DE2792C - Neuerungen an Garnwickelmaschinen - Google Patents
Neuerungen an GarnwickelmaschinenInfo
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Classifications
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- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
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Description
PATENTSCHRIFT
ROMEO VILLAIN in LILLE. Neuerungen an Garnwickelmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. December 1877 ab.
Vorliegende Maschine dient zum Wickeln von Knäueln aus Flachs-, Wollen-, Baumwollen-,
Seiden- oder jedem anderen Textilstoffe hergestellten Garn.
Sie ist derartig eingerichtet, dafs sie selbstthätig ausgerückt wird, wenn eine bestimmte
Garnlänge auf jedem Knäuel aufgewickelt ist, was durch ein Zählwerk erreicht wird, welches
durch den aufwickelnden Faden, bevor derselbe den Aufsteckrahmen der Knäuel erreicht, in
Bewegung gesetzt wird.
Ein zweite Eigenthümlichkeit dieser Knäuelwickelmaschine besteht darin, dafs nur die
Flügel, welche den Faden aufwickeln, beweglich sind. Die Spulen, Spindeln oder Knäuelhalter
verändern ihre Geschwindigkeit nur gemäfs dem fortschreitenden Aufwickeln des Knäuels, d. h.
je nachdem der Knäuel in der Längsrichtung oder an Umfang zunimmt.
Diese relative Unbeweglichkeit der Spulen oder Spindeln, welche sich nur um sich selbst
drehen, benutzend, sind dieselben in zwei Reihen auf einen Rahmen angebracht, welcher sich um
zwei Endzapfen drehen läfst. Während die eine Reihe der Spulen oder Spindeln mit Garn bewickelt
wird, kann der die Maschine bedienende Arbeiter die fertigen Knäule der anderen Reihe
fortnehmen und neue Spulen aufsetzen. Die beiden Spulen- oder Spindelreihen arbeiten demnach
abwechselnd, und braucht man zum Einrücken einer leeren Spulenreihe nur den gemeinschaftlichen
Rahmen um i8o° zu drehen.
Die Operation des Aufwickeins geht daher continuirlich vor sich, woraus eine gröfsere
Production folgt. Die Maschine gestattet aufserdem Knäuel jeder Art anzufertigen, und genügt
es, hierfür den Mechanismus des Zählwerks durch Einschaltung anderer Räder zu modificiren. Die
Bewegungen der Flügel, sowie der Mechanismen, welche die Geschwindigkeits-Veränderungen der
Spulen oder Spindeln während der verschiedenen Phasen der Knäuelbildung bewirken, sind von
einander unabhängig.
Die Maschine kann zum Aufwickeln von konischen oder cylindrischen Spulen dienen und
kann man sowohl in dem einen wie in dem anderen Falle die Spannung des Fadens während
der Knäuelbildung nach Belieben reguliren.
Auf beiliegenden Zeichnungen stellt
Fig. ι eine Vorderansicht,
Fig. 2 einen Grundrifs, und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Maschine dar.
Die übrigen Figuren zeigen Details.
Die Welle M trägt die Fest- und Losscheiben P P\ sowie das Zahnrad N. Dieses Rad
treibt mittelst eines Zwischenrades Q das auf die Welle B gekeilte Rad R. Das auf der
Welle B befindliche Getriebe U greift in das Rad T der Welle A. Auf dieser befinden sich
die Stufenscheiben C C, welchen die auf der Welle D angebrachten Stufenscheiben C'2 C3
entsprechen. Die Spulen oder Spindeln α werden vermittelst konischer Räder von der Welle D
aus getrieben. Zwischen den Stufenscheiben C2 und C3 befindet sich eine Ausrückkupplung G,
und erhält die Welle D verschiedene Geschwindigkeiten, je nachdem die Kupplung mit
der Stufenscheibe C2 oder C3 gekuppelt ist; hieraus ergiebt sich, dafs die Spulen oder
Spindeln α verschiedene Geschwindigkeiten je nach dem Stadium der Knäuelbildung annehmen
können.
