DE2558183A1 - Verfahren zur bestimmung des borgehaltes von reinen halogensilanen - Google Patents
Verfahren zur bestimmung des borgehaltes von reinen halogensilanenInfo
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Description
Verfahren zur Bestimmung des Borgehaltes von reinen Halogensilanen. .
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung des Borgehaltes
von reinen Halogensilanen, insbesondere Siliciuratetrachlorid und Trichlorsilan, die Akzeptoren und Donatoren bis zu höchstens etwa
0,1 Atom-# enthalten.
Die Herstellung von Silicium für Halbleiterzwecke, die üblicherweise
durch Zersetzung seiner flüchtigen Halogenverbindungen, wie beispielsweise Trichlorsilan, erfolgt, erfordert reinste Ausgangsstoffe, da
Verunreinigungen, wie insbesondere Bor, Arsen oder Phosphor, das abgeschiedene Silicium unerwünscht dotieren. Die größten Schwierigkeiten
bereitet dabei Bor, welches aufgrund seines ungünstigen Verteilungskoeffizienten
von etwa 0,8 und seines niedrigen Abdampfkoeffizienten von etwa 10 cm/sec durch tiegelloses Zonenschmelzen so gut wie
nicht mehr aus dem Silicium zu entfernen ist. Eine exakte Testmethode
für die Erfassung des Akzeptor- und Donatorgehaltes in den Ausgangsstoffen ist daher von größter Eedeutung.
Für die Bestimmung von Substanzen, die in Silicium als Donatoren wirken,
wie beispielsweise Phosphor und Arsen oder deren Verbindungen, ist bereits ein Testverfahren bekannt (DT-OS 15 23 001). Bei diesem
Verfahren wird eine Probe der zu untersuchenden Halogensilane im Gemisch mit Wasserstoff an einem induktiv aufgeheizten Siliciumträger
zersetzt und das freiwerdende Silicium darauf abgeschieden. Anschließend wird das abgeschiedene Silicium vom Träger abgetrennt und sein
spezifischer Widerstand ermittelt, woraus sich der Donatorgehalt errechnen läßt. Um die Gegendotierung durch Akzeptorstoffe, die das
Meßergebnis verfälschen würden, zu verhindern, wird dem Halogensilan neben Wasserstoff Halogenwasserstoff zugemischt, wodurch bei der gewählten
Abscheidetemperatur die Abscheidung von Akzeptorstoffen, wie
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beispielsweise Bor,' weitgehend vermieden wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, auch für
die Erfassung des Borgehaltes in Halogensilanen ein wirksames Testverfahren zu finden.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Halogensilane durch Aufbringung
auf eine 80 bis 35O0C heiße Verdampferfläche einer geeigneten
Bestimmungsapparatur in den gasförmigen Zustand überführt werden, wobei sämtliche Teile der Bestimmungsapparatur, die mit dem entstehenden
Gas in Berührung kommen, mit Ausnahme des auf die erforderliche Abscheidungstemperatur erhitzten Trägerkörpers, eine Temperatur
aufweisen, die über 80 C, aber unterhalb der Zersetzungstemperatur des
Halogensilane liegt, und daß diese Gase an einem erhitzten Trägerkörper zersetzt und das frei werdende Silicium auf diesem Trägerkörper
abgeschieden wird und der erhaltene Siliciumkörper gegebenenfalls durch mehrere Zonenzüge von Verunreinigungen außer Bor befreit und
sein Borgehalt jnit Hilfe einer Widerstandsmessung ermittelt -wird*
Anhand der Abbildung, in welcher eine geeignete Bestitmnungsapparatur
schematisch dargestellt ist, wird das Verfahren näher erläutert.
Eine Probe des destillierten, reinen Halogensilane, beispielsweise
Diailiciumhexaclilorid, Dichlorsilan sowie insbesondere Siliciumtetraeh"5&rid
und Trichloreilan, läßt man bei 4<*r -Prüfung -Ä»f eeioen Borg*-
halt in einer vorzugsweise aus Quarz bestehenden Bestimaungsapparatur
durch ein Rohr 1 auf eine Verdampferfläche 2, welche durch eine Heizvorrichtung 3t beispielsweise durch eine geeignete Widerstandsheizung,
auf einer Temperatur zwischen 80 bis 35O°C, vorzugsweise 220 bis 280°C,
gehalten wird, auftropfen, wobei die Zulaufgeschwindigkeit durch das
Dosierventil k gesteuert werden kann*
Bei der bevorzugten Ausfuhrungsform weisen dabei sämtliche Teile der
Bestimmungeapparatur, die mit dem entstehenden Gas in Berührung kommen, mit Ausnahme des auf die erforderliche Abscheidungstemperatur
erhitzten Trägerkörpers, eine Temperatur auf die über i80 C, aber unterhalb
der Zusetzungstemperatur des Halogensilane liegt.
