DE2816503A1 - Verfahren zur herstellung von 2-mercaptobenzthiazol - Google Patents

Verfahren zur herstellung von 2-mercaptobenzthiazol

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DE2816503A1 DE19782816503 DE2816503A DE2816503A1 DE 2816503 A1 DE2816503 A1 DE 2816503A1 DE 19782816503 DE19782816503 DE 19782816503 DE 2816503 A DE2816503 A DE 2816503A DE 2816503 A1 DE2816503 A1 DE 2816503A1
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D277/00Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
    • C07D277/60Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
    • C07D277/62Benzothiazoles
    • C07D277/68Benzothiazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached in position 2
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzthiazol
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzthiazol, nämlich aus Nitrobenzol, Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff.
  • 2-Mercaptobenzthiazol wurde erstmals von A.W. Hofmann im Jahre 1887 beschrieben. Heute wird diese Verbindung sowie ihre A5kömmlirge, die sogenannten "Mercapto's", in großen Mengen hergestellt und zählen zu den wichtigsten Vulkanisationsbeschleunigern.
  • Es sind zahlreiche Synthesen und Bildungsweisen bekannt. Die wichtigsten Herstellverfahren gehen von o-Nitrochlorbenzol, Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff oder von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff aus (Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage (1960), Verlag Urban & Schwarzenberg, München Berlin, 12. Band, Seite 304).
  • Nach dem älteren diskontinuierlichen Verfahren wird o-Nitrochlorbenzol mit überschüssigem Natriumhydrogensulfid zunächst bei ca. 1000C zu 2-Amino-thiophenol umgesetzt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, mit überschüssigem Schwefelkohlenstoff versetzt und erneut auf ca. 80 - 900C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird es mit SchwefelsEure angesäuert und so das gewünschte 2-Mercaptobenzthiazol ausgefällt.
  • Das Rohprodukt wird über das Calciumsalz gereinigt. Die Ausbeute beträgt bei diesem Verfahren ca. 85% d.Th.
  • Nach dem neueren kontinuierlichen Verfahren der technischen Herstellung von 2-Mercaptobenzthiazol wird Anilin mit einer Lösung von Schwefel in Schwefelkohlenstoff bei erhöhter Temperatur (250-285°C) und unter einem Druck von ca. 150 bar umgesetzt. Die Pvingschlußreakt4on ist bei diesem Prozeß der geschwindigkeitsbestimmende Schritt. Sie bedarf drastischer Bedingungen und zusätzlicher Katalyse (z.B. Phosphor oder Quecksilber und Jodverbindungen). Als Folge dieser Reaktionsbedingungen ist das anfallende Roh-Mercaptobenzthiazol mit teerartigen Bei produkten verunreinigt und muß durch Lösen und Fällung mit Schwefelsäure gereinigt werden. Die Ausbeute an Rein-ercaptobenzthiazol beträgt lediglich ca. 80%.
  • Es ist auch bereits bekannt, bei der Herstellung von 2-Mercaptobenzthiazol eine Nitro- oder Nitrosoverbindung, beispielsweise Nitrobenzol mitzuverwenden. Bei dem Verfahren der US-PS 20 01 587 werden Anilin, Schwefelkohlenstoff und Nitrobenzol 6 Stunden lang in einem Autoklaven bei 220 0C erhitzt. Dabei reagiert der Schwefelkohlenstoff mit dem Anilin zu einem Additionsprodukt und das Nitrobenzol wird anstelle des elementaren Schwefels für die Ringschlußreaktion benötigt, wobei es gleichzeitig zu einer Stickstoffverbindung mit einer niedrigeren Wertigkeitsstufe reduziert wird.
  • Das Reaktionsgemisch wird anschließend in Natriumhydroxid gelöst, filtriert und anschließend mit Salz- oder Schwefelsäure versetzt, wobei das 2-Mercaptobenzthiazol ausfällt.
  • Nach dem Verfahren der SU-PS 179 306 (C.A. 65, 2268 f (1966) werden Anilin, Schwefel, Nitrobenzol und Schwefelkohlenstoff bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in der Schmelze miteinander umgesetzt. Bei dieser Synthese werden auf 5 Hole Anilin 2 Mole Nitrobenzol eingesetzt, das Nitrobenzol dient hier im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Verfahren nicht als einzige aromatische Ausgangsverbindung und Ringschlußpartner, sondern als Oxydationsmittel. Selektivität und Ausbeute sind bei diesem Verfahren gering, die Reaktionszeiten sehr lang.