Die Spindeln oder Spulen α sind in dem Rahmen E angebracht, welcher zwischen den
beiden Wangen X der Maschine gelagert ist. Dieser Rahmen kann sich in seinen Endlagern H
drehen, welche letztere derartig an das Maschinengestell befestigt sind, dafs die Welle D excentrisch
zum Rahmen liegt und die Winkelräder e. wohl mit den Rädern el, aber nicht mit den
Winkelrädern e% in Verbindung stehen, wie Fig. 2 zeigt.
Dreht man den Schwingrahmen E um i8o°,
so werden die Räder e und e"1 zusammen arbeiten,
während e und e' aufser Eingriff stehen.
Ist eine Reihe Spulen fertig, so wirft der Arbeiter den Rahmen herum und die aufgesteckten leeren
Spulen können von neuem mit Garn bewickelt werden.
Die Flügel b, auf deren Axen Riemscheibchen c sitzen, drehen sich, wie Fig. 4 in vergröfsertem
Maafsstabe zeigt, in den Lagern' S und erhalten diese Bewegung vermittelst Riemchen von der
unteren Trommel /; die Lager S sind auf die Winkel V befestigt, welche sich um die Zapfen Y
drehen können und an ihren anderen Enden durch eine Schiene K verbunden sind.
Fig. 9, 10 und 11 zeigen die Anordnung
dieser Mechanismen in gröfserem Maafsstabe,
und.zwar stellt Fig! 9 einen Grundrifs, Fig. 10
eine Ansicht' und Fig. 11 einen Querschnitt derselben
dar.
■ Die Schiene Xkann vermittelst eines Hebels Z2
vom Arbeiter verschoben werden, um die Stellung 'der Flügel, je nachdem die Knäuelbildung
vor sich geht, gegen die Spulen oder Spindeln zu verändern.
Unterhalb der Schiene K befindet sich eine zweite Schiene O, welche auf ihrem einen Ende
die Ausrückgabeln / trägt und auf dem anderen Ende mit einem Ausrückhebel Z3 versehen ist.
Die Feder d sucht den Hebel nach rechts zu ziehen. Die Schiene besitzt noch einen Einschnitt,
in welchen der Hebel L' greift und so die Wirkung der Feder aufheben kann.
Diese untere Schiene dient dazu, die Kupplung G mit einer der beiden Stufenscheiben C2C3
behufs Aenderung der Geschwindigkeit der Spulen oder Spindeln zu verbinden. Die obere Schiene
dient dazu, die verschiedenen Stellungen der Flügel in Bezug auf die Spulen während der
Knäuelbildung und gemäfs der Form des zu bildenden Knäuels zu fixiren etc.
Der Faden wird von den Spulen B1 über die Schiene g durch den Kamm h und zwischen
die Backen eines Fadenspanners * geleitet. Von hier aus wird er über eine Rolle K und eine
Walze t geführt. Die letztere dient zum Messen des aufgewickelten Garnes, welches je nach der
Stellung der Rolle K mehr oder weniger auf der Walze t haftet. Diese wird allein durch
die Fäden in Bewegung versetzt, welche Bewegung mittelst zweier Zahnradübersetzungen
durch Schneckenrad und Schraube ohne Ende auf die Welle 0 ' übertragen wird. Die Schraube ν
greift in das Rad r und die auf der Welle der letzteren befindliche Schraube υ * in das Rad r',
welches auf der Welle 0' sitzt. Letztere ist mit Daumen für die Hebel Z und Z' versehen.
Das Zählwerk ist in gröfserem Maafsstabe in Fig. 5 und 6 dargestellt.
