeformten Produkts Beschreibungen an eine kommerzielle Druckformungsfirma, die dann das Produkt herstellt. Zu den Druckformungsfirmen gehört die Rubatex Corporation in Bedford, Virginia.
Fig. 10 zeigt einen Vergleich der Dehnungseigenschaften von verdichtetem und nicht verdichtetem Schaumgummi. Die Figur stammt aus Zugversuchen an Proben aus unverdichtetem und verdichtetem Neopren, die den Erfindern von der Firma Rubatex zur Verfügung gestellt wurden. Die Proben hatten jeweils eine Testlänge von 3 Zoll (7,62 cm) und eine Breite von 1 Zoll (2,54 cm). Die Dicke der unverdichteten Proben betrug 3/16 Zoll (0,48 cm), die der verdichteten Proben 1/8 Zoll (0,16 cm). In Fig. 10 ist die Belastung in Pfund (wobei ein Pfund 2,2 kg entspricht) gegen die Dicke in Zoll (ein Zoll entspricht 2,54 cm) aufgetragen. Fig. 10 zeigt, dass bei niedriger Belastung die verdichteten und unverdichteten Materialien das gleiche Verhalten aufweisen. Bei steigender Belastung dehnt sich jedoch das verdichtete Material mehr als das unverdichtete. Überträgt man dieses Prinzip auf den Bau einer orthopädischen Hilfe aus Schaumgummi, kann der Entwickler die Dehnungseigenschaften einer Stütze durch Variieren des Verdichtungsgrads verschiedener Bereiche einstellen. Da der Stützdruck einer Stütze aus Schaumgummi mit ihren Dehnungseigenschaften zusammenhängt, kann der Entwickler zugleich den Druck einstellen, den die Manschette auf verschiedene Abschnitte des verletzten Teils der menschlichen Anatomie ausüben soll.
Siehe eine spezifische erfindungsgemäße Ausführungsform: Fig. 1 zeigt eine orthopädische Kniemanschette 18, der mittels Druckformen eine Reihe von Eigenschaften verliehen wurden. Streifenförmige Kissen 22 schützen Fleisch und Muskeln über dem Knie, wenn der Benutzer hinfällt oder an ein Objekt stößt. Unter dem Knie lassen sich ähnliche Kissen zum Schutz des Schienbeins anbringen. Ein Kniescheiben-Stützbereich 24 stützt und schützt die Kniescheibe. Der Hauptkörper 28 kann so druckgeformt sein, dass er eine im Großen und Ganzen gleichmäßige Stärke und Dichte und daher gleichmäßige Dehnungseigenschaften aufweist, die für die Stütze insgesamt gewünscht sind.
Die Kniemanschette umfasst im hinteren Kniekehlenbereich 30 zudem druckgeformte quer verlaufende Vertiefungen 32, die in den Fig. 1 und 2 zu erkennen sind. Sie ermöglichen eine ziehharmonikaartige Faltung des hinteren Kniekehlenbereichs 30 beim Beugen des Knies. Diese Eigenschaft löst das lange bestehende Problem, dass das Material zerknittert, sodass bei herkömmlichen Kniemanschetten das Knie nicht frei gebeugt werden kann. Der hintere Kniekehlenbereich 30 hat in der Regel eine geringere Stärke, sodass sich das Knie beugen kann. Das Bahnmaterial wird entlang der Naht 31 in Fig. 2 zusammengenäht.
Erhöhte Ränder 20 verankern die Kniemanschette am Kniebereich. Wie erwähnt und in Fig. 10 dargestellt, dehnt sich druckgeformtes Schaumgummi leichter als unverdichteter oder vergleichsweise wenig verdichteter Schaumgummi. Verglichen mit der Basis 28 dehnen sich daher die Ränder 20 wenig, sodass sie sich wie elastische Bänder um den Teil des Beins verhalten, der sich ober- und unterhalb des Knies befindet. Die Kniemanschette der Fig. 1 ist daher selbstverankernd, ohne das Bänder eingesetzt werden müssen.
Die mittels Druckformen eingebrachten Merkmale der Kniemanschette 18 sind besonders gut in Fig. 4 zu erkennen, einer Schnittansicht der Manschette an der Schnittlinie 4-4 von Fig. 3. Fig. 4 zeigt als Merkmale insbesondere die Kissen 22, den Kniescheiben-Stützbereich 24 und die quer verlaufenden Vertiefungen 32. Auch eine Öffnung für die Kniescheibe 26 ist gezeigt, durch die der Benutzer das Knie vergleichsweise frei beugen kann. Man beachte, dass das Druckformverfahren plötzliche Unterschiede in der Höhe und Dichte zwischen erhöhten und nicht erhöhten Abschnitten ermöglicht, sodass der Entwickler entsprechende Unterschiede im Druck erzeugen kann, den die Manschette auf die Gliedmaße ausüben soll.
