DE2831816A1 - Verfahren zum abscheiden von silicium in feinkristalliner form - Google Patents
Verfahren zum abscheiden von silicium in feinkristalliner formInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen Berlin und München VPA ft ρ 1 \ 2 2 BRO
Verfahren zum Abscheiden von Silicium in feinkristalliner Form
'
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abscheiden von Silicium in feinkristalliner form
auf einem, vorzugsweise durch direkten Stroradurchgang erhitzten, Trägerkörper aus einem entsprechenden, insbesondere
aus einer Siliciumhalogen-Verbindung und Wasserstoff bestehenden Reaktionsgas.
Bekannt ist es, bei Verfahren zum Abscheiden aus der
Gasphase die die Abscheidung bestimmenden Parameter zu Beginn oder auch während des Abscheidungsprozesses zu
ändern. Aus der DE-PS 11 23 300 ist es bekannt, zu Beginn
des Abschexdungsvorgangs mit einem geringeren Durchsatz des strömenden Gasgemisches zu arbeiten und
den Durchsatz allmählich zu erhöhen. Der Sinn dieser Maßnahme liegt in der Erhöhung der Reinheit des SiIiciums
durch Unterbindung von unerwünschten Borabschei-. düngen.
Bor" hat bekanntlich die nachteilige Eigenschaft, daß
es beim Zonenschmelzen nicht merklich verschoben werden Bar 1 EM/17.7.1978
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P Π 2 2 BRD
kann, weil sein Verteilungskoeffizient nahe 1 liegt und daß es nur in sehr geringen Mengen ins Vakuum abdampft.
Man ist deshalb bestrebt, möglichst wenig Bor bei der Gewinnung in das Halbleitermaterial gelangen
zu lassen. Die Borabscheidung wird also dadurch unterbunden, daß zu Beginn des Abscheidungsprozesses mit
geringerem Durchsatz des Reaktionsgasgemisches gearbeitet und dann der Durchsatz allmählich erhöht wird.
Die vorliegende Erfindung beruht hingegen auf einem anderen Effekt. Es wurde nämlich festgestellt, daß
während der Abscheidung bei der Herstellung von polykristallinen Siliciumstäben zeitweise ein grobkristallines
Wachstum auftritt, das bei der nachfolgenden Herstellung der Einkristallstäbe aus diesen Polystäben
durch tiegelfreies Zonenschmelzen zu erheblichen Kristallgitterstörungen führt.
Zu diesem Zweck ist in der deutschen Patentanmeldung P 27 27 305.8 (VPA 77 P 1066) bereits vorgeschlagen
worden, daß soxtrohl das Molverhältnis im Reaktionsgas
als auch die Abscheidetemperatur und der Gasdurchsatz beginnend mit einem hohen Molverhältnis, einem hohen
Gasdurchsatz und einer optimalen Abscheidetemperatur während der Abscheidung nach einem vorgegebenen Programm
vermindert bzw. erhöht wird»
Bei solch einem Verfahren ist das Molverhältnis zweckmäßigerweise zu Beginn der Abscheidung auf O55 und die
optimale Abseheidetemperatur auf HOO0C eingestellt,
während der Abscheidung wird mit einem Gasdurchsatz im Bereich von 3000 bis 15000 l/h gearbeitet. Gasdurchsatz
ist bekanntlich die Menge des in der Zeiteinheit an dem erhitzten Trägerkörper entlangströmenden Reaktionsgases.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel dieser Anmeldung \«.rd
nach etwa 10-ainiltiger Abscheidung bei hohem Molverhält-
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2831016
78 ρ t 122 BRO
nis das Molverhältnis auf 0,2 abgesenkt.
Gegenüber den bekannten und dem vorgeschlagenen Verfahren sieht die vorliegende Erfindung vor, daß bei
eingestelltem Molverhältnis des Reaktionsgases und den Abscheidungsprozeß gewählten Gasdurchsatz zu Beginn
der Abscheidung eine optimale oder überhöhte, die Abscheidungsrate bestimmende Temperatur des SiIiciumträgerkörpers
eingestellt wird und daß nach Maßgäbe des Anwachsens des Durchmessers des Siliciumstabes
eine kontinuierliche oder stufenweise Herabsetzung dieser Temperatur unter Konstanthaltung der übrigen
die Abscheidung bestimmenden Parameter auf einen Minimalwert vorgenommen wird.
