-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschmelzen von Schmelzgut,
insbesondere metallischen Abfällen, zur Gewinnung von Metallen,
wie Zink, mit einer äußeren Heizkammer, einem
in der Heizkammer angeordneten, mittels eines Antriebs um seine
Längsachse drehbaren Schmelzbehälter und einem
Unterbau, auf dem die Heizkammer angeordnet ist.
-
Vorrichtungen
der in Rede stehenden Art dienen üblicherweise dazu, aus
Metallschrott noch verwertbare Metalle, insbesondere niedrigschmelzende Metalle
wie Zink, zu gewinnen. Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
ist bereits aus der
EP-B-0 828
858 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung befindet sich
die eigentliche Schmelzeinrichtung auf einem gestellartigen Unterbau
mit einer schrägen Auflage. Auf der Auflage ist einerseits
der Antrieb und andererseits die Heizkammer mit dem Schmelzbehälter
befestigt. Die Verbindung des Antriebs mit dem Schmelzbehälter
erfolgt über einen Formschluss mittels eines Vierkantbolzens,
der in eine entsprechende Öffnung des Schmelzbehälters
eingreift. Der Schmelzbehälter wird von einer entsprechenden Brennervorrichtung
von unten her endseitig beheizt. Die Rauchgase steigen innerhalb
der Heizkammer auf und treten über eine Abgasöffnung,
die eingangsseitig der Heizkammer vorgesehen ist, aus.
-
Zum
Aufschmelzen von Schmelzgut wird der Schmelzbehälter der
bekannten Vorrichtung zunächst von vorne her befüllt.
Nach der Befüllung wird der Schmelzbehälter geschlossen
und über den Antrieb gedreht. Gleichzeitig wird die Schmelzenergie durch
Einschalten des Brenners erzeugt. Im Schmelzbehälter befindet
sich ein Stabilisierungskreuz, das auch zum Mischen des Schmelzgutes dient.
Nach einer vorgegebenen Heizdauer sind die niedrigschmelzenden Metalle
aus dem Schmelzgut geschmolzen. Sodann wird der Schmelzbehälter
in eine bestimmte Stellung verfahren, bei der eine am hinteren Ende
des Schmelzbehälters befindliche Auslassöffnung
nach unten weist. Diese Auslassöffnung muss anschließend
durch eine entsprechende Öffnung der Heizkammer manuell
geöffnet werden. Die Schmelze fließt dann aus
dem Schmelzbehälter auf eine Rutsche, die die Schmelze
in ein außerhalb der Vorrichtung angeordnetes Auffanggemäß fördert. Sobald
festgestellt wird, dass auch Schlacke gefördert wird, muss
umge hend der Antrieb betätigt werden, so dass der Schmelzbehälter
in eine andere Drehstellung fährt. Anschließend
wird die Auslassöffnung wieder verschlossen. Daraufhin
wird der Schmelzbehälter über seine Einfüllöffnung
erneut mit Schmelzgut befüllt. Sodann beginnt der Aufschmelzvorgang
von neuem.
-
Die
bekannte Vorrichtung weist eine Reihe von zum Teil wesentlichen
Nachteilen auf. Die bekannte Vorrichtung ist in erheblichem Maße
energieineffizient. Zwar wird der Schmelzbehälter beim Beheizen
gedreht und es wird das im Bereich der tiefsten Stelle des Behälters
befindliche Schmelzgut vergleichsweise schnell aufgeschmolzen. Allerdings wird
das im oberen Bereich des Behälters befindliche Schmelzgut
nur sehr schlecht aufgeschmolzen, da die Rauchgase vergleichsweise
schnell aus der Heizkammer über die Abgasöffnung
wieder austreten. Dies bedeutet im Ergebnis nicht nur einen erhöhten Energieverbrauch
sondern auch eine längere Aufschmelzdauer. Darüber
hinaus wird der Wirkungsgrad beim Aufschmelzen ab dem zweiten Schmelzvorgang
und bei jedem folgenden Schmelzvorgang immer schlechter. Dies liegt
daran, dass die Schlacke des Schmelzguts nach dem ersten Schmelzvorgang in
dem Schmelzbehälter verbleibt und beim zweiten Schmelzvorgang
mit aufgeheizt werden muss.
-
Des
Weiteren weist die bekannte Vorrichtung eine Reihe von Handhabungsnachteilen
auf. Nach einigen Schmelzvorgängen ist der Schmelzbehälter zu
entleeren, da er dann überwiegend nur noch Schlacke enthält
und mit weiterem Schmelzgut nicht mehr befüllt werden kann.
Der Schmelzbehälter ist dann aus seiner schrägen
Stellung über ein entsprechendes Handhabungsmittel wie
einen Kran aus der Heizkammer zu entnehmen. Nach Entleerung und Reinigung
des Schmelzbehälters wird dieser erneut in die Heizkammer
eingesetzt. Dieses Einsetzen ist nicht ganz unproblematisch, da
der Schmelzbehälter in eine schräge Stellung und
dabei im Übrigen auf den Antriebsvierkant des Antriebs
aufgesetzt werden muss.
-
Ein
weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht
darin, dass sich zum einen bedingt durch die große Kontaktfläche
zwischen dem Anschlussvierkant des Antriebs und dem Schmelzbehälter
und zum anderen wegen der hohen Temperaturabstrahlung der Rückwand
der Heizkammer zum Motorantrieb hin eine enorme thermische Belastung
des Antriebs ergibt. Hierdurch kann die Betriebsdauer eines solchen
Antriebs erheblich beeinträchtigt werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen.
-
Erfindungsgemäß ist
bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen, dass
die Heizkammer und der Antrieb mit dem Unterbau über eine
Gelenkverbindung schwenkbar verbunden und gegenüber dem
Unterbau über die Schwenkachse der Gelenkverbindung kippbar
ist.
