DE1181879B - Turmkran mit einem teleskopierbaren Turm - Google Patents

Description

• Turmkran mit einem teleskopierbaren Turm Die Erfindung bezieht sich auf einen Turmkran mit einem teleskopierbaren Turm, der aus einem Unterturm und wenigstens einem Oberturm besteht, welcher mittels an seinem unteren Ende angebrachter, in den Längsgurten des Unterturmes geführten Laufrollen im Unterturm längsverführbar ist.
• Die Längsgurte des Unter- und Oberturmes bekannter Kräne dieser Art bestehen aus handelsüblichen Profilen. In erster Linie kommen Winkelprofile oder Rohrprofile in Frage. An solchen Profilen können die Laufrollen nur schwer zuverlässig gelagert werden. Bei der Verwendung von Winkelprofilen ist es üblich, die Laufrollen seitlich an den Winkelschenkeln fliegend zu lagern, wobei für eine einigermaßen sichere Lagerung außerordentlich dicke Lagerzapfen erforderlich sind, die entspresprechend große, die Längsgurte schwächende Bohrungen für ihre Lagerung in den Winkelschenkeln erfordern. Bei anderen Ausbildungen der Lager der Laufrollen sind große Durchbrechungen in den Längsgurten notwendig, die die Längsgurte ebenfalls schwächen.
• Es ist auch ein teleskopierbarer Turmkran bekannt, bei dem die Längsgurte der teleskopierbaren Kranteile durchgehend als Spezialprofile ausgebildet sind. Diese Spezialprofile bestehen aus drei Teilen, nämlich einem Mittelstück mit einem Grundsteg und nach außen weisenden, im rechten Winkel zueinander stehenden Flanschen, an welchen jeweils ein Winkelprofil befestigt ist. An den Winkelprofilen sind Querstreben angeschlossen. An dem Mittelstück sind ferner nach außen stehende parallele Flansche angebracht, zwischen denen Laufrollen gelagert sind, die am entsprechenden Grundsteg des benachbarten Längsgurtes laufen. Diese vielteiligen Spezialprofile gewährleisten zwar eine gute Lagerung der Rollen und mögen auch ausreichend steif sein. Sie sind jedoch außerordentlich teuer in der Herstellung, was bei dem bekannten Kran, wo sie sich über die gesamte Länge der teleskopierbaren Teile erstrecken, preislich stark ins Gewicht fällt.
• Schließlich ist es bekannt, zum Höhenverstellen eines Kletterkranes einen sich über mehrere Stockwerkshöhen erstreckenden Zusatzkäfig vorzusehen, in weichem der Kran mit seiner Basis ruht und durch Kabelzüge anhebbar ist. Der Käfig besitzt an seiner Innenseite Rollen-Führungsbahnen, in denen am Turm des Kranes befestigte Schienen laufen. Dieser Käfig entspricht praktisch einem Unterturm eines üblichen Teleskopierkranes, bei dem Zusatzprofile zum Lagern der Rollen für die Rollenführungsbahnen vorgesehen sind. Diese, sich über die gesamte Länge des käfigförmigen Unterturmes erstreckenden Profile verteuern wiederum die Herstellung. Die Rollenbahnen sind bei dem Käfig des bekannten Kletterkranes an den Seitenwänden des Käfigs und nicht in dessen Ecken angebracht, so daß die Führung des teleskopierbaren Kranes nicht in den Längsgurten des Käfigs, sondern an den erwähnten eigenen Führungsbahnen erfolgt. Dadurch ergibt sich der zusätzliche Nachteil, daß zwischen dem Käfig und dem Turm des Kletterkranes ein erheblicher Durchmesserunterschied bestehen muß, so daß der Kran am unteren Ende sehr breit ist.
• Zweck der Erfindung ist es, einen Kran der eingangs erläuterten Gattung zu schaffen, bei dem eine zuverlässige Rollenlagerung ohne Schwächung der Längsgurte der teleskopierbaren Teile und ohne Verwendung teurer Spezialprofile über die gesamte Länge der teleskopierbaren Teile möglich ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß am unteren Ende des Oberturmes ein Fahraggregat befestigt ist, das aus einem getrennt vom Oberturm hergestellten, steifen Käfig besteht, an dessen Längsgurten die Laufrollen gelagert sind.