  • Es wurde nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzthiazol gefunden, welches sich durch mildere Reaktionsbedingungen, kürzere Reaktionszeiten sowie durch höhere Selektivitäten und Ausbeuten auszeichnet.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzthiazol, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man gegebenenfalls unter Druck zunächst Nitrobenzol und Schwefelwasserstoff im Molverhältnis von 1:3 bis 1:6 bei Temperaturen von 100 bis 170°C und anschließend das hierbei erhaltene Reaktionsgemisch gegebenenfalls nach Abtrennen von Reaktionswasser mit 1 bis 3 Moläquivalenten Schwefelkohlenstoff - bezogen auf eingesetztes Nitrobenzol - bei Temperaturen von 200 bis 3000C umsetzt.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man von Nitrobenzol, Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff aus und setzt dieses Gemisch bei allmählich oder stufenweise ansteigenden Temperaturen um, mit der Maßgabe, daß die Temperatur bis zur weitgehenden umsetzung des Nitrobenzols unter 170°C gehalten und anschließend auf wenigstens 200 OC erhöht wird. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform setzt man zunächst Nitrobenzol und Schwefelwasserstoff miteinander um, trennt dann das Reaktionswasser ab und setzt anschließend das Reaktionsgemisch mit Schwefelkohlenstoff um.
  • Es ist als überraschend zu bezeichnen, daß Nitrobenzol mit Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff praktisch quantitativ in 2-Mercaptobenzthiazol überführt werden kann.
  • Die Umsetzung kann zwar in einer Summenformel wie folgt dargestellt werden: Tatsächlich ist die Reaktion jedoch wesentlich komplizierter und setzt sich aus einer Vielzahl von Einzelreaktionen, die teils nebeneinander, teils nacheinander ablaufen, zusamumen. Jedenfalls kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, daß das Nitrobenzol durch den Schwefelwasserstoff zunächst quantitativ zu Anilin reduziert wird, welches sodann in bekannter Weise mit Schwefelkohlenstoff zu 2-Mercaptobenzthiazol reagiert. Ohne Zusatz eines Katalysators reduziert Schwefelwasserstoff nämlich Nitrobenzol erst bei Temperaturen oberhalb 150 OC merklich; hierbei wird zwar als Hauptreaktionsprodukt in einer Ausbeute von ca. 75% Anilin gebildet, jedoch entstehen daneben mindestens zehn weitere Reduktionsprodukte mit aromatischen Stickstoffgruppierungen. Setzt man dieses Reaktionsgemisch anschließend mit Schwefelkohlenstoff um, so erhält man dennoch bezogen auf eingesetztes Nitrobenzol eine fast quantitative Ausbeute an 2-MercaptDbenzthiazol, d.h. eine viel höhere Ausbeute als dem Gehalt des Reaktionsgemisches an Anilin entspricht. Daraus folgert, daß überraschenderweise auch die ührigen Reduktionsprodukte in 2-Mercaptobenzthiazol überführt werden. Führt man die Reduktion des Nitrobenzols mit Schwefelwasserstoff oberhalb 170°C, beispielsweise bei 200°C durch, so entstehen in der Hauptsache zähe, polymere Verbindungen, die sich anschließend überwiegend nicht mehr mit Schwefelkohlenstoff in 2-Hercaptobenzthiazol überführen lassen.
  • Wie bereits oben gesagt, beträgt das stöchiometrische Verhältnis der Reaktanten Nitrobenzol, Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff 1 : 2 : 1. Uberschuß an Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff üblen einen günstigen Einfluß auf die Selektivität der Umsetzung zum 2-Mercaptobenzthiazol sowie auf die Reinheit desselben aus. Es werden daher je Mol Nitrobenzol 3 bis 6 Mole Schwefelwasserstoff und 1 bis 3 Mole Schwefelkohlenstoff eingesetzt. Insbesondere bevorzugt wird ein Molverhältnis Nitrobenzol : Schwefelwasserstoff : Schwefelkohlenstoff wie 1 : 3,2 bis 4 : 1,2 bis 2,2. Größere tiberschüsse an Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff üben keinen nachteiligen Einfluß auf die Reaktion aus, sind jedoch aus ökonomischen Gründen auch nicht empfehlenswert.
