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Platte für Kastenmöbel
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Konstruktions- oder Arbeits-Platte
für Kastenmöbel, insbesondere als obere Abdeckung von Haushaltsgroßgeräten wie Waschmaschinen,
Spülmaschinen u.dgl., bestehend aus einer Platte aus Holzmaterial, einem deren Randbereich
umgreifenden Außenrahmen und einem Innenrahmen.
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Derartige Platten sind insbesondere für Haushaltsgroßgeräte wie Waschmaschinen,
Spülmaschinen, Trockenschleudern usw. bekannt. Es wurden schon die verschiedensten
Arbeitsplatten für derartige Haushaltsgroßgeräte verwendet, und zwar aus Metall
oder auch aus Holz bzw. Kunststoffmaterialien. Bei Haushaltsgroßgeräten besteht
die Forderung, daß sie sich nicht nur in ihren Abmessungen, sondern auch möglichst
weitgehend in Bezug auf die verwendeten Materialien und Farben bzw. Oberflächen
für die Abdeck- und Arbeitsplatten und auch für die Fronten an die Küchenmöbel anpassen,
da
sie mit diesen zusammen vielfach in einer geschlossenen Reihe
und Front stehen.
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Es sind Arbeitsplatten für Haushaltsgroßgeräte bekannt, die im wesentlichen
aus einer Spanplatte oder Hartfaserplatte bestehen, die auf ihren beiden Flächen
mit Melamin-Harz getränktem Papier beschichtet ist. Diese Platte ist von einem aus
Kunststoff einstückig gespritzten Außenrahmen umgeben, der den Randbereich der Platte
etwas überfängt. Dieser Rahmen besteht aus einem Kunststoff, der eine harte und
glänzende Oberfläche hat und bei Temperaturen verarbeitet 0 wird, die weit über
200 C liegen. An diesen umgebenden Rahmen anschließend ist unterhalb der Platte
ein Innenrahmen angeordnet, der aus vier einzelnen Stücken zusammengesetzt ist,
und zwar für jede Seite ein Stück. Die einzelnen Stücke bestehen aus in geschlossener
Form gespritztem Kunststoff Sie sind zur Verstärkung und Versteigung mit Rippen
versehen sowie mit Einformungen u.dgl., um auch eine formschlüssige Verbindung beim
Zusammenfügen und der Montage zu erreichen und um Anschlüsse für die Platte herzustellen,
beispielsweise an Scharniere, Verschlüsse, auch Anschlüsse an eine untere Abdeckplatte
oder ein unteres Abdeckblech uodglçn Die Einzelteile des Innenrahmens bestehen bei
einer bekannten Ausführung aus zwei schmaleren Teilen mit geringerem Querschnitt
für die Querseiten und zwei breiteren Teilen mit weiterem Querschnitt für die Vorder-
und Rückseite. Nachdem die Span- oder Hartfaserplatte auf Format geschnitten ist,
wird der äußere, ringsumgebende, einstückig aus Kunststoff bestehende Rahmen angeklebt
und sodann werden auf der Unterseite der Platte und innerhalb dieses angebrachten
Außenrahmens die Einzelteile zu dem Innenrahmen zusammengefügt und eingeklebt, eingeschweißt
oder anderweitig befestigt.
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Neben der Herstellung dieser verschiedenen Teile in einer Mehrzahl
von Formwerkzeugen erfordert der Aufbau dieser Platte einen sehr erheblichen Umfang
von Handarbeit und Montagezeit, die sehr aufwendig ist. Dabei ist nicht sichergestellt,
daß die Kanten der
Platte, die außerordentlich empfindlich, beispielsweise
gegen das Eindringen von Feuchtigkeit sind, beim Ankleben des Außenrahmens ausreichend
abgedeckt und verschlossen sind. Man ist daher auch schon dazu übergegangen, in
einem besonderen Arbeitsgang diese Außenkanten gesondert zu versiegeln, damit Feuchtigkeitnidltin
die Platte eindringen kann oder zwischen Außenkante der Platte und Außenrahmen in
die Maschine eindringen und zu stromführenden Teilen vordringen kann. Ein Verkleben
oder Verschweißen des einstückigen Außenrahmens mit der Span- oder Hartfaserplatte
ist in der Herstellung nicht zuverlässig dicht durchzuführen.
