DE4212580A1 - Vorrichtung zur herstellung von silizium-einkristallen - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von silizium-einkristallenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Herstellung von Siliziumeinkristallen mit großen
Durchmessern nach dem Czochralski-Verfahren (im fol
genden "CZ-Verfahren" genannt).
Die auf dem Gebiet der LSI eingesetzten Siliziumein
kristalle werden im allgemeinen nach dem CZ-Verfahren
hergestellt, bei dem sich die Siliziumschmelze inner
halb des Schmelztiegels mit dem Wachstum eines Sili
ziumeinkristalls verringert. Daher steigt beim Wachs
tum des Siliziumeinkristalls der Dotierungsgrad im Si
liziumeinkristall und die Sauerstoffkonzentration
nimmt ab. Das bedeutet mit anderen Worten, daß die Ei
genschaften des Siliziumeinkristalls sich entlang sei
ner Wachstumsrichtung verändern.
Da die an Siliziumeinkristalle gestellten Qualitätsan
forderungen mit der zunehmenden Tendenz, das Niveau
bei der Integration der LSI zu heben, von Jahr zu Jahr
steigen, steht man vor dem Problem, daß die Menge ent
sprechend abnimmt.
Zur Überwindung dieses Problems wird z. B. in der japa
nischen Patentveröffentlichung 40-10 184 (Seite 1,
rechte Spalte, Zeilen 20 bis 35) ein Verfahren offen
bart (das kontinuierliche CZ-Verfahren), bei dem der
Innenraum eines Quarzschmelztiegels des CZ-Verfahrens
durch ein zylindrisches oder schmelztiegelförmiges
Quarztrennelement mit wenigstens einer kleinen Öffnung
unterteilt und ein Siliziumeinkristall auf der Innen
seite (Einkristallwachstumsabschnitt) des Trennelemen
tes gezogen wird, während Siliziumausgangsmaterial der
Außenseite (Materialschmelzabschnitt) des Trennelemen
tes zugeführt wird.
Aus dem offengelegten japanischen Patent 62-2 41 889
(Seite 2, rechte, obere Spalte, Zeilen 2 bis 160) geht
jedoch hervor, daß dieses Verfahren einen erheblichen
Nachteil aufweist, und zwar, daß die Siliziumschmelze,
ausgehend vom Trennelement auf dessen Innenseite dazu
neigt, sich zu verfestigen.
Mit anderen Worten bedeutet das, daß die Verfestigung
in dem Bereich, in dem die Oberfläche der Silizium
schmelze im Einkristallwachstumsabschnitt mit dem
Trennelement in Berührung kommt, verursacht wird.
Diese Verfestigung nimmt zur Mitte des Schmelztiegels
hin, in der die Temperatur niedrig ist, zu und behin
dert dadurch das Wachstum des Siliziumeinkristalls.
Das hat folgende Ursachen.
Da das üblicherweise als Trennelement eingesetzte Kie
selglas Wärmestrahlung übermittelt, und zudem aus dem
Abschnitt des oberen Teils des Trennelementes, der
normalerweise über der Oberfläche der Siliziumschmelze
liegt, eine hohe Wärmestrahlung an die wassergekühlte
Wand des Schmelzofens gelangt, wird die Wärme in der
Siliziumschmelze nach oben durch das Trennelement ge
leitet und von dem über der Oberfläche des geschmolze
nen Siliziums gelegenen Bereich des Trennelementes
ausgestrahlt. Dadurch nimmt die Temperatur der Sili
ziumschmelze in der nahen Umgebung des Trennelementes
stark ab.
Dadurch ist die das Trennelement berührende Oberfläche
der Siliziumschmelze in einem Zustand, durch den das
Auftreten von Verfestigungen sehr stark erhöht wird.
In der jüngsten Vergangenheit wurde die Herstellung
von hochwertigem körnigem Silizium möglich, das im
kontinuierlichen CZ-Verfahren relativ problemlos in
die Siliziumschmelze als Siliziumausgangsmaterial kon
tinuierlich eingebracht werden kann.
Wenn jedoch das körnige Silizium beim Zuführen auf die
Oberfläche der Siliziumschmelze keine ausreichende
Schmelzwärme aufweist, bleibt ein Teil des körnigen
Siliziums ungeschmolzen. Dann kommt es häufig durch
diesen ungeschmolzenen Anteil an körnigem Silizium zu
einer sich ausbreitenden Verfestigung.
