DE282591C - - Google Patents

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DE282591C
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beet
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DENDAT282591D
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Publication of DE282591C publication Critical patent/DE282591C/de
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/32Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw

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Description

KAISERLICHES A
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVr 282591-KLASSE 53 g·. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juni 1912 ab.
Zur Herstellung von Futtermitteln aus Stroh, Heu und anderen Futterstoffen in Brikettform hat man als Bindemittel Melasse wegen des hohen Zuckergehaltes und der Klebrigkeit angewandt. Bei längerer Verfütterung derselben treten jedoch bei Tieren unangenehme Nebenerscheinungen auf, wie großer Durst, bei Pferden starkes Schwitzen, Verwerfen bei Kühen usw. , Diese Erscheinungen, die auf die Anwesenheit der in der Melasse vorhandenen großen Mengen von Kalisalzen und auch auf die bei der Zuckerfabrikation entstehenden Zersetzungsprodukte zurückzuführen sind, lassen die Anwendung von größeren Quantitäten der Melasse sehr bedenklich erscheinen.
Man hat nun versucht, zuckerhaltige Futterstoffe zu schaffen, bei welchen man an Stelle der Melasse die Zuckerrübe oder ähnliche zuckerhaltige Pflanzen selbst nach entsprechender Zerkleinerung verwandte und sie entweder unmittelbar in diesem Zustande oder . auch nach Abscheidung des Fruchtfleisches als Bindemittel für andere Futtermittel benutzte. Zwar werden dadurch die oben gegeschilderten Nachteile beseitigt, indessen ist die Art und Weise, wie bisher die Zuckerrüben oder ähnliche zuckerhaltige Pflanzen für den gedachten Zweck benutzt worden sind, keineswegs vorteilhaft.
Die Verwendung der Rübe in ihrer natürlichen Zusammensetzung hat vor allen Dingen den Nachteil, daß die Rübe wenig haltbar ist, so daß also die Benutzung der Rübenmasse zur Herstellung von Futtermitteln nur an die kurze Zeit gebunden ist, die durch 40
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die Haltbarkeit der Rübe, die über ioo Tage nach der Rübenernte nicht hinausgeht, bedingt ist. Des weiteren hat aber die Benutzung eines solchen Rübenbreies den Nachteil, daß die Masse keine allzu große Bindekraft besitzt, so daß man gezwungen ist, namentlich wenn es sich um die Herstellung der in der Praxis erwünschten Futtterbriketts handelt, letztere unter relativ hohem Druck zu erzeugen, was harte Briketts zur Folge hat, deren Verfütterung mit manchen Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten verbunden ist. Schließlich ist die Homogenität des so erzeugten Futters, eine ganz ungenügende.
Gemäß vorliegender Erfindung sollen nun zwar ebenfalls die Zuckerrübe bzw. andere zuckerhaltige Pflanzen direkt als Bindemittel bei der Herstellung von zuckerhaltigen Futtermitteln benutzt werden, jedoch gleichzeitig auch die oben geschilderten Nachteile behoben werden. Zu diesem Zwecke wird gemäß der Erfindung die Rübe oder irgendeine andere zuckerhaltige Pflanze durch geeignete Behandlung in einen gallertartigen Zustand überge- führt. Zur Herbeiführung dieses gallertartigen Zustandes wird die auf irgendwelche Weise zerkleinerte Rübe oder zuckerhaltige Pflanze in Gestalt eines Breies oder in Gestalt von Schnitzeln mit einer geeigneten Menge Wasser erwärmt, worauf eine entsprechende Menge Alkali, z. B; Soda, zugesetzt wird, unter dessen Einfluß der Rübenbrei bzw. die zerkleinerte Masse eine gallertartige Beschaffenheit von entsprechender Konsistenz erlangt. Nach Herbeiführung dieses gallertartigen Zustandes und nach Abkühlung der Masse wird diese