Fig. 4 zeigt zudem die druckgeformte Kante 36, die das Kanteninnere von der Haut weg abrundet und so Allergieprobleme und Reizungen bei der Gymnastik verringert.
Fig. 8 ist eine vergrößerte Ansicht des Abschnitts 8 von Fig. 4 und zeigt eine detaillierte Ansicht der druckgeformten Kante 36. Fig. 8 zeigt, dass die Kniemanschette 18 aus einem Material mit drei Schichten geformt ist. Die beiden äußeren Schichten 52 bestehen gewöhnlich aus einem dünnen Nylon- oder geraute n Nylonmaterial. Die Mittelschicht 54 ist gewöhnlich ein geschlossenzelliges Gummi, wie Neopren. Die druckgeformte Kante 36 verhindert, dass die Haut des Benutzers mit der Mittelschicht 54 zusammenkommt, die oft allergen ist. Zudem kommt die Haut nicht mit einer rauen Kante in Kontakt, wie es bei einer gestanzten Kante der Fall wäre.
Fig. 3 zeigt das allgemeine Aussehen der Bein- und Kniemanschette 34. Mehrere Typen Kanäle, Vertiefungen und Einstülpungen lassen sich mittels Druckformen in die Manschette einführen. Diese Kanäle und Einstülpungen sollen Zusatzteile der Manschette an Ort und Stelle halten, das Herausragen der Zusatzteile aus der Manschette verhindern und die Zusatzteile während des Herstellungsverfahrens festhalten. Siehe Fig. 5: Die Bändervertiefungen 38 sind ein Beispiel für diese Art der druckgeformten Vertiefung. Die Bändervertiefungen führen und halten die Bänder 44 und 46 an Ort und Stelle, sodass diese nicht direkt auf die Manschette aufgenäht werden müssen. Man beachte, dass die Bänder fast auf der gleichen Höhe mit der Basis 28 der Manschette liegen und nicht daraus hervor ragen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Bänder sich beim Tragen der Manschette an äußeren Objekten verfangen.
Fig. 6 zeigt eine Kniemanschette mit einem druckgeformten Kanal für Streben- und Scharnier-Zusatzteile, die die direkte Belastung auf das Knie verringern. Der druckgeformte Kanal hält die Strebe 48 und das Strebenscharnier 50 an Ort und Stelle. Dadurch ragen die Strebe 48 und das Strebenscharnier 50 nicht wesentlich aus der Manschette.
Fig. 7 ist eine Schnittansicht entlang der Linie 7-7 von Fig. 6. Sie zeigt, dass die Strebe 48 genau in den Strebenkanal 66 passt. Die Strebe 48 ist mit einer oder zwei Außenschichten, 52 bedeckt, die gewöhnlich ein Nylon - oder gerautes Nylonmaterial umfassen. Eine zweite Schicht 68 aus dem gleichen Material liegt unterhalb der Außenschicht 52 und unterhalb der Strebe 48. Die Basis der Manschette ist eine Materialinnenschicht 54, die gewöhnlich aus Schaumgummi besteht. Die Außenschicht 52 liegt flach über der Strebe 48, sodass die Strebe von außerhalb der Manschette nicht sichtbar ist. Aufgrund der Strebenkanäle. 66 kommt die Strebe 48 unter den Bändern 62 und 64 zu liegen, sodass der Benutzer die Manschette an seinem Knie befestigen kann, ohne dass der Strebenmechanismus stört.
Fig. 9 zeigt eine luftgefüllte Blase, eine damit verbundene Luftpumpe sowie eine Leitung, die Luftpumpe und Luftblase miteinander verbindet, die sämtlich genau in druckgeformte Einstülpungen passen. Die Blase 58 soll dass Knie über die Stütze durch den Kniescheiben-Stützbereich 24 hinaus stützen und schützen. Die Leitung 60 verbindet die Pumpe 56 mit der Blase 58. Der Benutzer kann in die Blase mehr oder weniger Luft pumpen und so den Druck einstellen, den die Blase auf das Knie ausübt. Diese Luftpackungen wiegen sehr wenig und können dennoch das Knie erheblich stützen.
