DE2826111A1 - Verfahren zur herstellung eines hochfructosehaltigen sirups aus saccharose - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines hochfructosehaltigen sirups aus saccharoseInfo
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- C13K—SACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
- C13K11/00—Fructose
Description
MÜXLER-BORE · DBFIii L · SCIIÖJi ·
DR. WOLFGANG
(PATENTANWALTVON 1927-t97S)
DR. PAUL DEUFEL, DIPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN. DIPL.-CHEM.
WERNER HERTEL. DIPL.-PHYS.
C 3037
CPC INTERNATIONAL INC., International Plaza, ' Englewood Cliffs, New Jersey O7632 / USA
Verfahren zur Herstellung eines hochfructosehaltigen Sirups aus Saccharose
809851/0994
8 MÖNCHEN 8β · SIJBBEKTSTR. 4 · POSTFACH 860720 · KABEL: 3IUEBOPAT ' TEL·. (089) 47400S · TELEX 0-24283
Die Erfindung betrifft allgemein die enzymatisch« Transfructosylierung
von Saccharose. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Fructose aus
Saccharose mittels eines ein Fructosepolymer bzw. —polysaccha—
rid enthaltenden Substrats. Dieses Verfahren eröffnet einen neuen enzymatischen Weg für die Herstellung von hoch—fructose—
haltigen Sirupen mit einem Fructosegehalt, der signifikant höher als derjenige ist, den man derzeit durch Glucoseiso—
merisierung von Stärkehydrolysaten erzielen kann, ohne daß
dabei das erhaltene Fructoseendprodukt stofflich aufgetrennt zu werden braucht. Das Verfahren läßt sich insbesondere zur
Herstellung von fructosehaltigen Sirupen benutzen, die über
55 fo und mehr Fructose enthalten. Die Erfindung stellt außerdem
ein neues Transfructοsylaseenzym aus Kulturen der
Hefe Pullularia pullulans zur Verfügung, das, wie
gefunden wurde, sich in vorteilhafter Weise bei der Herstellung derartiger Sirupe verwenden läßt.
Die Erfindung schafft eine Reihe von Produkten bzw. stellt eine Reihe von Produkten zur Verfügung, und zwar unter anderem
sowohl Fructose oder einen hoch-fructosehaltigen Sirup als Endprodukt, als auch verschiedene Zwischenprodukte, wie das
Fructosepolymer, ursprüngliches, Fructosepolymer (bzw. -poly—
. Substrat , .
saccharid) enthaltendes Substrat,/aus dem das(Fructose—)
Polymer abgetrennt wurde, und (mit oder ohne das Polymer) isomerisiertes Substrat. Jedes dieser Produkte ist direkt
und für sich mit Vorteil gewerblich verwertbar.
Jedes dieser Produkte weist die Eigenschaften herkömmlicher Zucker und Sirupe auf und kann für deren übliche Anwendungszwecke eingesetzt werden. Derartige herkömmliche Anwendungszwecke sind u.a. beispielsweise die Verwendung als Süßungsmittel
für Nahrungsmittel und als Rohstoffe für die Herstellung von Pharmazeutika. Außerdem können diese Produkte der
Erfindung auf den für Zucker und Sirupe üblichen industriellen Anwendungsgebieten eingesetzt werden. So kann man sie
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beispielsweise bei der Herstellung von Klebstoffen, Feuchthaltemitteln,
Pergaminpapier, Gerbmitteln, elektrischen Isolatoren, Gießereikernbindemitteln, Insektiziden, Farbstoffen und dergl.
oder, allgemeiner als ¥eichmacher, Verdickungsmittel usw.
einsetzen. Kurz gesagt, sind diese Produkte auf dem ganzen breiten Spektrum von Anwendungsgebieten wertsoll, auf dem
analoge Produkte bereits Anwendung gefunden haben.
¥egen der zahlreichen und meist nicht einheitlich und exakt definierten Fachausdrücke, die auf dem Gebiet der Sohleniiydratchemie
und Zuckertechnologie im allgemeinen Gebrauch stehen, werden nachstehend folgende Definitionen gegeben, die den
Bedeutungsinhalt klar festlegen sollen, der diesen Ausdrücken in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen zukommen
soll;
Die Ausdrücke "Glucose11 und "Dextrose" werden in der Beschreibung
und den Ansprüchen als austauschbare Synonyme gebraucht und sollen jeweils dieses Monosaccharid in jeder beliebigen
Form, gelöst oder trocken, bezeichnen.
Die Bezeichnung "Saccharose" bezieht sich auf das fragliche Disaccharid in raffinierter oder roher Form, in Lösung oder
trocken und unabhängig davon, aus welcher Saccharose-Rohmaterialquelle,z.B.
Zuckerrohr oder Zuckerrüben, es stammt. In der praktischen Ausführung der Erfindung wird die als Ausgangsmaterial
verwendete Saccharose typischerweise in Form einer Dispersion in einem wäßrigen Medium eingesetzt.
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Die Angaben "Fructose" und "Lävulose" werden vom Fachmann
in der Regel als austauschbare Synonyme wahlweise zur Bezeichnung des Isomeren der Dextrose benutzt, das süßer als Dextrose
ist. Fructose kommt im Honig und in Invertzucker, zusammen mit Dextrose, vor und ist wegen ihrer Süßkraft wertvoll. Die
Ausdrücke "Lävulose" und "Fructose" werden in der Beschreibung und den Ansprüchen wahlweise als austauschbare Synonyme
zur Bezeichnung des fraglichen Monosaccharide in jeder beliebigen Form, in Lösung oder trocken, benutzt.
Der Ausdruck "Enzympräparat" wird in der Beschreibung und den Ansprüchen zur Bezeichnung jedes beliebigen Stoffes bzw. Produkts
benutzt, das die jeweils gewünschte enzymatische Aktivität
aufweist. Beispielsweise wird dieser Ausdruck zur Bezeichnung von lebenden ganzen Zellen, trockenen Zellen, Zellextrakten
und gereinigten und konzentrierten Präparaten aus den Zellen und Kulturflüssigkeiten benutzt. Die Enzympräparate können für
die Zwecke der Erfindung entweder als Lösung oder ir» immobilisierter
Form verwendet werden.
Jedes beliebige Enzympräparat, das Dextrose zu Lävulose isomerisiert,
wird in der Beschreibung und den Ansprüchen als "Isomeraseenzym" bezeichnet. Diese Enzyme sind dem Fachmann
wohlbekannt und wurden als Dextroseisomerase, Xyloseisomerase
und Glucoseisomerase bezeichnet. Solche Enzyme können aus einer Vielzahl verschiedener geeigneter Mikroorganismen gewonnen werden.
Beispiele derartiger Mikroorganismen sind u.a. die Gattungen Stigptomyces, Bacillus, Arthrobacter, Actinoplanes, Curtobacterium
und andere.
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Ein bevorzugtes, für die Zwecke der Erfindung verwendbares
Isomeraseenzym erhält man aus Stasptomyces olivochromogenea
ATCC Nr. 21 713, ATCC Nr. 21 714 oder ATCC Nr. 21 715 (beim
letztgenannten Stamm handelt es sich um ein "Einzelkolonieisolat"
aus dem Stamm ATCC Nr. 21 713), wie beispielsweise in der US-PS 3 813 318 und der US-PS 3 957 587,
wobei nach dem aus den US-Patenten 3 770 589 oder 3 813
bekannten Verfahren hergestellte Isomeraseenzyme besonders zweckmäßig und bevorzugt sind.
Seit kurzer Zeit haben auf dem Fachgebiet Verfahren Beachtung gefunden, bei denen das Isomeraseenzym auf bzw. an einem
wasserunlöslichen inerten Träger immobilisiert wird. Das immobilisierte
Enzym kann dann in kontinuierlichen Verfahren zur Umwandlung von Glucose in hoch-fructosehaltige Sirupe Verwendung
finden. Beispiele derartiger Verfahren sind in den US-Patentschriften 3 708 397, 3 788 9^5, 3 85O 751, 3 868
und der belgischen Patentschrift 819 859 sowie der US-PS
3 960 663 (entsprechend dem. belgischen Patent Nr'. 810 480)
beschrieben.
