DE280832C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine elektrische Weichenstellvorrichtung, deren Stellmagnete durch einen Steuerschalter beeinflußt werden. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß von den beiden Elektromagneten des Steuerschalters der eine an einen vor der Weiche liegenden, der andere an einen hinter der Weiche liegenden Stromschließer angeschlossen ist, hinter deren erstem ein besonderer Stromschließer angeordnet ist, der unmittelbar mit dem einen Stellmagneten verbunden ist und vom Wagen aus mechanisch geschlossen wird. Der besondere Stromschließer kann durch einen Elektromagneten unwirksam gemacht werden, dessen Strom über den Steuerschalter geht.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.

Unmittelbar unter und hinter der Rolle 1 der Stromabnehmerstange ist an dieser ein kräftig nach oben wirkender Elektromagnet K befestigt, dessen einer Pol mit den stromführenden Teilen des Stromabnehmers und dessen anderer Pol mit einem auf dem Führerstande angebrachten Schalter 5 verbunden ist, bei dessen Einschalten der Elektromagnet K erregt wird. Befindet sich K gerade unter dem Anker 2 eines Stromschließers 2, 3, dessen Gewicht auch durch eine Feder o. dgl. ersetzt werden kann, so wird der Anker 2 gegen den Fahrdraht gezogen und der Kontakt bei 3 geschlossen. Der Strom fließt von der Oberleitung durch den Elektromagneten t eines Steuerschalters t, r zu den Schienen, der Anker 4 des Schalthebels des Steuerschalters t, r wird angezogen, und dadurch werden die Kontakte χ undy verbunden. Es fließt nunmehr Strom von der Oberleitung über den Elektromagneten 5 eines besonderen, hinter dem Stromschließer 2, 3 liegenden Stromschließers 5, 6 und die Kontakte x, y zum Weichenstellmagneten, der die Weiche auf Linksfahrt umlegt. Dabei wird der gewichtsbelastete Kontakt 6 so weit gehoben, daß er von dem Hebel L, auch wenn dieser hochgedrückt ist, nicht berührt werden kann. Dieser Strom fließt ununterbrochen, auch während die Rolle 1 über den Hebel L läuft. Der Kontakt 3 ist inzwischen wieder in seine Ruhelage zurückgekehrt, und der Magnet t ist jetzt stromlos. Gelangt nun die Kontaktrolle 1 unter den Anker 7 des hinter der Weiche liegenden Stromschließers 7, 8, so wird dessen Kontakt 8 geschlossen. Der Strom fließt jetzt von der Oberleitung zum Elektromagneten r. Der Anker 9 des Schalthebels 4, 9 wird angezogen und der Strom des Elektromagneten 5 und des Stellmagneten, der die Weiche auf Linksfahrt gestellt hat, unterbrochen. Der Kontakt 6 fällt in seine Ruhelage zurück. Hat der Wagen die Weiche verlassen, dann wird der Schalter S auf dem Führerstande ausgerückt.

Bei Rechtsfahrt läßt man den Schalter 5 ausgeschaltet. Der Elektromagnet K der Stromabnehmerstange wirkt jetzt nicht. Der Stromschließer 2, 3 bleibt in seiner Ruhelage. Dasselbe gilt auch von 7, 8. Der Hebel L aber wird von der Rolle 1 hochgedrückt, schließt, weil er jetzt den in Ruhe befindlichen Kontakt 6 berühren kann, einen Strom, der von der Oberleitung zum Stellmagneten für Rechtsfahrt des Wagens fließt. Die Weiche wird also nach rechts gestellt, kurz ehe der Motorwagen sie

befährt. Während sich der Motorwagen auf i der Weiche selbst befindet, ist deren Stellmagnet bereits wieder stromlos.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Elektrische Weichenstellvorrichtung, deren Stellmagnete durch einen Steuerschalter beeinflußt werden, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Elektromagneten ίο (t, r) des Steuerschalters (4, 9) der eine (f) an einen vor der Weiche liegenden (2, 3), der andere (r) an einen hinter der Weiche liegenden Stromschließer (7, 8) angeschlossen ist, hinter deren erstem (2, 3) ein besonderer Stromschließer (5, 6) angeordnet ist, der unmittelbar mit dem einen Stellmagneten verbunden ist und vom Wagen aus mechanisch geschlossen wird.
2. 2. Weichenstellvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der besondere Stromschließer (5, 6) durch einen Elektromagneten (5) unwirksam gemacht werden kann, dessen Strom über den Steuerschalter (4, 9) geht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.