Ähnliche Kanäle und Einstülpungen für eine Reihe weiterer Zusatzteil-Typen können mittels Druckformen in die Manschette eingebracht werden. Zum Beispiel können Einstülpungen bereitgestellt werden für Gelpackungen, die zum Schutz gegen Stoß und/oder zur Wärmetherapie verwendet werden. Eine Gelpackung zum Schutz gegen Stoß kann permanent unter der Oberfläche der Kniemanschette angebracht sein, so wie die Strebe 48 in Fig. 7 permanent unter der Oberfläche der Kniemanschette verborgen ist. Gelpackungen für die Wärmetherapie müssen herausnehmbar sein und können in einer Tasche untergebracht werden, die teilweise von einer druckgeformten Einstülpung gebildet wird. Bei der Wärmetherapie erhitzt der Benutzer zunächst die Gelpackung und bringt sie dann in eine Tasche für die Gelpackung ein. Hat sich die Gelpackung etwas abgekühlt, ersetzt sie der Benutzer gegen eine frisch erhitzte Gelpackung.
Die folgenden Abmessungen sollen als Beispiel dienen und nicht als Beschränkung. Siehe Fig. 1: Die unverdichtete Schaumgummibahn hat eine Stärke von 3/16 Zoll (0,48 cm). Die Kissen 22, die Ränder 20 und der Kniescheiben- Stützbereich 24 sind unverdichtet und haben die gleiche Stärke von 3/16 Zoll (0,48 cm). Die Basis 28 ist auf eine Stärke von 1/8 Zoll druckgeformt. Die quer verlaufenden Vertiefungen 32 haben eine Stärke von 1/16 Zoll (0,16 cm) Natürlich sind viele Abwandlungen möglich. Bei einer Abwandlung wird die Stärke des gesamten Kniekehlenbereichs 30 verringert, wodurch der Benutzer das Knie leichter beugen kann.
Man beachte, dass die Kniemanschette 18 lediglich als eine von zahlreichen möglichen Ausführungsformen der Erfindung vorgestellt wird. Die Erfindung umfasst ein breites Spektrum an druckgeformten Stützen und Manschetten für alle anderen Abschnitte des Körpers. So umfasst die Erfindung außer Kniemanschetten ähnliche Stützen für Ellenbogen, Schenkel, Handgelenke, Knöchel, Rücken, Füße und Schienbeine.
Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass die vorstehende eingehende Beschreibung und die begleitenden Zeichnungen selbstverständlich bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung betreffen. Verschiedene Änderungen und Modifikationen können vorgenommen werden, ohne von der hier definierten Erfindung abzuweichen. Beispielsweise, und nicht beschränkend, muss daher das Material nicht Nylonbeschichtetes Neopren sein, sondern kann auch ein anderes geschlossenzelliges. Gummi oder ein offenzelliger Schaumstoff sein, wie Urethan. Die Kissen können an verschiedenen Stellen angebracht werden, zum Beispiel unter dem Knie, sodass beim Fallen der Tibiaknochen, der Tibiakamm und der Tibiahöcker geschützt sind. Die Stärke der Basis kann ein bestimmtes Muster bilden, sodass sich die Manschette in bestimmte Richtungen leichter dehnt als in andere. Die Dehnungseigenschaften können speziell auf bestimmte Verletzungen zugeschnitten werden. Die Bänder könne durch Bandagen ersetzt werden, die aus einem starken elastischen Material bestehen und mit Nylon bedeckt sein können, sodass sie von außen unsichtbar sind. Die Kniescheiben-Stützbereiche können eine andere Form haben oder im Wesentlichen größer sein, als in den Zeichnungen dargestellt. Die Luftpumpe 56 kann sich an verschiedenen Stellen befinden oder auch ein äußeres Zusatzteil sein, das nur zeitweise mit der Blase verbunden wird und diese mit Luft füllt. Außerdem können die druckgeformten, quer verlaufenden Vertiefungen 32 bei einigen Ausführungsformen fehlen, wenn kein leichtes Beugen gewünscht ist. Einige Kniemanschetten können statt dessen ein starres Bauteil entlang der hinteren Kniekehlenseite 30 aufweisen, sodass jegliches Biegen des Knies verhindert wird. Ähnliche Modifikationen können an den vielen weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsformen vorgenommen werden. Die Erfindung ist daher nicht auf die spezifischen Ausführungsformen beschränkt, die in den Zeichnungen gezeigt und in der detaillierten Beschreibung beschrieben sind.