Die "Isomeraseeinheit" ist als diejenige (Menge) Enzymaktivität
definiert, die erforderlich ist, um unter den nachfolgend unter der Überschrift "Bestimmung der Isomeraseaktivität" beschriebenen
Isomerisierungsbedingungen ein Mikromol Lävulose pro Minute zu erzeugen.
Diese Angabe bezeichnet in der Beschreibung ein Testverfahren,
bei dem die aus einer Glueoselösung unter standardisierten
Bedingungen erzeugte Ketose spektrophotometrisch bestimmt wird.
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Zunächst wird eine Stammlösung nach folgender Rezeptur hergestellt:
0,1 m MgSO2^TH2O (Lösung) 1 ml
0,001 m CoC12*6H20 (Lösung) 1 ml
1 m Natriumphosphatpufferlösung (pH 7»5) 0,5 ml
Wasserfreie D-Glucose 1,hk g
Wasserfreie D-Glucose 1,hk g
Mit destilliertem ¥asser auf 7,5 ml ergänze.
Das zu prüfende Enzympräparat wird zunächst so verdünnt, daß
es pro ml 1 bis 6 Isomeraseeinheiten enthält.
es pro ml 1 bis 6 Isomeraseeinheiten enthält.
Dann wird eine enzymatische Isomerisierung durchgeführt, indem
man 3 ml der Stammlösung mit 1 ml des Enzympräparats versetzt
und das Gemisch 30 Minuten bei 60 C bebrütet. Am Ende der Inkubationszeit
wird eine 1 ml-Probe entnommen und durch Eingabe in 9 ml 0,5 η Perchlorsäure "abgeschreckt" bzw.—gestoppt,
Die gestoppte Probe wird dann auf ein Gesamtvolumen von 250 ml verdünnt. Als Kontrolle wird zu Vergleichszwecken eine "Glucose—Blind probe" bzw. ein Blindversuch auf analoge Weise durchgeführt, wobei jedoch am Beginn der Inkubationszeit statt 1 ml Enzympräparat-Lösung 1 ml Wasser zugesetzt wird.
Die gestoppte Probe wird dann auf ein Gesamtvolumen von 250 ml verdünnt. Als Kontrolle wird zu Vergleichszwecken eine "Glucose—Blind probe" bzw. ein Blindversuch auf analoge Weise durchgeführt, wobei jedoch am Beginn der Inkubationszeit statt 1 ml Enzympräparat-Lösung 1 ml Wasser zugesetzt wird.
Der Ketosegehalt der Probe wird dann nach einer Cystein-Schwe—
feisäure-Methode bestimmt. Für die Zwecke dieser Bestimmung
ist eine Isomeraseeinheit als diejenige Enzymaktivitätsmenge
definiert, die erforderlich ist, um unter den angegebenen Iso— merisierungsbedingungen pro Minute ein Mikromol Lävuloae zu
erzeugen.
ist eine Isomeraseeinheit als diejenige Enzymaktivitätsmenge
definiert, die erforderlich ist, um unter den angegebenen Iso— merisierungsbedingungen pro Minute ein Mikromol Lävuloae zu
erzeugen.
Transfructosylierung
Dieser Ausdruck wird in der Beschreibung und den Ansprüchen
Dieser Ausdruck wird in der Beschreibung und den Ansprüchen
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zur Bezeichnung einer Reaktion benutzt, bei der eine Fructosyl—
gruppe bzw. -einheit von einem Donor, z.B. Saccharose, auf einen Akzeptor, z.B. ein Polysaccharid, übertragen wird.
Dieser Ausdruck wird in der Beschreibung und den Ansprüchen zur Bezeichnung jedes Enzyms benutzt, das die Transfructosylierung
katalysiert und umfaßt u.a. auch das aus PulIuIaria
pullulans ATCC 93^8 (Synonym mit Aureobasidium pullulan^) gevonnene
Enzympräparat.
In der Beschreibung und den Ansprüchen ist die Angabe "Fructosyltransferaseeinheit"
so definiert, daß eine Fructosyltransferaseeinheit die Enzymaktivitätsmenge darstellt, die erforderlich
ist, um unter folgenden Bedingungen pro Minute ein Mikromol reduzierende Zucker, berechnet als Glucose, zu erzeugen:
a) pH 5,5;
b) Temperatur 55 C
und
und
c) Substratkonzentration 60 g Saccharose mit Lebensmittelqualität bzw. —reinheit pro 100 ml wäßriges Reaktionsgemisch.
Die
/Bestimmung der reduzierenden Zucker (berechnet als Glucose) wird unter Verwendung eines "Technicon Autoanalyzer II" (Technicon, Inc., Tarrytown, New York) durchgeführt. Die Analysendurchführung erfolgt nach einer herkömmlichen Alkaliferricyanidmethode (vgl. Analytical Biochemistry k5, Nr. 2, Seiten 517 bis 524 (1972))> die der Verwendung des "Autoanalyzer II" angepaßt ist. Soweit nichts anderes angegeben ist, werden die Enzymaktivitätsbestimmungen durch kontinuierliche Überwachung eines wie folgt zusammengesetzten Reaktionsgemisches durchgeführt;
/Bestimmung der reduzierenden Zucker (berechnet als Glucose) wird unter Verwendung eines "Technicon Autoanalyzer II" (Technicon, Inc., Tarrytown, New York) durchgeführt. Die Analysendurchführung erfolgt nach einer herkömmlichen Alkaliferricyanidmethode (vgl. Analytical Biochemistry k5, Nr. 2, Seiten 517 bis 524 (1972))> die der Verwendung des "Autoanalyzer II" angepaßt ist. Soweit nichts anderes angegeben ist, werden die Enzymaktivitätsbestimmungen durch kontinuierliche Überwachung eines wie folgt zusammengesetzten Reaktionsgemisches durchgeführt;
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- 1O--
7,5 n»l einer 80^±gen (Gew./Vol.) wäßrigen Lösung von
Saccharose mit Lebensmittelreinheit}
2,3 ml einer 0,1 m Citratpufferlösung mit pH 5,5;
0,2 ml Enzymprobe, die Fructosyltransferaseenzym in einer Menge enthält, die pro Minute und ml Reaktionsgemisch
5 bis 25 Mikrogramm reduzierenden Zucker (berechnet als
Glucose) erzeugt.
Der Ausdruck "Primär-Substrat" wird in der Beschreibung und
den Ansprüchen all derjenigen Saccharide benutzt, die, wie beispielsweise wäßrige Saccharoselösungen, in einer Form, in der
sie für eine Transfructosylierung geeignet sind, vorliegen und eine für die Teilnahme an einer Transfructosylierung verfügbare
Fructosylgruppe enthalten.
Der Ausdruck 'Sekundär—Substrat" wird in der Beschreibung und
den Ansprüchen zur Bezeichnung des Reaktionsprodukts benutzt, das man erhält, wenn man (entsprechend den vorstehei^an Definitionen)
das Priraär-Substrat der Einwirkung eines Fructosyltransferase—Enzympräparats
unterwirft.
Soweit nicht ausdrücklich im Einzelfall etwas anderes angegeben ist, beziehen sich in der Beschreibung und den Ansprüchen
Angaben in Teilen stets auf das Gewicht und Prozentsätze stets auf Gewicht pro Volumen (Gew./Vol, bzw. w/v).
Dieser Ausdruck bezeichnet in der Beschreibung und den Ansprüchen ein Verfahren, durch das die Sirupe der Erfindung mit Hilfe der
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4h
Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie nach, folgender Methode
analysiert werden:
Die Komponenten werden durch Eluieren mit Wasser aus einem Kationenaustauscherharz in der Calciumform Chromatograph!ert.
