DE2801607A1 - Verfahren zum gewinnen von gereinigtem albumin aus blutplasma - Google Patents
Verfahren zum gewinnen von gereinigtem albumin aus blutplasmaInfo
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Description
■ρ
Verfahren zum Gewinnen von gereinigtem Albumin aus Blutplasma
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen von gereinigtem Albumin aus Blutplasma durch
fraktionierendes Ausfällen.
Es ist bekannt, Albumin durch fraktionierendes Ausfällen mit Alkoholen, beispielsweise Äthanol, bei niedrigen
Temperaturen sowie durch Ausfällen in Salzlösungen, beispielsweise durch stufenweise Zugabe von Ammoniumsulfat,
aus Blutplasma zu isolieren. Diese bekannten Methoden haben verschiedene Nachteile. Somit neigen
Fällungen mit Äthanol zum Denaturieren des Proteins, wodurch die Ausbeute herabgesetzt wird, und Salzfällungen
ergeben unreine Produkte, da keine scharfe Trennung zu erreichen ist.
Aus der US-PS 3 415 804 ist ein Verfahren zum fraktionierenden
Ausfällen von Proteinstoffmischungen in Gegen-'
wart von Polyäthylenglykol (PEG) bekannt, wobei Polyäthylenglykol die Dispergxerbarkext der Proteinstoffe
hemmt. Beim Fraktionieren humanen Blutplasmas erhält man bei diesem Verfahren mehrere Fraktionen, u.a. eine
Albuminfraktion, die aber mit Beta-Globulin und anderen
Proteinstoffen verunreinigt waren. Durch dieses bekann- j
te Verfahren konnte man somit kein befriedigend gerei- ι nigtes Albumin für therapeutische Verwendung erzielen. ·
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28Q1607
Aus der DK-Patentanneldung 1252/75 ist es bekannt, durch
Erwärmen der albuminhaltigen Flüssigkeit in Gegenwart eines Alkohols und albuminstabilisierender Substanzen
Albumin von Blut und ähnlichen Produkten zu isolieren. Als Beispiele für geeignete stabilisierende Substanzen
sind u.a. Caprionate erwähnt. Die Neigung des Äthanols oder ähnlicher Alkohole, die Proteine zu denaturieren,
hat man dadurch aber nicht ganz verhindern können.
Weiterhin ist es aus der DK-AS 134 425 bekannt, Albumin dadurch herzustellen, daß eine Albuminlösung, beispielsweise
Plazenta oder humanes Blutplasma, einem Thermo-, koaguliervorgang bei Temperaturen zwischen 52 und
640C und einem pH-Wert zwischen 4,8 und 5,25 in Gegenwart
von Caprylsäureionen unterzieht. Bei der Thermokoagulation werden Hämoglobin, denaturiertes Albumin
und fremde Proteine ausgefällt. Das gereinigte Albumin bleibt in Lösung und kann daraus gewonnen werden. Durch
diesen bekannten Vorgang wird aber nur ein recht unreines Produkt erhalten. Die Reinheit läßt sich zwar dadurch
verbessern, vor der Thermokoagulation ein fraktionierendes Ausfällen, beispielsweise mit Trichloressxgsaure
und Äthanol vorzunehmen, doch ist ein für therapeutische Zwecke geeignetes reines Produkt auch auf diese Weise I
nicht erhältlich.
Eine Thermokoagulation ist schließlich noch aus der GB-PS 739 024 bekannt, jedoch nicht in Verbindung mit ,
einer vorhergehenden Polyäthylenglykolfällung. |
Gemäß der Erfindung wurde nun festgestellt, daß es mög- I
lieh ist, in einfacher Weise und ohne Zugabe von Alkoholen
ein fraktionierendes Ausfällen von Albumin in ; Gegenwart von Polyäthylenglykol mit einer Wärmebehandlung
in Gegenwart von Caprylsäure als Stabilisator zu ι
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kombinieren, wodurch die Unreinheiten koagulieren, die sonst zusammen mit dem Albumin ausgefällt würden, und
somit eine hohe Ausbeute an Albumin hoher Reinheit erzielt wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zum Gewinnen von gereinigtem Albumin durch fraktionierendes Ausfällen aus
Blutplasma zur Erzielung einer albuminhaltigen Fraktion, die in Wasser wiedergelöst und einen Thermokoaguliervorgang
in wäßriger Lösung in Gegenwart einer stabilisierenden Menge Caprylsäure unterzogen wird, ist dadurch
gekennzeichnet, daß man Blutplasma mit Polyäthylenglykol vermischt und zum Ausfällen von Fibrinogen und Globulinen
auf einen pH-Wert von 6 bis 7 einstellt, den Überstand mit einem Gehalt an 150 bis 300 g Polyäthylenglykol
pro Liter Flüssigkeit zum Ausfällen von Albumin auf einen pH-Wert von 4,5 bis 5,3 einstellt, das Albumin
zusammen mit mitgerissenem Polyäthylenglykol in einem wäßrigen Medium erneut löst, die gebildete Albuminlösung
bei 50° bis 65°C und einem pH-Wert von 4,6 bis 5,0 in
Gegenwart einer stabilisierenden Menge Caprylsäure einem Thermokoaguliervorgang unterzieht und das gereinigte
Albumin durch Ausfällen aus der Lösung isoliert.
