DE2822178C2 - Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus ausschäumbaren Kunststoffen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus ausschäumbaren KunststoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
von Formkörpern aus schäumbaren Kunststoffen, insbesondere Polyurethan, bei der die Teile einer
zweiteiligen Form, in welcher die Formkörper geschäumt werden, an zwei übereinander sowie an
parallelen Achsen schwenkbar angeordneten Aufspannplatten eines um mindestens eint Achse schwenkbaren
Formträgers befestigt sind und zur Verhinderung des Zurückschwingens oder einer sonstigen nicht gewünschten
Bewegung der Aufspannplatten und des Formträgers diesbezügliche, spezielle Halteeinrichtungen
angeordnet sind.
- Bei einer bekannten Vorrichtung (US-PS 39 81 671 und 40 07 679) dient als spezielle Halteeinrichtung ein
Zahnradsegment und eine Sperrklinke. Diese Teile sind in einer ganz speziellen Weise gestaltet und gelagert.
Die Halteeinrichtung soll u. a. eine außerordentlich hohe Lastaufnahmefähigkeit haben. Ein Nachteil derartiger
Halteeinrichtungen ist jedoch, daß diese beim Betreiben der Vorrichtung erhebliche Geräusche
verursachen und kein stufenloses Verschwenken und sonstiges Bewegen der Aufspannplatten und des
Formträgers gestatten. Die Geräusche sind insbesondere deshalb unangenehm, weil diese bei voller Nutzung
der Vorrichtung etwa alle 2 bis 3 Minuten auftreten und etwa 75 bis 8OdB(A) erreichen. Die Geräusch- bzw.
Lärmbelästigung des Bedienungspersonals der Vorrichtung ist also beträchtlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu
gestalten, daß die speziellen Halteeinrichtungen derselben nur verhältnismäßig geringe Geräusche verursachen
sowie ein stufenloses Verschwenken und sonstiges Bewegen der Aufspannplatten und des Formträgers
gestatten. Die Vorrichtung soll ferner möglichst kostengünstiger herstellbar sein als die bekannte
Vorrichtung.
Die Lösung dieser Aufgabe enthält der kennzeichnende Teil des Anspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Vorrichtung bzw. die Anordnung von Scheibenbremsen als
spezielle Halteeinrichtungen kann der Geräuschpegel der Vorrichtung erheblich reduziert werden. Es ist
ferner ein stufenloses Verschwenken und sonstiges Bewegen der Aufspannplatten und des Formträgers
ίο möglich. Die Herstellkosten der Vorrichtung sind
geringer als die der bekannten. Die Verminderung des Lärms erfolgt somit nicht nur mit wirtschaftlich
vertretbaren Mitteln sondern ist sogar noch kostensparend.
'5 Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung enthalten die Ansprüche 2 bis 4. So wirkt sich z. B. das Merkmal des Anspruchs 3, nämlich die
Beaufschlagung der Scheibenbremsen unter Zwischenschaltung eines Hebelgestänges vorzunehmen, günstig
auf die Herstellkosten der Vorrichtung aus. Es sind nur verhältnismäßig kleine Druckfedern und Arbeitszylinder
erforderlich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung:
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß F i g. 1 in iiner um 90° gedrehten Darstellung, sowie unter Fortlassung der oberen Halteplatten für die Hebelgestänge der speziellen Halteeinrichtungen für die obere Aufspannplatte;
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß F i g. 1 in iiner um 90° gedrehten Darstellung, sowie unter Fortlassung der oberen Halteplatten für die Hebelgestänge der speziellen Halteeinrichtungen für die obere Aufspannplatte;
Fig.3 eine der Lagerungen der oberen Aufspannplatte
und die spezielle Halteeinrichtung für diese Aufspannplatte in einer gegenüber F i g. 1 vergrößerten
und ausführlichen Darstellung, teilweise im Schnitt;
Fig.4 eine Draufsicht auf die Darstellung gemäß
F i g. 2, teilweise im Schnitt.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus dem Gestell 10 an welchem der Formträger
w 11 schwenkbar gelagert ist. Der Formträger 11 besteht
im wesentlichen aus dem viereckigen Rahmen 12 und den an dessen Vorderseite angeordneten und dort
schwenkbar gelagerten Aufspannplatten 17, 18 für die Teile 20,21 der Form 19. Der viereckige Rahmen 12 hat
4S zwei senkrechte Teile 15, 16, die durch zwei
waagerechte Teile 13, 14 in Form sogenannter Querjoche miteinander verbunden sind.