Dies ist dadurch bedingt, daß aufgrund der unter
schiedlichen Dichte das feste, körnige Silizium auf
der Oberfläche der Siliziumschmelze schwimmt, so daß
wegen des im Vergleich zur Siliziumschmelze höheren
Emissionsvermögens des festen körnigen Siliziums die
Wärme auf diese Weise leicht verlorengeht. Insbeson
dere wenn das körnige Silizium an der Oberfläche der
Siliziumschmelze im Materialschmelzbereich - oder bei
Verfestigungen im Einkristallzüchtungsabschnitt - am
Trennelement haftet und sich dort anhäuft, geht die
Wärme durch das Trennelement schnell verloren und kann
dadurch das Auftreten und die Verbreitung von Verfe
stigungen verursachen.
Dieses Phänomen wird zukünftig eher noch häufiger auf
treten, wenn die zugeführte Ausgangsmaterialmenge,
gleichzeitig der Durchmesser der Siliziumeinkristalle
sowie die Ziehgeschwindigkeit gesteigert wird.
Dieses Problem bleibt auch dann weitestgehend beste
hen, wenn das als Ausgangsmaterial eingesetzte Sili
zium in anderer als körniger Form zugeführt wird.
In dem offengelegten Patent 1-1 53 589 wird ein Verfah
ren vorgeschlagen, bei dem das Auftreten von Verfesti
gungen am Trennelement verhindert und das zugeführte
Siliziumausgangsmaterial vollständig geschmolzen wird.
In dieser Veröffentlichung wird offenbart, daß das
Trennelement und der Materialschmelzabschnitt mit
einer Abdeckung zur Wärmedämmung bedeckt ist, so daß
die Wärmestrahlung zur wassergekühlten Ofenwand und
anderen Teilen oberhalb des Schmelztiegels verhindert
und die Temperatur der Siliziumschmelze um das Trenn
element herum und im Materialschmelzabschnitt beibe
halten wird.
Auch bei einer Vorrichtung zur Herstellung von Sili
ziumeinkristallen nach dem herkömmlichen CZ-Verfahren
ohne Trennelement und dergleichen kann die Ziehge
schwindigkeit mittels einer andersartig gestalteten
Abdeckung gesteigert werden.
Obwohl viele Materialien wie Graphit und Metalle für
diese Wärmeschutzabdeckung in Frage kommen, haben Ver
suche der Erfinder ergeben, daß das üblicherweise für
die Ofenkomponenten des Siliziumeinkristallofens ein
gesetzte Graphit ein hohes Emissionsvermögen aufweist,
und dadurch der Wärmedämmeffekt nicht zufriedenstel
lend ist. Andererseits können Metalle mit geringem
Emissionsvermögen Wärmestrahlung verhindern, so daß
sie hinsichtlich Wärmedämmung sehr wirksam und somit
für die Anwendung als Wärmeschutzabdeckung gut geeig
net sind.
Wird diese Wärmeschutzabdeckung mittels einer dünnen
Metallplatte gebildet, wird eine beständige Ziehopera
tion sichergestellt, ohne daß am Trennelement Verfesti
gungen auftreten oder daß Teile des zugeführten
Ausgangsmaterials im Materialschmelzbereich nicht
geschmolzen werden, selbst wenn Siliziumeinkristalle
mit großen Durchmessern bei hohen Geschwindigkeiten
gezogen werden.
Da die Abdeckung zur Wärmedämmung jedoch in einem Be
reich innerhalb des Einkristallziehofens eingesetzt
werden soll, in dem hohe Temperaturen herrschen, muß
sie aus einem Metall mit hohem Schmelzpunkt, wie z. B.
Tantal, Molybdän oder Wolfram, hergestellt werden. Da
bei handelt es sich insbesondere bei Tantal um ein Me
tall mit ausgezeichneter Schmied- bzw. Dehnbarkeit,
das auf verschiedenste Art einfach zu bearbeiten und
leicht anzuwenden ist.
Die Abdeckung des Trennelementes mit einer Wärmedäm
mung aus einem Material, ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus einer Tantal-, Molybdän- und Wolfram
platte ermöglicht nunmehr, die Verfestigung der Sili
ziumschmelze am Trennelement zu verhindern und das zu
geführte Ausgangsmaterial im Materialschmelzabschnitt
vollständig zu schmelzen, so daß Siliziumeinkristalle
beständig nach dem CZ-Verfahren gezogen werden können.
