DE2811959B2 - Verfahren zur Herstellung von (11/Pu)O2 -Mischkristallen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von (11/Pu)O2 -MischkristallenInfo
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Description
20
; [(U/ Pu)O2]^1 + (X,)*-,
wobei
π = 0-6
m = 1 oder 2
p = l-5
sein können,
hält, das erhaltene Produkt trocknet, zersetzt und in
reduzierender Atmosphäre bei 300—7000C kalziniert
und anschließend unter Luftzufuhr zu (U/Pu)O2 w
mit gewünschtem Sauerstoff- zu Metallverhältnis
oxidiert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Misc+ing von Uranylnitrat
und Plutoniumnitrat verwendet, die auf Uran π bezogen bis zu 50% Plutonium enthalten kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxidation bis zur
Wertigkeitsstufe VI durch Oberhitzen und Einengen der salpetersauren Ausgangsmischungen bei -in
135-150° C erreicht
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 —3, dacltrch
gekennzeichnet daß man die Oxidation des (U/Pu)Ü2 bis zu einem Sauerstoff- zu Metallverhältnis
von 2,1— 2,2 vornimmt 4-,
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von in lOmoIarer Salpetersäure löslichen (U/Pu)O2-Mischkristallen als Vorstufe für die Fertigung
von gesinterten Kernbrennstoffkörpern mit uran- und plutoniumhaltigen Ausgangsstoffen. Die Kernbrennstoffkörper
weisen im allgemeinen tablettenförmige Gestalt auf und werden üblicherweise in Hüllrohre
eingesetzt, die dann als Brennstäbe für den Aufbau von Brennelementen dienen. Diese Brennelemente dienen
der Energieerzeugung im Kern von Kernreaktoren, die üblicherweise nach dem Prinzip der thermischen
Reaktoren oder der schnellen Brutreaktoren arbeiten.
In diesen Kernreaktoren wird während des Abbrandes der Brennelemente im Kernbrennstoff Plutonium
gebildet, das in Wiederaufarbeitungsanlagen zurückgewonnen wird und erneut als Kernbrennstoff Verwendung
finden kann und muß.
Zur Erzielung einer gleichmäßgen Wärmeerzeugung über die ganze Länge der Brennstäbe hinweg oder mit
(T. anderen Worten zur Vermeidung überhitzter Stellen in
den Kernbrennstäben ist es notwendig, Urandioxid und Plutoniumdioxid so innig zu mischen, daß eine völlig
homogene Verteilung der beiden Spaltstoffmaterialien eintritt Am idealsten ist es, Uran und Plutonium in
Mischkristallform einzusetzen. Gleichzeitig ist es ganz besonders aus ökologischen sowie auch aus ökonomischen
Gründen notwendig, soviel als möglich von dem gebildeten bzw, eingesetzten Plutonium aus den
abgebrannten Brennelementen zurückzugewinnen. Hierzu ist eine hohe Löslichkeit des eingesetzten
Brennstoffes in Salpetersäure erforderlich, da der bei geringerer Löslichkeit notwendige Einsatz von Flußsäure
als Lösungsmittel wegen des hochkorrosiven Charakters solcher Medien Probleme schafft Im
Rahmen der Plutoniumverarbeitung zur Kernbrennstoffherstellung ist ebenfalls eine gute Löslichkeit aller
anfallenden Produkte in Salpetersäure wünschenswert Diese gewünschte Löslichkeit läßt sich aber nur dann
erreichen, wenn Uran und Plutonium in einer Mischkristailform vorliegen.
Die bisherigen chemischen Versuche zur Lösung der Probleme sind die miteinander verbundene Ausfällung
von ADU (Ammoniumdiuranat) und Pu(OH)*. Bei dem
so erzielten Produkt liegt jedoch keine Mischkristallbildung im Niederschlag vor, sondern nur eine gute
Dispersion des Plutoniumniederschlages in einer Matrix von ADU. Eine Agglomeration von Pu(OH)* und die
damit verbundene Bildung an in Salpetersäure unlöslichen Produktanfxilen kann bei diesem Verfahren jedoch
nicht immer vermieden werden. Außerdem ist die Abtrennung von Verunreinigungen nach diesem Verfahren
nur sehr unvollständig.