• Bei dem Turmkran nach der Erfindung können die Längsgurtprofile des Ober- und Unterturmes wie bisher allein unter Berücksichtigung ihrer statischen Eigenschaften und der Preiswürdigkeit ausgewählt werden. Trotzdem läßt sich eine zuverlässige Lagerung der Laufrollen erzielen, da für die Längsgurte des Käfigs Profile verwendet werden können, die sich besonders gut zum Haltern der Laufrollen eignen. Bei diesen Profilen ist eine ausreichende Festigkeit ohne weiteres gegeben. Ihr Preis fällt wegen der verhältnismäßig geringen Länge nicht ins Gewicht, so daß Spezialprofile verwendet werden können. Eine Schwächung der eigentlichen Längsgurte des Oberturmes durch die Rollenlagerung fällt vollkommen weg. Ein besonderer Vorteil der Lagerung der Laufrollen an einem gesondert vom Oberturm hergestellten Fahraggregat besteht noch darin, daß bei einer Beschädigung des Oberturmes das in der Regel unversehrt bleibende Fahraggregat vom Oberturm gelöst und mit einem neuen Oberturm verbunden werden kann. Bisher mußte in solchen Fällen jeweils der komplette Oberturm mit den Laufrollen ausaewechselt werden.
• y Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an Hand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Unterteiles eines erfindungsgemäßen Kranes mit teilweise aufgeschnittenem Unterturm, F i g. 2 einen Querschnitt des Kranturmes entsprechend der Schnittlinie II-II in F i g. 1, F i g. 3 das Längsgurtprofil des Fahraggregats des erfindungsgemäßen Turmkrans, F i g. 4 eine Darstellung der Lagerung der Laufrollen am Längsgurtprofil nach F i g. 3 und F i g. 5 eine an einem Längsgurtprofil angebrachte Klemmeinrichtung.
• Der in der Zeichnung dargestellte Kran besitzt einen Kranturm 1, der auf einem Kranoberwagen 2 ruht und um eine horizontale Schwenkachse 3 aus der in F i g. 1 gezeigten vertikalen Arbeitsstellung in eine horizontale Transportstellung umklappbar ist. Der Oberwagen 2 ruht auf einem Fahrgestell 4 und ist diesem gegenüber um eine vertikale Achse 5 drehbar. Der Kranturm 1 besteht aus einem Unterturm 6 und einem in diesem zu Teleskopierzwecken läsngverschiebbar geführten Oberturm 7. Mit dem Oberturm 7 sind Laufrollen 8 verbunden, die in den Längsgurten 6 a des Unterturmes in der aus F i g. 2 im einzelnen ersichtlichen Weise geführt sind. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die Längsgurte 6 a des Unterturmes als Winkelprofile ausgeführt, während die Längsgurte 7 a des Oberturmes Rohrprofile sind.
• Die Laufrollen 8 sind nicht direkt an den Längsgurten 7a des Oberturmes 7 gelagert. Vielmehr ist erfindungsgemäß mit dem unteren Ende des Oberturmes 7 ein Fahraggregat 9 durch Schweißung oder Verschraubung od. dgl. fest verbunden. Dieses Fahraggregat besteht aus einem getrennt vom Oberturm 7 hergestellten, steifen Käfig mit Längsgurten 10, die durch Querstreben 11 fest miteinander verbunden sind. Die Laufrollen 8 sind an den Längsgurten 10 gelagert.
• Für die Längsgurte hat sich die aus F i g. 3 ersichtliche Profilform als besonders zweckmäßig erwiesen. Bei diesem Längsgurtprofil sind je zwei im Abstand parallel zueinander vorstehende Flansche 12 vorhanden, zwischen denen die Laufrollen 8 gelagert sind. Einzelheiten der Lagerung sind aus F i g. 4 ersichtlich. Jede Laufrolle 8 ist auf einer Achse 13 gelagert, die mit beiden Enden jeweils in den Flanschen 12 abgestützt ist. Die somit erzielte Lagerung für die Laufrollen ist außerordentlich stabil und sicher.
• Wie aus F i g. 3 ersichtlich, besitzt jedes Längsgurtprofi110 vorteilhafterweise ferner einen Grundsteg 14, von dem auf der einen Seite die beiden Flansche 12 und auf der anderen Seite Winkelstege 15 ausgehen, die miteinander einen rechten Winkel einschließen und zum Anschließen der Querstreben 11 dienen. Der Grundsteg 14 kann je nach der Größe der Laufrollen 8 Durchbrechungen 16 (F i g. 4) besitzen, in die die Laufrollen 8 eingreifen. Trotz der Durchbrechungen 16 haben die Längsgurtprofile 10 in der dargestellten Form eine ausreichende Steifigkeit, um die auftretenden Beanspruchungen, insbesondere die an den Laufrollen 8 übertragenen Kräfte, sicher aufzunehmen.