-
Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung zeichnet sich durch
erhebliche Handhabungsvorteile und eine stark verbesserte Energieeffizienz
aus. Durch die Schwenkbarkeit der Heizkammer ist es möglich, die
Heizkammer und damit auch den Schmelzbehälter in einer
hochgeschwenkten Schmelzstellung und in einer abgeschwenkten Kippstellung
anzuordnen. Das geschmolzene Metall kann bei der vorliegenden Erfindung über
die Einfüllöffnung des Schmelzbehälters
abgekippt werden. Außerdem ist es bei der Erfindung ohne
weiteres möglich, nach jedem einzelnen Schmelzvorgang die
Schlacke abzukippen. Für den nachfolgenden Schmelzvorgang
ist der Schmelzbehälter dann entsprechend entleert, so
dass die aufgebrachte Schmelzenergie ausschließlich zum
Aufschmelzen des erneut eingebrachten Schmelzguts und nicht zur
Erhitzung von Schlacke aus einem vorigen Aufschmelzvorgang bereitgestellt
werden muss.
-
Um
die Handhabung und insbesondere den Abkippvorgang so einfach wie
möglich zu gestalten, ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass die Längsachse des Schmelzbehälters
und die Schwenkachse der Gelenkverbindung um 90° versetzt
zueinander angeordnet sind.
-
Zur
mechanischen Kopplung und gemeinsamen Bewegung beim Kippen sind
die Heizkammer und der Antrieb auf einer Wippenauflage angeordnet. Die
Wippenauflage ist dann mit dem Unterbau gelenkig verbunden. Letztlich
stellt die Wippenauflage mit der Heizkammer und dem Antrieb eine
eigenständig gegenüber dem Unterbau beweg- und
kippbare Einheit dar.
-
Der
Unterbau selbst weist als wesentliche konstruktive Elemente eine
Gelenkachse und endseitig der Gelenkachse jeweils eine Stütze
auf. Dabei können die jeweiligen Stützen eine
beliebige Form aufweisen. Bei den Stützen handelt es sich
letztlich um Auflager, zwischen denen die Wippenauflage über
die Gelenkachse verschwenkbar ist.
-
Grundsätzlich
ermöglicht es die vorgenannte Ausbildung, dass die Wippenauflage
und die darauf montierten Einrichtungen in einem Winkel zwischen 0
und 360° verschwenkbar sind. Wenngleich eine derartige
umlaufende Verschwenkbarkeit grundsätzlich möglich
ist, ist dies aus handhabungstechnischen Gründen nicht
unbedingt erforderlich. In jedem Falle sollte die Gelenkverbindung
aber derart ausgebildet sein, dass die Längsachse des Schmelzbehälters
in eine gegenüber der Horizontalen und mehr als 5° abgesenkten
Abkippstellung und eine gegenüber der Horizontalen und
mehr als 5° aufgeschwenkte Aufschmelzstellung verschwenkbar
ist. Dabei versteht es sich, dass jede beliebige Stellung gegenüber der
Horizontalen möglich ist, also 6°, 7°,
8°, 9°...88°, 89°, 90° bzw. –6°, –7°, –8°, –9°..., –88°, –89°, –90°, ohne
dass dies der ausdrücklichen Erwähnung bedarf.
-
Um
das Abkippen und dabei die Trennung zwischen dem zu gewinnenden
Metall und der Schlacke gut vornehmen zu können, ist bei
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
vorgesehen, dass im Schmelzbehälter, und zwar insbesondere
im Bereich der Behälteröffnung, ein Wehr zur Zurückhaltung
von Schmelzrückständen beim Kippen vorgesehen
ist. Dabei kann das Wehr grundsätzlich als Kreisbogenabschnitt
oder aber als umlaufender überstehender Ring ausgebildet
sein. Bei Ausbildung des Wehrs als umlaufender Ring ergibt sich
der Vorteil, dass der Schmelzbehälter in jeder beliebigen
Stellung gekippt werden kann. Allerdings wird durch ein umlaufendes
Wehr die Einfüllöffnung des Schmelzbehälters
verkleinert, was bei einem entsprechend hohen Wehr zu Schwierigkeiten
beim Einfüllen des Schmelzguts führen kann. Wird
ein Kreisbogenabschnitt als Wehr eingesetzt, ergibt sich nur eine
geringfügige Verringerung der Einfüllöffnung.
Allerdings muss das Wehr beim Abkippen in die untere Stellung gebracht
werden, um die Wehrfunktion zu erfüllen.
-
Beim
Aufschmelzen des Schmelzguts ergibt sich letztlich eine Dichtetrennung.
Sinkt das zu gewinnende Metall ab, schwimmt also die Schlacke auf dem
zu gewinnenden Metall, bietet es sich an, im unteren Bereich des
Wehrs wenigstens eine Abflussöffnung vorzusehen, über
die das zu gewinnende Metall beim Kippen abfließen kann,
während über den oberen Teil des Wehrs dann die
Schlacke zurückgehalten wird. Nach dem Abkippen des zu
gewinnenden Metalls kann der Schmelzbehälter dann geringfügig um
seine Längsachse gedreht werden, so dass problemlos die
im Schmelzbehälter verbliebene Schlacke abgekippt werden
kann.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass
die Gelenkverbindung derart ausgebildet ist, dass die Längsachse
des Schmelzbehälters bis in die Vertikale verschwenkbar
ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass im Falle
eines notwendigen Ausbaus des Schmelzbehälters dieser nach
oben hin über ein entsprechendes Hebezeug aus der Heizkammer
entnommen werden kann. Anders als beim Stand der Technik ist hierbei
eine schräge Entnahme bzw. ein schräges Wiedereinsetzen
nicht notwendig.
-
Im Übrigen
versteht es sich, dass der Schmelzbehälter grundsätzlich
derart ausgeführt sein kann, dass er aus der Heizkammer
entnehmbar ausgebildet ist. Dabei sind dann jedoch entsprechende
Sicherungsmittel vorzusehen, um sicherzustellen, dass der Schmelzbehälter
in der abgekippten Stellung nicht aus der Heizkammer abrutscht und
während des Betriebs lagefest in der Heizkammer angeordnet
ist.
