DE2814500C3 - Verfahren zur Herstellung von Δ5(10)-7-ungesättigten Steroiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Δ5(10)-7-ungesättigten SteroidenInfo
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- C07J1/0051—Estrane derivatives
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- C07J21/005—Ketals
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Δ 5(10) '-ungesättigten Steroiden
durch elektrolytische Reduktion von Steroiden mit einem aromatischen 5-Ring.
Es ist bekannt, daß Steroide mit einem aromatischen Α-Ring durch Elektrolyse in flüssigen Aminen
mit Lithiumchlorid als Leitsalz (DE-PS 1266300, US-PS 3444057), bzw. in flüssigem Ammoniak
(DE-OS 2337155) in Gegenwart von AlkalimetaHsalzen mit Anionen schwacher Säuren in einer ungeteilten
Zelle zu den entsprechenden 2.5(10)-Steroid-dienen reduziert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung von Δ 5<
10) '-Steroid-dienen
zu finden.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man im B-Ring aromatische Steroide in einem
Amin mit bis zu 3 C-Atomen oder in flüssigem Ammoniak in einer geteilten oder ungeteilten Zelle
in Gegenwart von AlkalimetaHsalzen starker oder schwacher Säuren als Leitsalze bei einer Stromdichte
von 0,01-1 A/cm2 elektrolysiert.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Asm) 7-Steroide
haben überraschenderweise alle ein 9 α-ständiges Η-Atom. Die erfindungsgemäße Elektrolyse verläuft
somit stereoselektiv. Eine derart glatte Reduktion war wegen der starken sterischen Hinderung des B-Ringes
und der möglichen Bildung von Stereoisomeren nicht zu erwarten.
Die erfindungsgemäße Elektrolyse wird in Aminen von niedrigem Molekulargewicht mit bis zu 3 C-Atomen
wie Methyl-, Äthyl- oder Propylaminen bzw. Äthylendiamin oder in flüssigem Ammoniak durchgeführt.
Sie verläuft auch in anderen Lösungsmitteln, in denen sol yatisierte Elektronen auftreten können, so
z. B. in Hexamethylphosphorsäuretriamid, jedoch sind diese Lösungsmittel von geringcrem technischen
Interesse. Zur Erhöhung der Löslichkeit können zusätzlich Lösungsvermittler, soweit sie unter den Reaktionsbedingungen
inert sind, zugesetzt werden. Genannt seien beispielsweise Äther wie Diäthyläther,
Tetrahydrofuran und Dioxan, Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan, Dekalin, Alkohole wie z. B. Methanol,
ίο Äthanol, t-Butanol oder Glykol oder Amine wie Triäthylamin,
Morpholin, Piperidin.
Bei Verwendung von niederen Aminen wird die Elektrolyse vorzugsweise in einer ungeteilten Zelle
unter Verwendung von AlkalimetaHsalzen, wie z. B.
Lithium-, Natrium- oder Kaliumsalzen, durchgeführt. Die zum Ladungsausgleich notwendigen Anionen
leiten sich von starken Säuren ab und sind beispielsweise Halogenide wie Chlorid oder Bromid oder
komplexe Anionen wie Perchlorat, Tetrafluorborat oder Hexafluorophosphat.
Diese Leitsalze werden auch bei der Elektrolyse in flüssigem Ammoniak in einer ungeteilten Zelle verwendet.
Die geteilte Zelle ist herkömmlicher Bauart, wobei die Elektrodenräume durch ein poröses Material
wie Glas, Keramik oder Kunststoff oder eine Ionenaustauschermembran getrennt sind.
Wird die Elektrolyse in flüssigem Ammoniak in einer ungeteilten Zelle durchgeführt, werden als Leitsalz
Alkalimetallsalze einer in Ammoniak schwachen
5n Säure, wie z. B. Anilin, Hydrazin, Alkohol oder Wasser
verwendet.