Die eluierten Komponenten werden mittels eines Differenzial— refraktoraeters bestimmt* Nicht—Dextrosekohlenhydrate werden
unter Verwendung eines elektronischen Integrators quantifiziert bzw. quantitativ bestimmt, während man die Dextrose
bzw. den Dextrosegehalt durch Differenzrechnung erhält. Die allgemeine Arbeitsweise entspricht der in "Analysis of Carbohydrate
Mixtures by Liquid Chromatography·1, Am. Soc. Brew. Chem.
Proc., 1973 j Seiten ^3 bis 46 beschriebenen. Als Harz wird
"Aminex Q" 15-5 in der Calciumform (Produkt der Pa. Bio-Rad
Laboratories, Richmond, California) verwendet.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung von Sirupen zur Verfugung gestellt, bei dem ein primäres Substrat, z.B.
Saccharose, der Einwirkung eines Fructosyltransferase-Enzympräparat
s unterworfen wird, das dazu befähigt ist, die Saccharose in ein Produkt umzuwandeln, das im wesentlichen aus einer
Monosaccharidfraktion, die eine größere Menge Glucose und eine geringere Menge Fructose enthält, und Polysacchariden
besteht, die mindestens 66 Gew.— 96 Fructosylgruppen bzw. —einheit
en enthalten.
Dieses Produkt stellt somit ein erfindungsgemäßes Sekundär-Substrat
dar. Gegenstand der Erfindung ist daher insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines Sirups, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein Fructosepolysaccharid(e) und Dextrose enthaltendes Reaktionsprodukt (Sekundär—Substrat)
erzeugt, indem man auf ein Primär—Substrat, insbesondere Saccharose, eine wirksame Menge eines Fructosyltransferase—
Enzympräparats einwirken läßt.
Die vorstehend erwähnten, die Sekundär-Substrate der Erfindung kennzeichnenden Fructosepolysaccharide umfassen alle Fructose
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enthaltenden Polymeren mit Ausnahme von Saccharose, die 2 oder mehr Monosaccharideinheiten enthalten. Diese Polymeren können
weiterhin als Polysaccharide charakterisiert werden, die durch (2 -^1)-beta-Bindungen verknüpfte Fructosylgruppen enthalten.
¥ie nachfolgend beschrieben werden wird, können die unter bestimmten Transfructosylierungsbedingungen anfallenden Polysaccharide
vorwiegend in einem vorherbestimmten Bereich liegen. So kann erfindungsgemäß ein Sekundär-Sübstrat hergestellt
werden,in dem die meisten der darin enthaltenen Fructosepolysacchar.ide,
z.B. mindestens 60 Mol-ji, Oligomere mit 2 bis
10.(d.h. "DP 2-10"), und, üblicher, 3 bis 6 (d.h. "DP 3-6") Monosaccharideinheiten sind.
Nach der Transfructasylierung wird vorzugsweise die dabei gebildete
Glucose durch Einwirkung von Isomerasenzym zu Fructose
in Gegenwart der Fructosepolysaccharide isomerisiert, die, gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
nachfolgend in Abwesenheit von aktivem Isomeraseenzym hydrolysiert
werden. Die Hydrolyse der Fructosepolysaccharide kann enzymatisch unter Verwendung von Invertase oder durch
Säurehydrolyse unter milden Bedingungen durchgeführt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung 10t vorgesehen,
die Fructosepolysaccharide von der Glucose und der Fructose abzutrennen und danach, wie weiter oben beschrieben,
zu hydrolysieren, wobei man aus dem Sekundär-Sübstrat der Erfindung direkt einen extrem fructosereichen Sirup, z.B.
einen Sirup mit einem Fructosegehalt von mehr als 66 und vorzugsweise
mehr als 90 Gew.-^ erhält, ohne die in dem Sekundär-Sübstrat
enthaltene Dextrose isomerisieren zu müssen» Die fragliche Abtrennung kann unschwer nach herkömmlichen Stofftrennmethoden
durchgeführt werden, die auf Unterschieden in der Molekulargröße beruhen, wie beispielsweise herkömmliche
Membrantrennverfahren, z.B. Ultrafiltration und Dialyse, Lösungsmittelfällung, Aktivkohleabsorption und dergl,. Beispiele derartiger,
für die Zwecke der Erfindung geeigneter Membrantrennverfahren sind in den US-Patentschriften 3 173 867, Re 26 097,
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006 und 3 691 Ο68 beschrieben.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung stellt ein Verfahren
zur Herstellung hoch-fructosehaltiger Sirupe dar, bei dem man Saccharose der Einwirkung eines Fructosyltransferase-Enzympräparats,
wie beispielsweise einem aus Pullularia pullulans,
insbesondere dem Stamm ATCC 9348, ATCC 12 535, NRRL I673,
NRRL Y2311, NRLL YB3892, NRRL YB3861, NRRL 3937 und ATCC 15223,
dieser Mikroorganisrnenart gewonnenen Enzyrnpräparat,mterwirft:. Das dabei erhaltene
Produkt bzw. Sekundär-Substrat wird vorzugsweise der Einwirkung eines Isomeraseenzyras unterworfen. Danach wird
das isomerisierte Produkt in Abwesenheit von aktivem Isomerase—
enzym hydrolysiert.
Es wird angenommen, daß das nach dem Verfahren der Erfindung erzeugte Sekundär-Substrat ein neues Produkt ist. Dieses
Sekundär-Substrat eignet sich in hervorragender ¥eise zur Isomerisierung und nachfolgenden Hydrolyse, um dadurch einen
Sirup zu erzeugen, der mehr als 55 c/>
Fructose enthält, und wird hergestellt, indem man Saccharose der Einwirkung eines
Fructosysltransferase-Enzympräparats unterwirft. Eine weitere Ausführungsform bzw. ein weiterer Gegenstand der Erfindung
sind daher für die enzymatisch^ Isomerisierung und nachfolgende Hydrolyse zu Sirupen mit einem Fructosegehalt von mehr
als 55 °/° geeignete Substrate, die etwa
1) 20 bis 60 Gew. -fo Monosaccharide, wobei das Mono sac char idge—
misch einen größeren Anteil an Glucose und einen kleineren
Anteil an Fructose enthält)
und
2) etwa 70 bis kO °fo mehr als 66 Gew.-$ Fruc t ο sy I gruppen bzw.
-einheiten enthaltende Polysaccharide .
enthalten.
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Besonders bevorzugt sind Sekundär—Substrate, die aus Saccharose
durch Tr ans fr uc to sy Ii er en in Gegenwart einer wirksamen Menge
eines vom Mikroorganismenstamm Pullularia pullulans ATCC 93*t8
stammenden Fructosyltransferase-Enzympräparats, bei einer Temperatur im Bereich von etwa 25 bis 650C und vorzugsweise
etwa 50 bis 60 C und bei einem pH im Bereich von etwa 4,5 bis
6,5 und vorzugsweise etwa 5*** bis 516 gewonnen werden. Die
dabei angewandten Saccharoseanfangskonzentrationen können zwar relativ niedrig liegen und beispielsweise nur etwa 10 g/1 00 ml
Wasser betragen, jedoch, wendet man vorzugsweise eine möglichst hohe Trockensubstanzkonzentration an, und zwar insbesondere
eine Konzentration in einem Bereich von etwa 30 bis 60 g/100 ml,
um eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit zu erzielen, bis
hinauf zum Sättigungspunkt der Saccharose (und gegebenenfalls sogar noch höher, wie weiter unten noch eingehend beschrieben
werden wird). Zur Erzeugung der neuen Sekundär-Substrate der
Erfindung kann man die Fructosyltransferase in einer Mindest— menge von 0,5 Einheiten/g Saccharose anwenden. Aus wirtschaftlichen
Überlegungen wird die angewandte Enzymmenge 50 Einheiten/g
Saccharose nicht übersteigen. Um das gewünschte Sekun— där-Substrat in einer wirtschaftlich akzeptablen Zeit und
unter Einhaltung der vorstehend beschriebenen Verfahrenspara—
meter zu erhalten, ist es besonders bevorzugt, das Cazym in
einer in einem Bereich von etwa 2 bis 30 Einheiten/g Saccharose
liegenden Menge anzuwenden.