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Beim Auftreffen des flüssigen Halogensilane auf die Verdampferfläche 2
werden das Halogensilan sowie sämtliche noch in Spuren darin enthaltenen Verunreinigungen quantitativ in den gasförmigen Zustand überführt.
Gegebenenfalls enthaltene höhere Borkoraplexe werden bei dieser Arbeitsweise gespalten und die Bruchstücke vergast. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform wird durch den Stutzen 5 nachgereinigter Wasserdampf
eingespeist. Das sich bildende Sättigungsgas durchströmt zur besseren Durchmischung eine aus beispielsweise mehreren Kugeln 6 bestehende
Mischkammer und gelangt von dort in den eigentlichen Abscheidungsraum 7· Hier befindet sich der Trägerkörper, vorzugsweise ein auf den
beiden Halterungen 8 aufliegender, weitgehend einkristalliner Siliciumdünnstab 9 mit einem spezifischen Widerstand von mehr als 5*000 Ohmcm .
cm,p. Anstelle eines SiliciumdUnnstabes lassen sich auch andere Trägerformen
beispielsweise Scheiben, verwenden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Aufheizung
des Trägerkörpers 9 durch eine Induktionsheizspuie 10.
Der auf den Halterungen 8 aufliegende Siliciumdünnstab 9 wird bevorzugt
nur in dem zwischen den Halterungen 8 liegenden Teil induktiv auf die im Falle des Trichlorsilans für die Zersetzung und Abscheidung
erforderliche Temperatur von etwa 1.100 bis 1.200°C gebracht, so daß die Halterungen 8 nicht mit sich abscheidendem Silicium verbacken. Alle
anderen Teile der Bestimmungsapparatur, die mit dem Gas in Berührung kommen, müssen eine Temperatur aufweisen, die über 80 C, nach dem bevorzugten
Verfahren über 18O°C, aber natürlich unterhalb der Zersetzungstemperatur
des Halogensilane liegt, um ein Niederschlagen höhersiedender Gaskomponenten an der Gefäßwandung zu vermeiden. Dies wird in
der Praxis dadurch erreicht, daß der eigentliche Vergasungsraum 11 mit beispielsweise einem Asbestband umwickelt wird, so daß das Aufheizen
der Verdampferfläche 2 durch die elektrische Wicklung 3 bereits ausreicht,
um ein Absinken der Temperatur der Gefäßwandung unter den kritischen Wert von 8o C, bzw. bei der bevorzugten Ausführungsform 18O°C
zu vermeiden. Der Abscheidungsraum 7 dagegen wird zweckmäßig relativ kurz gehalten, so daß hier durch die Wärmeabstrahlung des induktiv beheizten
Trägerkörpers 9 ein Absinken der Temperatur unter 80°C bzw. bei der bevorzugten Ausführungsform 18O°C vermieden wird.
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Prinzipiell ist es natürlich auch denkbar, die gesamte Bestimmungsapparatur in einen Ofen einzubringen, dessen Innentemperatur über
8O°C, bzw. bei der bevorzugten Ausführungsform 18O C liegt. Durch
den Stutzen 11 treten die Restgase aus der Bestimmungsapparatur aus.
Nachdem die gesamte Probe verdampft ist und sich alles aus der Zersetzung frei gewordene Silicium auf dem Trägerkörper 9 abgeschieden
hat, wird dieser nach Abziehen des den Zersetzungsraum 7 begrenzenden Quarzzylinders 12 der Bestimmungsapparatur entnommen und bevorzugt
durch Zonenziehen in etwa fünf bis zehn Zonenzügen im Vakuum von Verunreinigungen befreit.
Bei diesem Reinigungsprozeß werden Verunreinigungen, wie beispielsweise
Phosphor, Arsen, Aluminium, Gallium oder Indium, quantitativ aus dem Siliciumkristall entfernt, während sich dessen Borgehalt so
gut wie nicht ändert.
Anschließend wird der spezifische Widerstand des Teststabes -in üblicher
Weise bestimmt und hieraus der Borgehalt ermittelt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird hierbei der Abscheidungskörper
nicht vom Trägerkörper getrennt, sondern der Beitrag des als Trägerkörper verwendeten einkristallinen Siliciumdünnstabes vom
ermittelten Widerstandswert abgerechnet.
let der Gehalt an Phosphor oder anderen Verunreinigungen gegenüber
dem Borgehalt nur gering und/oder bekannt, so wird in der Praxis bei schneller Auf tropf geschwindigkeit und somit schneller Abscheidung der
abgeschiedene Siliciumkörper durch meist nur einen Zonenzug im Schutzgas, beispielsweise Argon, in einkristallines Material überführt und
sein spezifischer Widerstand ermittelt. Bei langsamer Auftropfgeschwindigkeit
und somit langsamer Abscheidung erübrigt sich das Zonenziehen unter Schutzgas meistens, da der langsam abgeschiedene Siliciumkörper
bereits einkristalline Bereiche aufweist, deren spezifischer Widerstand mit einer ^-»Spitzennessung leicht bestimmt werden
kann.