Bei einem weiteren Fällverfahren für Uran und
Plutonium auf der Basis von Peroxidfällungen ist der Niederschlag nur bei tiefen Temperaturen (<+6°C)
gut zu filtrieren und neigt unter gewissen Bedingungen zur spontanen, explosiven Zersetzung. Das aus dem
Niederschlag herstellbare (U/PuJOj Pulver hat schlechte
Sintereigenschaften und zwingt daher zu einer sehr aufwendigen Weiterverarbeitung.
Bei diesen aufgeführten und im technischen Maßstab erprobten gemeinsamen Fällverfahren für Uran und
Plutonium befinden sich diese Stoffe in verschiedenen Oxidationsstufen, so daß die idealen Fällbedingungen
für beide Elemente jeweils deutlich unterschiedlich sind. Dies bedeutet, daß sich immer ein Kompromiß zwischen
dem chemischen Verhalten der beiden Elemente in den unterschiedlichen Oxidationsstufen ergibt.
In der Zeitschrift »Radiochimica Acta«, Band II,
Jahrgang 69, Seiten 123-127, wurde in einem Artikel von C. Keller der Vorschlag gemacht, durch Reduktion
von Uran und Plutonium zur 4-wertigeri Oxidationsstufe in einer Sodalösung Carbonatkomplexc zu erhalten, die
ausgefällt zu einem homogenen, sinterfähigen (U/Pu)O2-Kernbrennstoff
verglüht werden können. Die Reduktion wurde dabei auf elektrolytischem Wege durchgeführt
Diese Untersuchungen sind jedoch über den Labormaßstab nicht hinausgekommen und eingestellt
worden.
Alle Versuche, die Probleme der Homogenität und Löslichkeit von plutoniumhaltigen Kernbrennstoffen
auf mechanischem Weg zu lösen, beinhalten verfahrensmäßig sehr aufwendige mehrmalige Mahl- und Sinterschritte.
Außerdem ist bei den Mahlverfahren immer ein Abrieb an den Mühlen zu berücksichtigen, der zu einer
hohen Beladung des Pulvers mit Verunreinigungen führt
Diese Probleme wurden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man eine Uranylnitratlösung und eine
Plutoniumnitratlösung mischt, das Plutonium in der Mischung ebenfalls auf die Wertigkeitsstufe Vl des
Urans oxidiert, diese Mischung anschließend in eine 20%ige Lösung von Ammoniumcarbonat, — Oxalat
oder — Carbonat eingibt, während man gleichzeitig NH3 zur pH-Wert-Einstellung auf 8,1 - 8,5 sowie CO2 im
Überschuß zudosiert, die Temperatur auf 45-600C zur
Ausfällung von
π =0-6
/n=l oder 2
ρ = 1-5
sein können,
hält, das erhaltene Produkt trocknet, zersetzt und in
reduzierender Atmosphäre bei 300-700° C kalziniert und anschließend unter Luftzufuhr zu (UZPu)O2 mit
gewünschtem Sauerstoff- zu Metallverhältr,is oxidiert Die Oxidation der Ausgangslösung erfolgt dÄbei
zweckmäßigerweise durch Oberhitzen und Einengen der Ausgangslösung bei 135- 1500C. Es ist jedoch auch
möglich, die Oxidation auf elektrolytischem Weg oder mit Oxidationsmitteln wie z. B. AgO oder Oj durchzuführen.
Die Überhitzung fügt sich allerdings zwangslos in den übrigen Verfahrensablauf ein und benötigt
keinerlei zusätzliche chemische Stoffe.
Zur näheren Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf das Fließschema verwiesen und
dieses anhand eines Beispieles näher erläutert:
In dem Rührbehälter R\ werden die Ausgangslösungen aus den Behältern B\ und B2 vermischt
In einem chemischen Reaktor (Ci), der über eine Heizeinrichtung sowie Temperatur-, Füllstands- und
Dichtemeßeinrichtungen verfügt, wird eine Uranylnitrat- und Plutoniumnitratlösung eingegeben. Anstelle
von zwei getrennten Lösungen kann ebenfalls eine vorhandene Mischlösung, also eine U/PuNitratlösung
zugeführt werden.
Damit man alle Anforderungen an die Plutoniumkonzentration im späteren Kernbrennstoff abdecken kann
(auch für den Schnellbriiter-Brennsioff) wird beispielsweise
ein Uran zum Plutoniumverhältnis von 7 :3 gewählt. Dies beinhaltet gleichzeitig, daß durch den
hohen Plutoniumanteil kein übermäßiger Produktzuwachs entsteht, der unter Plutoniumbedingungen
verarbeitet werden muß. Zur Erzeugung von Leichtwasserreaktorbrennstoffen kann dem so erzeugten
(U/Pu)O2-PuIver später UO2 zugemischt werden, ohne
die Qualität und die Löslichkeit der Mischung negativ zu beeinflussen.