-
Im Übrigen
ist es aus handhabungstechnischen Gründen von Vorteil,
dass eine Verriegelungseinrichtung zur stufenlosen Verriegelung
der Heizkammer bzw. der Wippenauflage in verschiedenen Schwenkstellungen
vorgesehen ist. Dabei kann die Verriegelung stufenlos oder aber
auch in bestimmten Stellungen möglich sein. Die Verriegelung
kann dabei mit einer separaten Verriegelungseinrichtung vorgenommen
werden. Alternativ ist es auch möglich, die Verriegelung über
den zum Kippen bzw. Schwenken notwendigen Schwenkantrieb, der üblicherweise auf
die Gelenkachse wirkt, vorzunehmen.
-
Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist es grundsätzlich
möglich, unterschiedlichste Alternativen zum Aufbringen
der Schmelzenergie zu realisieren. So kann der Schmelzbehälter elektrisch,
insbesondere über eine elektrische Widerstandsheizung oder
eine induktive Beheizung, oder über eine Brennereinrichtung,
die öl- oder gasbeheizt sein kann, beheizt werden. In jedem
Falle sollte, um ein energieeffizientes Aufschmelzen vorzunehmen, zur
Temperatursteuerung wenigstens ein Temperatursensor, beispielsweise
in Form eines Thermoele ments, vorgesehen sein. Bevorzugt ist der
Temperatursensor dabei an der Innenseite der Heizkammer vorgesehen,
da es sich bei der Heizkammer um ein – bis auf das Schwenken – immobiles
Bauteil handelt, das anders als der Schmelzbehälter nicht
gedreht wird. Der Temperatursensor ist dabei über eine
Steuereinrichtung mit der jeweiligen Heizeinrichtung gekoppelt.
-
Bei
einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
die sich bevorzugt aber auch in Verbindung mit der zuvor beschriebenen
Kippbarkeit verwirklichen lässt, ist vorgesehen, dass der Schmelzbehälter
hermetisch verschließbar und druckdicht ausgebildet ist.
Durch eine an den Schmelzbehälter anschließbare
Unterdruckeinrichtung bzw. eine Einrichtung zum Einführen
von Schutzgas ist es dann möglich, Sauerstoff vom Innenraum
des Schmelzbehälters fernzuhalten. Dies begünstigt
das Aufschmelzen und auch das Schmelzergebnis. Im Übrigen
wird gerade bei Anlegen eines Unterdrucks eine Kraft erzeugt, die
der Kapillarwirkung, mit der das Metall in den feinen Poren des Schmelzguts
festgehalten wird, entgegenwirkt. Im Ergebnis führt dies
also zu einer Wirkungsgradverbesserung, da einerseits weniger Schmelzenergie aufgebracht
werden muss und andererseits die Aufschmelzdauer verringert wird.
Günstig ist es in diesem Zusammenhang dann im Übrigen,
wenn dem Schmelzgut ein ergänzendes Zugabemittel zur Herabsetzung
der Oberflächenspannung zugesetzt wird. Letztlich ergibt
dadurch nicht nur ein weiter verbesserter Wirkungsgrad, sondern
auch eine weitere Verkürzung der Behandlungszeit.
-
Zur
Verbindung mit der Unterdruckeinrichtung bzw. der Einrichtung zur
Zuführung von Schutzgas bietet es sich an, dass am Schmelzbehälter,
und insbesondere im Bereich des Deckels, ein Anschlussventil und/oder
eine Überdruckklappe zum Anschluss vorzusehen ist.
-
Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, die sich ebenfalls im Hinblick auf eine Verbesserung
der Energieeffizienz auszeichnet, ist bei der Vorrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass im Schmelzbehälter
zum Mischen des Schmelzguts wenigstens zwei entgegengesetzt wirkende
und entgegengesetzt schräg zur Längsachse des
Schmelzbehälters geneigte Leitbleche vorgesehen sind. Derart
ausgebildete und innerhalb des Schmelzbehälters angeordnete
Leitbleche führen beim Drehen des Schmelzbehälters
dazu, dass sich eine zwangsgeführte Bewegung des Schmelz guts
ergibt, und zwar in und gegen der Axialrichtung des Schmelzbehälters.
Letztlich wird das Schmelzgut zwischen den Leitblechen während
der Drehung des Schmelzbehälters hin und her bewegt, so
dass sich eine intensive Vermischung des Schmelzguts innerhalb des Schmelzbehälters
ergibt.
-
Durch
die permanente Hin- und Herbewegung des Schmelzguts im Schmelzbehälter
bei dessen Drehung ergibt sich eine innige Vermischung des Schmelzguts
und damit ein gleichmäßiges und schnelles Aufschmelzen.
Letztlich wird hierdurch erheblich weniger Schmelzenergie zum Aufschmelzen des
Schmelzguts als beim Stand der Technik benötigt.
-
Bei
Versuchen ist festgestellt worden, dass sich die Leitbleche über
einen Bogenwinkel zwischen 20° und 180°, vorzugsweise
zwischen 60° und 120° und insbesondere zwischen
80° und 100° erstrecken sollten, wobei die jeweils
zusammenwirkenden Leitbleche auf gegenüberliegenden Seiten
an der Innenwandung des Schmelzbehälters angeordnet und
befestigt sein sollten. Dabei versteht es sich, dass jeder diskrete
Einzelwert in den vorgenannten Intervallgrenzen und auch jedes Zwischenintervall
möglich sind, ohne dass dies einer Erwähnung im
Einzelnen bedarf.
-
Im Übrigen
sollte die Höhe des Leitblechs variieren. Bevorzugt nimmt
die Höhe des Leitblechs über die Länge
in Bewegungsrichtung zu. Dies bedeutet, dass das Leitblech die geringste
Höhe beim Eintauchen und die größte Höhe
beim Verlassen des Schmelzguts bei der durch den Schmelzbehälter
hervorgerufenen Drehbewegung hat.
-
Bei
einer weiteren energieeffizienten Alternative der vorliegenden Erfindung
ist im Zwischenraum zwischen der Heizkammer und dem Schmelzbehälter
wenigstens ein spiralförmiges Leitblech zur Zwangsführung
der Brennergase vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform,
bei der sich das Leitblech bevorzugt zumindest im wesentlichen über
die gesamte Außenseite des Schmelzbehälters erstreckt, kann,
anders als beim Stand der Technik, sichergestellt werden, dass die
gesamte Außenseite des Schmelzbehälters von den
heißen Rauchgasen bestrichen wird, so dass sich damit eine
zumindest im wesentlichen homogene Beheizung des gesamten Schmelzbehälters
ergibt. Energieverluste dadurch, dass Rauchgase kaum oder zum Teil überhaupt
nicht mit dem Schmelzbehälter in Berührung kommen, wird
hierbei zumindest im Wesentlichen vermieden.