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Die Umrechnung des spezifischen Widerstandes auf den eigentlichen
Borgehalt erfolgt dabei jeweils in bekannter Weise, beispielsweise nach den Tabellen von D. J. Irvin in "Bell System Technical Journal",
Band 41, Seite 387 ff., 1962.
In eine Bestimmungsapparatur, wie sie in der Abbildung dargestellt
ist, würde als Trägerkörper ein ca. 7 cm langer und 6,2 g schwerer einkristalliner Siliciumdünnstab mit einem spezifischen Widerstand
von 5·000 Ohm . cn, ρ eingebaut. Durch Einleiten von Wasserstoff
wurde die Apparatur anschließend luftfrei gemacht. Nachdem die Verdampferfläche auf 25Ο0 C aufgeheizt und der Trägerkörper vermittele
einer Induktionsheizspule auf eine Temperatur von 1.100 C gebracht war, wurden 3OO g Trichlorsilan auf die Verdampferfläche getropft
und das entstehende Gas mit Wasserstoff in den eigentlichen Zersetzungsraum,
übergetrieben, wo sich das frei werdende Silicium auf dem Trägerkörper abschied. Durch eine Asbestisolierung der Apparatur
wurde ein Absinken der Wandtemperatur unter 200 C wirksam verhindert·
Sie Verdampfung des Trichlorsilans erfolgte binnen ca.
120 Minuten, ohne !Rückstand auf der Verdampferfläche. Nachdem sämtliches
Trichlorsilan verdampft war, wurde noch einige Minuten mit Wasserstoff gespült und der Trägerkörper mit dem darauf abgeschiedenen
Silicium nach dem Erkalten ausgebaut. Sein Gewicht betrug Ik^k g.
Anschließend wurde der Trägerkörper mit dem darauf abgeschiedenen Silicium durch tiegelfreies Zonenziehen im Vakuum in sieben Zonenzügen
gereinigt und sein spezifischer Widerstand zu I90 Ohm . cm,ρ
bestimmt, entsprechend einem spezifischen Widerstand des abgeschiedenen Siliciuras von 110 Ohm . cm,p. Hieraue errechnet sich ein Borgehalt
der abgeschiedenen Siliciummenge von ktk3 . 10 Atomen, entsprechend
einer Verunreinigung des untersuchten Trichlorsilans an für die Abscheidung wirksamen Bor von ca. 0,3 ppb.
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Leerseite
Claims (1)
- Patentansprüche :1) Verfahren zur Bestimmung des Borgehaltes von reinen Halogensilanen. insbesondere Siliciumtetrachlorid und Trichlorsilan, die Akzeptoren und Donatoren bis zu höchstens etwa 0,1 Atom-# enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilane durch Aufbringung auf eine 80 bis 350 C heiße Verdampferfläche einer geeigneten Bestimmungsapparatur in den gasförmigen Zustand überführt werden, wobei sämtliche Teile der Bestimmungsapparatur, die mit dem entstehenden Gas in Berührung kommen, mit Ausnahme des auf die erforderliche Abscheidungstemperatur erhitzten Trägerkörpers, eine Temperatur aufweisen, die über 80 C1 aber unterhalb der Zersetzungstemperatur des Halogensilane liegt, und daß diese Gase an einem erhitzten Trägerkörper zersetzt und das frei werdende Silicium auf diesem Trägerkörper abgeschieden wird und der erhaltene Siliciumkörper gegebenenfalls durch mehrere Zonenzüge von Verunreinigungen außer Bor befreit und sein Borgehalt mit Hilfe einer Widerstandsmessung ermittelt wird.2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß dia Verdampferfläche eise Temperatur zwischen 220 bis 280°C aufweist.3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Teile der Bestimmungsapparatur, die mit dem entstehenden Gas in Berührung kommen, mit Ausnahme des auf die erforderliche Abscheidungstemperatur erhitzten Trägerkörpers eine Temperatur aufweisen, die über 18O C, aber unterhalb der Zersetzungstemperatur des Halogensilane liegt.709828/0800k) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet , daß als Trägerkörper ein weitgehend einkristalliner Siliciumdunnstab mit einem spezifischen Widerstand von mehr als 5«OOO.Qhm · cm,ρ verwendet wird.5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis k% dadurch gekennzeichnet , daß der Trägerkörper induktiv erhitzt wird.6) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet , daß der abgeschiedene Siliciumkörper nicht vom Trägerkörper entfernt wird.7) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der erhaltene Siliciumkörper vor der Bestimmung seines spezifischen. Widerstandes durch 5 bis 10 Zonenzüge im Vakuum von Verunreinigungen außer Bor befreit wird.709828/0800
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- 1975-12-23 DE DE19752558183 patent/DE2558183A1/de active Pending
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- 1976-10-18 JP JP12396976A patent/JPS5292474A/ja active Granted
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JPS5292474A (en) | 1977-08-03 |
US4042331A (en) | 1977-08-16 |
JPS5343009B2 (de) | 1978-11-16 |
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