Es wurde jedoch gefunden, daß bei einem Einkristall,
der unter Einsatz einer solchen Wärmedämmung aus einer
Metallplatte gezogen wurde, die Neigung besteht, die
Dichte von durch Oxidation hervorgerufenen Stapelfeh
lern (im weiteren OSF (oxidation induced stacking
fault) genannt) auf etwa 103 Fehler/cm2 zu steigern,
so daß die Qualität des Kristalls problematisch wird.
Die vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf die
vorstehenden Mängel des Standes der Technik
erarbeitet, und die primäre Aufgabe ist es, eine Vor
richtung zur Herstellung von Siliziumeinkristallen be
reitzustellen, die entweder OSF-frei sind oder eine
extrem niedrige OSF-Dichte aufweisen.
Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe wird erfindungsge
mäß eine Vorrichtung zur Herstellung von Siliziumein
kristallen bereitgestellt, umfassend einen Quarz
schmelztiegel für die Siliziumschmelze, eine elektri
sche Widerstandsheizvorrichtung zur seitlichen Erwär
mung des Quarztiegels, ein Quarztrennelement, welches
die Siliziumschmelze in einen Einkristallzüchtungs-
bzw. -wachstumsabschnitt und einen Materialschmelzab
schnitt innerhalb des Quarzschmelztiegels unterteilt
und wenigstens eine kleine Öffnung für den Durchfluß
der Siliziumschmelze aufweist, eine Wärmedämmabdeckung
zum Abschirmen des Trennelementes und des Material
schmelzabschnitts, eine Druckmindervorrichtung zur Re
duzierung des Drucks innerhalb des Ofens, in dem die
verschiedenen Komponenten angeordnet sind, und eine
Zuführeinrichtung für das Ausgangsmaterial zur konti
nuierlichen Zufuhr von Siliziumausgangsmaterial in den
Materialschmelzabschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmedämmabdeckung hergestellt ist aus einer dün
nen Platte aus Metall, ausgewählt aus der Gruppe, be
stehend aus Tantal, Molybdän und Wolfram mit 50 oder
weniger ppm Fe und 10 oder weniger ppm Cu, wobei die
Oberflächenschicht der Metallplatte aus einer silizi
umangereicherten Schicht besteht, die Tiefe des Be
reichs, in dem der Siliziumgehalt größer ist als die
Fe- und Cu-Gehalte, nicht kleiner als 10 µm von der
Oberfläche beträgt und wobei der Gehalt an Fe in der
siliziumangereicherten Schicht nicht größer als 5 ppm
ist.
Im folgenden werden die Figuren kurz beschrieben:
Fig. 1 ist eine Querschnittsansicht in Längsrichtung,
die schematisch eine Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Siliziumein
kristallen darstellt.
Fig. 2 ist eine grafische Darstellung, die die Kon
zentrationsverteilungsprofile des Siliziums und des
Schwermetallverunreinigungselementes (Fe) im Bereich
der Oberflächenschicht der Metallplatte der Wärme
schutzabdeckung zeigt.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung, die die Bezie
hung zwischen der Dicke t der mit Silizium angerei
cherten Schicht im Oberflächenbereich der Metallplatte
(Tantal) der Wärmedämmabdeckung und der OSF-Dichte
(Durchschnittswert innerhalb der Oberfläche) eines Si
liziumeinkristalls zeigt.
Die Erfinder haben in erster Linie die Gründe für die
hohe OSF-Dichte bei Siliziumeinkristallen, die nach
dem kontinuierlichen Ziehverfahren mit der Metall
platte als Wärmedämmung gezogen wurden, untersucht,
sie sind dabei wie folgt vorgegangen:
Da man zunächst annahm, daß die Wirkung der Wärmeent
wicklung des Kristalls aufgrund der Anwesenheit der
Wärmedämmplatte der Grund für die OSF beim Einkristall
war, wurden Einkristalle unter verschiedenen Bedingun
gen gezogen, z. B. Veränderung der heißen Zone und der
Wärmedämmabdeckung im Einkristallziehofen im Hinblick
auf Konstruktion, Form usw., um die Wärmegesetzmäßig
keiten der Kristalle zu verändern. In keinem der Fälle
reduzierte sich jedoch die OSF-Dichte.