Nachfolgend werden die vorstehenden und weitere Ausführungsformen der Erfindung eingehender beschrieben.
Beim Verfahren zur Herstellung der neuen Fructosyltransferase der Erfindung kann man herkömmliche Fermentationsmethoden
anwenden, vgl. z.B. die US-Patente 3 565 756, 3 8O6 4i9.und
3 535 123, sowie S. Ueda und Mitarb., Applied Microbiology, I1,
Seiten 211 bis 215 (1903)· Vorzugsweise wendet man dabei bestimmte
neue Trenn— und Reinigungsmethoden an, die nachfolgend im einzelnen beschrieben werden. Das nachstehende Beispiel gibt
ein typisches Fermentationsverfahren zur Erzeugung des Enzyms
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Al,
aus Pullularia pulIuIans ATCC 9348 wieder.
Herstellung von Fructosyltransferase-Enzympräparat (Celite-Träger
Zur Impfkulturentwicklung und für die Fermentation zur Produktion des Enzyms wird ein wie folgt zusammengesetztes Medium
verwendet:
0,5 /£ Dibasisch.es Kaliumphosphat j
0,1 c/o Natriumchlorid; 0,02 io Magnesiumsulfatheptahydrat;
0,06 $> Diammoniumsulfatj
0,3 io Hefeextrakt (Difco Laboratories) J
7,5 fo Saccharose (Lebensmittelqualität); pH des Mediums eingestellt auf 6,8.
Die Saat— bzw. Impfkulturkolben, 500 ml fassende Erlenmeyer—
Kolben, die jeweils 100 ml steriles Medium enthalten, werden mit einer Elattenkultur der sogenannten"schwarzen Hefe", Pullularia pullulans,
beimpft. Der hierzu verwendete Hefestamm ist im Katalog der American Type Culture Collection (Rockville,
Maryland) als ATCC 9348 bezeichnet. Der Inhalt der Saatkulturkolben
wird nach 48-stündiger Entwicklung bei 32°C auf einem Rütteltisch zum Beimpfen von jeweils 1 Ltr. fassenden Erlenmeyer-Fermentationskolben
benutzt, in denen jeweils 200 ml des vorstehend definierten Mediums vorgelegt sind. Die angewendete
Impfkulturkonzentration beträgt 0,5 $ (w/v)· D^e Fermentation
wird auf einem Rütteltisch 7 Tage bei 32°C durchgeführt.
Die Kulturbrühen aus 40 1-Ltr.-Schüttelkolben werden vereinigt,
worauf die Kolben mit Wasser gespült werden, das ebenfalls den
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vereinigten Kulturbrühen zugeschlagen wird. Das Endvolumen
der Kulturbrühen nach Verdünnung beträgt 12 Ltr. Das ursprüngliche
Gesamtvolumen der Kulturbrühe beträgt etwa 8 Ltr. Zur Abtrennung der Hefezellen, sowie von Zellbruchstücken läßt
man die 12 Ltr. Kulturbrühe durch eine kontinuierliche Zentrifuge der Fa. Sharpiess laufen. Der Überstand, eine schwarze,
viskose Lösung, wird dann mit Calciumchlorid bis zu einer Konzentration von 0,5 r/o (w/v) versetzt, worauf man den pH—Wert
der dabei erhaltenen Lösung mit Natriumhydroxyd auf 7»0 einstellt.
Dann läßt man das Gemisch ein zweites Mal durch die Zentrifuge, laufen, wobei man einen viskosen Überstand erhält,
der nur wenig gefärbt ist. Der pH—Wert des entfärbten Über—
stands wird mit Salzsäure auf 5,5 eingestellt, worauf man 1000 Einheiten (entsprechend der Definition im US-Patent
3 806 419) Pullulanase zudosiert. Die dabei erhaltene Brühe
wird mit Toluol konserviert, das bis zur Sättigung zugesetzt wird, worauf man die Pullulanase bei Umgebungstemperatur über
Nacht reagieren läßt. Nach dem Abbau mit Pullulanase (über Nacht) wird Grefco Nr. 503 Celite (Produkt der Johns-Manville Products
Corporation, Lompoc, California) in einer einer Konzentration von 1 c/o entsprechenden Menge in der Brühe auf ge schlämmt, worauf
man 2 Volumina (24 Ltr.) Aceton zusetzt. Es bildet sich ein
Niederschlag, der abfiltriert wird, worauf man den filterkuchen mit Aceton wäscht und bei Raumtemperatur trocknet. Der gesammelte
Filterkuchen enthält das unlöslich gemachte bzw. immobilisierte Fructosyltransferase-Enzym.
Zu Beispiel 1 ist darauf hinzuweisen, daß das Versetzen der Kulturbrühe mit Calciumchlorid und die Einstellung des pH-Werts
der Brühe zu einer Entfernung der schwarzen Pigmentstoffe und
der vorhandenen sauren Polysaccharide führt, (zur Erörterung
bzw. Erläuterung dieser sauren Polysaccharide vgl. Acta. Chem. Scand. JIO1, Seiten 615 - 622 (1962)). Dadurch erreicht man, daß
das fertige Enzymprodukt in Form eines verhältnismäßig reinen, farblosen Präparats anfällt. Diese Reinigungsmethode stellt
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar und ermöglicht
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es, das Endprodukt mittels einfacher Reinigungsoperationen,
d.h. Zentrifugieren, Filtrieren oder Ausfällung, zu erhalten. Gemäß dieser Ausführungsform wird erfindungsgemäß somit ein
Verfahren zur Abtrennung saurer Polysaccharide und schwarzer Pigment-Nebenprodukte von den Endfermentationsbrühen der
schwarzen Hefe, Pullularia pullulans , zur Verfügung gestellt.
Dieses Verfahren macht das fertige Enzympräparat frei von unerwünschten Pigment- und sauren Polysaccharid-Nebenprodukten,
die sich während des Fermentationsverfahrens bilden. Diese
Nebenprodukte fallen, wenn sie nicht entfernt werden, beim Versetzen der Kulturbrühe mit Lösungsmittel zusammen mit dem
Enzym aus. Als weitere Reinigung empfiehlt es sich, zur Gewinnung erfindungsgemäßer, gereinigter Enzympräparate das in der
Kulturbrühe unvermeidlich bzw. zwangsläufig vorhandene Pullulanpolysaccharid abzutrennen, weil es nach dem Versetzen der Kulturbrühe
mit Lösungsmittel ebenfalls zusammen mit dem Fructosyltransferase-Enzyra
ausfallen würde. Hierzu kann und soll daher der bei der Behandlung mit Calciumchlorid und pH—Einstellung
erhaltene Überstand mit dem an sich bekannten hydrolysierenden Enzym Pullulanase weiterbehandelt werden,
Pullulanase-Enzym hydrolysiert das Pullulan wahllos, wobei
ein Polymer mit niedrigerem Molekulargewicht entsteht, so daß dadurch die Mitfällung und die sich daraus ergebende Verunreinigung
des Fructosyltransferase-Enzympräparats während der Lösungsmittelbehandlung, z.B. mit Aceton, Alkohol und dergl.,
vermieden wird. Diese Art der Reinigung des gewünschten Fructosyltransferase-Enzyms
stellt eine weitere neue Ausführungsform der Erfindung dar.
Die erfindungsgemäßen Fructοsyltransferase-Enzympräparate können
auch ohne Abtrennung des Pullulans angewendet werden. Die Erfindung kann somit auch ohne Hydrolyse des Pullulans durch
Pullulanase durchgeführt werden, wobei das Pullulan dann als Träger für das Fructosyltransferase-Enzym dient.
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Das nachfolgende Beispiel erläutert die Verwendung von Pullulan als Träger.