Die obere Aufspannplatte 18 ist schwenkbar gelagert an zwei Auslegern 24, 25, die an zwei Führungssäulen
26, 27 höhenbeweglich gelagert sind. Die Führungssäulen 26,27 sind in dem Rahmen 12 angeordnet, und zwar
eine im Bereich des linken und eine im Bereich des rechten, senkrechten Teils desselben sowie seitlich der
Aufspannplatten 17,18. Gehalten werden die Führungssäulen 26,27 an ihren unteren und oberen Enden in den
zwei waagerechten Teilen 13, 14 des Rahmens 12. Schwenkbar ist die obere Aufspannplatte 18 um 90° um
die Achse 35 in Richtung Pfeil 23 und wieder zurück. Die obere Aufspannplatte 18 kann somit aus ihrer parallelen
Lage zu der unteren Aufspannplatte 17 in eine Lage senkrecht zu dieser, bei nicht verschwenktem Formträger
11, gebracht werden. In der Höhe bewegbar ist die
obere Aufspannplatte 18 mittels zwei Hubzylinder 28, 29, von denen einer im Bereich des linken und einer im
Bereich des rechten, senkrechten Teils des Rahmens 12 sowie der dort angeordneten Führungssäulen 26, 27 und
seitlich der zwei Aufspannplatten 17,18 angeordnet ist.
Die Hubzylinder 28, 29 sind einerseits an dem unteren.
waagerechten Teil 13 des viereckigen Rahmens 12 und andererseits an einem die höhenbeweglichen Ausleger
24, 25 miteinander verbindenden Druckjoch 48 angelenkL
Die untere Aufspannplatte 17 ist schwenkbar gelagert an zwei Auslegern 46, 47, die am unteren,
waagerechten Teil 13 des Rahmens 12 angeordnet sind. Verschwenkbar ist die untere Aufspannplatte 17 aus
ihrer parallelen Lage zu der oberen Aufspannplatte 18
um 45° um die Achse 34 in Richtung Pfeil 22 und wieder zurück. Für das Verschwenken der unteren Aufspannplatte
17 und der oberen Aufspannplatte 18 sind jeder dieser zwei Aufspannplatten 17,18 zwei Arbeitszylinder
41,42 bzw. 43,44 zugeordnet
Das Verschwenken des Formträgers 11 um die Achse
36, weiche parallel zu den parallelen Achsen 34, 35 der Aufspannplatten 17, 18 angeordnet ist erfolgt mittels
der Arbeitszylinder 37, 38. Der Formträger 11 ist um etwa 60° aus seiner senkrechten Stellung in Richtung
Pfeil 45 (F i g. 1) und wieder zurück verschwenkbar.
Die in den Fig.3 und 4 dargestellte spezielle
Halteeinrichtung für die schwenkbare, obere Aufspannplatte 18 der Vorrichtung gemäß den F i g. 1 und 2
besteht zunächst aus der eigentlichen Scheibenbremse 49 und dem Bremsscheibensegment 50. Das Bremsscheibensegment
50 ist oberhalb der Aufspannplatte 18 und koaxial zur Achse 35 derselben angeordnet. Die
Scheibenbremse 49 hat zwei Reibbeläge 51, 52, die in Druckstücken 53, 54 gelagert sind. Das Druckstück 54
ist am Ausleger 25 befestigt. Das Druckstück 53 ist auf einem Zapfen 55 angeordnet, der in einer Bohrung des
Auslegers 25 geführt ist. Der Zapfen 55 ist in Verlängerung eines zwischen zwei Halteplatten 66, 67
angeordneten Hebelgestänges 56 angeordnet an dessen einer Längsseite Druckfedern 57 in Form von
Tellerfedern auf einem Stößel 64 und an dessen anderer Längsseite sowie gegenüber den Druckfedern 57 ein
Arbeitszylinder 58 angeordnet ist. Das Hebelgestänge 56 besteht aus einem doppelarmigen Teil 59 und einem
einarmigen Teil 60, welche mittels der Zapfen 61,62, 63 gelenkig miteinander und mit dem Zapfen 55 verbunden
sind. Die Druckfedern 57 mit dem Stößel 64 und der Arbeitszylinder 58 sind im übrigen so am Druckjoch 48
angeordnet, ferner der Arbeitszylinder 58 mittels Drucköl beaufschlagbar, daß die Druckfedern 57 das
Hebelgestänge 56 bei nicht von Drucköl beaufschlagten Arbeitszylinder 58 in gestreckter Stellung halten. Wird
der Arbeitszylinder 58 von Drucköl beaufschlagt, dann wird das Hebelgestänge 56 ein- und die Druckfedern 57
zusammengedrückt. Das Hebelgestänge 56 drückt in gestreckter Stellung das Druckstück 53 mit dem
Reibbelag 51 gegen das Bremsscheibensegment 50 und dieses wiederum gegen den Reibbelag 52 des Druckstückes
54. Das Bremsscheibensegment 50 wird also zwischen den zwei Druckstücken 53, 54 mit den
Reibbelägen 51, 52 eingeklemmt, bei gleicnzeitiger leichter Lageveränderung desselben, wobei die Lageveränderung
jedoch nur im Bereich der Scheibenbremse 49 erfolgt. Bei eingedrückter Stellung des Hebelgestänges
56 sind die Druckstücke 53,54 mit den Reibbelägen 51, 52 in Abstand von dem Bremsscheibensegment 50.