-
Bevorzugt
ist es dabei so, dass sich das spiralförmige Leitblech
um mehr als 360° und insbesondere bis zu 720° um
den Schmelzbehälter erstreckt. Durch diese Zwangsführung
bleiben die Rauchgase vergleichsweise lange mit dem Schmelzbehälter
in Kontakt, so dass sich ein außerordentlich hoher Wärmeübergang
ergibt.
-
Um ”Leckagestellen” und
Blindströme zu vermeiden, sollte die Höhe des
Leitblechs zumindest im Wesentlichen der Dicke des Zwischenraums
zwischen der Heizkammer und dem Schmelzbehälter entsprechen.
-
Im Übrigen
sollten, um eine maximale Energieeffizienz zu erzielen, die Rauchgase
im Bereich des hinteren Endes der Heizkammer in den Zwischenraum
eingeführt werden. Somit kann die Wärmeenergie
des Rauchgasstroms ab dem Eintritt in den Zwischenraum ausgenutzt
werden.
-
Die
Führung der Rauchgase entlang des vom spiralförmigen
Leitblechs vorgegebenen Strömungsweges wird im Übrigen
dadurch begünstigt, dass die Rauchgase der Brennereinrichtung
tangential in den Zwischenraum zwischen der Heizkammer und dem Schmelzbehälter
geführt werden. Hierdurch ergibt sich eine definierte Ausrichtung
der Rauchgase beim Eintritt in die Heizkammer.
-
Grundsätzlich
kann das spiralförmige Leitblech außenseitig am
Schmelzbehälter und/oder innenseitig an der Heizkammer
befestigt sein. Aus handhabungs- und herstellungstechnischen Gründen
bietet sich die separate Ausbildung des spiralförmigen
Leitblechs und die Anordnung in der bzw. der Einbau in die Heizkammer
an.
-
Im Übrigen
kann es sich zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz anbieten,
außenseitig am Schmelzbehälter überstehende
Rippen, Vorsprünge o. dgl. vorzusehen. Dies dient letztlich
der Oberflächenvergrößerung der Außenseite
des Schmelzbehälters und der weiteren Förderung
des Wärmeübergangs vom Rauchgasstrom auf den Schmelzbehälter.
-
Eine
weitere erfindungsgemäße Alternative zur Erhöhung
der Energieeffizienz sieht eine mit der Heizkammer verbindbare oder
verbundene Vorwärmkammer zur Vorwärmung von Schmelzgut
vor. Bei dieser erfindungsgemäßen Alternative
ist eine Rauchgasleitung zwischen insbesondere dem Ende der Heizkammer
und der Vorwärmkammer vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform
wird letztlich die noch in den Rauchgasen enthaltene Energie nach Abführung
aus der Heizkammer genutzt, um Schmelzgut, das im nachfolgenden
Schmelzvorgang aufgeschmolzen werden soll, vorzuwärmen,
so dass die beim nächsten Schmelzvorgang notwendige Energiemenge
reduziert werden kann. Bei der Rauchgasleitung kann es sich um eine
stationäre Leitung zwischen der Heizkammer und der Vorwärmkammer handeln.
Die Leitung kann aber auch auf Seiten der Vorwärmkammer
und/oder der Heizkammer lösbar befestigbar sein.
-
In
der Vorwärmkammer kann das Schmelzgut unmittelbar von den
aus der Heizkammer abgeführten Rauchgasen aufgeheizt werden
oder aber mittelbar über ein entsprechendes Aufnahmegefäß. In
beiden Fällen sollte die Vorwärmkammer einen Durchströmöffnungen
aufweisenden Boden, beispielsweise in Form eines Rostes, haben.
Wird das Schmelzgut unmittelbar auf diesen Boden aufgelegt, versteht
es sich, dass die Durchströmöffnungen relativ
klein sein sollten, um ein Durchfallen von Schmelzgut zu verhindern.
Bei der mittelbaren Aufheizung kann der Boden vergleichsweise große Durchströmöffnungen
aufweisen, da lediglich ein Hindurchfallen des betreffenden Gefäßes
zu verhindern ist. Bei dem Gefäß kann es sich
um ein aus der Vorwärmkammer zu entnehmendes Vorwärmgefäß oder
aber um einen weiteren Schmelzbehälter handeln.
-
Im
Falle eines entnehmbaren Vorwärmgefäßes
sollte dieses eine Mehrzahl von Durchströmöffnungen
aufweisen, um das Schmelzgut effizient vorheizen zu können.
Im Übrigen sollte das Vorwärmgefäß einen öffenbaren
Boden aufweisen, um nach Entnahme des Vorwärmgefäßes
aus der Vorwärmkammer dieses in einfacher Weise in den
Schmelzbehälter der Heizkammer entleeren zu können.
-
Im
Falle eines weiteren Schmelzbehälters, der in der Vorwärmkammer
vorgeheizt wird, versteht es sich, dass nach Beendigung eines Schmelzvorgangs
der sich in der Heizkammer befindliche Schmelzbehälter
entnommen und durch den dann aufgeheizten weiteren Schmelzbehälter
ersetzt wird.
-
Im Übrigen
ist es grundsätzlich aber auch möglich, den Boden
der Vorwärmkammer öffenbar auszubilden, wobei
dann eine Zuführung zum Zuführen des vorgewärmten
Schmelzguts in den Schmelzbehälter vorgesehen ist. Bei
der Zuführung kann es sich um eine Rutsche und/oder um
eine geschlossene Leitung handeln.
-
Grundsätzlich
ist es im Übrigen aber auch möglich, dass die
Vorwärmkammer als solche bewegbar ausgeführt ist,
so dass die Vorwärmkammer selbst zur Entleerung in den
Schmelzbehälter der Heizkammer vorgesehen ist.