  • Der Reaktionsdruck ist nicht kritisch und wird durch die Partialdrücke der Reaktionsteilnehmer bei den gewählten Umsetzungstemperaturen bestimmt. Wie bei allen massenübergangsbestimmten Reaktionen ist auch im vorliegenden Fall die Reaktionszeit druckabhängig und es können z.B. durch Steigerung des Schwefelwasserstoffdruckes kürzere Reaktionszeiten erzielt werden. Im allgemeinen ergeben sich jedoch bei zu hohen Reaktionsdrücken apparative Schwierigkeiten und es sind höhere Investitionen notwendig, so daß ein Teil der erzielten Vorteile wieder verloren geht. Es kann in einem breiten Druckbereich von 1 bar bis 150 bar gearbeitet werden, beispielsweise im Bereich von 5 - 100 bar, insbesnndere von 8 - 15 bar.
  • Vorzugsweise werden die Umsetzungen unter dem Eigenpartialdruck der Reaktanten durchgeführt.
  • Im Gegensatz zum Reaktionsdruck ist die Reaktionstemperatur beim erfindungsgemäßen Verfahren signifikant. Während bei etwa 100°C praktisch noch keine Reaktion abläuft, setzt oberhalb 100 OC die Reduktion des Nitrobenzols zunächst langsam ein und läuft ab 150 OC genügend rasch ab, wobei verschiedene Stickstoffverbindungen mit niedrigerer Oxydationszahl des Stickstoffatoms gebildet werden. Im Falle der Anwesenheit von Schwefelkohlenstoff tritt gleichzeitig auch bereits eine geringfügige Cyclisierung dieser Reduktionsprodukte mit dem Schwefelkohlenstoff ein. Erfindungswesentlich ist, daß die Reaktionstemperatur nicht über 170 OC ansteigt, bevor das Nitrobenzol noch nicht weitgehend reduziert ist. Anderenfalls entstehen teerige Nebenprodukte, die selbstverständlich zu Lasten der Ausbeute und der Reinheit des 2-Mercaptobenzthiazols gehen. Oberhalb 170 °C, insbesondere ab 200 OC, erfolgt dann in relativ rascher Reaktion die Cyclisierung der Reduktionsprodukte zum 2-Mercaptobenzthiazol. Vorzugsweise werden zunächst, d.h. während der Umsetzung des Nitrobenzols mit dem Schwefelwasserstoff, Temperaturen von 150 bis 170°C und anschließend, d.h. während der Umsetzung des hierbei erhaltenen Reaktionsgemisches mit Schwefelkohlenstoff1 Temperaturen von 200 bis 250 0C angewendet. Bei der Cyclisierung sind auch höhere Temperaturen bis 3500C anwendbar, jedoch weder ökonomisch sinnvoll noch empfehlenswert, da sich bei diesen hohen Reaktionstemperaturen durch Weiterreaktion des 2-Mercaptobenzthiazols Ausbeuteverluste einstellen.
  • Hinsichtlich der Reaktionszeit ist keine allgemeine Aussage möglich, da diese von einer Reihe von Faktoren abhängig ist, wie z.B. dem stöchiometrischen Verhältnis der Reaktionskomponenten, dem Reaktionsdruck, der Reaktionstemperatur und insbesondere von der Rührgeschwindigkeit. Das Ende der Reaktion kann sehr leicht an der Einstellung eines konstanten Reaktionsdruckes festgestellt werden. Während nämlich in der ersten Reaktionsstufe zunächst der Druck durch den Verbrauch von Schwefelwasserstoff abfällt, steigt er in der zweiten Reaktionsstufe schließlich ab 2000C durch das Einsetzen der Cyclisierungsreaktion und der damit verbundenen Neubildung von Schwefelwasserstoff wieder an. Nach völliger Umsetzung des Nitrobenzols zum 2-Mercaptobenzthiazol bzw. nach abgeschlossener Umsetzung der Reaktionsprodukte aus Nitrobenzol und Schwefelwasserstoff mit Schwefelkohlenstoff bleibt der Druck konstant und ist nur noch eine Funktion der Temperatur.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich vorzüglich für die technische Herstellung des 2-Mercaptobenzthiazols. Es kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
  • Gegenüber den bekannten technischen Verfahren besitzt das erfindungsgemäße Verfahren mehrere beträchtliche Vorteile.