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bei der weiteren Verwendung durch Zusatz einer Säure, zweckmäßig Salzsäure, eventuell in verdünntem Zustande, abgestumpft, worauf das so geschaffene Futter und Bindemittel in Gebrauch· genommen werden kann.
Die Quantität des zuzusetzenden Alkalis, die Einwirkungsdauer desselben und die Temperaturhöhe ist selbstredend von der Natur der zu verarbeitenden Rübe abhängig. Ist
ίο die Rübe welk oder holzfaserig, so muß die Alkalizugabe größer und die Temperatur höher sein. Je nach der Natur der Rübe schwankt also die Temperatur von 70 ° bis 950C; es gibt aber auch Fälle, wo man die Masse sogar bis zum Kochen erwärmen muß.. Die Menge des zuzusetzenden Alkalis schwankt auch von 2 bis 8 Prozent; es wird in Form einer 25 prozentigen Lösung verwandt.
Das Verhältnis, in welchem die Mischung des gewonnenen Bindemittels zur Anwendung gelangt, hängt davon ab, wieviel das fertige Futter Zucker enthalten soll; zum Binden allein genügen etwa 5 bis 8 Prozent.
Infolge der bei dieser Behandlung eintretenden Erwärmung der Masse mit Alkalien wird zunächst eine Sterilisation herbeigeführt, was in manchen. Jahren zur Vermeidung schädlicher Einflüsse auf den tierischen Organismus von großer Bedeutung sein kann.
Durch die Einwirkung von Alkalien wird die Masse, wie erwähnt, gallertartig, hierdurch wird eine volle Homogenität und eine bessere Mischbarkeit mit anderen Futtermitteln erzielt, zugleich hat aber die Einwirkung der Alkalien und besonders von Alkalikarbonaten auf die Zuckersäfte der Masse eine wesentliche Erhöhung der Klebrigkeit und Bindekraft zur Folge, so daß bei der Brikettierung nicht mehr, wie bisher, ein so großer Druck, der regelmäßig unerwünscht harte Briketts schafft, angewandt werden muß, vielmehr genügt schon schwacher Druck, da die Erhaltung der Brikettform durch die Klebrigkeit und Bindekraft der Rübengallerte gesichert ist. Vor allen Dingen hat aber die Herbeiführung des gallertartigen Zustandes den Vorteil, daß man nicht mehr an eine bestimmte,, von der Haltbarkeit der Rübe abhängige Fabrikationszeit gebunden ist, vielmehr kann die Fabrikation von Futtermitteln unter Verwendung des aus der Rübe direkt erzeugten Futters und Bindemittels über das ganze Jahr erstreckt werden, denn nach Herbeiführung des gallertartigen Zustandes kann man die Masse, nachdem sie gegebenenfalls noch eingedickt ist, in Bottichen oder anderen entsprechend geformten Gefäßen direkt aufbewahren, wo sie unbegrenzt haltbar ist, zumal, wenn man durch Aufgießen einer geeigneten Isolationsschicht auf die Oberfläche der aufbewahrten gällertartigen Masse durch Luftabschluß jeglicher Zersetzung vorbeugt. Aus diesen Bottichen kann die Masse nach Maßgabe der gewünschten Fabrikation der Futtermittel entnommen werden. Da diese Masse im übrigen aber nur die Stoffe enthält, welche die Rübe in ihrer natürlichen Zusammensetzung aufweist, und keine Ansammlung von den in der Rübe vorkommenden Salzen, wie es in der Melasse der Fall ist, auftritt, müssen auch die Nachteile, die bei der Melasse die eingangs erwähnten nachteiligen Einflüsse ausüben, vollständig beseitigt sein.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Futterbriketts aus Heu, Stroh und anderen Futterstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Rüben oder eine andere zuckerhaltige Pflanze in zerkleinertem Zustande nach Erwärmung mit Wasser der Einwirkung von Alkalien, z. B. von Soda, aussetzt, worauf die erhaltene gallertartige Masse nach dem Abkühlen mit Säure, z. B. Salzsäure, abgestumpft, das Produkt dem Heu, Stroh o. dgl. als Bindemittel zugesetzt und die Mischung in üblicher Weise in Brikettform übergeführt wird.
DENDAT282591D Expired DE282591C (de)

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