DE276665C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 276665 KLASSE 12 e. GRUPPE

Firma W. NOLL in MINDEN i.W.

Vorrichtung zum Mischen von Flüssigkeiten mit Gasen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. März 1913 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Apparat zum Mischen von Flüssigkeit mit Gas, bestehend aus einem mit Gas gefüllten Behälter, in den die Flüssigkeit oben eingespritzt wird. Vorrichtungen dieser Art, bei denen die Flüssigkeit in die Mitte eines zylindrischen Behälters eingespritzt wird, sind bekannt (vgl. die deutsche Patentschrift 191104). Das darin gekennzeichnete Verfahren verfolgt den Zweck,

ίο durch geeignete Strahlführung und besondere Form des Zylinderbodens einen Kreislauf der Flüssigkeit behufs wirksamer Mischung herbeizuführen. Dieser Kreislauf mit gleichgerichteter Strömung von Flüssigkeit und Gas bietet aber nach praktischen Erfahrungen kein geeignetes Mittel zur wirksamen Mischung, die man z. B. bei Anwendung von Mischkesseln mit Rührwerk durch Vor- und Rückwärtsbewegung des Rührwerkes zu erreichen sucht,

ao um den gleichgerichteten Strom zu unterbrechen. Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß immer ein Teil der Flüssigkeit durch die Austrittsöffnungen entweichen kann, ohne an dem wiederholten Kreislauf teilgenommen zu haben.

Das Wesen der vorliegenden Neuerung besteht nun darin, einerseits durch Einführen der Flüssigkeit in der Form eines Strahlenringes dem Entstehen eines Kreislaufes der Flüssigkeit vorzubeugen und so die von den Strahlen mitgerissenen Gasblasen fortgesetzt am Aufsteigen zu hindern, andererseits -durch Zuführen des Gases in der Mitte des Strahlenringes eine gewisse Trennung des frischen Gases von dem verbrauchten zu erreichen, welch letzteres z. B. beim Mischen von Flüssigkeit mit Kohlensäure erhebliche Mengen atmosphärischer Luft enthält. Der Raum außerhalb des Strahlenringes füllt sich bei dieser Anordnung mit einem luftreichen Gasgemisch, und durch das übliche Abblasen kann einer zu hohen Anreicherung mit Luft bei möglichst geringem Gasverlust vorgebeugt werden.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung im Schnitt 1 dargestellt. Ein zylindrischer Behälter α enthält oben die Öffnungen b und c für die Zuführung von Gas und Flüssigkeit; letztere wird in feinen Strahlen durch in einem Kreis angeordnete Bohrungen d eingespritzt, während das Gas durch Öffnung e im Mittelpunkt des Lochkreises eintritt. Eine zweckmäßige Anordnung der Eintrittsöffnungen, die auch in beliebigen, die Gaseintrittsöffnung einschließenden Gruppen verteilt werden können, zeigt die Teilansicht 2. Der Austritt der gesättigten Flüssigkeit erfolgt am Boden des Zylinders durch Steigrohr f, durch dessen Führung die gewünschte Füllungshöhe im Behälter erzielt wird. Das Eintreten von Gasblasen in die Abflußleitung wird zweckmäßig durch einen Prellboden g verhindert. Die oben eingespritzte Flüssigkeit reißt nun mit jedem einzelnen Strahl eine Menge Gas mit, das tief in die im Behälter angestaute Flüssigkeitssäule eindringt und beim Aufsteigen fortgesetzt

von den Strahlen getroffen wird, wodurch ein unregelmäßiges Durcheinanderwirbeln des Gemisches hervorgerufen und eine vollkommene Mischung erzielt wird.

Während nun der Strahlenring das frisch zutretende Gas einschließt, wird das verbrauchte, lufthaltige Gas in dem Raum außerhalb des Strahlenringes abgeschieden und kann durch Abblasen aus der öffnung h abgeführt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Mischen von Flüssigkeiten mit Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausspritzöffnungen für die Flüssigkeit in Form eines Strahlenringes oder in ähnlicher Weise um das in den Mischraum hineinragende'Gaszuführungsrohr herum angeordnet sind, um eine möglichst weitgehende Trennung des frischen Gases von dem verbrauchten herbeizuführen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.