Bei diesem Verfahren wird stabilisiertes Blutplasma benutzt, dem Polyäthylenglykol in einer zum Ausfällen geeigneten
Menge zugegeben wird. Ein Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4000 ist beispielsweise gut
geeignet, doch können auch Polyäthylenglykole mit höheren oder niedrigeren Molekulargewichten von beispielsweise
1000 bis 5000 verwendet werden. Die bevorzugte Menge an Polyäthylenglykol beträgt 180 bis 200 g pro
Liter Flüssigkeit.
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Das Ausfällen der globulinhaltigen Fraktion wird, wie erwähnt, durch Einstellen des pH-Wertes auf 6 bis 7
durchgeführt; der optimale pH-Wert beträgt dabei etwa 6,7. Der Niederschlag wird zweckmäßig durch Zentrifugieren
abgeschieden, worauf die abgetrennte albuminhaltige Lösung auf einen pH-Wert von 4,5 bis 5,3, vorzugsweise
von 4,9, eingestellt und eine albuminhaltige Fraktion ausgefällt wird. Diese Fraktion enthält einige
Proteine, Verunreinigungen sowie Polyathylenglykol.
Dieser Niederschlag wird in Wasser, beispielsweise in einer Konzentration von etwa 80 g/l, erneut gelöst. Dann
wird Caprylsäure, zweckmäßig in einer Menge von 2 bis 3 g/l, beispielsweise von 2,5 g/l, zugesetzt. Die Lösung
wird auf einen pH-Wert von 4,6 bis 5,0, zweckmäßig von
4,8, eingestellt und auf 50° bis 65 C, vorzugsweise auf etwa 60°C, erhitzt, wobei die Erhitzungszeit zweckmäßig
etwa 30 Minuten betragen kann.
Durch diese Wärmebehandlung koaguliert der größte Teil der noch anwesenden Proteinverunreinigungen aus. Bei
einer derartigen Wärmebehandlung über etwa 55 C ohne Zugabe von Caprylsäure würde das Albumin abgebaut und
die Ausbeute unbefriedigend niedrig werden.
Nach der Wärmebehandlung wird das Produkt abgekühlt und das Koagulat durch Zentrifugieren oder Filtrieren
abgeschieden. Aus der zentrifugierten oder filtrierten Lösung wird das gereinigte Albumin durch Ausfällen in
an sich bekannter Weise isoliert. Hierbei kann Äthanol, vorzugsweise 40%, zugegeben und das gereinigte Albumin
durch Einstellen des pH-Wertes auf 4,8 und Abkühlen auf eine Temperatur unter 0 C ausgefällt werden. Das
Albumin wird, beispielsweise durch Zentrifugieren, abgetrennt und durch Gefriertrocknen getrocknet.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß man in einfacher Weise ein außerordentlich reines Albumin
in hoher Ausbeute gewinnen kann. Das Verfahren zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß es in industriellem
Maßstab durchgeführt v/erden kann. Das Denaturieren der Globuline wird vermieden, so daß die diese Proteine enthaltenden
Fraktionen zur Gewinnung wertvoller Globuline in hoher Ausbeute und in reinem Zustand verwertet werden
können.
