DE208451C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 208451 -.. KLASSE 40c. GRUPPE
zinkhaltigen Material im elektrischen Ofen.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zinkoxyd aus geeigneten
Erzen, wie Galmey, oder zinkhaltigen Materialien,
ζ. Β. Abfällen von verzinktem Blech u. dgl. Dasselbe besteht darin, daß die mit
den erforderlichen Zuschlägen versehene Beschickung mittels durch die Dunsthaube gelegter
Fülltrichter auf zwei oder mehrere vorher angeheizte, auf Wagen ruhende elektrische
Herde aufgegeben und dort auf hohe Temperatur erhitzt wird, so daß das Zink verdampft und das verdampfende Zink unmittelbar nach seinem Freiwerden einem starken,
regelbaren Luftstrom ausgesetzt wird, der es vollkommen zu Zinkoxyd verbrennt,
das angesaugt, in an sich bekannter Weise in 'Kühl- und Ablagerungskammern gedrückt und
dort von jalousieartigen, hintereinander wechselständig angeordneten Abfängern aufgehalten,
abgekühlt, am Boden gesammelt und so ununterbrochen in guter Beschaffenheit gewonnen
■ wird. ■ ■ .
. Auf der Zeichnung ist eine Anlage zur Ausführung des neuen Verfahrens beispielsweise
mit' einem Wagen mit zwei elektrischen Herden dargestellt, die einzeln oder zusammen
betrieben werden können, und ist
Fig. ι eine Seitenansicht der Anlage, teilweise im Durchschnitt, ,
Fig. 2 ein Grundriß und Fig. 3 eine Vorderansicht,
Fig. 4 ein Längsschnitt und
Fig. 5 ein Querschnitt des Herdes nach Linie χ der Fig. 4.
Jeder Herd besteht aus einem aus feuerbeständigen
Ziegeln gemauerten Trog, der an einem Ende mit einem normal durch einen
Stöpsel geschlossenen Auslaß zur Reinigung des Troges versehen ist. In dem Trog sind die
beiden die Elektroden und Seiten des Herdes bildenden Kohlenplatten 4 und 5 eingesetzt,
welche an einer Seite aus dem Mauerwerk treten und die Klammern 6 mit Polklemmen
für den Anschluß der elektrischen Leitung tragen. Der untere Teil der Tröge ist mit
einer Schicht 7 von Quarz bis zur Unterkante der Platten gefüllt und über diese eine
Schicht 8 von gekörnter oder gepulverter Kohle geschüttet, die, etwas zusammengepreßt,
die Platten an ihren unteren Kanten elektrisch verbindet. Die beiden Herde mit ihrer
Ummauerung sind auf einem auf Rädern laufenden Rahmen 6 aufgebaut; die Räder laufen
zweckmäßig auf Schienen. 10 zur Erleichterung des Auswechselns der Herde und ihrer
Einstellung unter den unteren Teil des Apparates.
Die elektrischen Leitungen und Zubehör-
teile sind auf Fig. 3 schematisch dargestellt. Der Strom (Wechselstrom) geht durch die
Hauptleitung 11 und 12. Die Anschlüsse sind
so angeordnet, daß die beiden Herde einzeln 5 oder zusammen betrieben und abgestellt werden
können. Zu diesem Zweck ist jeder Herd in einen besonderen Stromkreis 14 und 15 eingeschaltet,
der mittels eines zweipoligen Schalters 13 geöffnet und geschlossen werden kann.
Mit den Enden des Schalters 13 sind die Kohlenplatten 4 und 5 verbunden. In die
Leitung 14 ist eine Widerstandsspule 16 oder gleichwertiger Apparat'und ein Amperemeter
17, in eine Zweigleitung ein Voltmeter 18 eingeschlossen.
Über jedem Herde ist eine besondere Dunsthaube 19 angeordnet, die in solcher Lage aufgehängt
ist, daß zwischen ihrer Unterkante und der Oberkante des unter sie geschobenen Herdes ein genügender Zwischenraum bleibt,
um einen reichlichen Luftzutritt ringsum zu gestatten. Alle Hauben werden von einem
Hauptzugkanal 20 getragen, der an einem Ende an der Kondensations- oder Ablagerungskammer
21 befestigt ist. Jede Haube 'hat eine seitliche Öffnung 22 (Fig. 1), die in einen mit
dem Hauptkanal 20- verbundenen Zweigkanal 23 (Fig..2 und 3) mündet. Jeder dieser Kanäle
ist mit einem Absperrschieber 24 und mit Handgriff 25 (Fig. 1 und 2) versehen, so
daß jeder einzelne Zweigkanal von dem Hauptkanal abgesperrt werden kann. Oberhalb
jeder Haube und durch sie hindurchreichend ist ein Fülltrichter 26 angeordnet, um den
betreffenden Herd mit der zu reduzierenden Beschickung zu füllen. Jeder Trichter ist mit
einem Abschlußorgan versehen, z. B. mit einer um Zapfen 28 drehbaren Klappe 27, die gewöhnlich
durch einen belasteten Hebel 29 geschlossen gehalten wird.