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Es ist auch schon versucht worden, eine Spanplatte oder Hartfaser-Platte,
die mit einem in der genannten Weise ausgebildeten Außenrahmen umgeben ist, auf
der-gesamten Rückseite gleichmäßig mit Kunststoffschaum oder expandiertem Kunststoff
zu beschichten. Derartige Versuche waren wenig erfolgreich, denn es wurde immer
gefordert, daß der auf der Unterseite der gesamten Platte in einer Schicht aufgebrachte
Kunststoffschaum beim Aufschäumen auch in die Fuge zwischen dem umgebenden Außenrahmen
und der Platte eindrang, um die Außenkante der Platte sicher abzudichten oder zu
versiegeln.
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Dabei war es nicht möglich, die Herstellung derart zu beherrschen,
daß der Kunststoff um die Platte an einer oder mehreren Kanten herumgedrückt wurde
und auf der Oberseite austrat. Beim Aufschäumen treten in dem großen Volumen des
Kunststoffes erhebliche Druckerhöhungen auf, die den schäumenden Kunststoff durch
die geringsten Spalten herausdrücken. Aufgrund der erheblichen Erwärmung beim Schäumen
und Auspolymerisieren des Kunststoffes entstehen nicht unerhebliche Temperaturerhöhungen,
die bei den genannten Versuchen dazu geführt haben, daß die Spanplatten oder Hartfaserplatten
derart starke Deformationen erlitten, daß sie unbrauchbar wurden.
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Hier setzt der Gedanke der Erfindung ein, die sich die Aufgabe gestellt
hat vorzugsweise eine Arbeitsplatte für Küchengroßgeräte, jedoch auch mit anderen
Verwendungszwecken zu schaffen, die den eingangs genannten Aufbau hat, bei der jedoch
Handarbeits- und
Montagezeiten für die Fertigstellung fast vollständig
eingespart werden, und bei der eine Abdichtung und Versieglung des Zwischenraums
zwischen Plattenkante und Außenrahmen sichergestellt ist Zur Lösung dieser Aufgabe
ist eine Platte der gattungsgemäßen Art dadurch gekennzeichnet, daß der Innenrahmen
einstückig aus expandiertem oder geschäumtem Kunststoff besteht, der auch in dem
Zwischenraum zwischen Außenrahmen und Platte deren Stirnseiten versiegelt. Ein Verfahren
zur Herstellung einer Platte nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet; daß
in eine Hälfte einer mindestens zweiteiligen geschlossenen Form zunächst der fertige,
einstückige Außenrahmen, dann in diesen die Platte eingelegt und darauf mittels
der anderen Formhälfte die Form geschlossen wird unter Einpressen der Platte gegen
den übergreifenden Rand des Außenrahmens nach Einspritzen des Kunststoffes für die
Ausbildung des Innenrahmens und die Verbindung aller Teile miteinander.
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Bei der Platte reicht der expandierte oder geschäumte Kunststoff des
Innenrahmens auch bis in die Fuge zwischen der Platte und dem übergreifenden Rand
des Außenrahmens. Dazu ist vorteilhaft die Kante der Platte zum Innenrahmen hin
eingenommen abgeschrägt, so daß die Fuge zwischen Kante und Innenseite des Außenrahmens
die Form eines nach unten offenen Keils hat. Auch die Platte kann im Bereich ihres
oberen Randes abgeschrägt sein, so daß die Fuge zwischen der Innenseite des übergreifenden
Außenrahmens und der Platte die Form eines nach außen offenen Keils hat. In den
Innenrahmen können Verstärkungsprofile aus Metall eingeschäumt sein, die auch mit
Befestigungs- und Anschlußmitteln zu versehen sind.