Herstellung von Sekundär-Substrat unter Verwendung von Fructosyltransferase-Enzym auf Pullulan als Träger
Eine mit 0,05 m Citratpuffer auf pH 5,5 abgepufferte, 20#ige
Saccharoselösung wird mit nach dem Verfahren von Beispiel 1, wobei jedoch abweichend davon das Pullulan nicht mit Pullulanase
hydrolysiert und kein Celite verwendet wird, so daß das Pullulan als Träger dient, hergestelltem trockenem Pullulan
in einer einer Konzentration von 1 $ trockenem Pullulan entsprechenden
Menge versetzt. Die Fructosyltransferase-Äktivität beträgt 677 Einheiten/g Pullulan. Die Umsetzung wird bei
Umgebungstemperatur durchgeführt, bis sich das Gemisch trübt.
Eine Probe dieses Materials wird durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie analysiert, wobei man
folgende Ergebnisse erhält:
Saccharidverteilung« bestimmt durch
HPLC-Analyse
Fructose Dextrose DP0
6,9 40,6 6,2 11,1 35,2
Die nachfolgenden Beispiele charakterisieren und erläutern das nach Beispiel 1 hergestellte Enzym weiter.
Produkte der Einwirkung des Enzyms und thermische Stabilität des Enzyms
Mit Schraubkappenverschlüssen ausgerüstete Reaktionsflaschen bzw.-kolben werden jeweils mit 60 g Saccharose mit Nahrungs—
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mittelqualität und einem Fructosyltransferase—Enzympräparat
beschickt. Das Enzympräparat wird aus dem Enzymprodukt von Beispiel 1 durch Dispergieren entsprechender Mengen dee
festen Celite-Enzymprodukts in abgemessenen Wassermengen zur Erzeugung einer geeigneten Konzentration einer Enzymlösung
gewonnen. Das Celite wird dann durch Filtrieren abgetrennt. Das Filtrat wird dazu verwendet, um Reaktionsgemische herzustellen,
die pro g Saccharosesubstrat 10, 20 bzw. 30 Enzym—
einheiten enthalten. Diese Mischungen werden dann jeweils mit Wasser auf ein Endvolumen von 100 ml verdünnt. Die Umsetzungen
werden jeweils 66 Stunden bei pH 5»5 und einer Temperatur von 55 bzw. 60 C durchgeführt. Nach 24, 43 und 66 Stunden werden
jeweils Proben entnommen, in denen der Gehalt an reduzierenden
Zuckern bestimmt wird, um die enzymatisch^ Aktivität festzustellen. Nach der Durchführung der Bestimmungen des
Gehalts an reduzierenden Zuckern in den Proben, wird der Rest des Reaktionsgemisches jeweils eingefroren, um die Enzym—
einwirkung zu unterbrechen, worauf man Proben einer Bestimmung der Zusammensetzung der darin enthaltenen Kohlenhydrate
durch Hochdruck—Flüssigkeitschromatographie unterwirft. Dabei
erhält man folgende Ergebnisse:
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Bestimmung der reduzierenden Zucker
1)
X<3mp. Enzym— p\ Reduzierende
/ C__7 einheit en ' Zucker /mg/mlj
Reduzierende
pH Zucker /mg/mlj
pH Zucker /mg/mlj
Reduzierende
pH Zucker ]_ ing/ml/
pH Zucker ]_ ing/ml/
24 Stunden
Stunden
Stunden
10 20 30
0 10 20 30
5,80 | —. | 5,80 | — | |
191 | 5,4ο | 231 | 5,25 | 268 |
192 | 5,4ο | 270 | 5,25 | 301 |
246 | 5,35 | 334 | 5,15 | 390 |
0,7 | 5,75 | 1,5 | 5,80 | 2,1 |
200 | 5,10 | 243 | 4,70 | 270 |
219 | 5,15 | 288 | 4,90 | 346 |
282 | 5,20 | 360 | 4,95 | 420 |
1'Methode wie in der Definition des Begriffs "Fructosyltransferase-Einheit" angegeben.
2}
'Enzymeinheiten pro Gramm Saccharose.
'Enzymeinheiten pro Gramm Saccharose.
Enzymdosierung Reaktionszeit, Dextrose Lävulose DPp DP„ DPik
(Einheiten/g Saccharose) (Stunden) (</o) (</i) / <
+
Zk 31,7 2,3 10,0 25,0 31,0
10 43 34,5 3,2 9,4 17,9 35,0
06 3JLiI li_9 8,6 15,0 35.8
24 33,9 2,8 8,8 19,7 34,8
co 20 43 37,4 4,2 7,9 12,1 38,4
co §J=>
40,5 4^ I2Ji 10,8 36,4
5 24 37,4 4,0 7,1 12,5 39,0
^ 30 43 41,8 5,9 6,8 11,4 34,1
ο 66 4JLi 7,5 7,0 11,5 27,9
24 32,2 2,8 6,1 24,3 30,6
10 43 35,0 4,0 9,8 18,2 33,0
66 36,7 liit 9,4 i6,0 32.5
24 35,5 3,8 8,4 17,1 35,2
20 43 38,4 5,0 8,0 12,3 36,3
66 41.3 6^6 7,9 11,1 33.1 ^
24 39,0 5,5 7,1 12,1 36,3 °o
30 43 43,7 7,1 7,3 11,0 30,9 ^
66 47,8 9,2 7,4 11,1 24,5 -*
Beispiel 3 zeigt die thermische Stabilität des Enzyms in Gegenwart
des Substrats bei 55 und 60 C während einer Reaktionszeit von 66 Stunden bei pH 5»5 und macht somit das wirtschaftliche
Potential bzw. den industriellen Wert des Enzyms deutlich. Außerdem läßt das Ergebnis der Kohlenhydratanalyse "erkennen,
daß das durch die enzymatische Umwandlung von Saccharose mit dem neuen, erfindungsgemäßen Fructosyltransferase—Präparat
erzeugte Sekundär-Substrat der Erfindung ein wertvolles und wirtschaftlich verwertbares Produkt darstellt, das sich zur Herstellung von hoch-fructosehaltigen Sirupen aus Saccharose eignet, weil die vorherrschenden Bestandteile, wie gezeigt
wird, Dextrose und Polymere sind, die nach anschließender
bzw. nachfolgender Hydrolyse Fructose als vorherrschendes
bzv. hauptsächliches Monosaccharid liefern. Dieses Beispiel zeigt weiterhin, daß das neue Enzym der Erfindung bei einer Saccharosekonzentration von 60 'fo (w/v) wirksam ist, und macht ferner deutlich, daß das Enzym seine Funktion auch in Gegenwart von Glucose in hoher Konzentration erfüllt.
erzeugte Sekundär-Substrat der Erfindung ein wertvolles und wirtschaftlich verwertbares Produkt darstellt, das sich zur Herstellung von hoch-fructosehaltigen Sirupen aus Saccharose eignet, weil die vorherrschenden Bestandteile, wie gezeigt
wird, Dextrose und Polymere sind, die nach anschließender
bzw. nachfolgender Hydrolyse Fructose als vorherrschendes
bzv. hauptsächliches Monosaccharid liefern. Dieses Beispiel zeigt weiterhin, daß das neue Enzym der Erfindung bei einer Saccharosekonzentration von 60 'fo (w/v) wirksam ist, und macht ferner deutlich, daß das Enzym seine Funktion auch in Gegenwart von Glucose in hoher Konzentration erfüllt.
