DE2829330C2 - Vorrichtung zum Aufbauen und Ausbessern der feuerfesten Auskleidung von industriellen Öfen und heißgehenden Gefäßen - Google Patents
Vorrichtung zum Aufbauen und Ausbessern der feuerfesten Auskleidung von industriellen Öfen und heißgehenden GefäßenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbauen und Ausbessern der feuerfesten Auskleidung von
industriellen öfen und heißgehenden Gefäßen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-AS 25 17 283
bekannt. Bei dieser Vorrichtung weist die Leitung zur Zufuhr des feuerfesten Materials vom Einfülltrichter zur
Schleuderscheibe einen ringförmigen Querschnitt auf, der sich nach unten erweitert. Diese Zufuhrleitung ist an
ihrer Austrittsöffnung durch eine feststehende Abdekkung abgeschirmt, welche in Umfangsrichtung verteilte
gegen die Schleuderscheibe gerichtete, verschließbare Öffnungen aufweist, deren Lage und Größe vorzugsweise in Radial- und/oder Umfangsrichtung veränderbar sind. Durch Verschieben der öffnung in radialer
Richtung kann der Auftreffbereich sehr genau eingestellt werden. Durch Veränderung der Größe dieser
öffnungen kann auch die Menge der pro Bogenlängeneinheit, abgeschleuderten Masse gesteuert werden. Jedoch nimmt die Dichte des von der Schleuderscheibe
abgeschleuderten Massestrahls in Drehrichtung der Schleuderscheibe auslaufend ab; d. h., daß, in Drehrichtung der Schleuderscheibe betrachtet, zu Beginn des
auszubessernden Bogenabschnitts der Auskleidung mehr Masse abgeschleudert wird als gegen Ende dieses
Bogenabschnitts.
Als im oberen Teil der Zuführleitung angeordnetes
Förder- und Mischelement ist in der DE-AS 25 17 283 nur eine Förderschnecke offenbart Das hat zur Folge,
daß die bekannte Schleudervorrichtung nur in einer Drehrichtung betreibbar ist, was in einigen Anwendungsfäilen Schwierigkeiten und Nachteile mit sich
ίο bringt So können etwa die Verschleißzonen eines Elektrolichtbogenofens, in Drehrichtung der Schleuderscheibe betrachtet, unmittelbar vor einer Arbeitstür mit
der bekannten Vorrichtung nur schwer ausgebessert werden, da ein großer Teil der Masse durch die Arbeits-
is tür auf die Ofenbühne geschleudert wird. Auch durch
den Einsatz von Rührspulen, welche zur Durchmischung der Schmelze dienen, kommt es zu in einer Richtung verstärkten Auswaschungen der Auskleidung.
Weiters erfolgt auch durch die Zugabe von Zuschlag
stoffen ein unregelmäßiger Verschleiß der Auskleidung.
Derartige unterschiedliche Verschleißstellen können mit der bekannten nur in einer Drehrichtung betreibbaren Vorrichtung wegen der in Bogenrichtung abnehmenden Massestrahldichte nicht leicht ausgebessert
werden. Es ist daher erwünscht, die bekannte Schleudervorrichtung so abzuändern, daß der Betrieb in beiden
Drehrichtungen ermöglicht wird.
Aus der DE-AS 14 33 453 ist eine Schleudereinrichtung bekannt bei der zwar nicht die Umkehrung der
Drehrichtung der Schleuderscheibe vorgenommen wird, aber immerhin die Bewegungsrichtung des Materialstrahls über die Auskleidungsfläche umkehrbar ist
Bei dieser Einrichtung ist jedoch die Zufuhrleitung für das feuerfeste Material nicht von der Antriebswelle für
die Schleuderscheibe durchsetzt Vielmehr mündet der Materialbehälter außermittig in eine Schüttrinne, die
sich ebenfalls außermittig gegen das Schleuderrad öffnet was für den Materialtransport zum Auslaßbereich
des Schleuderrades die Anordnung eines endlosen bieg
samen Riemens erfordert der einem starken Verschleiß
unterworfen ist und der einen gesonderten Antrieb über
eine die Antriebswelle des Schleuderrades umgebende
Förderschnecke durch die etwa von Mörtel- und Betonmischern bekannten Mischflügel würde keine brauchbare Schleudervorrichtung ergeben, weil bei dieser Anordnung zu viel Material auf die Schleuderscheibe fallen
würde, was zu Verstopfungen führen könnte, und weil
sich bei Abstellen der Vorrichtung auf der Schleuderscheibe ein Materialhaufen ansammeln würde, der die
Wiederinbetriebnahme behindert.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine in beiden Drehrichtungen betreibbare Schleudervorrichtung mit ge-
steuerten! Materialfluß zur Schleuderscheibe zu schaffen, bei der auch bei ganz oder teilweise gefülltem Materialbehälter das Abstellen und Wiederinbetriebnehmen möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Durch die nach der Erfindung vorgesehenen Segmentplatten wird eine gesteuerte Förderung des feuer-
festen Materials vom Einfülltrichter zur Schleuderscheibe erreicht. Da in jeder Parallelebene nur jeweils eine
Segmentplatte angeordnet ist und da sich die Segmentplatten gegenseitig überlappen, sind die Segmentplatten
relativ großflächig und daher mit den bekannten Mischflügeln nicht zu vergleichen. Die Segmentplatten wirken
als Rückhalteeinrichtung und bremsen den Materialfluß durch Bildung eines Labyrinthweges, so da3 das Material
in dosierter Menge zur Schleuderscheibe gelangt und sich nach dem Abstellen der Vorrichtung nicht auf der
Schleuderscheibe anhäuft
Da die Schleudervorrichtung nach beiden Drehrichtungen angetrieben werden kann, ist es möglich, unterschiedliche
Verschleißzonen, welche einen in beiden Drehrichtungen unterschiedlichen Dichteverlauf der
abzuschleudernden Masse erfordern, auf einfache Weise auszubessern.