Danach wurde die Verunreinigung des Einkristalls durch
Fremdstoffe als Grund für das Auftauchen der OSF be
trachtet. In die Siliziumschmelze aufgrund des Quarz
schmelzvorgangs eingeschmolzene Schwermetallfremd
stoffe, die im Quarztiegel und im Quarztrennelement
enthalten sind, wurden als Verunreiniger angenommen,
daher wurden Einkristalle unter Veränderung der Quarz
qualitäten (Veränderungen der enthaltenen Fremdstoff
mengen) gezogen, es wurden jedoch keinerlei Verände
rungen der OSF-Dichte festgestellt.
Sodann wurden Einkristalle nach dem CZ-Verfahren ohne
Quarztrennelement und ohne Zufuhr von Siliziumaus
gangsmaterial, aber unter Verwendung der Wärmedämm-Me
tallplatte gezogen; die entstandenen Einkristalle wie
sen ebenfalls eine hohe OSF-Dichte auf.
Als Ergebnis der verschiedenen Untersuchungen wurde
gefunden, daß der Grund für die hohen OSF-Dichten bei
den Siliziumeinkristallen, die unter Einsatz der Wär
medämmabdeckung gezogen wurden, darin lag, daß, wenn
Schwermetallverunreinigungen, wie Fe und Cu, auch wenn
sie nur in Spuren in der Metallplatte der Wärmedämmab
deckung vorhanden sind, den hohen Temperaturen direkt
oberhalb der Siliziumschmelze unter dem verminderten
Druck von 0,01 bis 0,5 at ausgesetzt wurden, die
Fremdstoffe verdampften, durch die Dampfphasen-Diffu
sion diffundierten und sich auf der Oberfläche des
wachsenden Siliziumeinkristalls absetzten und von der
Oberfläche durch Festphasen-Diffusion in das Innere
eindrangen und dadurch die Metallverunreinigung des
Einkristalls verursachten.
Obwohl nicht klar ist, daß das häufige Auftreten der
OSF verursacht wird, wenn die Gehalte an
Metallverunreinigungen des Einkristalls einen bestimm
ten Umfang aufweisen, können Gehalte von etwa 1010
Atomen/cm3 oder weniger die OSF verursachen.
Die handelsüblichen, für die Wärmedämmplatte geeigne
ten hochreinen Tantalbleche enthalten normalerweise
Metallfremdkörper, wie Fe, Cu oder Ni. Ihre Gehalte
sollen 50 oder weniger ppm Fe und 10 oder weniger ppm
Cu betragen. Die Analysenergebnisse der Erfinder haben
ergeben, daß zwar im inneren Bereich der Platte die
Metallfremdstoffe nur in extremen Spuren enthalten
sind, z. B. Fe 10 ppm oder weniger und Cu 1 ppm oder
weniger, diese aber in der Oberflächenschicht der
Platte in gesteigertem Maße vorhanden sind, z. B. Fe
100 ppm und mehr und Cu 10 ppm und mehr.
Man geht davon aus, daß bei dem verminderten Druck
diese Metallfremdstoffe direkt über der Silizium
schmelze einer Umgebung mit hohen Temperaturen ausge
setzt sind und verdampfen, durch die Dampfphasen-Dif
fusion diffundieren, sich auf der Oberfläche des wach
senden Siliziumeinkristalls absetzen und von der Ober
fläche in den Innenbereich durch Festphasen-Diffusion
eindringen.
In diesem Zusammenhang wird berücksichtigt, daß das
Material der Wärmeschutzabdeckung, d. h. Tantal selbst
hat einen hohen Schmelzpunkt, schwer verdampft und
eine sehr niedrige Diffusionsgeschwindigkeit im Sili
zium aufweist, so daß es praktisch nicht in das Innere
des Einkristalls eindringt und somit keine Möglichkeit
besteht, daß es das Auftreten von OSF verursacht.
Andererseits liegen im Kristallwachstumstemperaturbe
reich die Diffusionsfaktoren in Silizium, z. B. von Fe,
Cu usw., bei 10-4 bis 10-6 cm2/s, so daß sie leicht
von der Oberfläche zum Inneren des Einkristalls hin
diffundieren und zu Verunreinigern, die das Auftreten
von OSF verursachen, werden können.
