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Bezeichnunq: Spann- und Haltevorrichtung für Verbauplatten
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Die Erfindung betrifft eine Spann- und Haltevorrichtung für die Wände
eines Leitungsgrabens abstützende Verbauplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Eine derartige Spann- und Haltevorrichtung für Verbauplatten ist bekannt
aus dem DE-GM 75 06 961. In diesem Gebrauchsmuster ist eine Verbauvorrichtung beschrieben,
bei der die Gewindehülsen der Spindenspreizen über seitliche Achsstummel in Widerlager
gelagert sind, welche von im Querschnitt U-förmigen, an den Verbauplatten befestigten,
in Gebrauchsstellung senkrecht verlaufenden Pfosten gebildet sind. Die Achsstummel
der Gewindehülse befinden sich an einem Endbereich der Gewindehülse, und die Anordnung
ist so getroffen, daß die Gewindehülse um relativ kleine Winkel um ihre Achsstummel
in den Widerlagern schwenkbar sind, so daß die beiden Verbauplatten einer Verbaueinheit
unabhängig von der anderen Verbauplatte um einen gewissen Betrag vertikal bewegt
werden kann.
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Zwischen den innenseitigen Enden der Gewindehülsen und den Widerlagerpfosten
sind steife Standfedern angeordnet,-welche die Standfestigkeit der Verbauvorrichtung
bewirken.
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Diese bekannten, in sich standsicheren Verbauvorrichtungen werden
als Ganzes in einen ausgehobenen Graben abgesenkt. Dabei muß die Breite einer Verbaueinheit
etwas kleiner sein als
die Breite des ausgehobenen Grabens. Der
Abstand der zueinander im wesentlichen parallelen Verbauplatten muß also auf die
jeweilige Grabenbreite eingestellt werden. Das geschieht innerhalb eines gewissen
Bereiches mit Hilfe der Gewindespindel. Ist jedoch der Verstellweg der Gewindespindeln
zu klein, dann müssen zwischen den beiden Spindeln der Spindelspreizen Zwischenstücke
angeordnet werden. Um die Verbaueinheiten auf verschiedene Grabenbreiten einstellen
zu können, sind also unterschiedliche Zwischenstücke notwendig. Dies erfordert eine
aufwendige Lagerhaltung von Zwischenstücken. Das Umrüsten einer Verbauvorrichtung
auf eine andere Grabenbreite mit Hilfe der Zwischenstücke ist zeit- und arbeitsaufwendig.
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Aus der DE-AS 22 58 588 ist eine Spann- und Haltevorrichtung für Verbauplatten
bekannt, bei der die Endstücke einer Spindelspreize um kleine Winkel schwenkbar
in Widerlager gelagert sind, die von im Querschnitt U-förmigen Stützpfosten gebildet
sind, welche von den Verbauplatten unabhängig sind. Es ist bekannt, die von Spindelspreizen
auf Abstand gehaltene Stützpfosten in der Mitte eines Verbauplattenpaares anzuordnen
oder aber an den Enden eines jeden Verbauplattenpaares.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Vorrichtung)
an vermeiden und eine Spann- und Haltevorrichtung *r Verbauplatten zu schaffen,
die ohne zusätzliche Mittel @@hnell auf zumunterschiedlich. Grabenbreiten eingestellt
rerden
kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß mindestens eine Gewindehülse der Spindelspreizen beidendig für das Einschrauben
einer Gewinde spindel offen ist und die Gewindehülse um mindestens 1800 schwenkbar
in ihrem Widerlager gelagert ist.
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Weil die Schwenkachse der Gewindehülse außerhalb der Längsmitte der
Gewindehülse angeordnet ist, wird durch Verschwenken der Gewindehülse um 1800 eine
Abstandsänderung erreicht, die umso größer ist, je größer der Abstand der Schwenkachse
der Gewindehülse von der Längsmitte der Gewindehülse ist.
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Zweckmäßigerweise sind beide Gewindehülsen der Spindelspreizen eine
Verbaueinheit um mindestens 1800 verschwenkbar gelagert.