Der Einfluß der Temperatur auf die Reaktionsgeschwindigkeit des Fructosyltransferase-Enzyms wird unter Verwendung des "Tech-
nicon Autoanalyzer II" wie folgt bestimmt:
Das Reaktionsgemisch besteht aus 7»5 ml einer 80^igen (w/v)
Saccharoselösung, 2,3 nil einer 0,1m Citratpufferlösung mit
einem pH von 5»5 und 0,2 ml einer 2°/o±gen (w/v) Pullulanenzymlösung (Enzympräparat von Beispiel 2). Die Saccharoseendkonzen— tration beträgt somit 60 °/o (w/v). Die Proben werden jeweils 10 Minuten bei den nachstehend angegebenen Temperaturen gehalten und mit dem "Technicon Autoanalyzer II" untersucht. Die dabei erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß die .Geschwindigkeit
einem pH von 5»5 und 0,2 ml einer 2°/o±gen (w/v) Pullulanenzymlösung (Enzympräparat von Beispiel 2). Die Saccharoseendkonzen— tration beträgt somit 60 °/o (w/v). Die Proben werden jeweils 10 Minuten bei den nachstehend angegebenen Temperaturen gehalten und mit dem "Technicon Autoanalyzer II" untersucht. Die dabei erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß die .Geschwindigkeit
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der enzymatischen Reaktion bei kO C 1,89mal so hoch wie bei
300C, bei 500C 1,29mal so hoch wie bei 40°C und bei 60°C
1,48mal so hoch wie bei 50 C ist. Diese Ergebnisse zeigen
also, daß die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur zunimmt.
Darstellung der Michaelis-Menten-Konstante (K ) des Fruc'tosyltransf eras e-Bnzyms
: ________________________
Die K eines Enzyms gibt diejenige Substratkonzentration an, m
bei der die Produktbildungsgeschwindigkeit halb so hoch wie
die V ist« Zur Ermittlung der K des FructosyltransferasemaXi
m
Enzyms wird die nachstehende Methode angewandt.
Unter Verwendung einer mit 0,1 m Citratpufferlösung auf pH 5»5
eingestellten Saccharosestammlösung mit einem Saccharosegehalt von 90 °/o (v/v) werden Saccharoselösungsproben von jeweils
9,8 ml hergestellt * deren Saccharosegehalt jeweils so gewählt ist, daß die Proben bei einem Endvolumen von 10 ml Saccharosegehalte
von 5, 10, 30, 40, 50, 60 bzw.709ε besitzen. Dann werden
die auf Temperatur gebrachten Proben j-w-ails mit 0,2 ml einer
Enzymlösung versetzt, die in der genannten Menge jeweils 1,1 Einheiten Fructοsyltransferase-Enzym enthält, worauf die Proben
sofort in der weiter oben angegebenen Weise (vgl. "Fructosyl— transferase-Sinheit") bei 55°C auf dem "Technicon Autoanalyzer
II" geprüft werden. Als Vergleich wird ein (in ug/ml geeichter) Glucosestandard mitgeprüft.
Die bei diesen Tests ermittelten Glucosebildungsgeschwindigkeiten in ug/ml/Minute für die verschiedenen Substratkonzentrationen
bei einem konstanten Gehalt an Fructosyltransferase— Enzympräparat von Beispiel 1 (jeweils 1,1 Einheiten) sind aus
der nachstehenden Tabelle zu ersehen.
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Substratkonzentration, °fo ug/ml/Min. ug/ml/Min.a'
10 20 30 ko 50 60 70
a)
! Parallelversuch am folgenden Tag unter Verwendung einer
! Parallelversuch am folgenden Tag unter Verwendung einer
60%igen Saccharosestammlösung.
Die K X3i 0,27 (molare Sac chains ekonzentr at ion) . Die maximale
Reaktionsgeschwindigkeit, V ι tritt bei einer Substratkon-
8,0 | 8,0 |
11 ,8 | 11,6 |
15,7 | 15,2 |
18,0 | 17,6 |
18,6 | 18,2 |
19,2 | 17,2 |
17,8 | 18,2 |
15,6 |
zentration von 1,374 Mol Saccharose bei pH 5,5 und 55°C auf.
Herstellung und Isomerisierung von Sekundär-Substrat aus Saccha
rose
a) Herstellung des Sekundär—Substrats
600 g Saccharose ("lebensmittelrein") werden in Wasser zu einem
Volumen von 800 ml gelöst. Der pH dieser Lösung wird mit verdünnter Salzsäure auf 5,5 eingestellt. 11g eines gemäß Beispiel
1 hergestellten, trockenen Celite-Enzympräparats mit einer
Aktivität von 550 Einheiten pro Gramm werden in 100 ml Wasser aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung wird unter vermindertem Druck
auf einem Papierfilter (Whatman Nr. 1) in einem Buchner-Trichter filtriert. Der Filterkuchen wird mit weiteren 100 ml Wasser
gewaschen. Die dabei erhaltenen 200 ml Filtrat werden dann der in einer mit einem Schraubkappenverschluß ausgerüsteten,
1,893 Ltr. (0,5 gallon) fassenden Flasche vorgelegten Saccharoselösung
zugesetzt» Die Flasche wird dann in ein 58 C warmes Wasserbad gesetzt, worauf man die Reaktion 20 Stunden weiter-
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laufen läßt und dann eine Probe des Reaktionsproduktes zur
Bestimmung der Kohlenhydratzusammensetzung durch Hochdruck— Flüssigkeitschromatographie analysiert. Dabei erhält man folgende
Ergebni s s e:
Fructose 2,4 $
Dextrose 32,8 ?6
DP2 10,6 io
DP3 22,9 c/o
DP4+ 31,3 $
Das restliche ßsaktionsprodukt, d.h., das Sekundär-Substrat
wird dann mit Magnesiumchlorid in einer eine Konzentration von 5 Millimol ergebenden Menge versetzt und mit verdünnter Natronlauge
auf pH 8,4 eingestellt.
Β) Kontinuierliche Isomerisierung des Sekundär—Substrats
Aus Streptorayces oliyochromogenes ATCC 21 715 gewonnene Glucoseisomerase
(vgl. US—PS Re: 29 152) wird auf bzw. an porösem
AluminiuEioxyd (ein von der Fa. Corning Class Co., Corning, New York hergestellter Träger mit geregelter Porosität, vgl.
z.B. US-PS 3 992 329) wie folgt immobilisiert:
1. Der Träger wird zweimal mit Wasser gewaschen;
2. Der Träger wird unterRühren eine Stunde mit bzw. in
0,1 m Natriumeitratlösung inkubiert}
3. Das Natriumeitrat wird aus dem Träger ausgewaschen,
bis die Leitfähigkeit der Waschlösung 1000 Mikromhos beträgt;
4. Der Träger wird mit bzw. in 0,05 m Magnesiumchlorid— lösung eine Stunde inkubiert, worauf die Magnesiurachloridlösung
abdekantiert wird;
5. Es wird 0,05 m Magnesiumchloridlösung in einer VoIumenmenge
zugegeben, die so gewählt ist, daß die Enzym-
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endkonzentration 400 Einheiten/ml entspricht}
6. Der Träger wird mit dem Enzymkonzentrat in einer
14 Mill. Einheiten/28,3 Ltr, entsprechenden Menge
versetzt;
7. Man läßt den Träger und das Enzym 22 bis 24 Stunden miteinander in Kontakt stehen, worauf dann das nichtgebundene Enzym aus dem Träger mit destilliertem Wasser
ausgewaschen wird.