Die Richtigkeit der Studien der Erfinder wird dadurch
belegt, daß die radiale OSF-Dichteverteilung eines Si
liziumeinkristalls, der mit Hilfe einer handelsübli
chen dünnen Tantalplatte als Wärmedämmabdeckung herge
stellt wurde, sich von der Struktur her besonders gut
mit den Konzentrationsprofilen derartiger Metalle, wie
Fe und Cu, deckt, wenn diese der Festphasen-Diffusion
ausgesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung ist so angelegt, daß eine
siliziumangereicherte Schicht im Oberflächenbereich
einer Metallplatte gebildet wird, so daß die Verdamp
fung von Schwermetallfremdkörpern, wie Fe und Cu, von
der Metallplatte reduziert und die Menge der in den
wachsenden Siliziumeinkristall eindringenden Schwerme
tallfremdstoffe verringert wird.
Dies wird anhand der Fig. 2, die sich auf eine Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung bezieht, näher
erläutert.
Fig. 2 ist eine grafische Darstellung, die schema
tisch die Konzentrationsverteilungsprofile von Sili
zium und einem Schwermetallfremdkörper (Fe) im Bereich
der Oberflächenschicht der wärmedämmenden Metallplatte
zeigt. Dabei stellt die Ordinate die Konzentration und
die Abszisse die Tiefe von der Oberfläche dar. Fig. 2
zeigt, daß, während auf der rechten Seite des Punktes
X der Tiefe t von der Oberfläche oder auf der Innen
schichtseite der Metallplatte der Gehalt an
Schwermetallfremdstoffen höher ist als der Siliziumge
halt, der Siliziumgehalt auf der linken Seite vom
Punkt X oder auf der Oberflächenschichtseite der Me
tallplatte größer ist als der Gehalt an Schwermetall
verunreinigungen.
Vorausgesetzt, daß t die Tiefe des Punktes X von der
Oberfläche der Metallplatte darstellt, wird durch Aus
wahl des Wertes von t auf 10 µm oder darüber die Ver
dampfung des Metallfremdstoffs aus der Metallplatte
durch Si reduziert.
Die Beschreibung bezieht sich im folgenden auf eine
Metallplatte, die aus einer Tantalplatte und auf einen
Schwermetallfremdstoff, der aus Fe besteht. Die Fe-
Verdunstung von der Oberfläche des Tantalblechs kann
in Form eines Ta-Fe-Systems und der Gleichgewichts
dampfdruck von in Ta enthaltenem Fe im Bereich von
10-6 atm betrachtet werden.
Wenn die siliziumangereicherte Schicht der Dicke t
sich in der Oberflächenschicht des Tantalblechs befin
det, entsteht ein Ta-Si-Fe-System, und die Aktivität
von Fe in Ta ist aufgrund der Anwesenheit von Si ver
ringert. Dadurch ändert sich der Dampfdruck von Fe auf
10-8 atm oder weniger, und die Menge an Fe-Dampf aus
der Tantalplatte nimmt erheblich ab. Wenn jedoch die
Dicke t der siliziumangereicherten Schicht nicht grö
ßer als 10 µm ist, wird die Verdampfung der Metallver
unreinigungen nicht zufriedenstellend verhindert.
Selbstverständlich ist es um so vorteilhafter für die
Reduzierung der Verdampfung von Schwermetallverunrei
nigungen je geringer der Gehalt an Schwermetallfremd
stoffen in der siliziumangereicherten Schicht ist.
Wird der Schwermetallfremdstoffgehalt, z. B. von Fe in
der siliziumangereicherten Schicht, auf 5 oder weniger
ppm reduziert, wird die Verdampfung von Schwermetall
verunreinigungen vollständig verhindert. Die Kurve c
der Fig. 2 zeigt die Verteilung der Schwermetall
fremdstoffe, nachdem eine Behandlung zur Reduzierung
der Schwermetallverunreinigungen in der Oberflächen
schicht durchgeführt wurde.
Dabei ist anzumerken, daß die Tantalplatte zwar häufig
Fremdstoffe wie Molybdän, Wolfram usw. enthält, diese
Metalle mit hohem Schmelzpunkt von über 2000°C aller
dings schwer verdampfen und zudem ihre Diffusionsge
schwindigkeiten im Silizium sehr niedrig sind. Das
heißt, selbst wenn diese Metallelemente als Verunrei
nigungen im Tantalblech enthalten sind, sie kaum Ver
unreinigungen des Siliziumeinkristalls darstellen wer
den.