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Eine Arbeitsplatte und ein Verfahren zu ihrer Herstellung nach der
Erfindung bieten den Vorteil, daß sie ohne großen Arbeitsaufwand sehr exakt und
schnell herstellbar sind und daß dabei sicherzustellen ist, daß die Außenkanten
der Span- oder Hartfaserplatte sicher und dicht versiegelt sind, wobei auch eine
sichere Abdichtung zwischen Span- und Hartfaserplatte und einstückigem
Außenrahmen
auf dem gesamten Umfang hergestellt wird. Diese Versiegelung und Abdichtung dient
auch zur zusätzlichen Verankerung und Befestigung des Innenrahmens, der aus dem
gleichen Material besteht und einstückig damit verbunden ist. Der Innenrahmen, der
in einem einzigen Formvorgang hergestellt und mit den anderen Teilen verbunden wird,
kann jede beliebige gewünschte Form haben. Dadurch, daß er in Bezug auf die gesamte
Fläche der Platte nur einen verhältnismäßig geringen Flächenraum am Rande einnimmt
und eine nicht sehr große Masse hat, wird das Gesamtgewicht der Arbeitsplatte dadurch
nicht wesentlich erhöht, und vor allem kann die exotherme Erwärmung beim Erhärten
des Kunststoffes nicht so hohe Werte einnehmen, daß die Span- oder Hartfaserplatte
dadurch nachhaltig negativ beeinflußt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Platte nach der Erfindung sowie das
Verfahren zu ihrer Herstellung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Arbeitsplatte perspektivisch von unten gesehen,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt ähnlich
Fig. 2 bei einem anderen Ausführungsbeispiel, Fig. 4 abgewandelte Ausführungsbeispiele
der Fig. 3.
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und 5 Eine Arbeitsplatte 1, nach der Fig. 1, besteht aus einer, etwa
die gesamte Fläche überdeckenden quadratischen oder rechteckigen Platte 2. Diese
Platte 2 kann eine Span- oder Hartfaserplatte sein, die auf ihren beiden Flächen
mit Kunststoff beschichtet ist, beispielsweise mit mehreren Lagen von melamin-harz-getränktem
Papier.
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Diese Platte 2 ist an der Außenseite umgeben von einem einstückigen
Außenrahmen 3, der im allgemeinen aus einem Kunststoff besteht, der bis weit über
2000C temperaturbeständig ist. Der Außenrahmen 3 überdeckt nicht nur die Außenkante
4 der Platte 2, sondern umgreift in einem kurzen Teil, der auch am Rande lippenförmig
ausgebildet sein kann, den oberen Randbereich der Platte 2. Der Außenrahmen 3
reicht
mit dem die Außenkante 4 der Platte überdeckenden Teil 6 bis weit unter die untere
Fläche der Platte hinunter.
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Ein unter der Platte 2 und innerhalb der überragenden Uberstände 6
des Außenrahmens 3 angeordneter Innenrahmen 7 ist einstückig ausgebildet und besteht
aus Schaumkunststoff oder expandiertem Kunststoff. Die beiden Seitenteile des Innenrahmens
7 bilden verhältnismäßig schmale Stege. Das vordere und das hintere Teil des Innenrahmens
7 sind dagegen breiter ausgebildet - es sind dort Anschlüsse für Scharniere, Verschlußteile
u.dgl. eingeformt.
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Aus den Figuren 2 und folgende ist zu erkennen, daß der aus Kunststoff
geschäumte oder expandierte Innenrahmen 7 nicht nur die Innenseite des überstehenden
Teils 6 des Außenrahmens und die Unterseite der Platte 2 fest miteinander verbindet,
sondern auch in den Zwischenraum oder die Fuge zwischen der Außenkante 4 der Platte
und dem Außenrahmen 3 eindringt und dort diese Außenkante versiegelt und damit ein
Eindringen von Feuchtigkeit beim späteren Gebrauch verhindert. Nach einem besonders
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Anordnung derart getroffen,
daß zwischen dem übergreifenden Teil 5 des Außenrahmens 3 und dem übergriffenen
Rand der Platte 2 eine Fuge 8 besteht, die ebenfalls durch den expandierenden Kunststoffschaum
des Innenrahmens 7 ausgefüllt und abgedichtet wird. Selbstverständlich ist es möglich,
die Abdichtung dieses Zwischenraums auch auf andere Weise zu erreichen, beispielsweise
dadurch, daß die Innenkante des übergreifenden Randes 5 als auf der Oberfläche der
Platte 2 fest anliegende Lippe 9 ausgebildet ist.