  • Es zeichnet sich dadurch aus, daß keine Katalysatoren benötigt und dennoch kürzere Reaktionszeiten erreicht werden. Es werden darüberhinaus quantitative Umsätze und wesentlich höhere Ausbeuten erzielt als bei den bekannten Verfahren. In ökonomischer und verfahrenstechnischer Hinsicht ist besonders vorteilhaft, daß keinerlei zusätzliche Hilfschemikalien sowie unerwünschte und unverwertbare Abfall- oder Beiprodukte anfallen und daß das erfindungsgemäße Verfahren bei vergleichsweise niedrigen Drücken durchgeführt werden kann. Der beim erfindungsgemäßen Verfahren als Beiprodukt anfallende Schwefel kann bei der Schwefelkohlenstoffproduktion verwertet werden, andererseits fällt der benötigte Schwefelwasserstoff wieder als Beiprodukt der Schwefelkohlenstoffproduktion an. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß das 2-Mercaptohenzthiazol beim erfindungsgemäßen Verfahren in hoher Reinheit erhalten wird, so daß die Reinigung desselben entfillt. Es entfallen somit auch die beim bekannten Verfahren benötigten Hilfschemikalien und die daraus resultierenden Abfallströme.
  • Beispiele 1 bis 8 In einem Reaktionsgefäß (1-2 Liter Glasautoklav mit Bodenablaßventil und Manometer ausgerüstet oder 100 ml V4A Edelstahlautoklav mit Gaseinleitungsrohr, Strömungsbrecher, Manometer und Magnetrührer sowie Gasablaßventil) wurde nachdem die darin enthaltene Luft durch Schwefelwasserstoff verdrängt worden war, die entsprechende Menge an Schwefelkohlenstoff und Nitrobenzol eingebracht und das Reaktionsgefäß sorgfältig verschlossen. Anschließend wurde die gewünschte Menge an Schwefelwasserstoff in das Reaktionsgefäß gepreßt und nun die Lösung auf 160 - 170 OC erhitzt. Als kein weiterer Schwefelwasserstoffverbrauch (Druckabfall) mehr festgestellt werden konnte, wurde das Reaktionsgemisch unter kräftigem Rühren auf 240 - 250°C erhitzt. Nachdem die Reaktion beendet war (konstanter H2S-Druck) wurde das Reaktionsgefäß entspannt und das Abgas gaschromatographisch untersucht. Der Reaktor wurde nun entleert, indem entweder das Reaktionsgemisch bei 150 -180 OC über das Bodenablaßventil als Schmelze entnommen oder das Reaktionsgemisch nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur in Methanol suspendiert und der gebildete Schwefel durch Filtration vom 2-Mercaptobenzthiazol getrennt wurde. Nach dem Entfernen des Methanols wurde die Reinheit des gebildeten Y'BT titrimetrisch und chromatographisch (HPLC) bestimmt. Eine weitere Reinigung des 2-Mercaptobenzthiazols (z,B. durch Umfällen über sein Alkalisalz) war nicht notwendig. Polymere Produkte, wie sie bei Einsatz von Anilin oder o-Chlornitrobenzol entstehen, traten nicht auf.
  • In der nachstehenden Tabelle I sind die Verfahrensbedingungen sowie die erzielten Ausbeuten zusammengestellt. Die Ausbeuten beziehen sich auf reines 2-Mercaptobenzthiazol. Sie wurden durch acidimetrische und argentometrische Titration ermittelt.
  • Die Beispiele 6 bis 8 zeigen den signifikanten Einfluß der Reaktionstemperatur beim erfindungsgemäßen Verfahren.
  • T a b e l l e 1 Beispiel Nitrobenzol Schwefelkohlenstoff Schwefelwasserstoff Reaktionstemperatur Druck (bar) Umsatz MBT Schwefel Nr. g Mol- g Molverh. g Molverh. max. Aufheiz. Gesamt- bis bei verh. °C zeit zeit 170 Endh h °C temp.
  • 1 6,15 1 6,0 2 6,8 3,9 243 1 3 15 65 100 97,5 100 2 6,15 1 3,6 1,2 5,8 3,4 250 1 4 12 41 98 92,5 96,5 3 14,7 1 13,3 1,8 12,7 3,1 245 0,5 3,5 10 83 100 98,2 100 4 12,32 1 13,3 2,2 12,2 3,5 240 1,5 2,5 18 95 100 98,7 100 5 123,1 1 133,0 2,2 126,0 3,6 245 2,5 4,5 25 78 100 96,8 100 6 12,31 1 13,3 2,2 13,4 3,8 200 1,5 2,5 11 52 97 41,5 95,5 7 12,31 1 13,3 2,2 13,6 3,9 220 1,5 2,5 13 64 100 82,5 99,0 8 12,31 1 13,3 2,2 13,4 3,8 240 1,5 2,5 12 76 100 99,2 100 MBT=Z-Mercaptobenzthiazol Beispiel 9 12,31 g (100 mMol) Nitrobenzol wurden in der bei den Beispielen 1 bis 8 beschriebenen Vorrichtung mit 12,6 g (369 mMol) Schwefelwasserstoff im Verlaufe von 3 Stunden bei 165°C und 16 bar miteinander umgesetzt. Der Umsatz betrug 100 %. Das Gemisch enthielt u.a. 77 % d. Th. Anilin und 86,5 % d. Th.