Aus den vorstehenden Ausführungen geht hervor, daß zur
Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe eine Metallplatte
als Wärmedämmabdeckung für eine Vorrichtung zur Her
stellung von Siliziumeinkristallen bereitgestellt
wird, wobei diese Metallplatte aus einem Material,
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Tantal, Molybdän
und Wolfram ausgewählt ist und 50 oder weniger
ppm Fe sowie 10 oder weniger ppm Cu enthält. Die Ober
flächenschicht der Metallplatte besteht aus einer si
liziumangereicherten Schicht und ist derart begrenzt,
daß die Tiefe von der Oberfläche eines Bereichs, in
dem der Siliziumgehalt größer ist als die Fe- und Cu-
Gehalte, an der gleichen Stelle in der siliziumangerei
cherten Schicht nicht weniger als 10 µm beträgt und
daß der Fe-Gehalt der siliziumangereicherten Schicht
nicht größer als 5 ppm ist.
Verfahren zur Bildung der siliziumangereicherten
Schicht in der Oberflächenschicht der Metallplatte um
fassen bspw. Verdampfung des Siliziums auf der Metall
platte und Wärmebehandlung der Metallplatte in einem
Gas, das Silizium oder SiO enthält.
Soweit die Erfordernisse der vorliegenden Erfindung
erfüllt werden, gehört auch ein Verfahren, bei dem die
Metallplatte unter Anlegen eines reduzierten Drucks
erwärmt wird, zu den Verfahren, die Schwermetallfremd
stoffgehalte der Oberflächenschicht der Metallplatte
zu reduzieren, dabei wird ebenfalls eine OSF-reduzie
rende Wirkung erzielt, auch wenn die Gehalte an
Schwermetallfremdstoffen nicht wirklich reduziert wer
den und das Metallblech selbst verwendet wird.
Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion der Vorrichtung
zur Herstellung von Siliziumeinkristallen in der oben
beschriebenen Art und Weise ist es nunmehr möglich,
hochwertige Siliziumeinkristalle mit großen Durchmes
sern von 15,24 bis 25,40 cm (6 bis 10 inches) und
einer OSF-Dichte von nicht mehr als 10 Fehlern/cm2 be
ständig herzustellen, während Siliziumausgangsmaterial
in einer der Ziehgeschwindigkeit des Einkristalls ent
sprechenden Menge zugeführt wird, ohne daß Verfesti
gungen am Trennelement an der Oberfläche der Silizium
schmelze auftreten und nichtgeschmolzene Reste des zu
geführten Siliziumausgangsmaterials verbleiben.
Bei der Herstellung von Siliziumeinkristallen nach dem
herkömmlichen CZ-Verfahren kann durch die erfindungs
gemäße Vorrichtung zur Herstellung von Siliziumeinkri
stallen zudem eine stetige Herstellung von hochwer
tigen Siliziumeinkristallen mit großen Durchmessern
und OSF-Dichten von nicht mehr als 10 Fehlern/cm2 si
chergestellt und die gewünschte Beschleunigung der
Ziehgeschwindigkeit erreicht werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Er
findung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht in Längsrich
tung, die schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung
von Siliziumeinkristallen, die in einer Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird.
Bezugsziffer (1) der Fig. 1 bezeichnet einen Quarz
schmelztiegel mit einem Durchmesser von 50,8 cm (20
inches), der von einem Graphittiegel (2) gestützt
wird, welcher seinerseits durch einen Sockel (4) mit
Drehmechanismus abgestützt wird.
Bezugsziffer (3) bezeichnet eine den Graphittiegel um
gebende elektrische Widerstandsheizvorrichtung, (5)
einen Siliziumeinkristall und (6) ein die elektrische
Widerstandsheizeinrichtung (3) umgebendes Wärmeiso
liermaterial; diese Bestandteile sind in einer Kammer
(11) angeordnet. Bezugsziffer (7) bezeichnet die im
Quarztiegel (1) befindliche Siliziumschmelze (Menge
der Siliziumschmelze: 25 kg), der Siliziumeinkristall
(5) wird aus der Siliziumschmelze (7) gezogen.
In dieser Ausführungsform ist der Siliziumeinkristall
p-dotiert (n-leitend) mit einem Widerstandswert von 10
Ωcm, einem Durchmesser von 15,24 cm (6 inches), seine
Ziehgeschwindigkeit beträgt durchschnittlich 1,2
mm/min.
In den Ofen wird durch einen im oberen Bereich der
Ziehkammer (13) angeordneten Gaseinlaß (nicht darge
stellt) ein atmosphärisches Gas (Argongas) eingeleitet
und durch eine Auslaßöffnung (12) im Boden des Ofens
mittels einer Druckreduziereinheit (16) abgeführt. Der
Druck innerhalb des Ofens beträgt 0,02 atm.