Der Abstand der Druckscheibe 54 bzw. des Reibbelages 52 derselben zu dem Bremsscheibensegment 50 ist
gering, er beträgt vorzugsweise nur etwa 0,2 mm. Die Druckstücke 53, 54 haben im übrigen an sich bekannte
Elemente zum Nachstellen der Reibbeläge 51, 52, bei Verschleiß derselben. Diese Elemente sind jedoch in den
Zeichnungen nicht dargestellt. Am Hebelgestänge 56 ist ein elektrischer Endschalter 65 angeordnet der in
Verbindung mit weiteren elektrischen Elementen anzeigt daß die Scheibenbremse 49 gelürtet ist bzw. daß
die Druckstücke 53, 54 mit den Reibbelägen 51, 52 in geringem Abstand von dem Bremsscheibensegment 50
sind. Die Anzeige ist Voraussetzung für die Einleitung des Schwenkvorganges der Aufspannplatte 18.
Die spezielle Halteeinrichtung für die obere Aufspannplatte 18 hat ferner alle weiteren Einrichtungen
und Teile die im Hinblick auf eine einwandfreie Arbeitsweise derselben erforderlich sind. Diese Teile
sind jedoch in den Zeichnungen nicht dargestellt.
Die spezielle Halteeinrichtung für die untere Aufspannplatte 17 ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
Sie entsprich' jedoch der zuvor beschriebenen für die obere Aufspanrplatte 18 und ist angeordnet an dem
unteren Ausleger 46 bzw. 47 sowie dem unteren waagerechten Teil 13 des Rahmens 12. Das Bremsscheibensegment
derselben ist koaxial zur Achse 34 der Aufspannplatte 17 angeordnet.
Die spezielle Halteeinrichtung für den Formträger 11
ist ebenfalls in den Zeichnungen nicht dargestellt. Angeordnet ist dieselbe jedoch im Bereich der Achse 36
des Formträgers 11. Die Ausbildung und Anordnung dieser Halteeinrichtung entspricht ebenfalls weitestgehend
der für die obere Aufspannplatte 18.
Die spezielle Halteeinrichtung zur Verhinderung eines nicht gewünschten Herabsinkens der oberen
Aufspannplatte 18, z. B. wenn diese wegen des Reinigens der Teile 20, 21 der Form 19 in ihre oberste
Stellung gefahren worden ist, ist ebenfalls in den Zeichnungen nicht dargestellt. Diese Halteeinrichtung
entspricht in bezug auf Ausbildung und Anordnung weitestgehend der erläuterten für die obere Aufspannplatte
18, wobei jedoch an Stelle eines Bremsscheibensegmentes 50 Bremsstangen vorgesehen sind, die am
Druckjoch 48 und parallel zu den Führungssäulen 26,27 in zweckentsprechender Form angeordnet sind.
Vorteilhaft ist selbstverständlich, wenn alle vorgenannten, speziellen Halteeinrichtungen in die Vorrichtung
eingebaut werden. Möglich ist jedoch auch, nur die Aufspannplatten und/oder den Formträger mit diesen
auszustatten. Möglich ist ferner, die erfindungsgemäßen Halteeinrichtungen auch an anderen Vorrichtungen zur
Herstellung von Formkörpern aus schäumbaren Kunststoffen anzuordnen, z. B. solchen, bei denen lediglich der
Formträger verschwenkt wird.
Alle weiteren zum Betreiben der Vorrichtung
Alle weiteren zum Betreiben der Vorrichtung
5-ί erforderlichen Einrichtungen und Teile sind in den
Figuren nicht dargestellt, weil diese an sich bekannt oder aber denkbar sind.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung an sich ir.t ebenfalls
bekannt. Die Arbeitsweise der speziellen Halteeinrich-
bo tungen ergibt sich aus der vorgenannten Beschreibung
derselben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus schäumbaren Kunststoffen, insbesondere Polyurethan,
bei der die Teile einer zweiteiligen Form, in welcher die Formkörper geschäumt werden, an zwei
übereinander sowie an parallelen Achsen schwenkbar angeordneten Aufspannplatten eines um mindestens
eine Achse schwenkbaren Formträgers befestigt sind und zur Verhinderung des Zurückschwingens
oder einer sonstigen nicht gewünschten Bewegung der Aufspannplatten und des Formträgers
diesbezügliche, spezielle Halteeinrichtungen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß als spezielle Halteeinrichtungen Scheibenbremsen (49) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenbremsen (49) in der
Haltestellung durch Druckfedern (57) und in der Nichthaltestellung durch Arbeitszylinder (58) beaufschlagt
werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagung der Scheibenbremsen
(49) unter Zwischenschaltung eines Hebelgestänges (56) erfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckfedern (57) Tellerfedern
dienen.
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