In der Einmündung des Kanals 20 in die Kammer 21 ist ein Ventilator angeordnet. Er
ist nach Fig. 1 auf der Welle 31 befestigt, die
am hinteren Ende in einem an den Querträgern 33 befestigten Lager 32 und am vorderen
Ende in einem an der Vorderseite des Kanals 20 befestigten Lager 34 läuft. .Das äußere
Ende der Welle trägt eine Riemenscheibe 35 oder einen elektrischen Motor zum Antrieb
des Ventilators. Durch diesen werden die Zinkdämpfe und Gase aus den Hauben abgesaugt
und in die Ablagerungskammer getrie-' ben und der erforderliche Luftzutritt geregelt.
Die Ablagerungskammer ist mit Abfängern ausgerüstet, welche zweckmäßig, wie dargestellt,
aus in senkrechten Reihen jalousieartig angeordneten flachen Rahmen 36 bestehen, die quer
von einer Seite der, Kammer zur anderen
laufen und abwechselnd geschrägte Lage haben.
Die Rahmen bestehen aus beliebig geeignetem Material, z. B. rauhen Holzbrettern, oder aus
mit Musselin überzogenen offenen Rahmen. Die Ablagerungskammer hat einen Ausgang 37,
welcher von den Abfängern durch eine Scheidewand 38 getrennt ist. In dem Ausgang kann
ein zweiter Saugventilator angeordnet werden. In der Nähe des Bodens ist die Kammer mit
einer Tür 39 zur Ausleerung des niedergefallenen Zinkoxyds versehen.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird zunächst ein Wagen in seiner erforderlichen Stellung
unter die Hauben 19 gefahren, und die nötigen elektrischen Anschlüsse werden gemacht. Da
die Kohlenelektroden, wie erwähnt, durch eine Schicht gepulverter Holzkohle verbunden sind,
wird ■ beim Einschalten des. elektrischen Stromes die Herdsohle sofort glühend. Die
Beschickung kann dann unmittelbar auf einen solchen Herd gefüllt werden, wodurch die
Wirkung der Vorrichtung erhöht wird. Die Beschickung wird aus den Erzen oder sonstigen
zinkhaltigen Materialien in zerstückeltem Zustande durch Mischen mit Flußmitteln, wie
Salzkuchen oder Kochsalz, und zerfallenem Kalk oder borsaurem Kalk hergestellt. Sie
fällt aus dem fülltrichter auf den Herd und kommt sofort mit einer großen Fläche glühender
Kohle in Berührung, so daß die Verdampfung des Zinks sofort beginnt. Die Verflüchtigung
des Zinks kann je nach Art des benutzten Materials durch Änderung der Zusätze beschleunigt werden. Der Ventilator 30
treibt die mit Zinkoxyddämpfen geschwängerte Luft gegen die Abfänger 36, von denen das
Zinkoxyd zurückgehalten wird und auf den Boden der Kammer fällt, worauf es durch
die Tür 39 entfernt werden kann, während die übrigen aus der Reduktion resultierenden
Dämpfe und Gase aus der Öffnung 37 ausgeblasen werden.
Es können auch mehr als zwei Herde auf jedem Wagen und entsprechende Hauben angeordnet
werden, auch kann ein zweiter Schienenstrang und Herdwagen vor den auf der Zeichnung dargestellten gestellt werden, um
einen vollständig ununterbrochenen Betrieb zu erzielen/ '
Claims (1)
- Patent-An SPRU ch:Verfahren zur Herstellung von Zinkoxyd durch Verhüttung von Zinkerzen und anderem zinkhaltigen Material im elektrischen Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den erforderlichen Zuschlägen versehene Beschickung mittels durch die Dunsthaube gelegter Fülltrichter auf zwei oder mehrere vorher angeheizte, auf Wagen ruhende elektrische Herde aufgegeben und dort auf hohe Temperatur erhitzt wird, so daß das Zink verdampft, und daß dasverdampfende Zink unmittelbar nach seinem Freiwerden einem starken regelbaren Luftstrom ausgesetzt wird, der es vollkommen zu Zinkoxyd verbrennt, das angesaugt, in an sich bekannter Weise in Kühl- und Ablagerungskammern gedrückt und dort von jalousieartigen, hintereinander wechselständig angeordneten Abfängern aufgehalten, abgekühlt, am Boden gesammelt wird und so ununterbrochen in guter Beschaffenheit gewonnen werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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