Die bisher aufgeführten Komponenten entsprechen denen
der konventionellen Vorrichtung zur Herstellung von
Siliziumeinkristallen nach dem einfachen Czochralski-
Verfahren.
Bezugsziffer (8) bezeichnet ein Trennelement mit einem
Durchmesser von 40,64 cm (16 inches), welches aus
einem hochreinen Quarz hergestellt und innerhalb des
Schmelztiegels (1) so angeordnet ist, daß es mit die
sem eine gemeinsame Achsenmitte bildet.
Das Trennelement (8) weist wenigstens eine kleine Öffnung
(9) mit einem Durchmesser von 3 mm auf, so daß
das geschmolzene Silizium in einem Materialschmelzab
schnitt (A) (auf der Außenseite des Trennelementes (8))
in einen Einkristallwachstumsabschnitt (B) (auf der
Innenseite des Trennelementes (8)) durch diese kleine
Öffnung (9) fließt.
Der obere Bereich des Trennelementes (8) liegt über
der Oberfläche der Siliziumschmelze, der untere Kan
tenbereich ist vorher an den Quarztiegel (1) ange
schmolzen worden oder durch die bei der Herstellung
der Siliziumschmelze durch Schmelzen des
Ausgangsmaterials zu Beginn des Vorgangs entstehende
Wärme angeschmolzen.
In ein Ausgangsmaterial-Zufuhrrohr (15) wird von einem
Vorratsbehälter (nicht dargestellt) innerhalb einer
Ausgangsmaterial-Zufuhrkammer (14) körniges Silizium
durch eine Zuführeinheit (nicht dargestellt) einge
bracht, so daß das körnige Silizium kontinuierlich dem
Materialschmelzabschnitt (A) zugeführt wird. Die Zu
fuhrgeschwindigkeit liegt konstant bei etwa 55 g/min,
was der Einkristallziehgeschwindigkeit aus dem Einkri
stallwachstumsabschnitt (B) entspricht.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß er
findungsgemäß selbstverständlich Steuereinheiten vor
gesehen sind (obwohl diese nicht dargestellt sind),
die die Temperatur im Materialschmelzabschnitt (A) und
im Einkristallzüchtungsabschnitt (B), die Einkristall
zieh- und -drehvorrichtungen, die Schmelztiegeldreh
vorrichtungen sowie die Zufuhreinrichtungen für das
atmosphärische Gas sicher regeln.
Ebenso wird in geeigneter Weise ein Dotierstoff mit
dem körnigen Silizium durch die gleiche Ausgangsmate
rialzufuhrleitung (15) eingebracht, um die Konzentra
tion der Siliziumschmelze konstant zu halten.
Bezugsziffer (10) bezeichnet eine Wärmedämmabdeckung
aus einer hochreinen, 0,2 mm starken Tantalplatte. Die
Silizium- bzw. Fe-Gehalte betragen an der Oberfläche
50 ppm bzw. 1 ppm, der Siliziumgehalt ist im Bereich
von 20 µm von der Oberfläche größer als der Fe-Gehalt
und der Cu-Gehalt.
Fig. 2 ist eine grafische Darstellung, die die Kon
zentrationsverteilungsprofile des Siliziums und des
Schwermetallfremdstoffs (Fe) im Oberflächenbereich der
wärmedämmenden Metallplatte zeigt, dabei stellt die
Ordinate die Konzentration und die Abszisse den Ab
stand von der Oberfläche dar. Die Kurve a zeigt die
Konzentrationsverteilung der Schwermetallverunreini
gung in der Metallplatte, die Kurve b die Konzentrati
onsverteilung des Siliziums in der Oberflächenschicht
der Metallplatte und Kurve c die Verteilung der
Schwermetallverunreinigung, nachdem ein Verfahren zur
Reduzierung des Schwermetallfremdstoffs in der Ober
flächenschicht durchgeführt wurde.
Mit anderen Worten: in dem Bereich der Oberflächen
schicht der Wärmedämmabdeckung aus der Tantalmetall
platte, bei der der Schwermetallfremdstoff (Fe) eine
Konzentrationsverteilung, dargestellt durch Kurve a
der Fig. 2, aufweist, wird die siliziumangereicherte
Schicht aus der Oberfläche mit einer Siliziumkonzen
trationsverteilung, dargestellt durch Kurve b der Fig.
2, gebildet.