  • Schwefel. Es wurde anschließend mit 13,3 g (174 mMol) Schwefelkohlenstoff versetzt und 30 Minuten lang bei 245 OC und 20 bar erhitzt. Der Umsatz betrug 100 %. Die Ausbeute betrug 96,2 % d. Th. 2-Mercaptobenzthiazol, 99,5 % d. Th. Schwefel, 1,0 % d.Th.
  • Benzthiazol und 1,2 % d. Th. 2-Anilino-benzthiazol.
  • Beispiel 10 14,7 g (119 mMol) Nitrobenzol wurden in der bei den Beispielen 1 bis 8 beschriebenen Vorrichtung mit 12,6 g (369 mMol) Schwefelwasserstoff bei 165 OC und 15 bar eine Stunde lang miteinander umgesetzt. Das Gemisch enthielt u.a. 74 % d. Th. Anilin und 92 % d. Th. Schwefel. Es wurde anschließend mit 13,3 ml (16,7 g) (220 mMol) Schwefelkohlenstoff 30 Minuten lang bei 250 OC und 19 bar erhitzt. Der Umsatz betrug 100 %. Die Ausbeute betrug 98 % d. Th. 2-Mercaptobenzthiazol, 100 % d. Th. Schwefe, 0,5 % d. Th Benzthiazol und 0,5 % d. Th. Anilino-benzthiazol.
  • Beispiel 11 12,31 g (100 mMol) Nitrobenzol wurden in der bei Beispielen 1 bis 8 beschriebenen Vorrichtung mit 11,4 g (334 mMol) Schwefelwasserstoff und bei 168 bis 170 OC eine Stunde lang miteinander umgesetzt. Dabei stellte sich ein Maximaldruck von 17 bar ein.
  • Anschließend wurde der Reaktor heiß entspannt und das Reaktionswasser (3,6 g - 200 mMol durch Fraktionierung entfernt. Nun wurde das Gasablaßventil wieder geschlossen und 8,37 g (6,65 ml 110 mMol) Schwefelkohlenstoff in das Reaktionsgefäß eindosiert und anschließend unter guter Rührung auf 250 OC 45 Minuten lang erhitzt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgte in der bei den Beispielen 1 bis 8 beschriebenen Weise. Der Umsatz betrug 100 % d. Th., die Ausbeute an Schwefel 99,8 % d.Th. und an 2-Mercaptobenzthiazol 97,9 % d.Th. Außerdem waren noch 0,2 % d.Th. Benzthiazol und 1,6 % d.Th. Anilinobenzthiazol entstanden.

Claims (6)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzthlazol, dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls unter Druck zunächst Nitrobenzol und Schwefelwasserstoff im Molverhältnis von 1 : 3 bis 1 : 6 bei Temperaturen von 100 bis 1700C und anschließend das hierbei erhaltene Reaktionsgemisch gegebenenfalls nach Abtrennen von Reaktionswasser mit 1 bis 3 Moläquivalenten Schwefelkohlenstoff - bezogen auf eingesetztes Nitrobenzol - bei Temperaturen von 200 bis 300°C umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nolverhältnis Nitrobenzol : Schwefelwasserstoff Schwefelkohlenstoff 1 s 3,2 bis 4 : 1,2 bis 2,2 beträgt.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprechen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungen unter dem Eigenpartialdruck der Reaktanten durchgeführt werden.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst Temperaturen von 150 bis l700C und anschließend Temperaturen von 20C bis 25000 anwendet.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprechen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man von Nitrobenzol, Schazefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff ausgeht und dieses Gemisch bei allmählich oder stufenweise ansteigenden Tenceraturen umsetzt, mit der Maßgabe, daß die Temperaturen bis zur weitgehenden Umsetzung des Nitrobenzols unter 170°C gehalten und anschließend auf wenigstens 200°C erhöht wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis t, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst Nitrobenzol und Schwefelwasserstoff miteinander umsetzt, dann Reaktionswasser abtrennt und anschießend das Reaktionsgemisch mit SchwefelkohlenstoE ur.setzt.
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