-
Zur
Handhabung der vorgenannten Kammer, des Vorwärmgefäßes,
des Schmelzbehälters und/oder des weiteren Schmelzbehälters
dient bevorzugt eine Handhabungseinrichtung, insbesondere ein Hebezeug.
-
Bei
einer anderen alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die ebenfalls auf die Verbesserung der Energieeffizienz
abzielt, ist vorgesehen, dass der Antrieb einen Drehteller zur Verbindung
mit dem Schmelzbehälter aufweist. Anders als beim Stand
der Technik ist also keine Formschlussverbindung über ein
Vierkantbolzen vorgesehen, auf den der Schmelzbehälter
aufgesetzt ist. Des Weiteren befindet sich zwischen dem Drehteller
und dem Schmelzbehälter eine hochtemperaturbeständige
Isolationsschicht zur thermischen Trennung der beiden Bauteile.
Auf diese Weise können nicht nur unnötige Wärmeverluste
vermieden werden, es ergibt sich auch eine thermische Schonung des
Antriebs, da der Antrieb nicht mehr derart hohen Temperaturen ausgesetzt
ist, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist.
-
Bei
Versuchen hat sich gezeigt, dass eine Isolationsschicht aus einem
Mineralvlies nicht nur hochtemperaturbeständig ist, also
den beim Betrieb ausgesetzten Temperaturen ohne weiteres standhält, sondern
auch sehr gute Isolationseigenschaften bietet, um Wärmeverluste
zu vermeiden.
-
Zur
Befestigung des Schmelzbehälters am Drehteller dient bevorzugt
wenigstens eine Schraubverbindung. Selbst wenn zwei oder mehr Schraubverbindungen
zur Befestigung des Schmelzbehälters am Drehteller vorgesehen
sind, ergeben sich hierdurch nur unwesentliche Wärmebrücken
und Wärmeverluste. In jedem Falle bietet es sich an, dass
der Schraubverbindung zur Aufrechterhaltung der Schrau benspannung,
die unter der Ausdehnung des Schraubenmaterials bzw. der Schrumpfung
der temperaturbeständigen Isolationsschicht leiden könnte, wenigstens
eine Feder, insbesondere ein Tellerfederpaar, zugeordnet ist. Dabei
wirkt dann die Federkraft der Längenänderung entgegen
und gewährleistet die Festigkeit der Schraubverbindung.
-
Bei
einer weiteren erfindungsgemäßen Alternative weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Auftragseinrichtung
zum Auftrag einer Verschleißschutzbeschichtung auf die
Innenseite des Schmelzbehälters auf, insbesondere wenn
sich dieser im heißen Zustand befindet. Der Auftrag der
Verschleißschutzbeschichtung kann sowohl anwenderseitig, also
zwischen zwei Schmelzvorgängen, als auch herstellerseitig
erfolgen. Letztlich ergibt sich bei Aufbringen der Verschleißschutzbeschichtung
auf die Innenseite des Schmelzbehälters im heißen
Zustand eine Sinterung des bevorzugt pulverförmigen Beschichtungsmaterials.
Die Dicke der Verschleißschutzbeschichtung richtet sich
dann nach der Dauer des Sprühvorgangs. Zum Aufsprühen
weist die Auftragseinrichtung bevorzugt eine Sprühlanze
auf, die in den Schmelzbehälter einführbar ist.
-
Die
Verschleißschutzbeschichtung, die zur Vermeidung übermäßigen
Verschleißes des Schmelzbehälters in regelmäßigen
Abständen aufgebracht werden sollte, weist als Hauptbestandteil bevorzugt
Siliziumcarbid in Verbindung mit Aluminium-Orthophosphat als ein
Hochtemperaturbinder auf.
-
Schließlich
betrifft die vorliegende Erfindung auch einen Schmelzbehälter
mit einem oder mehreren der vorgenannten Merkmale für ein
oder mehrere Aufschmelzvorrichtungen der vorgenannten Art.
-
Weitere
Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle
beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für
sich oder beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den
Patentansprüchen oder der Zeichnung. Hinzuweisen ist nochmals
darauf, dass alle zuvor und auch nachfolgend angegebenen Intervalle,
sämtliche Zwischenintervalle und auch Einzelwerte, die
sich innerhalb der Intervallgrenzen befinden, beinhalten und als
erfindungswesentlich angesehen wer den, auch wenn die betreffenden
Werte und Zwischenintervalle im Einzelnen nicht angegeben sind.
-
Es
zeigt
-
1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Aufschmelzen von Schmelzgut,
-
2 eine
Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus 1 entlang der Schnittlinie II-II aus 1,
-
3 eine
Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus 2 entlang der Schnittlinie III-III aus 2,
-
4 eine
Detaildarstellung eines Details aus 3,
-
5 eine
Detaildarstellung eines weiteren Details aus 3,
-
6 eine
schematische Darstellung eines äußeren Leitblechs,
-
7 eine
schematische Darstellung von an der Außenseite des Schmelzbehälters
vorgesehenen Vorsprüngen,
-
8 eine
Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
beim Beschicken,
-
9 eine
Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus 8 beim Aufschmelzen,
-
10 eine
Darstellung der Vorrichtung aus 9 beim Abkippen,
-
11 eine
schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
-
12 eine
Schnittansicht der Vorrichtung aus 11 entlang
der Schnittlinie XII-XII aus 11,
-
13 eine
Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung entsprechend einer Darstellung gemäß 11,
-
14 eine
Schnittansicht der Vorrichtung aus 13 entlang
der Schnittlinie aus XIV-XIV,
-
15 eine
Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
-
16 eine
Darstellung der Vorrichtung aus 15 entlang
der Schnittlinie XVI-XVI,
-
17 eine
Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit teilweise entnommenem Schmelzbehälter,
-
18 eine
Darstellung einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
-
19 eine
Darstellung der Vorrichtung aus 18 und
-
20 eine
schematische Darstellung des Beschichtungsvorganges eines Schmelzbehälters.