Während der Schwermetallfremdstoffgehalt auf der rech
ten Seite des Punktes X der Tiefe t von der Oberflä
chenschicht in Fig. 2 größer ist als der Siliziumge
halt, ist der Siliziumgehalt auf der linken Seite des
Punktes X (auf der Seite der Oberflächenschicht) grö
ßer als der Gehalt des Schwermetallfremdstoffs.
Wenn t die Tiefe des Punktes X von der Oberfläche der
Metallplatte darstellt, kann die Verdampfung der Me
tallverunreinigung aus der Metallplatte durch Auswahl
des Wertes von t von 10 µm und darüber reduziert wer
den.
Es wurde ein Siliziumeinkristall nach dem kontinuier
lichen CZ-Verfahren mittels einer Vorrichtung zur Her
stellung von Siliziumeinkristallen nach Fig. 1 herge
stellt, wobei die Tantalmetallplatte mit der Konzen
trationsverteilung der Kurven von Fig. 2 eingesetzt
wurde.
Aus diesem Siliziumeinkristall wurden Siliziumscheiben
hergestellt, nach einer 3stündigen Wärmebehandlung
der Scheiben bei 800°C und 15 Min. bei 1000°C in einer
trockenen O₂-Atmosphäre (zur Qualitätsauswertung)
wurde die Messung der OSF-Dichten durchgeführt, die
Dichten von 2 bis 9 Fehlern/cm2 ergab.
Außerdem wurde ein Siliziumeinkristall auf die oben
beschriebene Art und Weise und mit der vorstehend be
schriebenen Wärmebehandlung zur Qualitätsprüfung gezo
gen und die OSF-Dichten gemessen; dabei wurde die Wär
medämmabdeckung (10) aus einer Tantalplatte mit einer
anderen Dicke t als der des Bereichs, in dem die Si-
Konzentration höher war als die Konzentration an Me
tallfremdstoff, gemessen von der Oberfläche der Tan
talplatte, eingesetzt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind in Fig. 3 dargestellt.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung der Beziehung
zwischen der Dicke t der siliziumangereicherten
Schicht im Bereich der Oberflächenschicht in der Me
tall(Tantal)platte der Wärmedämmabdeckung und der
OSF-Dichte (Fehler/cm2, Mittelwert innerhalb der Ober
fläche je Siliziumscheibe).
Fig. 3 zeigt, daß bei einer Dicke t der siliziumange
reicherten Schicht in der Metallplattenoberfläche von
nicht größer als 10 µm, OSF von 101 bis 103 Feh
lern/cm2 vorhanden waren. Wenn, im Gegensatz dazu, die
Dicke t der siliziumangereicherten Schicht der Ober
flächenschicht der Metallplatte größer als 10 µm war,
betrugen die entstehenden OSF-Dichten nicht mehr als
10 Fehler/cm2.
Claims (1)
- Vorrichtung zur Herstellung von Siliziumeinkristal len, umfassend einen Quarztiegel für die Silizium schmelze, eine elektrische Widerstandsheizvorrichtung zur seitlichen Erwärmung des Quarztiegels, ein Quarz trennelement, welches die Siliziumschmelze in einen Einkristallzüchtungsabschnitt und einen Material schmelzabschnitt innerhalb des Quarztiegels unterteilt und wenigstens eine kleine Öffnung für das Durchflie ßen der Siliziumschmelze aufweist, eine Wärmedämmab deckung zum Abschirmen des Trennelements und des Mate rialschmelzabschnitts, eine Druckmindereinheit zur Re duzierung des Innendrucks eines Ofens, in dem diese Bestandteile angeordnet sind, sowie eine Ausgangsmate rial-Zufuhreinrichtung für die kontinuierliche Zufuhr von Siliziumausgangsmaterial in den Materialschmelzab schnitt, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmab deckung hergestellt ist aus einer Platte aus Metall, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Tantal, Molybdän und Wolfram mit 50 oder weniger ppm Fe und 10 oder weniger ppm Cu, wobei eine Oberfläche der Metall platte aus einer siliziumangereicherten Schicht be steht, ein Bereich dieser siliziumangereicherten Schicht, in dem an der gleichen Stelle ein Siliziumge halt größer ist als die Fe- und Cu-Gehalte, eine Tiefe von 10 µm oder mehr von dieser Oberfläche aufweist und der Fe-Gehalt der siliziumangereicherten Schicht nicht größer als 5 ppm ist.
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