Zweckmäßigerweise wird dabei der Abscheidungsprozeß entweder bei optimal eingestellter Abscheidetemperatur
von beispielsweise HOO0C oder bei überhöht eingestellter
Abscheidetemperatur von beispielsweise 11500C und mehr begonnen, so daß als Minimalabscheidetemperatur
etwa 1000 bis 10500G gewählt werden kann.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Siliciumhalogen-Durchsatz während des Abscheideprozesses
konstant gehalten wird, er kann aber auch ohne Schaden mit dem Anwachsen des Siliciumstabdurchmessers
allmählich erhöht werden.
Der Gedanke, der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, ist der, daß bei der Herstellung polykristalliner
Siliciumstäbe einerseits eine gute Siliciumhalogen-Ausbeute und andererseits eine gute feinkristalline
Oberfläche des Siliciums erreicht wird. Normalerweise ist beides gleichzeitig nicht erreichbar, also
eine bessere Ausbeute ergibt gleichzeitig eine entsprechend schlechtere Siliciumoberfläche.
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.6-
ir YPA 78 P 1 1 2 2 BRD
Bislier wurde eine gute Oberfläche, d.h.. eine feinkristalline
Oberfläche nur zu lasten der Siliciumhalogen-Ausbeute erreicht, und zwar entweder durch
Erniedrigung der Abscheidetemperatur oder durch Erhöhung des Siliciumhalogen-Durchsatzes, also eines
hohen Durchflusses und/oder eines hohen Molverhältnisses.
Wie die vorliegende Erfindung zeigt, läßt sich eine Verbesserung der Oberflächenqualität hinsichtlich
der feinkristallinen Struktur jedoch auch ohne wesentliche Beeinträchtigung der Siliciumausbeute erreichen,
wenn nicht während der gesamten Abscheidedauer mit konstanter Temperatur gearbeitet wird, sondern wie
gemäß vorliegender Erfindung gezeigt, die Temperatur allmählich abgesenkt wird, um dadurch neue Kristallkeime
zu bilden.
Die Erfindung wird anhand einer als Ausführungsbeispiel
zu wertender Figur dargestellt.
Die Figur zeigt eine Yorrichtung zur Abscheidung von polykristallinem Silicium, die aus einer metallischen
Grundplatte 1 und einer hierauf aufgesetzten, beispielsweise aus Quarz bestehenden Haube 2 besteht.
Durch die metallische Grundplatte 1 sind gasdichte und elektrisch gegeneinander isolierte Elektroden 4
hindurchgeführt, die mit je einem Ende eines aus hochreinem
Silicium bestehenden stabförmigen, U-förmig gebogenen Trägerkörpers verbunden sind. Durch die metallische
Grundplatte 1 ist eine in das Innere des Reaktionsraumes reichende und der Zuführung des Prischgases
dienende Düse 5 geführt, die gemäß vorliegendem Ausführungsbeispiel konzentrisch von dem Abzugsrohr
für das verbrauchte Reaktionsgasgemisch umgeben ist. Die Beheizung des stabförmigen Trägers 3 erfolgt durch
die Stromversorgung 7.
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Ϋ TSk 78 P 1 1 2 2 BRD
Zur Erhitzung des Reaktionsgases ist ein Reservoir 11
für Wasserstoff vorgesehen. Der aus dem Behälter 11 ausströmende Wasserstoff gelangt über einen Strömungsmesser
12 über einen mit flüssigem Silicochloroform gefüllten Verdampfer 13, dessen Ausgang in die Versorgungsdüse
5 im Reaktionsgefäß überleitet. Zur Einstellung der Temperatur im Verdampfer 13 ist dieser in einem
Thermostaten 14 untergebracht. Die Menge des im Wasserstoffgas mitgeführten Silicochloroforms, also
das Molverhältnis zwischen Silicochloroform und Wasserstoff kann hiermit eingestellt werden.