Durch die Auslegung der Heizeinrichtung im Reaktor wird eine örtliche Überhitzung der Lösung auf
mindestens 135-15O0C erreicht. Durch Steuerung der
Kühlung im Kopf des Reaktors wird ein großes Rücklaufverhältnis der verdampfenden Salpetersäure
eingestellt. Der Reaktor wird so gefahren, daß nach einer Zeit von etwa 12 Stunden in der Lösung eine
Metallkonzentration von etwa 400 g pro Liter erreicht ist In diesem Zeitraum ist das Plutonium zu mehr als
99% in die ö-wertige Oxidationsstufe überführt. Gleichzeitig ist die Menge an freier Salpetersäure von
z.B. 5molar auf Gemalte von < I molar reduziert worden.
20 Die so vorbereitete abgekühlte Feed-Lösung wird in einen Fällbehälter (C2) mit einer 20%igen Ammoniumcarbonatlösung
(NH^ CO3 eindosiert Der Fällbehälter
ist über eine Heiz- und Kühleinrichtung, die von einem Thermostaten gesteuert wird auf 45—60" C thermostatisiert
Die Menge der vorgelegten Ammoniumcarbonat· lösung und U/Pu-Nitratlösung ist dabei so abgestimmt,
daß im Behälter eine Metallendkonzentration von 100-200, insbesondere von 130g pro Liter erreicht
wird
Durch eine Pumpe wird die Lösung ständig umgewälzt, gleichzeitig wird CO2 und NH3 eingeleitet
Der NH3-Gasstrom wird über einen pH-Wert-Messer
und durch ein von diesem gesteuerten Ventil reguliert Die Regelung ist so abgestimmt, daß ständig ein
pH-Wert zwischen 8,1 — 83 eingehalten wird. Der
COrGasstrom kann dabei etwa stetig der doppelten Menge des zugeführten NHj-Gasstromes entsprechen.
Nach Beendigung der Fällung wird die Temperatur im Fällbehälter von 6O0C noch air etwa 30 Minuten
gehalten und die Lösung anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt Nach weiteren 30 Minuten erfolgt dann
die Filtration des Niederschlages im Filter F\. Die verbleibende Restfeuchte im Niederschlag beträgt
< 15;;'a. Die im Filtrat verbleibende Uran- und
Plutoniummenge ist <0,9% der Ausgangsmenge.
Der anfallende Niederschlag, der grün-oliv gefärbt ist
und dessen mittlere Kristallgröße etwa 40-60 μ beträgt, wird anschließend auf einer frockenstrecke im
Vakuum bei Temperaturen von ca. 1000C zersetzt Das
entstandene Pulver wird in einem Ofen (C3) für etwa 4 Stunden bei ca. 5000C und anschließend 2 Stunden bei
ca. 6500C in einer Argon/Wasserstoffatmosphäre
kalziniert.
Nach der Kalzination erfolgt in einem Auffangbehälter eine Oxidation des bis zu 50-70° C abgekühlten
Pulvers mit Luft zu einem Sauerstoff-Metallverhältnis von ca. 2,16.
Das Mischoxidpulver (UZPu)O2 ist frei fließend und
sinterfähig und weist folgende Eigenschaften auf:
Oberfläche; BET (mJZg)
Schüttdichte (gZcmJ)
Rütteldichte (gZcmJ)
Korngrößenverteilung
χ 50 Wertem)
Schüttdichte (gZcmJ)
Rütteldichte (gZcmJ)
Korngrößenverteilung
χ 50 Wertem)
7-12 1,8-2.2
15-25
Das Pulver ist zu >99,9% in lOmolarer HNO3 (ohne
HF Zusatz) löslich.
Die Weiterverarbeitung zu einsetzbaren Kernbrennstoffen erfolgt zunächst durch Verpressen in die
gewünschte Tablettenform mit einem Druck "on 1,5-2 tZcm2. Diese sogenannten Grünlinge werden
nlsdit-n bei Temperaturen um 17000C in einer
ArgonZWasserstoffatmosphäre gesintert und erreichen eine Dichte bis lO.egZcin1. Diese Sinwrlinge sind
ebenfalls zu >99.9% in fluoridfreier 10-m HNOj löslicn.