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Auf diese Weise ist es möglich, allein durch Verschwenken der Gewindehülsen
die Verbauvorrichtung auf drei unterschiedliche Grabenbreiten einzustellen. Innerhalb
jeder derartig grob eingestellten Grabenbreite kann durch Drehen der Gewinde spindeln
eine stufenlose Feineinstellung erfolgen.
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Damit die Gewindespindeln mit ihren exzentrisch angeordneten Achsstummeln
um mehr als 180°, vorzugsweise um 360°, gedreht werden können, muß der Abstand der
Schwenkachse von der Verbauplatte baw. von der sauberen Verbauwand großer sein als
dex grate Abstand eines Teiles der Gowindehülse von ihrer Drehachse. Vorteilhafterweise
ist bei doppelwandigen Stahlverbauplatten
im Bereich der Lagerung
der Gewindehülse in der grabeninnenseitigen Wand der Verbauplatte eine Ausnehmung
angeordnet, so daß die Dicke der Stahlverbauplatte ausgenutzt werden kann, um die
Gewindehülse in eine für kleine Grabenbreiten bestimmte Stellung zu schwenken.
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Um einen raschen Ausbau der Achsstummel aus ihren Widerlagern zu ermöglichen,
sind die Widerlager so ausgebildet, daß sie mit einfachen Mitteln geöffnet werden
können und die Achsstummel zur Grabeninnenseine aus den Widerlagern herausgezogen
werden können. Hierzu werden die grabeninnenseitig gelegenen Umfangsflächen der
Achsstummel von Riegeln umgriffen, die die Achsstummel in das zugehorige Widerlager
drücken.
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Durch Lösen dieser Riegel werden die Widerlager für die Achsstummel
geöffnet.
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Um eine Parallelverschiebung der einander gegenüberliegenden Verbauplatten
in Grabenlängsrichtung zu ermöglichen, sind beide Achsstummel einer Gewindehülse
einzeln über je ein Blattfederpaket gegen die Verbauplatten abgefedert. Das Blattfederpaket
dient zugleich als Lager für die Achsstummel.
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Die Blattfedern können auch dazu herangezogen werden, den Schwenkwinkel
der Spindelspreizen in vertikaler Richtung zu begrenzen., wodurch die beiden einander
gegenüberliegenden Verbauplatten zu einer standfesten Einheit zusammengefaßt werden.
Hierzu
sind die Querschnitte der Achsstummel unrund ausgebildet, so daß beim Verschwenken
der Spreizen um die Schwenkachse einer Gewindehülse die Blattfedern stärker eingedrückt
werden und damit der Schrägstellung der Spreizen einen Widerstand entgegensetzen.
Im einfachsten Falle sind die parallel zu den Verbauflächen verlaufenden Umfangsflächerl-der
Achsstummel abgeplattet. Eine derartige Verbaueinheit kann als Ganzes in einen ausgeschachteten
Graben abgesenkt und ebenfalls so wieder angehoben werden, sie läßt sich durch Lösen
der Riegel jedoch rasch auseinander-nehmen oder zusa.mmenfalten und hat damit beim
Transport wenig Platzbedarf. Weiterhin ist ein Austausch von Spindelspreizen einfach,
ein derartiger Austausch ist zum Beispiel notwendig, wenn eine Spindelspreize durch
Gewalteinwirkung verbogen ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine Ansicht in Grabenlängsrichtung
auf eine Verbaueinheit mit einer Spann- und Haltevorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Widerlagers für eine Gewindehülse, Fig. 3 eine Ansicht
nach der Schnittlinie III-III in Fig. 2, }
Fig. 4 eine Seitenansicht
einer Gewindehülse mit exzentrischem Ansatz, Fig. 5 eine Seitenansicht einer Verbauvorrichtung
ähnlich Fig. 1 mit umsetzbaren Standfedern.
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In Fig. 1 ist eine standfeste Verbaueinheit dargestellt, bei der zwei
einander gegenüberliegende, parallele Verbauplatten 1,2, die Wände eines Grabens
abstützen. Die Verbauplatten 1,2 werden durch zwei übereinander angeordnete Spindelspreizen
3,4 auf Abstand gehalten. Jede Spindelspreize 3,4 setzt sich zusammen aus zwei miteinander
starr verbundenen Gewinde-spindeln 5 und zwei seitlichen, gegen die Verbauplatten
1,2 sich abstützende Gewindehülsen 6. Die Verbauplatten 1,2 sind großformatig ausgeführt,
so daß mit ihrer Hilfe mehrere Quadrat meter Grabenwand abgestützt werden können.