Dann wird eine Mantel—Glassäule (3 χ 18 cm), die mit einer
Pumpe ausgerüstet ist, die ihrerseits mit einem Beschickungsvorrat sb ehält er in Verbindung steht, mit dem so hergestellten
immobil!alerten Enzym befüllt. Das Bettvolumen der Säule beträgt
nach dem Beladen 45 ml. Die Säule wird bei allen Isomerisierungsversuchen
bei einer Temperatur von 60 C betrieben. Die beladene Kolonne wird, um zu zeigen, daß sie aktiv ist,
mit einem auf pH 8,4 eingestellten, Magnesiumchlorid enthaltenden (5 Millimol) , 5Oj4igen (w/w) Dextrosesirup angefahren. Die
Durchsatzgeschwindigkeit bzw. Fließrate wird auf 292 ml/Std.
eingestellt. Danach läßt man die Säule bis zum Bettniveau auslaufen. Die Einspeisung des Sekundär-Substrats wird manuell
gesteuert, bis 20 ml Ausfluß aufgefangen sind, worauf die Fließgeschwindigkeit
des Sekundär-Substrats c».u.f 292 ml/Std. eingestellt
wird. Die ersten 100 ml des aufgefangenen Sirups werden
verworfen, um dem Substratwechsel Rechnung zu tragen. Dann wird das restliche Sekundär-Substrat (etwa 85O ml) durch die
Kolonne geführt. Nach einer Stunde steigt die Fließgeschwindigkeit
auf 57O ml/std..Dann wird die Fließgeschwindigkeit auf
3OO ml/std. eingestellt und bis zum Ende des Versuchs bei
diesem Vert gehalten. Nach Beendigung des Versuchs mit Sekundär— Substrat wird die Säule wieder auf Dextrose umgeschaltet, um
zu zeigen, daß noch Isomeraseaktivität vorhanden ist. In der nachstehenden Tabelle sind die bei der Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
des eingesetzten Sekundär-Substrats und des aus der Isomerisierungssäule erhaltenen Endprodukts erhaltenen
Analysenwerte einander gegenübergestellt:
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Sekundär-Substrat (A) Endprdukt (b)
Fructose Dextrose
2,4 | 15,7 |
32,8 | 18,9 |
10,6 | 11,0 |
22,9 | 22,9 |
. 31,3 | 31,5 |
DP4+
Diese Werte lassen erkennen, daß in der Säule 42,38 io der freien
Dextrose im Sekundär-Substrat zu Fructose isomerisiert werden.
Weiterhin ist aus diesen Werten zu ersehen, daß die im Sekundär— Substrat enthaltenen Fructosepolymeren bzw. -polysaccharide
anscheinend weder angegriffen werden, noch ihrerseits die Isomerisierung der Dextrose zu Fructose beeinträchtigen. Es
ist bemerkenswert, daß die gesamte Monosaccharidverteilung aus etwa 45 io Fructose und 55 f° Dextrose besteht.
Im nachfolgenden Beispiel werden die im Sekundär-Substrat und auch dem daraus erhaltenen Isomerisierungsprodukt vorhandenen
Polysaccharide nach zwei verschiedenen Methoden, nämlich einmal enzymatisch und zum anderen mittels einer milden Säurehydrolyse,
gespalten.
Herstellung von hoch-fructosehaltigem Sirup durch Hydrolyse
Α) Enzymatische Hydrolyse
100 ml des Produkts B von Beispiel 6 werden mit 10 mg einer aus Candida utilis gewonnenen, gereinigten Invertase versetzt.
Dieses Gemisch (mit Toluol konserviert bzw. stabilisiert) läßt man über Nacfafc bei Raumtemperatur reagieren, worauf eine Probe
entnommen und durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie analysiert wird. Das restliche Produkt B läßt man dann weitere 6 Tage
reagieren, worauf eine zweite Probe auf die gleiche Weise
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untersucht wird. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind aus der
nachfolgenden Tabelle zu ersehen:
Ausgangsmaterial | Nach Invertase- | Nach weiteren |
(Produkt B) | einwirkung | 6 Ta^en |
15,7 $ | 41 ,9 io | 62,4 # |
18,9 56 | 29,4 % | 36,2 io |
1 1 ,0 io | 1,9 # | 0 |
22,9 io | 12,9 io | 0,5 # |
31,5 # | 13,9 56 | 0,9 i> |
Fructose Dextrose DP2
Als Invertase -wird ein von der Fa. Siekagaku Kogyo Od., Ltd,,
Tokyo, Japan hergestelltes Enzympräparat verwendet, das eine Aktivität von 123 Einheiten/mg besitzt, wobei eine Invertaseeinheit
die Spaltung von Saccharose unter Bildung von jeweils 1 Mikromol Glucose und Fructose pro Minute unter bestimmten
Bedingungen katalysiert.
Eine Probe des Produkts B von Beispiel 6 wird mit Säure hydrolysiert,
indem man die Probe mit Schwefelsäure bis zu einer Konzentration von 0,05 η versetzt und das Gemisch auf 75 bis 80°C
erhitzt. Aus dem Reaktionsgemisch wird nach einer Hydrolysedauer
von einer und zwei Stunden jeweils eine Probe entnommen und durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie analysiert.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind aus der nachfolgenden Tabelle zu ersehen,:
Ausgangsmaterial 1 Stunde 2 Stunden (Produkt B)
Fructose | 15,7 | 60,3 | 59,1 |
Dextrose | 18,9 | 38,7 | 37,9 |
DP2 | 11,0 | 1,9 | 2,6 |
DP3 | 22,9 | 0,4 | 0,3 |
DP,,. | 31,5 | 0 | 0,2 |
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Die vorstehenden, beim Versuch A erhaltenen Analysendaten zeigen,
daß eine stärkere Zunahme des Fructosegehalts und eine geringere Zunahme des Glucosegehalts sowie eine entsprechende
Abnahme der Gehalte an DP?~, DP - und DP. -Komponenten bzw.
-Fraktionen auftritt und belegen somit die Anwesenheit eines Fructosepolymers bzw. -polysaccharide.
Die bei der Säurehydrolyse von Versuch B erhaltenen Ergebnisse stimmen mit den beim Versuch A erhaltenen überein und belegen
somit das Stattfinden einer Spaltung von Fructosepolymeren bzw. -polysacchariden.
Die vorstehenden Ausführungen betreffen Transfructosylierungen unter Verwendung eines Primär—Substrats, in dem der Anfangs—
gehalt an Saccharose-Trockensubstanz den Sättigungspunkt unter den gegebenen Reaktionsbedingungen nicht übersteigt. Das nachfolgende
Beispiel erläutert die Verwendung eines Primär-Substrats
mit einer Anfangssaccharosekonzentration, die über der Sätti— gungskonzentration liegt und zeigt, daß man, wenn man darauf
Fructosyltransferase-Enzym einwirken läßt, ein Produkt mit
höherem Gehalt an DP„-Material (d.h. Fructosylsaccharose und
einem geringeren Gehalt an DP^ -Produkten) erhält. Weiterhin
ist eine Zunahme des Trockensubstanzgeh.td.ts (w/w) des Sekundär—Substrats
im Vergleich zur Trockensubstanz-Konzentration, die ohne Einwirkung des Fructosyltransferase-Enzyms erhalten
wird, zu erkennen. Veiterhin wird gezeigt, daß der Polymeri— sationsgrad des Fructosepolymers bzw. -polysaccharide Im Sekun—
där-Substrat abnimmt und das ΏΡ, —Material nur noch in untergeordneten
Mengen vorhanden ist, wenn der Trockensubstanzge— halt des Primär-Substrats zunimmt.
Dies steht in ausgesprochenem Gegensatz zu den vorhergehenden Beispielen, bei denen Primär-Substrate mit unter der Sättigungskonzentration liegenden Saccharosegehalten verwendet wurden.
Bei diesen Beispielen stellt das DPl -Material das Hauptprodukt
dar.
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Herstellung von Sekundär—Substrat aus Saccharose-Aufschlämmungen
mit einem über der Sättigungskonzentration liegenden Saccharose— gehalt. .