Eine Kontrolluntersuchung mit Hilfe der «-Radiographie zeigt eine völlig homogene Verteilung des
Plutoniums im Uran.
Die aufgezeigte Löslichkeit des Uran/Plutoniumdioxidpulvers und der daraus hergestellten Grünlinge als
auch der gesinterten Pellets in Salpetersäure ist iin Rahmen der Plutoniumverarbeitung von ausschlaggebender
Bedeutung Somit können alle beim Herstellungs- und Weiterverarbeitungsverfahren nicht zu
vermeidenden sogenannten Grün- und SinterschroUe problemlos aufgelöst werden und die Lösung der
Weiterverarbeitung wieder zuceführt werden Die« hat
den Vorteil, daß kein Pulver mit trocken aufbereiteten Schrotten verschnitten werden muß. Es wird somit
immer genau das gleiche (U/PuJOr Pulver erhalten und
die in diesem Bereich notwendige sehr gründliche Qualitätskontrolle wird entscheidend erleichtert. ■-,
Des weiteren ist es notwendig, nach einer längeren Lagerung von PuO2-Pulver die gebildeten Zerfallsprodukte
(insbesondere Americium) wieder abzutrennen. Dies bedingt ebenfalls naßchemische Verfahrensschritte.
Bei einer Löslichkeit von <90% des PuO2-Pulvers m
z.B. exoxalat in 10-m HNO3 beinhaltet die gute
Löslichkeit des nach dem geschilderten Verfahren hergestellten (U/Pu)Or Pulvers einen bedeutenden
Vorteil.
Ergänzend ist zu erwähnen, daß das nach dem r, beschriebenen Verfahren hergestellte
I \
14/4
14/4
Γ/l ι /η.. Wv Λ
die Stoffe
(NH4M(U/Pup2XCO3)2 · 2 H2O
sowie
sowie
(NH4)6i(U/Pu)O2]2(CO3)5 ■ 2 H2O
enthalten kann, die jedoch auf die Weiterverarbeitung keinen Einfluß haben.
Wie bereits eingangs erwähnt, kann das Anion des
Wie bereits eingangs erwähnt, kann das Anion des
2(1 Ammoniumuranylplutonylcarbonats, also das Carbonat,
durch Oxalat oder Carbamat ersetzt werden.
Zusammenfassend seien die Vorteile des neuen Verfahrens kurz zusammengestellt:
1. Es wird mit verfahrenstechnisch geringem Aufwand ein isotyper Uran/Plutoniumniederschlag
ausgefällt.
2. Alle Prozeßparameter sind einfach zu steuern.
3. Alle Produkteigenschaften sind gut reproduzierbar.
4. Der Niederschlag ist gut filtrierbar und kristallin.
5. Der Niederschlag ist bei Raumtemperatur an trockener Atmosphäre lagerfähig.
6. Die Kalzination des Niederschlages ergibt ein homogenes, sinterfähiges (UZPu)O2-Pulver.
7. Das Pulver und die aus dem Pulver gefertigten Brennstofipellets sind bis zu einem Uran-Plutonium
Verhältnis von 1 : i, vorzugsweise 6:4, insbesondere
7 :3, in HNO3, vorzugsweise 10-m HNO3
löslich, ohne die Einführung zusätzlicher spezieller Mahl- oder Sinterschritte.
8. Die Verwendungsfähigkeit des auf diese Art und Weise hergestellten Kernbrennstoffes umfaßt die
thermischen Reaktoren wie den schnellen Brüter.
9. Die stetige gleich gute Löslichkeit eines solchen Kernbrennstoffes erleichtert die Wiederaufarbeitc.-ig
und vermindert den Plutoniumanteil im Abfall.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von in lOmolare
Salpetersäure löslichen (U/PuJOrMischkristallen als
Vorstufe für die Fertigung von gesinterten Kernbrennstoffkörpern mit uran- und plutoniumhaltigen
Ausgangsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Uranylnitratlösung und eine
Plutoniumnitratlösung mischt, das Plutonium in der in
Mischung ebenfalls auf die Wertigkeitsstufe VI des Urans oxidiert, diese Mischung anschließend in eine
20%ige Lösung von Ammoniumcarbonat, — Oxalat
oder — Carbonat eingibt, während man gleichzeitig NH3 zur pH-Wert-Einstellung auf 8,1-8,5 sowie
CO2 im Oberschuß zudosiert, die Temperatur auf
45—60° C zur Ausfällung von
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