Durch die nach einer Weiterbildung der Erfindung von der Unterseite der Segmentplatten abstehenden
Mitnehmer wird die Durchmischung der Masse gefördert Falls die Mitnehmer zwei in Förderrichtung zueinander
konvergierende Mitnehmerflächen aufweisen, wird dem Material in Förderrichtung zusätzlich zur
Schwerkraft eine Zwangskomponente erteilt, und zwar in gleicher Weise in beiden Drehrichtungen.
Der Bogenwinkel einer Segmentplatte kann zwischen 90° und 180", vorzugsweise 120°,betragen.
Oberhalb der Segmentplatten können Verschlußelemente zur Steuerung der Massezufuhr vorgesehen sein,
doch sind diese für die Vorrichtung nach der Erfindung nicht unbedingt erforderlich.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schleudervorrichtung nach der Erfindung, und zwar
zeigt F i g. 1 eine Schnittansicht der Vorrichtung im Aufriß,
F i g. 2 eine Vorderansicht der Antriebswelle im Bereich der Zufuhrleitung und
F i g. 3 eine Draufsicht auf den in F i g. 2 dargestellten Teil.
Die Vorrichtung besitzt einen Einfülltrichter 1, welcher an seinem Scheitel in den zylindrischen Teil 2 der
Zufuhrleitung übergeht. Dieser zylindrische Teil 2 erweitert
sich nach unten zum kegelförmigen Teil 3 der Zufuhrleitung, deren Querschnitt und Austrittsöffnung 4
kreisringförmig ausgebildet sind. Mittig ist eine Antriebswelle 5 in einem Lager 6 gelagert Am Ende der
Antriebswelle 5 ist eine Schleuderscheibe 7 mit strahlenförmigen Rippen 8 befestigt. Am anderen Ende der
Antriebswelle befindet sich ein Antriebsmotor (nicht gezeigt), üblicherweise ein Luftmotor, welcher die
Schleuderscheibe 7 mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von etwa 703 bis 800 UpM in beiden Drehrichtungen
antreibt. In der Nähe des Antriebsmotors ist die Antriebswelle 5 ebenfalls gelagert (nicht gezeigt). Der
kegelförmige Teil 3 der Zufuhrleitung ist nach außen durch einen feststehenden kegelstumpfförmigen Mantel
9 begrenzt, der mit dem durch ein Rohrstück gebildeten zylindrischen Teil 2 der Zufuhrleitung verbunden ist.
Innerhalb dieses Rohrstücks ist ein zylinderförmiger Mantel 10 an der Antriebswelle 5 befestigt, der nach
unten in einen Konus 13 übergeht, welcher die innere Begrenzung des kegelförmigen Teils 3 der Zuführleitung
bildet. Am zylinderförmigen Mantel 10 sind Segmentplatten 11 befestigt, welche in mehreren quer zur
Achse der Antriebswelle 5 verlaufenden, im Abstand zueinander liegenden Ebenen angeordnet sind. In jeder
Ebene ist je eine Segmentplatte 11 vorgesehen, welche
sich über einen Bogenwinkel von etwa 120° erstreckt. In
Richtung der Achse der Antriebswelle 5 betrachtet, überlappen sich die in radialer Richtung verlaufenden
Ränder der Segmentplatten 11 der einzelnen Ebenen.
An der Unterseite der Segmentplatten 11 sind Mitnehmer 15 befestigt, welche einen Querschnitt in Form
eines gleichschenkeligen Dreiecks aufweisen und vorzugsweise durch ein Winkeleisen gebüdet sind. Die beiden
zueinander unter einem Winkel von etwa 90° konvergierenden Flächen der Mitnehmer 15 bilden Mitnehmerfiächen.