In mit Schratibkappenverschlüssen ausgerüsteten, jeweils 0,^731
Ltr. fassenden Flaschen bzw. Kolben werden jeweils 200 g Saccharose (Lebensmittelqualität) vorgelegt. In einen, als
Vergleichsprobe dienenden Kolben werden 50 ml reines Wasser
gegeben, während man in die anderen Kolben, wie aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, jeweils 50 ml Wasser gibt, das
mit nach Beispiel 1 hergestelltem Fructosyltransferase-(Celite)-Snzympriiparat
in steigenden Mengen versetzt ist. Dann werden
ein o
die Kolben jeweils verschlossen und in/bei 5k bis 55 C gehaltenes
Rüttel-Wasserbad gesetzt. Die Kolben werden unter gelegentlichem
Durchmischen "von Hand 2k Std. geschüttelt. Hierauf wird
aus jedem Kolben eine Probe des Überstands entnommen und jeweils in ein Proberohr mit Schraubkappenverschluß gegeben,
das in ein siedendes Wasserbad gestellt wird, um das Enzym zu inaktivieren. Diese Proben werden dann durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
analysiert. Außerdem wird jeweils der Trockensubstanzgehalt im Überstand räch der Methode von
K. Fischer bestimmt. Bei den Analysen erhält man folgende Ergebnisse;
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Flasche Nr. Saccharose (g) Enzym- Trockensubstanz Kohlenhydrat-Zusamraensetzung in
einheiten im Überstand der Lösung, best, durch HPLC-Ana-(Gew.-^; w/w) lyse, (#)
100 74,5
200 75,6
300 76,3
400 77,1
500 77,7
600 78,1
800 80,0
900 79,0
1000 79,6
72,7
Gesamt- Fructosyltransferase-Enzymeinheiten in 50 ml Wasser
ND = Nicht bestimmt
1 | 200 | |
2 | 200 | |
3 | 200 | |
4 | 200 | |
00 | ||
O | 5 | 200 |
CD 00 |
6 | 200 |
cn | 7 | 200 |
8 | 200 | |
O | ||
CO | 9 | 200 |
CO | 10 | 200 |
Vergleichsprobe | 200 |
Fruc. | Dax. | DP2 | DP | DIV |
0,6 | 9,6 | 80,9 | 8,9 | ND2 |
0,7 | 12,7 | 72,2 | 13,7 | 0,7 |
1,0 | 14,5 | 66,8 | 16,6 | 1,1 |
0,9 | 15,7 | 62,6 | 19,0 | 1,8 |
1,1 | 17,3 | 58,5 | 21,0 | 2,1 |
1,3 | 18,0 | 56,0 | 21,9 | 2,8 |
1,1 | 18,8 | 53,9 | 23,1 | 3,0 |
1,0 | 19,3 | 52,2 | 24,1 | 3,4 |
1,3 | 19,9 | 50,0 | 25,0 | 3,7 |
1,3 | 20,6 | 48,6 | 25,4 | 4,1 |
0,3 | ND2 | 99,7 | ND2 | ND2 |
An dem vorstehenden Beispiel ist bemerkenswert, daß die Ver—
gleichsprobe beim Abkühlen auf Raumtemperatur (etwa 25 C) kristallisiert, während die enzymatisch erzeugten Sekundär—
Substrate in Lösung bleiben und eine hervorragende Lagerungs—
Stabilität ohne Kristallisation aufweisen.
Nach Beispiel 8 werden auf 50 ml Wasser zwar (nur) 200 g
Saccharose, d.h. 80 Ga/.-°/ot eingesetzt, jedoch kann, worauf hingewiesen
sei, die Trockensubstanzkonzentration des Saccharose-Ausgangsmaterials gewünschtenfalls höher gewählt werden.
Das neue Sekundär-Substrat stellt eine Ausführungsform der
Erfindung dar und kann als hoch-stabiler, nicht-kristallisierender
Sirup für Nahrungsmittelzwecke eingesetzt werden. Es stellt weiterhin ein Produkt mit einzigartig hohem Trocken—
substanzgehalt dar, das gegen mikrobiologischen Verderb und
Farbbildung beständig ist und dazu benutzt werden kann, den Zucker in Konzentrationen, die bei einer Konfektionierungsform
mit den vorstehend beschriebenen Eigenschaften bislang nicht erreichbar war, zu transportieren und/oder zu lagern.
Außerdem läßt sich dieses neue Sekundär-Substrat mit hohem Trockensubstanzgehalt, wie in Beispiel 7 gezeigt, hydrolysieren,
wobei man ein Invertzuckergemisch mit wünschenswert hoher Süßigkeit erhält. Das neue Sekundär—Substrat dieser Ausführungsform der Erfindung weist einen Trockensubstanzgehalt von etwa
70 bis 82 fo (w/w) auf und enthält eine Monosaccharidfraktion,
die im wesentlichen aus Dextrose besteht, sowie Polysaccharid— polymere, im Überschuß über DP2* ^e *-m "wesen-tücken aus
DPq""Produkt bestehen. Weiterhin ist auch eine untergeordnete
Menge (4 $ und weniger) an DP. —Polymeren vorhanden.
Die erfindungsgemäße Transfructosylierung wurde zwar vorstehend anhand von absatzweise durchgeführten Versuchen
erläutert, jedoch liegt es für den Fachmann auf der Hand, daß wahlweise auch eine kontinuierliche Arbeitsweise angewendet
werden kann. Zur Durchführung einer solchen kontinuierlichen .Transfructosylierung wird das Transfructosylase-Enzym
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zweckmäßig nach den weiter oben bei der Definition des "immobilisierten
Enzyms" und nach den dort beschriebenen kontinuierlichen Aufarbeitungsmethoden immobilisiert.
809851/0994
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines Sirups, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Fructosepolysaccharidfe) und Dextrose enthaltendes
Reaktionsprodukt (Sekundär-Substrat) erzeugt, indem man auf ein Primär—Substrat, insbesondere Saccharose,
eine wirksame Menge eines Fructosyltransferase-Enzympräparats
einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein von Pullularia pullulans stammendes Fructosyltransferase-Enzympräparat
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Saccharose der Einwirkung des Fructosyltrans— ferase-Enzyms bei einer Temperatur von etwa 25 bis 65 C,
einem pH von etwa 4,5 bis 6,5 und einer Anfangs—Saccharose—
konzentration von mindestens 10 56 (Gew»/Vol.) unterwirft.
h. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die der Einwirkung des Enzyms ausgesetzte Saccharose in einer Konzentration von mindestens atwa 20 $
vorliegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis kt dadurch gekennzeichnet,
daß man die Dextrose des Sekundär-Substrat3 unter Bildung von Fructose isomerisiert,
6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Isomerisierung unter Verwendung eines immobilisierten
Glucoseisomeraseenzyms durchgeführt wird.
7· Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Isomerisierung in Gegenwart des Fructosepolysaccharids durchführt.
809851 /0994 original inspected
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch, gekennzeichnet,
daß man das ' Fructosepolysaccharid von der Dextrose abtrennt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung durch Ultrafiltration erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet,
daß das Fructosepolysaccharid des Sekundär—Substrats
unter Bildung von Fructose hydrolysiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fructosepolysaccharid . in Abwesenheit von aktivem Isomeraseenzym hydrolysiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das .Fructosepolysaccharid vor der Hydrolyse von der Dextrose abgetrennt wird.
13· Sekundär—Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem
Verfahren eines der Anspiüche 1 bis k hergestellt
und
zur enzymatischen Isomerisierung und Hydrolyse zu mehr als 55 $ Fructose enthaltenen Sirupen geeignet ist,
und, bezogen auf sein Gewicht,
(1) etwa 20 bis 60 $ Monosaccharid(e), die vorherrschend
aus Dextrose und Fructose bestehen
und
(2) etwa 70 bis 40 96 vorherrschend aus Fructosyleinheiten
bestehende(s) ' Fructosepolysaccharidfe)
enthält.
14. Sekundär-Substrat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das (die) darin enthaltene(n) " Fructosepolysacchai*id(e)
mindestens 66 Gew.-$ Fructosyleinheiten enthält (-halten).
809851/0994
15. Sekundär-Substrat, hergestellt nach dem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es
einen Trockensubstanzgehalt von etwa 70 bis 82 Gew.-^ (w/w)
besitzt
eine vorherrschend aus Dextrose bestehende Monosaccharid-
fraktion sowie
eine aus mindestens einem anderen Fructosepolysaccharid als Saccharose bestehende . Fructosepolysaccharidfraktion,
die vorherrschend aus DP„-Produkt(en) besteht,
enthält.
809851/0994
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