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Um das Eindringen des expandierenden oder schäumenden Kunststoffes
des Innenrahmens 7 bei dessen Herstellung in die Zwischenräume zwischen der Platte
2 und dem Außenrahmen 3 besser zu ermöglichen, ist entsprechend dem Ausführungsbeispiel
in der Fig. 3 die Außenkante 4 der Platte 2 nach unten hin zunehmend abgeschrägt,
so daß
eine keilförmige Fuge 1o zwischen Außenrand 4 der Platte
2 und der Innenseite des Außenrahmens 3 entsteht. Auch der obere, von dem Teil 5
des Außenrahmens 3 übergriffene Randbereich der Platte 2 kann nach außen abfallend
abgeschrägt sein, so daß ebenfalls eine keilförmige Fuge 11 zwischen diesem Randbereich
und der Unterseite des übergreifenden Teiles 5 des Außenrahmens 3 entsteht. Durch
die keilförmige Ausbildung der Fugen lo und 11 wird nicht nur bei der Herstellung
das Eindringen des expandierenden oder schäumenden Kunststoffes des Innenrahmens
7 erleichtert und verbessert, sondern es wird damit auch die Sicherheit vergrößert,
daß diese Bereiche von dem Kunststoff in allen Teilen erreicht und überdeckt bzw.
versiegelt werden. Auch die mechanische Festigkeit wird damit wesentlich erhöht.
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Bei dem Verfahren zur Herstellung einer Arbeitsplatte nach der Erfindung
wird zunächst der bereits fertiggestellte, aus einem Stück bestehende Außenrahmen
3 in den einen Teil einer vollständig zu schließenden Form eingelegt. Sodann wird
die Span- oder Hartfaserplatte 2 in diesen Außenrahmen 3 in die Form eingelegt,
so daß sie gegen die Innenseite des den Rand übergreif endes Teiles 5 anliegt.
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Das Formwerkzeug ist derart ausgebildet, daß nach dem Schließen der
Form die Platte 2 von dem stempelartig ausgebildeten Innenbereich derart angedrückt
wird, daß sie fest und dicht gegen den zweckmäßig lippenförmig ausgebildeten Innenrand
9 des Teiles 5 des Außenrahmens 3 anliegt. Damit ist erreicht, daß beim Ausschäumen
und Expandieren des Schaums für den Innenrahmen 7 der Kunststoff zwar in die Fugen
lo und 11 eindringen kann, jedoch auf gar keinen Fall "überlaufen" kann, nämlich
zwischen dem Innenrand des Teiles 5 und der Oberfläche der Platte 2 auf den freien
Teil dieser Fläche austreten kann und diese damit beeinträchtigt. Bei einer Platte
nach der Erfindung und bei dem Verfahren zu ihrer Herstellung ist also erreicht,
daß in einem Arbeitsgang eine feste und sichere Verbindung des Innenrahmens mit
den übrigen Teilen ausgeführt wird, wobei auch nicht nur die Fuge zwischen Außenrahmen
und Platte abgedichtet, sondern auch die Außenkante 4 der Platte versiegelt ist.
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Falls es erwünscht ist, kann nach einer Weiterbildung der Erfindung
der Innenrahmen 7 durch eingelegte Metallprofile 11 verstärkt und versteift sein.
Nach der Fig. 3 ist ein Metallprofil 11a mit dem Querschnitt eines I eingelegt.
Dieses Metallprofil kann zur Versteifung und Verstärkung der Eckbereiche dienen,
es kann auch vollständig umlaufend in den gesamten Rahmen 7 eingeschäumt sein. Nach
der Fig. 5 ist ein Metallprofil lib in Form eines Winkels eingelegt, nach der Fig.
4 ist ein Metallprofil 11c in Form eines U eingelegt. Insbesondere die beiden letztgenannte
Metallprofile können auch an den vorgesehenen Anschlußstellen und Anformungen bzw.
Einformungen an dem Innenrahmen 7 dazu herangezogen werden, die Verbindung mit den
Anschlüssen, beispielsweise den Scharnieren oder Verschlüssen, unmittelbar herzustellen.