-
In
den einzelnen Figuren sind unterschiedliche Vorrichtungen 1 zum
Aufschmelzen von Schmelzgut 2 dargestellt. Bei dem Schmelzgut
handelt es sich üblicherweise um metallische Abfälle,
wie Metallschrott. Das Aufschmelzen erfolgt, um im Schmelzgut 2 enthaltene,
insbesondere niedrigschmelzende Metalle, wie beispielsweise Zink,
zu gewinnen. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf die Gewinnung von Zink beschränkt ist.
Auch andere Metalle, die durch Aufschmelzen aus metallischen Abfällen
erhältlich sind, können mittels der Vorrichtung 1 gewonnen
werden.
-
Die
Vorrichtung 1 weist eine äußere Heizkammer 3 auf,
innerhalb der ein Schmelzbehälter 4 angeordnet
ist. Der Schmelzbehälter 4 ist mittels eines An triebs 5 um
seine Langsachse L drehbar. Im Übrigen weist die Vorrichtung 1 einen
Unterbau 6 auf, auf dem die Heizkammer 3 und im Übrigen
auch der Antrieb 5 angeordnet sind.
-
Vorgesehen
ist nun, dass die Heizkammer 3 und der Antrieb 5 mit
dem Unterbau 6 über eine Gelenkverbindung 7 schwenkbar
verbunden und gegenüber dem Unterbau 6 über
die Schwenkachse S der Gelenkverbindung 7 kippbar ist.
Verschiedene Kippstellungen, auf die nachfolgend noch näher
eingegangen wird, sind beispielsweise in den 8 bis 10 und
insbesondere auch in 17 dargestellt. Wie sich insbesondere
aus 1 ergibt, sind die Längsachse L des Schmelzbehälters 4,
die im Übrigen auch die Mittellängsachse der Heizkammer 3 darstellt,
und die Schwenkachse S der Gelenkverbindung 7 um 90° zueinander
versetzt angeordnet.
-
Um
gemeinsam verschwenkt werden zu können, sind die Heizkammer 3 und
der Antrieb 5 auf einer Wippenauflage 8 angeordnet.
Bei der Wippenauflage 8 handelt es sich um ein Gestell,
das mit der Heizkammer 3 und dem Antrieb 5 fest
verbunden ist.
-
Wenngleich
dies im Einzelnen nicht dargestellt ist, weist der Unterbau 6 eine
Gelenkachse 9 und endseitig jeweils eine Stütze 10 auf.
Der Unterbau 6 ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen in
Art eines Schaukelgestells aufgebaut. Allerdings handelt es sich
vorliegend lediglich um eine schematische Darstellung. Die Stützen
können auch anderweitig ausgebildet sein.
-
Die
Wippenauflage 9 ist, wenngleich dies im Einzelnen nicht
dargestellt ist, zwischen den Stützen 10 verschwenkbar.
Hierzu dient vorliegend ein Schwenkantrieb 34 (16).
Dabei sind beispielsweise in den 8, 9 und 10 verschiedene Schwenkstellungen
dargestellt. So ist in 8 die Beschickungsstellung dargestellt,
wobei die Vorrichtung 1 mit Schmelzgut 2 in Pfeilrichtung
X beispielsweise über eine Rutsche beschickt wird. In der
Beschickungsstellung ist die Heizkammer 3 mit dem Schmelzbehälter 4 in
einem Winkel zwischen 20 bis 60° zur Horizontalen geneigt,
wobei jede beliebige Winkelstellung innerhalb des genannten Intervalls eingenommen
werden kann, ohne dass es eine Erwähnung des jeweiligen
Winkels bedarf. In 9 ist die Schmelzstellung dargestellt,
die vorliegend gegenüber der Befüllstellung um
wenige Grad nach unten geschwenkt ist. 10 zeigt
den Kipp- bzw. Entleerungszustand. Dabei ist die Heizkammer 3 mit dem
Schmelzbehälter 4 um einen Winkel zwischen 20
und 60° gegenüber der Horizontalen nach unten abgeschwenkt.
Bei der in 17 dargestellten Ausführungsform,
auf die weiter unten noch näher eingegangen wird, ist die
Heizkammer 3 mit dem Schmelzbehälter 4 bzw.
dessen Längsachse L im rechten Winkel zur Horizontalen
angeordnet. Auch eine solche Schrägstellung ist möglich.
-
Im Übrigen
ist es bei allen Ausführungsformen so, dass der Schmelzbehälter 4 an
seinem vorderen Ende eine Öffnung 11 aufweist, über
die befüllt und abgekippt wird. Im Betriebszustand, also
beim Aufschmelzen, ist die Öffnung 11 über
einen Deckel 12 verschlossen.
-
Hinzuweisen
ist darauf, dass bei den Ausführungsformen gemäß den 1 bis 3 einerseits und 8 bis 10 andererseits
unterschiedliche Heizeinrichtungen vorgesehen sind. So ist bei der Ausführungsform
gemäß den 1 bis 3 eine Brennereinrichtung 13 vorgesehen,
die mit Öl oder Gas betrieben wird. Bei der in den 8 bis 10 dargestellten
Ausführungsform ist eine über eine Widerstandsbeheizung 14 beheizte
Heizkammer 3 bzw. beheizter Schmelzbehälter 4 vorgesehen.
Gleiches gilt für die Ausführungsform gemäß den 11 und 12.
Bei der Ausführungsform gemäß den 13 und 14 ist
eine induktive Heizeinrichtung 15 vorgesehen.
-
Konstruktiv
ist es bei den dargestellten Ausführungsformen im Übrigen
so, dass im Schmelzbehälter 4, und zwar insbesondere
im Bereich der Öffnung 11, ein Wehr 16 zur
Rückhaltung von Schmelzrückständen beim
Kippen vorgesehen ist. Das Wehr 16 ist vorliegend als Kreisbogenabschnitt
ausgebildet. Die Höhe des beispielsweise in 12 dargestellten
Wehrs kann variieren. Wie sich insbesondere aus 12 ergibt,
weist das Wehr 16 in seinem unteren Bereich eine Mehrzahl
von Abflussöffnungen 17 auf, um einen Ablauf der
Schmelze über die Abflussöffnungen 17 zu
gewährleisten.