Ist eine hinreichende Länge des Fadens aufgewickelt, so hebt der Daumen u den Hebel Z'
aus dem Einschnitt der Schiene 0, die Feder d wird die Schiene ο nach rechts ziehen, so dafs
die Zahnkupplung G, welche mit der Stufenscheibe C3 in Eingriff stand, mit der Stufenscheibe
C'1 in Eingriff kommt, wodurch die Geschwindigkeit von D verändert wird. Der
gegen den Hebel Z wirkende Daumen χ ruft ein Heben der Stange 11 hervor, welche ihrerseits
die Stange m etwas hebt, derart dafs sie aufser Eingriff mit ihrer Führung kommt, die
Stange m hierdurch frei wird und sich durch Einwirkung einer nicht gezeichneten Feder nach
links bewegen und mittelst des Riemenführers/ den Riemen auf die Losscheibe führen kann,
so dafs die Maschine stehen bleibt. Die Lager der Wellen des Zählwerks sind mittelst Schrauben
und länglichen Löchern verstellbar je nach der Gröfse der Räder an dem Gestell befestigt,
damit man leicht nach Bedarf passende Wechselräder einschalten kann.
Diese Anordnung des Aufsteckrahmens ist für konische Spulen anwendbar. Für cylindrische
Spulen, welche für gewisse Garne passender sind, namentlich für sogenannte Eisengarne
benutzt Erfinder die in Fig. 7 in der Ansicht und in Fig. 8 im Schnitt dargestellte Anordnung.
Es ist nur eine Spule gezeichnet. Dieser Aufsteckrahmen besteht aus drehbaren Spindeln^,
auf welchen die Scheiben C sitzen; auf diesen ruhen die Spulen B1. Um die Fadenspannung
nach der Stärke der Spulen zu reguliren, wendet der Erfinder eine Bremse an, wie sie bei den
Zwirnmaschinen angewendet wird. Dieselbe besteht aus einer Schnur d, welche an dem Rahmen
e befestigt, in einer gröfseren oder geringeren Anzahl von Windungen um die auf
der Spindel b sitzende Schnurscheibe / gewunden ist und in einem der Einschnitte des
Rahmens el Hegt; ein an der Schnur aufgehängtes Gewicht giebt der letzteren Spannung. Eine
zweite Schnur ist um sämmtliche Scheiben / der Spindel noch einmal gelegt und mit dem
Ende eines Hebels verbunden, der mit der Ausrückerschiene η im Zusammenhang steht.
Bleibt die Maschine stehen, wenn die Knäuel fertig sind, so zieht die Schiene m vermittelst
des Hebels die Schnur g an, so dafs alle Spulen auf einmal stehen bleiben.
Dieser Aufsteckrahmen gestattet alle Eisengarne zu wickeln, ohne dafs man ein Zerreifsen
der Fäden und infolge dessen ein Anhalten der Maschine zu befürchten hat.
Claims (6)
- . Patent-Ansprüche:
Die vorliegende Knäuelwickelmaschine insonderheit:ι. Die Vorrichtung zum automatischen Anhalten der Maschine, wenn eine Reihe der Knäuel fertig ist. - 2. Der beschriebene Mechanismus zur selbstthätigen Aenderung der Geschwindigkeit der Spulen und Spindeln während der Knäuelbildung.
- 3. Der beschriebene Mechanismus zur Veränderung der geneigten Lage der Flügel je nach dem Fortschreiten des Knäuels.
- 4. Die Anordnung der Spindeln in zwei Reihen auf einem Schwungrahmen mit Drehzapfen.
- 5. Die Anordnung zweier übereinanderliegender Schienen, welche eine von der Geschwindigkeit der Spindeln unabhängige Bewegung der Flügel gestatten.
- 6. Die Combination des beschriebenen Zählwerks, welches gestattet, nach Belieben die Stärke der Knäuel zu variiren.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=281980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT2792D Active DE2792C (de) | Neuerungen an Garnwickelmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2792C (de) |
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- DE DENDAT2792D patent/DE2792C/de active Active
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