Am Konus 13 sind Mitnehmerschaufeln 12 befestigt In den zylindrischen Teil 2 der Zufuhrleitung
münden Leitungen 16 zur Zufuhr einer Benetzungsflüs-Mgkeit,
vorzugsweise Wasser. Zwischen der Schleuderscheibe 7 und der kreisringförmigen Austrittsöffnung 4
der Zufuhrleitung ist eine feststehende sternförmige Abdeckplatte 14 angeordnet, welche nach außen offene
Sektoren aufweist In die Sektoren sind Schieberplatten 18 mit öffnungen eingeschoben. Durch Wahl der Lage
und der Größe dieser Öffnungen kann der Auftreffpunkt der Masse auf die Schleuderscheibe 7 und die
Menge der der Schleuderscheibe 7 zugeführten Masse gesteuert werden. Dieser Teil der Vorrichtung ist ausführlich
in der DE-AS 25 17 283 beschrieben.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Die Vorrichtung wird mittels eines Laufkranes in den noch heißen Ofen bzw. in das metallurgische Gefäß eingebracht
und in einer vorbestimmten Höhenstellung festgehalten. Sodann wird der Antriebsmotor in der einen
Drehrichtung eingeschaltet, wodurch das im Einfülltrichter 1 befindliche gekörnte Material in einem Labyrinthweg
und demnach in dosierter Menge von einer Segmentplatte 11 zur nächsten fällt. Zwischen den einzelnen
Segmentplatten 11 wird das Material durch Auftreffen
auf die schrägen Mitnehmerflächen der Mitnehmer 15 einerseits in Drehrichtung, anderseits in Achsrichtung
der Antriebswelle 5 beschleunigt Dabei wird die Masse gleichzeitig mit der durch die Leitung 16
zugeführten Flüssigkeit vermischt Die benetzte Masse wird nun über den zylindrischen Teil 3 der Zufuhrleitung
mittels der Mitnehmerschaufeln 12 den Öffnungen der Schieberplatten 18 zugeführt durch welche es im
freien Fall auf die Schleuderscheibe 7 gelangt. Die Größe und die Lage der öffnungen in den Schieberplatten
18 werden dabei entsprechend den auszubessernden Stellen ausgewählt wobei man zunächst jene Verschleißstellen
ausbessert weiche, in Drehrichtung der Schleuderscheibe gesehen, zu Beginn des auszubessernden
Bogenabschnitts relativ tiefere Verschleißbereiche aufweisen als am Ende des jeweiligen Bogenabschnitts.
Sodann wird die Drehrichtung des Motors umgekehrt und die verbleibenden Verschleißzonen ausgebessert.
Somit ist es möglich, auf einfache Weise Verschleißbereiche unterschiedlicher Tiefe und unterschiedlichen
Verlaufs auszubessern. Die im Zufuhrbereich 2,3 angeordneten Segmentplatten 11 mit den Mitnehmern 15
arbeiten dabei in beiden Drehrichtungen gleichartig und bewirken in beiden Drehrichtungen eine einwandfreie
Vermischung und klumpenfreie Zufuhr der Masse zur Schleuderscheibe 7.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Aufbauen und Ausbessern der feuerfesten Auskleidung von industriellen öfen und
heißgehenden Gefäßen durch gezieltes Aufschleudern von gekörntem feuerfestem Material auf die
aufzubauenden bzw. auszubessernden Stellen der Auskleidung mit einer in das Ofen- bzw. Gefäßinnere absenkbar angeordneten in einer horizontalen
Ebene drehbar gelagerten Schleuderscheibe, welcher das feuerfeste Material über eine oberhalb der
Schleuderscheibe mündende Leitung zuführbar ist, welche von der vertikalen Antriebswelle für die
Schleuderscheibe durchsetzt ist, wobei in der Zufuhrleitung mit der Antriebswelle verbundene Förder- und/oder Mischelemente vorgesehen sind, d a -durch gekennzeichnet, daß die Schleuderscheibe (7) in beiden Drehrichtungen antreibbar ist
und in der Zufuhrleitung (2,3) an der Antriebswelle (5) Segmentplatten (U) befestigt sind, die in mehreren quer zur Achse der Antriebswelle (5) verlaufenden im Abstand parallel zueinander liegenden Ebenen angeordnet sind und die sich bei Betrachtung in
Richtung der Antriebswelle (5) gegenseitig überlappen, wobei in jeder der im Abstand parallel zueinander liegenden Ebenen jeweils nur eine Segmentplatte (11) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bogenwinkel einer Segmentplatte
(11) zwischen 90° und 180°, vorzugsweise 120°, beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der Unterseite der Segmentplatten (U) Mitnehmer (15) abstehen, welche
vorzugsweise zueinander konvergierende Mitnehmerflächen aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Mitnehmer (15)
senkrecht zur Ebene der Segmentplatten (11) die Form eines gleichschenkligen Dreiecks aufweist.
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