-
Nicht
dargestellt ist, dass es grundsätzlich möglich
ist, die Heizkammer 3 und damit auch den Schmelzbehälter 4 in
jeder beliebigen Schwenk- bzw. Kippstellung zu verriegeln. Es ist
eine entsprechende Verriegelungseinrichtung vorgesehen. Die Verriegelung
kann aber auch über den Schwenkantrieb 34 erfolgen.
-
Der
Schmelzbehälter 4 ist im Übrigen, wie sich
dies insbesondere aus 17 ergibt, aus der Heizkammer 3 entnehmbar.
Darauf wird im Einzelnen insbesondere in Verbindung mit den 3 bis 5 nochmals
näher eingegangen.
-
12 verdeutlicht
im Übrigen, dass innenseitig der Heizkammer 3 wenigstens
ein Temperatursensor 18 vorgesehen ist, um die in der Heizkammer 3 herrschende
Temperatur zu messen, um auf diese Weise eine Temperatursteuerung über
eine mit der jeweiligen Heizeinrichtung gekoppelte Steuereinrichtung
zu ermöglichen. Der Temperatursensor 18, bei dem
es sich vorliegend um ein Thermoelement handelt, ist in einer Vertiefung/Nut
an der Innenseite der Heizkammer 3 aufgenommen. In diesem
Zusammenhang versteht es sich, dass, wenngleich der Temperatursensor 18 lediglich
in Verbindung mit einer Vorrichtung 1 mit elektrischer
Heizeinrichtung 14 dargestellt ist, die Anwendung hierauf
nicht beschränkt ist. Der Einsatz von Temperatursensoren 18 ist
unabhängig von der Beheizungseinrichtung.
-
Der
Schmelzbehälter 4 ist über seinen Deckel 12 bzw.
seine Tür hermetisch verschließbar. Im Übrigen
ist der Schmelzbehälter 4 druckdicht zum Anlegen
eines Unterdrucks und/oder zum Einführen von Schutzgas
ausgebildet. In 11 ist eine Ausführungsform
dargestellt, bei der über eine Lanze 19 Schutzgas
in den Schmelzbehälter 4 nach dessen Beschickung
einführbar ist. Hierzu ist im Deckel 12 eine entsprechende Überdruckklappe 20 und/oder ein
Vakuumventil vorgesehen. Dabei versteht es sich, dass der Vorrichtung 1 entweder
eine Unterdruckeinrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks und/oder
eine Einrichtung zur Zuführung von Schutzgas zugeordnet
ist, wobei bei der Ausführungsform gemäß 11 die
Lanze 19 Teil dieser Schutzgaszuführeinrichtung
ist.
-
Beispielsweise
aus 10 ergibt sich, dass innenseitig im Schmelzbehälter 4 eine
Mehrzahl von Mischwerkzeugen in Form von Leitblechen 21, 22 vorgesehen
sind, die zum Mischen des Schmelzguts 2 dienen und in entgegengesetzter
Richtung, nämlich in und entgegen der Längsachse
L, wirken. Der vorgenannte Mischeffekt ergibt sich beim Drehen des Schmelzbehälters 4 um
seine Längsachse L. Die einzelnen Leitbleche 21, 22 erstrecken
sich jeweils über einen Bogenwinkel zwischen 60° und
80° auf der Innenseite des Schmelzbehälters 4,
wobei sie auf gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind.
Dabei verdeutlicht bei spielsweise die 2, dass
die Leitbleche 21, 22 in ihrer Höhe über
ihre Länge in Bewegungsrichtung zunehmen. Wie sich aus 10 ergibt,
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel letztlich vier
Leitbleche 21, 22 vorgesehen, die aufgrund ihrer
Ausrichtung und Anordnung miteinander zusammenwirken und den vorgenannten
Mischeffekt durch Bewegung des Schmelzguts 2 hin- und her
erzeugen.
-
In
den 1 und 2 ist, worauf bereits hingewiesen
worden ist, eine Ausführungsform mit einer Brennereinrichtung 13 dargestellt.
Die Brennereinrichtung weist einen nicht näher dargestellten Brenner
auf, dessen Brennerrohr 23 am hinteren Ende der Heizkammer 3 tangential
in die Heizkammer 3 bzw. den Zwischenraum 24 zwischen
der Heizkammer 3 und dem Schmelzbehälter 4 gerichtet
ist. Aufgrund dieser Anordnung treten die von der Brennereinrichtung 13 erzeugten
Rauchgase tangential in den Zwischenraum 24 ein. Bei der
dargestellten Ausführungsform, aber auch unabhängig
von der tangentialen Zuführung der Rauchgase, ist es nun
so, dass im Zwischenraum 24 ein spiralförmiges
Leitblech 25 zur Zwangsführung der Rauchgase vom hinteren
Bereich des Schmelzbehälters 4 zu dessen vorderen
Bereich vorgesehen ist. Das Leitblech 25 erstreckt sich
dabei zumindest im Wesentlichen über die gesamte Länge
des Schmelzbehälters 4, und zwar um etwa 720°.
Das Leitblech 25 ist in der Heizkammer 3 fixiert.
In 6 ist das aus der Heizkammer 3 entnommene
Leitblech 25 als solches näher dargestellt. Die
Höhe des Leitblechs 25 entspricht dabei in etwa
der Dicke des Zwischenraums 24. Die Dicke ist so gewählt,
dass sich eine Spielfreiheit beim Drehen des Schmelzbehälters 4 in
der Heizkammer 3 ergibt, so dass die Rauchgase in dem Zwangsdurchgang,
der vom Leitblech 25 vorgegeben ist, geführt werden.
Das Leitblech 25 endet im vorderen Bereich des Schmelzbehälters 4 bzw.
der Heizkammer 3, und zwar vor einer Austrittsöffnung 26,
aus der die Rauchgase aus der Heizkammer 3 austreten.
-
Im Übrigen
zeigt die 7 eine mögliche Ausführungsform
der Außenseite des Schmelzbehälters 4,
nämlich die Anordnung von Rippen 27 zur Vergrößerung
der Oberfläche. Die Rippen 27 oder anderweitige
oberflächenvergrößernde Vorsprünge können
grundsätzlich auch unabhängig vom Leitblech 25 vorgesehen
sein.