• Um den Oberturm 7 gegenüber dem Unterturm 6 in jeder beliebigen Stellung zuverlässig verriegeln zu können, sind in den Längsgurten 10 des Fahraggregats 9 Klemmeinrichtungen angeordnet, die in F i g. 1 allgemein mit 17 bezeichnet sind. Eine besonders günstige Ausführungsform einer solchen Klemmeinrichtung ist in F i g. 5 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Jede Klemmeinrichtung besteht demnach aus einer Klemmschraube 18, die diagonal in das zugehörige Längsgurtprofil 10 eingesetzt wird. Jede Klemmschraube 18 ist in ein Lagerstück 19 eingeschraubt, das eine durchgehende Gewindebohrung 20 besitzt und zwischen die Flansche 12 fest eingesetzt ist. Der Grundsteg 14 des Längsgurtprofils 10 ist an der Stelle, an der das Lagerstück 19 angeordnet ist, durchbrochen, damit die Klemmschraube 18 vom Inneren des Käfigs her in das Lagerstück eingeschraubt werden kann. In der Klemmstellung greifen die Klemmschrauben in den Innenwinkel der Längsgurtprofile 6a des Unterturmes 6 ein und halten den Oberturm zuverlässig gegen Verschiebung relativ zum Unterturm fest. Die bisher benutzten Teleskopklappen können dann in Wegfall kommen, was eine konstruktive Vereinfachung bedeutet.
• Die Erfindung ist nicht auf das gezeichnete Ausführungsbeispiel beschränkt. Grundsätzlich kann der Kran auch anders ausgebildet sein, solange ein teleskopierbarer Turm vorhanden ist. Wenn mehr als ein Oberturm vorgesehen ist, dann wird jeder Oberturm am unteren Ende mit einem entsprechenden Fahraggregat versehen. Das dargestellte Längsgurtprofil 10 des Fahraggregates ist zwar besonders zweckmäßig, doch können auch andere Spezialprofile, die eine robuste zuverlässige Lagerung der Laufrollen ermöglichen, verwendet werden.
• Ferner kann es zweckmäßig sein, die am oberen Ende des Fahraggregates angebrachten Klemmschrauben schräg nach unten geneigt anzuordnen, und zwar unter einem solchen Winkel, daß die Richtung der Klemmschrauben der Resultierenden aus den am Fahraggregat auftretenden Längs- und Querkräften entspricht. Die Klemmschrauben ragen hierbei über die oberen Enden der Längsgurte des Unterturmes hinaus und stützen sich auf entsprechend schrägen Widerlagerflächen ab.

Claims (7)

1. Patentansprüche: 1. Turmkran mit einem teleskopierbaren Turm, der aus einem Unterturm und wenigstens einem Oberturm besteht, welcher mittels an seinem unteren Ende angebrachter, in den Längsgurten des Unterturmes geführter Laufrollen im Unterturm längsverfahrbar ist, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß am unteren Ende des Oberturmes ein Fahraggregat befestigt ist, das aus einem getrennt vom Oberturm hergestellten, steifen Käfig besteht, an dessen Längsgurten die Laufrollen gelagert sind.
2. 2. Turmkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsgurte des Käfigs an sich bekannte Profile mit je zwei diagonal zum Käfig nach außen und im Abstand parallel zueinander vorspringenden Flanschen sind, zwischen denen die Laufrollen auf an beiden Enden in den Flanschen abgestützten Achsen gelagert sind.
3. 3. Turmkran nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Längsgurtprofil einteilig ausgeführt ist und einen Grundsteg besitzt, von dem einerseits die Flansche und entgegengesetzt zu den Flanschen einen rechten Winkel einschließende Winkelschenkel zum Befestigen von Querstreben abzweigen.
4. 4. Turmkran nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundsteg Durchbrechungen aufweist, in die die Laufrollen eingreifen.
5. 5. Turmkran nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Längsgurten Klemmeinrichtungen zum Verklemmen des Fahraggregats gegenüber dem Unterturm angeordnet sind.
6. 6. Turmkran nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Klemmeinrichtung als eine diagonal zum Käfig gerichtete Klemmschraube ausgebildet ist, die vom Käfiginneren her unter Durchsetzung des Grundsteges in ein zwischen die Flansche eingesetztes, mit einer durchgehenden Gewindebohrung versehenes Lagerstück eingeschraubt ist.
7. 7. Turmkran nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschrauben wenigstens zum Teil unter einem solchen Winkel zu den Längsgurten des Unterturmes nach unten geneigt angeordnet sind, daß sie in Richtung der Resultierenden aus den am Fahraggregat auftretenden Längs- und Querbelastungen liegen und daß am oberen Ende der Längsgurte des Unterturmes. Widerlager mit entsprechend geneigten Stützflächen angebracht sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 1062.850, 1015618.