Das Konzentrationsverhältnis von Elektrolytsalz zu Ausgangssteroid hat keinen Einfluß auf die Reduktion
und kann in weiten Grenzen variiert werden. Auch können Mischungen verschiedener Salze vorliegen.
Die Reduktion wird auch nicht gestört, wenn ein Teil der Reaktanten als Bodenkörper vorliegt (gesättigte
Lösung).
Die Elektrolyse kann an sich mit jeder Stromart
ίο wie Wechselstrom, gerichtetem ungeglättetem Wechselstrom,
Gleichstrom oder moduliertem Gleichstrom durchgeführt werden. Die Elektrolysebedingungen
wie Spannung, Stromstärke, Stromdichte, Elektronenoberfläche und -beschaffenheit sowie Druck und
Temperatur sind weitgehend variabel.
Es wird bei einer Stromdichte von 0,01 bis 1, vorzugsweise 0,01-0,5 A/cm2, und einer Temperatur von
— 50° bis zur Siedetemperatur des Reaktionsgemisches, vorzugsweise Raumtemperatur, gearbeitet. Es
kann aber auch bei erhöhtem Druck gearbeitet werden. Das Elektrodenmaterial ist ebenfalls unkritisch.
Es muß nur den Strom leiten und unter den Elektrolysebedingungen beständig sein, wie z. B. Platin, Aluminium,
VA-Stahl und Graphit. Der Elektrolysevorgang kann kontinuierlich und diskontinuierlich
geführt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Ausgangssteroide sind Δ "'^ -ungesättigte Derivate des Ostrans,
18-Methylöstrans, 19-Nor-pregnans und I9Nor-cholestans
sowie der entsprechenden D-Homoderivate. Sie können neben den Doppelbindungen im
aromatischen B-Ring noch eine oder mehrere C=C-Doppelbindungen, wie z. B. einen aromatischen A-
oder D-Homoring oder eine 41-, Δ3-, Δη-, Au-
und/oder andere reduzierbare Gruppierungen, wie z. B. Carbonylgruppenin 1-, 3-, 11-, 16-, 17-StelIung,
Nitro- oder Iminogruppen enthalten, die während der Elektrolyse mitreduziert werden.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen sind Zwischenprodukte zur Herstellung hochwirksamer
Pharmazeutika, So kann aus 3-Methoxy-1.5(10).7-östratrien-17/}-ol
durch Reoxidation des Α-Ringes, Ätherspaltung und Oxydation der 17-Hydroxigruppe
Equilin hergestellt werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern.
1,0 g 3 a-Hydroxi-17-äthylendioxi-5 (10). 6.8-östratrien
in 10 ml Tetrahydrofuran werden in 200 ml Methylamin mit 3 g Lithiumchlorid 5 Stunden zwischen
zwei Platinelektroden in einer ungeteilten Zelle bei einer Stromdichte von 0,3 A/cm2 elektrolysiert.
Nach Verdampfen des Lösungsmittels wird der Rückstand mit Wasser versetzt und filtriert. Man erhält
0,95 g 3a-Hydroxy-17-äthylendioxi-5(10).7-östradien,
welches nach Kristallisation aus Isopropyläther-Benzin bei 115° C schmilzt.
1,0 g 3-Methoxy-2.5(10) .6.8-östra-tetraen-
17/S-ol werden in 50 ml Diäthy]äther und 30 ml Triäthylamin
gelöst und in 200 ml Äthylamin mit 3 g Lithiumperchlorat 6 Stunden zwischen einer Äluminiumkathode
und einer Graphitanode bei 0,1 A/cm2 elektrolysiert. Nach Eindampfen des Gemisches zur
Trockne wird mit Wasser versetzt, filtriert und der Rückstand aus Methanol umkristallisiert. Man erhält
0,75 g 3-Methoxy-2.5(10).7-östratrien-17)3-ol vom Schmelzpunkt 178-180° C. aD = + 190° (Chloroform).