Obwohl Polyäthylenglykol-Fällungen und Thermokoagulationen jeweils für sich bekannt waren, ist bisher nicht
daran gedacht worden, diese Reinigungsmethoden zu kombinieren. Durch eine solche Kombination wird das Denaturieren
des Albumins vermieden, was zweifellos die hohe Ausbeute erklärt. Es konnte jedoch nicht vorausgesehen
werden, daß gleichzeitig eine wesentlich verbesserte Reinheit des Produktes erzielt werden kann.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß Blutplasma als Ausgangsmaterial ver- ;
wendet werden kann. Dies ist möglich, weil die Globuline j
ι nicht denaturiert werden, so daß diese in hoher Ausbeu- :
te gewonnen werden können. ι
Das Verfahren wird nachstehend anhand eines Beispiels näher erläutert. ;
100 1 citrat-stabilisiertes humanes Plasma wird mit 137 1 einer 33 Gew.-% Polyäthylenglykol 3000 enthalten- !
den wäßrigen Lösung zur Erzielung einer Konzentration ' von 19% Polyäthylenglykol in der Endlösung vermischt.
Der pH-Wert wird auf 6,7 ± 0,1 eingestellt. Nach 45 Minu-i ten wird die Mischung zentrifugiert. Der Niederschlag j
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besteht aus Fibrinogen und Globulin. Die überstehende
Flüssigkeit enthält das Albumin. Dieser Flüssigkeit wird Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 5,0 bis 4,8
zugegeben. Der sich bildende, aus Albumin bestehende Niederschlag wird abzentrifugiert. Das Albumin wird bei
etwa 4O°C in 80 1 destilliertem Wasser erneut gelöst, worauf 200 ml Caprylsäure zugegeben werden. Der pH-Wert
wird dann auf 4,8 + 0,1 mit 1-molar NaOH-Lösung in Wasser
eingestellt und die Lösung 30 Minuten lang auf 60 ί 0,50C erhitzt. Der entstehende Niederschlag wird
abzentrifugiert. Die zentrifugierte Lösung wird mit kaltem Äthanol (40% Äthanol, - 5°C, pH = 4,8) gefällt.
Das ausgefällte Albumin wird abzentrifugiert und gefriergetrocknet.
Nach Wiederlösung in destilliertem Wasser, Zugabe von 0,04-molar Caprylsäure und pH-Einstellung
auf 7,0 i 0,4 wird die Lösung dann in Flaschen abgefüllt und 10 Stunden einer Wärmebehandlung bei 600C
unterzogen, worauf sie für therapeutische Zwecke Verwendung finden kann. Der Makrostoffgehalt, d.h. die
Fraktion mit einem Molekulargewicht von mehr als 200.000 g/Mol, beträgt weniger als 0,1% der gesamten
Proteinmenge. Die Ausbeute an Albumin beträgt etwa 90% des im Plasma enthaltenen Albumins.
Durch Elektrophorese unter Verwendung gefärbten PoIyacrylamids
wird eine Reinheit des Albumins von mindestens 99,5% ermittelt.
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Claims (3)
1. Verfahren zum Gewinnen von gereinigtem Albumin durch
fraktionierendes Ausfällen aus Blutplasma zur Erzielung einer albuminhaltigen Fraktion, die in Wasser
wiedergelöst und einem Thermokoaguliervorgang in wäßriger Lösung in Gegenwart einer stabilisierenden Menge
Caprylsäure unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man Blutplasma mit Polyäthylenglykol vermischt
und zum Ausfällen von Fibrinogen und Globulinen auf einen pH-Wert von 6 bis 7 einstellt, den Überstand
mit einem Gehalt an 150 bis 300 g Polyäthylenglykol pro Liter Flüssigkeit zum Ausfällen von Albumin auf
einen pH-Wert von 4,5 bis 5,3 einstellt, das Albumin zusammen mit mitgerissenem Polyäthylenglykol in einem
wäßrigen Medium erneut löst, die gebildete Albuminlösung bei 50° bis 65°C und einem pH-Wert von 4,6 bis
5,0 in Gegenwart einer stabilisierenden Menge Caprylsäure einem Thermokoaguliervorgang unterzieht und das
gereinigte Albumin durch Ausfällen aus der Lösung isoliert.
809830/0734
Telefon: (0221) 23 4541 - 4 - Telex: 8882307 dopa d ■ Telegramm: Dompatent Köln
2SQ1607
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Caprylsäure während des Thermokoaguliervorganges
in einer Menge von 2 bis 3 g Caprylsäure pro Liter Albuminlösung verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man nach der Thermokoagulation und dem Entfernen des Koagulats der abgekühlten Albuminlösung
niedere Alkanole, vorzugsweise Äthanol, beimischt.
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