Claims

1. Orthopädische Hilfe (18), umfassend

einen Stützkörper (28) zum Stützen eines anatomischen Bereichs, der Bahnen eines dehnbaren, elastischen Schaumstoffs aufweist, der mit einer Oberfläche versehen ist und eine vorgegebenen Bahnstärke in den Hauptbereichen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass

in mindestens einem Bereich (28) der Schaumstoff druckgeformt ist, so dass im druckgeformten Bereich die Dicke geringer und die Materialdichte höher ist und der Schaumstoff besser die Stützaufgaben erfüllt,

der druckgeformte Bereich sich von der Oberfläche nach innen erstreckt, und

die Bahnstärke am unteren Ende des druckgeformten Bereichs kleiner als die vorgegebene Stärke ist.

2. Orthopädische Hilfe nach Anspruch 1, wobei der Schaumstoff ein offenzelliger Schaum ist.

3. Orthopädische Hilfe nach Anspruch 2, wobei die Stütze aufweist: eine dünne äußere Materialschicht (52), die sich über die äußere Oberfläche des Schaums erstreckt, eine dünne innere Materialschicht (52) und einen geschiossenzelligen Schaum (54) zwischen der inneren und der äußeren Materialschicht.

4. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der anatomische Bereich ein Gelenk beinhaltet und die Stütze Bereiche umfasst, die in einem ersten Bereich in unmittelbarer Nachbarschaft des Gelenks einem größeren Knicken unterworfen sind und einem geringeren Knicken in anderen Bereichen abseits der unmittelbaren Nachbarschaft des Gelenks, wobei der Schaumstoff, wo er im ersten Bereich komprimiert wird, in der Regel dünner ist, so dass er eine größere Flexibilität und Elastizität besitzt, und in anderen Bereichen wesentlich dicker ist.

5. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hilfe eine Kniemanschette ist und einen integrierten erhobenen Kniescheiben- Stützbereich (24) auf der Vorderseite aufweist, so dass eine Stütze und ein Schutz für die Kniescheibe gegeben ist.

6. Orthopädische Hilfe nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, wobei die Hilfe eine Kniemanschette (18) ist mit einer Vorderseite zur Aufnahme der Kniescheibe sowie einer poplitealen Hinterseite (30), die eine» Anzahl druckgeformter, linearer, im Wesentlichen quer laufende Vertiefungen (32) verminderter Stärke aufweist, so dass die Kniemanschette weniger schuppt, ist das Bein am Knie abgewinkelt.

7. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schaumbahnenmaterial druckgeformte Vertiefungen (32) aufweist, die von der Oberfläche einwärts laufen und die Stärke der Schaumbahn am unteren Ende der Vertiefungen wesentlich geringer ist als die vorgegebene Stärke.

8. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hilfe zudem Bänder (44) zum Befestigen der Hilfe aufweist.

9. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hilfe zudem Streben (48) aufweist für eine zusätzliche Unterstützung des Schenkels sowie druckgeformte Vertiefungen (66) zur Aufnahme der Streben.

10. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hilfe zudem gelgefüllte Kissen aufweist sowie ein oder mehrere druckgeformte Vertiefungen zur Aufnahme der gelgefüllten Kissen.

11. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hilfe zudem eine aufblasbare Blase (58) aufweist sowie eine oder mehrere Vertiefungen zur Aufnahme der aufblasbaren Blase.

12. Orthopädische Hilfe nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hilfe zudem druckgeformte Kanten (36) aufweist, um Hautreizungen während einer Aktivität möglichst klein zu halten.