1,0 g 3-Methoxy-1.3.5(10).6.8-östrapentaen- nß-ol werden in 200 ml Äthylendiasnin mit 3 g Lithiumperchlorat
6 Stunden zwischen einer VA-Stahlkatode und einer Platinanode bei 0,01 A/cnr
elektrolysiert. Das Gemisch wird im Vakuum eingeengt, mit Wasser versetzt und filtriert. Man erhält
0,85 g 3-Methoxy-2.5(10).7-ösiratrien-17ß-ol vom Schmelzpunkt 175-177° C (Methanol).
1,0 g 3a-Hydroxy-17-äthylendioxi-5(10).6.8-östratrien
in 20 ml Dioxan und 5 ml n-Butanol werden in 200 ml Ammoniak in einer durch eine Ionenaustauschermembran
geteilten Zelle in Gegenwart von 3 g Lithiumperchlorat 4 Stunden zwischen zwei Platinelektroden
bei 0,05 A/cm2 elektrolysiert. Nach Verdampfen des Lösungsmittels wird der Rückstand
mit Wasser versetzt und filtriert. Man erhält 0,8 g 3a-Hydroxy-17-äthylendioxi-5(10).7-östradien, das
nach Kristallisation aus Isopropyläther-Benzin einen Schmelzpunkt von 115-117° Chat.
1,0 g 3-Methoxy-1.3.5(10).6.7-östrapentaen-17/3-01 in 20 ml MorphGÜn werden in 200 ml flüssigem
Ammoniak in Gegenwart von 2 g Lithiumtertiärbutylat und 1 g Natriumchlorid zwischen einer
Aluminiumkathode und einer Graphitanode bei 0,2 A/cm2 6 Stunden elektrolysiert. Nach Verdampfen
des Lösungsmittels wird mit Wasser versetzt und filtriert. Man erhält 0,90 g 3-Methoxy-2.5(10).7-östratrien-17j3-ol
vom Schmelzpunkt 177-179° C (Methanol).
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von A5m) ^ungesättigten
Steroiden, dadurch gekennzeichnet, daß man entsprechende 45(10'6 ^-Steroide in
einem Amin mit bis zu 3 C-Atomen oder in flüssigem Ammoniak in einer geteilten oder ungeteilten
Zelle in Gegenwart von Alkalimetallsalzen starker oder schwacher Säuren als Leitsalz bei einer
Stromdichte von 0,01-1 A/cm2 elektrolysiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse in flüssigem
Ammoniak in einer ungeteilten Zelle in Gegenwart eines AJkalimetallsalzes einer schwachen
Säure als Leitsalz durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse in einem
niederen Amin in einer ungeteilten Zelle in Gegenwart von AlkalimetaHsalzen starker Säuren als
Leitsalz durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse in flüssigem
Ammoniak in einer geteilten Zelle in Gegenwart von AlkalimetaHsalzen starker Säuren als
Leitsalz durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2814500A DE2814500C3 (de) | 1978-03-31 | 1978-03-31 | Verfahren zur Herstellung von Δ5(10)-7-ungesättigten Steroiden |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
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DE2814500A1 DE2814500A1 (de) | 1979-10-04 |
DE2814500B2 DE2814500B2 (de) | 1980-07-03 |
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ID=6036132
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---|---|
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2029415C3 (de) * | 1970-06-11 | 1979-11-08 | Schering Ag, 1000 Berlin Und 4619 Bergkamen | Verfahren zur Herstellung von 19 -steroiden |
DE2337155A1 (de) * | 1973-07-18 | 1975-02-20 | Schering Ag | Elektrolytische reduktion von aromatischen steroiden |
-
1978
- 1978-03-31 DE DE2814500A patent/DE2814500C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2814500B2 (de) | 1980-07-03 |
DE2814500A1 (de) | 1979-10-04 |
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