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Die Gewindespindeln 5 sind über eine Kupplung 8 starr miteinander
verbunden. Die Gewindehülsen 6 sind um die Achse 11 schwenkbar in Widerlager 7 gelagert,
die von Platten 20 gebildet werden, die an vertikale Widerlagerpfosten 9,10 angenietet
oder angeschweißt sind. Jede Gewindehülse 6 weist zwei seitliche Achsstummel 12
auf, die drehbar oder um mehr als 1800 schwenkbar in den Platten 20 des Widerlagers
7 gelagert sind.
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Aus den Fig. 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel für ein Widerlager
7 ersichtlich. Danach liegen die Achsstummel 12 an Blattfedern 14 an, die parallel
zu den Verbauplatten 1,2 im Widerlager 7 angeordnet sind. Die Blattfedern 14 liegen
auf den den Verbauplatten 1,2 zugewandten Lagerflächen 15 der Achsstummel 12 an.
Die gegenüberliegende Lagerfläche 16 wird von einem Riegel 17 umgriffen, der an
einem Schwenkgelenk 18 an der Stütze 9, bzw. 10 angelenkt ist und über einen Stift
geöffnet und geschlossen werden kann. Wie Fig. 2 zeigt, ist der Riegel 17 zu den
Achsstummeln 12 hin konkav gekrümmt, wodurch für die Achsstummel 12 eine Zentrierung
bzw. ein Halt in vertikaler Richtung erreicht wird.
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Die Lagerflächen 15,16 der Achsstummel 12 sind abgeflacht.
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Damit wird die Gewindehülse 6 in eine waagerechte Lage gezwungen.
Auslenkungen aus dieser waagerechten Lage erfolgen gegen die Wirkung der Blattfedern
14. Die Federkraft wächst überproportional mit dem Schwenkwinkel.
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Aufgrund des Abstandes der Schwenkachse 11 von den Verbauplatten 1,2,
den Stützen 9,10 und anderen Teilen der Verbaueinrichtung kann die Gewindehülse
6 vollständig um ihre Achse 11 gedreht werden, so daß entweder ihr kurzer oder ihr
langer Gewindeteil zur Grabenseite zeigt. In Fig. 1 ist die größte Spreizweite von
drei möglichen Spreizstufen gezeigt, die nächst kürzere Spreizweite wird dadurch
erreicht, daß eine der Gewindehülsen
6 verschwenkt wird (siehe
Fig. 5), die kürzeste Spreizstufe wird durch Einschwenken beider Gewindehülsen 6
erhalten. Sind die Achsstummel 12 unrund oder oval ausgebildet, so ist zum Verschwenken
der Gewindehülsen 6 ein Lösen der Riegel 17 notwendig. Sind die Achsstummel 12 jedoch
gemäß Fig. 4 rund ausgebildet, so können die Gewindehülsen 6 ohne vorbereitende
Maßnahmen um ihre Schwenkachse 11 gedreht werden.
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Jede Gewindehülse 6 hat ein durchgehendes Innengewinde, so daß die
Gewindespindeln 5 von jeder Seite eingeschraubt werden können. Vorteilhafterweise
sind alle Gewindehülsen 6 mit Rechtsgewinde ausgestattet, wohingegen sich die Gewindespindeln
aus zwei, durch die Kupplung 8 verbundenen Teilen mit gegenläufigem Gewinde zusammensetzen.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Blattfedern 14 und
der Riegel 17 an zwei Widerlagerplatten 20 angeordnet, die an den Schenkeln der
U-profilförmigen Widerlagerpfosten 9 bzw. 10 befestigt sind.