Die konventionellen Verfahren werden normalerweise "bei
konstanter Temperatur durchgeführt, wobei der Gasdurchsatz
mit wachsendem Siliciumstabdurchmesser erhöht wird. Dies führt jedoch bald zu unzulässig starker Siliciumabscheidung
am Quarzglasreaktor, was zur Verschlechterung der Oberflächenqualität beiträgt.
Eine Erhöhung des Gasdurchsatzes ist hierdurch stark eingeschränkt, die Fahrt kann dann nur noch bei konstantem
Durchsatz mit gutem Qualitätsergebnis durchgeführt werden.
Gemäß vorliegender Erfindung beginnt man die Siliciumabscheidung mit den dünnen Stäben bei hoher Temperatur
von 1100 bis 11500C, man läßt dann die Temperatur langsam
mit wachsendem Stabdurchmesser heruntergehen, beispielsweise auf 1000 bis 10500C für einen Stabdurch-
messer von 50mm. Bei gleichbleibendem Durchsatz des Reaktionsgases bleibt dann die Silicium-Ausbeute aus
dem eingesetzten Silicochloroform trotz niedrigerer Temperatur erhalten, da die Siliciumoberflache und der
Wärmeinhalt des Reaktors zunimmt. Darüber hinaus ist aber auch noch eine Steigerung des Gasdurchsatzes bzw.
des Silicochloroform-Durchsatzes möglich, ohne daß sich
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/S TPA78 P t 122 BRD
die Siliciumabscheidung an der Quarzglocke in unzulässiger Weise verstärkt. Durch die niedrigere Temperatur
gegen Ende der Abscheidung wird außerdem die Peinkristallinitat der Oberfläche entscheidend verbessert.
Gegenüber dein früher vorgeschlagenen Verfahren hat das
gemäß vorliegender Erfindung den Vorteil einer einfachsten Handhabung, so daß sich gerade das Verfahren
gemäß vorliegender Erfindung für eine Massenproduktion, d.h. einen Parallelbetrieb einer Großzahl von Reaktoren
für insbesonders dicke Stäbe von beispielsweise 5" und mehr besonders geeignet. Als nicht zu unterschätzender
zusätzlicher Effekt ergab sich bei dem gemäß der Erfindung durchgeführten Verfahren eine Energieeinsparung von
25 - #
Die Wandabscheidungen, die auch Schwierigkeiten beim
Sauberhalten der Beobachtungsfenster insbesondere zum pyrometrisehen Messen der Trägertemperatur bereiten,
konnten praktisch ganz unterdrückt werden.
1 Figur
6 Patentansprüche
9 0 1J H H h /
Claims (6)
1. Verfahren zum Abscheiden von Silicium in feinkristalliner Porra auf einem, vorzugsweise durch direkten
Stromdurchgang erhitzten, Trägerkörper aus einem entsprechenden, insbesondere aus einer Siliciumhalogen-Verbindung
und Wasserstoff bestehenden, Reaktionsgas, dadurch gekennzeichnet,
daß bei eingestelltem Molverhältnis des Reaktionsgases und für den Abscheidungsprozeß gewählten Gasdurchsatz
zu Beginn der Abscheidung eine optimale oder überhöhte, die Abscheidungsrate bestimmende Temperatur des SiIiciumträgerkörpers
eingestellt wird und daß nach Maßgabe des Anwachsens des Durchmessers des Siliciumstabes eine
kontinuierliche oder stufenweise Herabsetzung dieser Temperatur unter Konstanthaltung der übrigen die Abscheidung
bestimmenden Parameter auf einen Minimalwert vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abscheidungsprozeß
bei optimal eingestellter Abscheidetemperatur von beispielsweise HOO0O begonnen wird.
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abscheidungsprozeß bei überhöht eingestellter Abscheidetemperatur von beispielsweise 115O0C und mehr begonnen wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß als Minimalabscheidetemperatur etwa 1000 bis 10500G
vorgesehen ist.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
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ORIGINAL INSPECTED
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der Siliciumhalogen-Durchsatz während des Ahscheideprozesses
konstant gehalten wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 "bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Siliciumhalogen-Durchsatz mit dem Anwachsen des
Siliciumsta"bdurchmessers erhöht wird.
Siliciumsta"bdurchmessers erhöht wird.
90988 6/0343
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