-
In
den 15 bis 19 sind
jeweils Ausführungsformen gezeigt, bei denen eine mit der
Heizkammer 3 verbundene Vorwärmkammer 28 zur
Vorwärmung von Schmelzgut 2 vorgesehen ist. Die
Verbindung der Vorwärmkammer 28 mit der Heizkammer 3 erfolgt über
eine Leitung 29. Die Leitung 29 ist dabei mit
der Austrittsöffnung 26 der Heizkammer 3 verbunden.
-
In
der Vorwärmkammer 28 befindet sich ein Boden 30,
der nicht dargestellte Durchströmöffnungen aufweist.
Bei dem Boden 30 kann es sich beispielsweise um einen Rost
handeln. Auf dem Boden 30 ist bei der Ausführungsform
gemäß den 15 bis 17 ein
Schmelzbehälter 4 angeordnet. Die 17 verdeutlicht
dabei, dass aus der Heizkammer 3 einer Vorrichtung 1 ein
Schmelzbehälter 4 entnehmbar ist und durch einen
in der Vorwärmkammer 28 vorgewärmten
weiteren Schmelzbehälter 4 austauschbar ist. Zur
Entnahme des Schmelzbehälters 4 nach oben wird
die Heizkammer 3 über den Schwenkantrieb 34 in
die vertikale Stellung gebracht, so dass der Schmelzbehälter 4 in
einfacher Weise nach oben hin über ein entsprechendes Hebezeug abgezogen
werden kann.
-
Bei
der Ausführungsform gemäß den 18 und 19 befindet
sich in der Vorwärmkammer 28 ein Vorwärmgefäß 31,
das eine Mehrzahl von Durchströmöffnungen aufweist.
So kann es beispielsweise aus einem Lochblech hergestellt sein.
Aus der 19 ergibt sich, dass das Vorwärmgefäß 31 einen öffenbaren
Boden 32 aufweist, so dass das im Vorwärmgefäß 31 befindliche
Schmelzgut 2 nach unten beispielsweise in eine Rinne 33 abgeworfen
werden kann. Die Rinne 33 mündet dabei in die Öffnung 11 des
Schmelzbehälters 4.
-
Insbesondere
aus den 1 und 3 bis 5 ergeben
sich Einzelheiten des Antriebs 5 und des Anschlusses des
Antriebs 5 zum Schmelzbehälter 4. Der
Antrieb 5 weist einen Getriebemotor 35 auf, der über
eine Kupplung 36 mit einer Antriebswelle 37 verbunden
ist. Die Antriebswelle 37 ist in einem Gleitlager 38 gelagert.
Endseitig ist die Antriebswelle 37 mit einem Drehteller 39 verbunden.
Der Drehteller 39 weist vorliegend eine Mehrzahl von Öffnungen
zum Hindurchführen von Schraubenbolzen 40 auf.
Die Schraubenbolzen 40 befinden sich unterseitig am Boden 41 des
Schmelzbehälters 4 bzw. stehen von diesem ab.
Nach Lösen der Schraubverbindungen kann der Schmelzbehälter 4 der
Heizkammer 3 entnommen werden.
-
Wesentlich
ist hierbei, dass zwischen dem Boden 41 und dem Drehteller 39 eine
hochtemperaturbeständige Isolationsschicht 42 zur
thermischen Trennung zwischen dem Schmelzbehälter 4 und
dem Antrieb 5 vorgesehen ist. Die Isolationsschicht 42 besteht
dabei aus einem Mineralvlies. Die Verbindung zwischen dem Drehteller 39 und
dem Schmelzbehälter 4 erfolgt durch Verschraubung
der Schraubenbolzen 40 über entsprechende Mutter 43,
wobei zur Aufrechterhaltung der Schraubenspannung Tellerfedern 44 zwischen
der jeweiligen Mutter 43 und dem Drehteller 39 vorgesehen
sind.
-
In 20 ist
eine Lanze 45 einer nicht näher dargestellten
Auftragseinrichtung zum Auftrag einer Verschleißschutzbeschichtung
auf die Innenseite des Schmelzbehälters 4 vorgesehen.
Bevorzugt wird die Beschichtung im heißen Zustand des Schmelzbehälters
aufgebracht, so dass diese dort beim Aufbringen gesintert wird.
Dies setzt selbstverständlich ein entsprechendes Material
für die Verschleißschutzbeschichtung voraus. Besonders
geeignet ist Siliziumcarbid in Verbindung mit Aluminium-Orthosphosphat. Die
Schichtdicke wird dabei im wesentlichen durch die Dauer des Sprühvorgangs
bestimmt.
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schmelzgut
- 3
- Heizkammer
- 4
- Schmelzbehälter
- 5
- Antrieb
- 6
- Unterbau
- 7
- Gelenkverbindung
- 8
- Wippenauflage
- 9
- Gelenkachse
- 10
- Stütze
- 11
- Öffnung
- 12
- Deckel
- 13
- Brennereinrichtung
- 14
- Widerstandheizung
- 15
- induktive
Heizeinrichtungen
- 16
- Wehr
- 17
- Abflussöffnung
- 18
- Temperatursensor
- 19
- Lanze
- 20
- Überdruckklappe
- 21
- Leitblech
- 22
- Leitblech
- 23
- Brennerrohr
- 24
- Zwischenraum
- 25
- Leitblech
- 26
- Austrittsöffnung
- 27
- Rippe
- 28
- Vorwärmkammer
- 29
- Leitung
- 30
- Boden
- 31
- Vorwärmgefäß
- 32
- Boden
- 33
- Rinne
- 34
- Schwenkantrieb
- 35
- Getriebemotor
- 36
- Kupplung
- 37
- Antriebswelle
- 38
- Gleitlager
- 39
- Drehteller
- 40
- Schraubenbolzen
- 41
- Bohrungen
- 42
- Isolationsschicht
- 43
- Mutter
- 44
- Tellerfeder
- 45
- Lanze
- L
- Längsachse
- S
- Schwenkachse
- X
- Pfeilrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-