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Einrichtung zur Herstellung der feuerfesten Auskleidung von elektrischen
Öfen Es ist bekannt, die feuerfeste Zustellung von Lichtbogenäfen in der Weise herzustellen,
daß man den Ofen erst aus Magnesitstein aufbaut, dann mit Hilfe von kurzgeschlossenen
Elektroden auf Weißglut erhitzt und gekörntes Magnesit zusammen mit basischer Siemensschlacke
schichtweise in ihn einbringt. Die einzelnen Schichten werden durch die Hitze des
Ofens gefrittet, und auf die gefrittete Schicht wird dann die nächste lose Schicht
aufgetragen. Nachdem der Boden des Ofens auf diese Weise fertiggestellt ist, zieht
man die Schichten an den Wänden des Ofens hoch.
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Dieses Verfahren läßt sich bei Hochfrequenzöfen nicht anwenden, weil
die Wände des Ofens aus elektrischen Gründen am zweckmäßigsten steil hergestellt
werden. Man kann deshalb bei diesen Öfen in der Weise vorgehen, daß man das gekörnte
Material in einer Schablone in dünner Schicht einstampft, dann durch Einbringen
eines Graphitblockes in den Ofen den Ofen auf Weißglut erhitzt, um diese erste Schicht
zu fritten. Nun läßt man den Ofen abkühlen, stampft dann eine zweite Schicht in
eine Schablone ein und erhitzt diese wieder bis auf Weißglut. Dieses Verfahren wird
so lange fortgesetzt, bis der Ofen eine genügende Wandstärke besitzt. Dieses Verfahren
ist mit dem Nachteil verbunden, daß der Ofen zwischen dem Herstellen der einzelnen
Schichten immer wieder vollkommen abgekühlt werden muß, wodurch einerseits ein großer
Energieaufwand und andererseits ein großer Aufwand an Zeit für die Fertigstellung
.des Ofens bedingt wird. Das bekannte Verfahren, das körnige, feuerfeste Material
mittels eines Preßluftstromes auf die Ofenwände zu schleudern, ist ebenfalls mit
dem Nachteil verbunden, daß die Wände durch den starken Luftstrom sehr schnell abgekühlt
werden.
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Es ist auch bekannt, die Wandung von mit Türen versehenen Öfen in
der Weise auszubessern, daß man feuerfestes, körniges Material mittels eines durch
die Tür in den Ofen eingeführten Schleuderrades auf die heißen Ofenwände aufbringt.
Dieses Verfahren ließe sich jedoch mit Hilfe der bekannten Vorrichtungen bei Öfen
mit seitlichen Türen verwenden, jedoch nicht bei Tiegeln .mit senkrechten oderannähernd
senkrechten Wänden, da bei diesen Türen unterhalb des Schlackenstandes nicht denkbar
sind und man durch oberhalb des Schlackenstandes vorgesehene Türen die unterhalb
des Schlackenstandes gelegenen Teile des Ofens in heißem Zustande desselben nicht
erreichen kann.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, die es ermöglicht. Schmelztiegel
mit senkrechten Wänden durch Aufschleudern von feuerfestem, körnigem Material auf
.die heißen Ofenwände herzustellen bzw. auszubessern. Die Einrichtung gemäß der
Erfindung besteht aus einem von oben in den Tiegel einzuführenden Schleuderrad,
das mit einer Vorrichtung zur Zuführung des feuerfesten, körnigen Materials auf
das Rad verbunden ist.
Diese Einrichtung wird nach Abnahme des Gewölbes
in den Tiegel von oben eingeführt und kann die Wände des Tiegels von der höchsten
bis zur tiefsten Stelle bestreichen, wobei der Ofen bis auf Weißglut erhitzt werden
kann. Es wird nun eine Schicht des feuerfesten Materials nach der anderen auf die
Wände geschleudert so lange, als die Wände genügend heiß sind, um eine sofortige
Sinterung, zum mindesten aber ein Haftenbleiben des Materials, herbeizuführen. Andererseits
bleiben die Ofenwände auch lange Zeit heiß, weil bei der Fliehkraftschleuderung
keinerlei Kühlwirkung ausgeübt wird. Da das gesinterte heiße Material kleberig ist,
haften die aufgeschleuderten Teilchen ohne weiteres fest, so daß auf diese Weise
auch die steilste Wand hergestellt werden kann. Wenn der Ofen so weit abgekühlt
ist, daß das Material nicht mehr schnell genug sintert, so wird das Verfahren so
lange unterbrochen, bis der Ofen durch einen in ihn eingebrachten Graphitblock wieder
auf Weißglut gebracht ist.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung eignet sich auch ganz besonders
zur Ausbesserung von Öfen, deren Wände am Schlackenstand stark angegriffen sind.