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Bei der Gewindehülse nach Fig. 4 ragen aus den Achsstummeln 12 in
Richtung der Schwenkachse 11, jedoch gegenüber dieser seitlich versetzt, Ansätze
22 heraus, deren Versatzrichtung in Spreizrichtung liegt. Die Achsstummel 12 und
auch ihr Ansatz 22 haben beide Kreisquerschnitt. Wie in den Fig. 1 bis 3 stützen
sich die Achsstummel 12 außenseitig gegen i3lattedern14 ab.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fiq. 4 sind auch die exzentrischen Ansätze
22 von Biegefedern 23 beaufschlagt, die in Versatzrichtung angreifen. Diese Biegefedern
23 halten die Gewindehülsen 6, 7 in waagerechter Lage. Sie unterstützen die Blattfedern
14, welche - wie Figur 1 zeigt - die qesamte Spreizkraft auf die Verbauplatten 1,
2 übertraqen. Die Ausbildunq einer Gewindehülse 6, 7 nach Fig. 4 hat weiter den
Vorteil, daß die Achsstummel 12 Kreisquerschnitt haben und damit günstig herzustellen
sind. Weiterhin sind die Federfunktionen qetrennt, so daß sich die einzelnen Federzungen
genauer einstellen lassen.
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Bei der Verbaueinrichtung nach Fig. 5 wird die Standfestiqkeit einer
Verbaueinheit durch bekannte Standfedern 24 erreicht, die einerseits an der Stütze
9 bzw. 10 und andererseits an eine Gewindehülse 6,7 angelenkt sind. Die beiden Gelenke
25,26 einer Standfeder 24 bilden mit der Schwenkachse 11 die Eckpunkte eines Dreiecks.
Das untere Gelenk 25 der Standfeder 24 befindet sich lotrecht unter der Schwenkachse
11, das andere Gelenk 26 ist an einem Auge 27 der Gewindehülse 6 bzw. 7 angelenkt.
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Beim Verschwenken der Gewindehülse 6, 7 wird auch das Auqe 27 mitgeschwenkt.
Um nach Schwenkung der Gewindehülsen 6,7 um 180O wieder einen Anlenkpunkt für die
Standfeder 24 zu haben, ist an der Gewindehülse 6,7 dem Auqe 27 gegenüberliegend
ein weiteres Auqe 28 anqeordnet. An dieses Auge wird die Standfeder 24 mit ihrem
oberen Ende angelenkt, wobei sie um das untere Gelenk 25 um einen Winkel verschwenkt
wird, der doppelt so groß ist wie der Winkel zwischen der Standfeder 24 und der
durch
das untere Gelenk 25 und der Schwenkachse 11 verlaufenden Geraden.
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Das Widerlager 7 für die Gewindespindel kann als Wideriagerpfosten
ausgebildet sein, der in Pfostenlänqsrichtung verlaufende Führungen aufweist, in
die Gleit- oder Führungsköpfe von Verbauplatten formschlüssig eingeschoben werden
können. Die Widerlagerpfosten können aber auch an den seitlichen Rändern jeder Verbauplatte
oder auch in'der Mitte einer Verbauplatte lösbar befestigt sein. Wie Fig. 3 zeigt,
kann der Widerlagerpfosten auch in einer doppelwandigen Stahlverb auplatte 1,2 integriert
sein, in der Weise, daß ein nach Innen offenes U-Profil 21 den mittleren Teil einer
Stahlverbauplatte 1,2 bildet. An den Schenkeln des U-Profils 21 sind seitliche Wangen
anqeschweißt, welche im Verbau vertikale Widerlaqerpfosten 10 bilden. An den Wangen
dieser Widerlagerpfosten 10 können Widerlagerplatten 20, befestigt sein. In diesen
Platten 20 sind die Achsstummel 12 der Gewindehülsen 6 gelagert. Es ist vorteilhaft,
wenn das U-Profil 21 an der Innenseite der Verbauplatte 1 oder 2 jeweils nach innen
abgewinkelte Ränder aufweist und diese Ränder außerhalb des Schwenkbereichs der
Gewindehülsen 6 durch aufgeschweißte Laschen oder Bleche starr miteinander verbunden
werden. Das U-Profil 21 ist so innerhalb der Verbauplatte 1,2 angeordnet, daß die
Außenseite seiner Basis mit der Außenseite 29 im wesentlichen fluchtet oder um ein
geringes Maß, beispielsweise 0,5 bis 2 cm hervorsteht.