Bei solchen Öfen mußte bisher wegen -des verhältnismäßig kleinen Defektes die ganze
Zustellung abgerissen und neu hergestellt werden, weil eine Ausbesserung der ausgefressenen
Stelle allein nicht möglich war. Die Ausbesserung erfolgt nun mit Hilfe der Einrichtung
gemäß der Erfindung einfach in der Weise, daß die ausgefressene Stelle bis zur Weißglut
erhitzt und dann durch aufgeschleudertes körniges Material ausgefüllt wird. Die
Erhitzung des Schlackenstandes kann dadurch erfolgen, daß die letzte Charge vor
der Reparatur in einer größeren Menge als üblich eingefüllt wird, so daß der normale
Schlackenstand noch mit dem Schmelzgut in Berührung steht und dadurch hoch erhitzt
wird. Wenn man die hierbei nötige sehr rasche Entleerung des Schmelztiegels vermeiden
will, kann man die Erhitzung des Schlackenstandes auch durch einen Graphitblock
vornehmen, der in seiner Höhe dem Schlackenstande entspricht und so weit verbreitert
ist, daß er ganz nahe an die Ofenwände heranreicht.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung gemäß
der Erfindung schematisch dargestellt. Abb. i zeigt einen aus Magnesit, Dolomit
oder anderen feuerfesten Stoffen hergestellten Herd i, der mit dem körnigen, feuerfesten
Material ausgekleidet werden soll. Nachdem der Herd. auf Weißglut erhitzt ist, wird
in ihn die auf einem schwenkbaren und in vertikaler Richtung verstellbaren Arm 2
montierte Schleudervorrichtung eingebracht. Diese besteht aus einem Schleuderrad
3, das auf der Achse 4. befestigt ist. Die Achse ist in Lagern 5 gelagert und mit
einer beliebigen Antriebsvorrichtung verbunden, durch die sie in rasche Drehung
versetzt werden kann. Die Lager 5 sind in einem sich mach unten verjüngenden Trichter
6 befestigt, der die' Achse q. umgibt und mit dem die ganze Vorrichtung tragenden
schwenkbaren Arm fest verbunden ist. Sobald die Vorrichtung in den Herd eingebracht
ist, wird das Rad 3 in rasche Drehung versetzt und in den Trichter 6 das körnige,
feuerfeste Material eingefüllt. Dieses fällt durch den Trichter auf das sich drehende
Rad 3 und wird durch dieses mit großer Kraft an die glühenden Wände des Ofens geschleudert,
wo es sofort sintert. Durch langsame Auf- und Abwärtsbewegung der Vorrichtung können
die Ofenwände in ihrer ganzen Höhe bestrichen werden, so daß sie mit einer gleichmäßigen
feuerfesten Auskleidung versehen werden. Das von dem Rad abfallende Material sammelt
sich am Boden des Ofens und sintert dort ebenfalls zu einer festen Schicht. Um eine
bessere Schleuderwirkung des Rades zu erzielen, kann dieses reit radial verlaufenden
Rillen versehen sein. Auf den Herd kann man eine Schutzhaube 7 aufsetzen, durch
die sowohl die Abkühlung des Herdes verzögert als auch das Herausschleudern des
körnigen Materials verhindert wird.
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In der Abb.2 ist ein Herd i dargestellt, dessen ausgefressener Schlackenstand
ausgebessert werden soll. Der -Herd wird zuerst durch einen Graphitblock 8 auf Weißglut
erhitzt. Der Graphitblock ist an seiner dem Schlackenstand entsprechenden Stelle
so weit verbreitert, daß er ganz nahe an die Ofenwände heranreicht, um den Schlackenstand
besonders hoch zu erhitzen. Nachdem die Weißglut erreicht ist, wird der Graphitblock
aus dem Herd ausgehoben und die in Abb. i dargestellte Schleudervorrichtung so weit
in den Herd eingelassen, daß das Schleuderrad 3 sich in der Höhe des Schlackenstandes
befindet. Das feuerfeste Material wird nun in die ausgefressene Stelle geschleudert
und füllt diese vollständig aus.
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Die -ganze Schleudervorrichtung kann in an sich bekannter Weise auf
einem fährbaren Gestell montiert sein, so daß sie an jeden Ofen, an dem sie gerade
benötigt wird, herangefahren werden kann.