DE276311C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES A

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 276311 KLASSE 52«. GRUPPE

THE GREIST MANUFACTURING COMPANY in NEW HAVEN, Conn., V. St. A.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Oktober 1913 ab.

Die Erfindung betrifft eine Einfaßvorrichtung für Nähmaschinen, mittels der ein Stück Stoff, an welchen ein Einfaßband oder Einfaßstreifen angenäht werden soll, derart mit Bezug auf diesen Einfaßstreifen geführt werden kann, daß letzterer die beiden Seiten des Randes des Stoffstückes umfaßt bzw. bedeckt, oder mittels der das Stück Stoff derart mit Bezug auf den gefalteten Streifen geführt

ίο werden kann, daß dieser auf der einen Seite des Stoffes angenäht wird und über den Rand desselben vorstehen kann, um einen Vorstoß oder Paspel zu bilden. Mit anderen Worten, die Erfindung ermöglicht die Verwendung einer Einfaßvorrichtung je nach Wunsch entweder zur Verfertigung von Paspel- oder Vorstoßarbeit oder aber zur Herstellung gewöhnlicher Einfaßarbeit. Die Erfindung besteht in der Anordnung einer Führung für das Stück Stoff, das entweder eine glatte Kante oder eine gefaltete Kante hat, wobei die Führung unter dem FaIt- oder Einfaßführer angeordnet ist, so daß bei der Ausführung von Paspeln oder Vorstoß ein Stück Stoff, an das ein gefalteter Streifen angenäht wird, der Nähmaschinennadel unterhalb des durch den FaIt- oder Einfaßführer hindurchgehenden Streifens zugeführt wird.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar ist

Fig. ι eine Perspektivansicht der Einfaßvorrichtung und zeigt die Wirkungsweise der-40

45

selben beim Befestigen eines gefalteten Streifens an der oberen Seite des Randes eines Stückes Stoff zwecks Bildung von Vorstoß oder Paspel;

Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Einfaßvorrichtung, und

Fig. 3 ist eine Seitenansicht derselben.

In der Zeichnung bezeichnet 12 einen Drückerfußteil, der mit einem Schenkel 13 versehen ist, mittels dessen er an der Drückerstange einer Nähmaschine befestigt werden kann. An dem Drückerfuß 12 ist eine Stützplatte 14 angenietet oder sonstwie daran befestigt, an welche ein Einfaßführer 15 zweckmäßig angelötet ist, durch den das Band oder der Rand eines Stückes Stoff beim einfachen Einfassen geführt wird, wobei der Stoff in diesem Falle von der geneigt angeordneten Platte 16 unterstützt wird, der aus einem Stück mit einem vorderen Ausläufer der Platte 14 besteht. An der Platte 14 ist ein federnder Arm 17 befestigt, der mit einem Führer iS für den umgebogenen Rand des Einfaßstreifens ausgerüstet ist, welcher verhindern soll, daß das Material nach rechts verschoben wird, falls starker Druck in dieser Richtung auf dasselbe ausgeübt wird.

Die Platte 14 ist am vorderen Ende oder demjenigen Ende derselben, welches der die Maschine bedienenden Person am nächsten liegt, mit einem nach links offenen Führungsschlitz 19 versehen, dessen Wand an der inneren oder rechten Seite als Führer für

55

60

65

die Kante eines Stückes Stoff dient, das auf diese Weise unter den Einfaßführer 15 gebracht und dort geführt werden kann.

Vermittels dieser Einrichtung kann ein Stück Material oder Stoff 20 derart mit Bezug auf die Nadel 21 einer Nähmaschine geführt werden, daß ein Stoffstreifen 22 mit den Kanten nach innen gekehrt zusammengefaltet und der Nadel in solcher Lage zum Rande des Stoffstückes 20 zugeführt werden kann, daß der zusammengefaltete Streifen auf der oberen Seite des Stoffstückes 20 angenäht wird, und zwar in solcher Lage zur Kante dieses Stoffstückes, daß die Kante 24 des zusammengefalteten Streifens über die Kante 23 des Stoffes 20 hinausragt, so daß sie einen Vorstoß oder Paspel bildet. Dies Ergebnis ist darauf zurückzuführen, daß das geschlossene innere Ende des Führungs-Schlitzes ig in der Vorschubrichtung des Arbeitsgutes nach der Nadel 21 zu nicht in einer Linie mit dem rechten oder Führungsende des Führers 15 Hegt, da es sich links von der rechten Seite dieses Führers befindet, so daß beim Falten des Vorstoß- oder Paspelstreifens die gefaltete Kante 24 desselben über den Rand 23 des Stoffes 20, an den dieser Streifen angenäht werden soll, hinausragt.
Aus dem Vorangehenden erhellt, daß die Einfaßvorrichtung als Paspelfalter und -führer verwendet werden kann, derart, daß ein schräg geschnittener Paspelstreifen 22 gefaltet und der Nähnadel einer Nähmaschine derart mit Beziehung auf den Stoff 20 zugeführt werden kann, daß er einen Vorstoß oder Paspel an demselben bildet, wenn der Stoff 20 durch den Führungsschlitz 19 geführt wird, oder wenn der gefaltete Streifen 22 an der Kante des Stoffstückes 20 derart befestigt werden soll, daß der gefaltete Streifen die Kante dieses Stoffstückes umfaßt, um dasselbe einzufassen, so wird der Stoff 20 der Nadel oberhalb der Platte 16 und durch den zwischen dem oberen und dem unteren FaItgliede des Einfassers 15 befindlichen Raum zugeführt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einfaßvorrichtung für Nähmaschinen mit einem Einfaß- oder Faltführer zur Führung der Kante des Werkstückes und des Einfaßstreifens, dadurch gekennzeichnet, daß an der Einfaßvorrichtung eine Hilfsführung (19) vorgesehen ist, die das Werkstück unterhalb der beiden Falten des durch den Einfaßführer (15) hindurchgehenden Streifens führt, und deren Führungskante der Stichreihe näher liegt als die Führungskante des Einfaßführers (15), so daß die Einfaßvorrichtung je nach Wunsch sowohl für gewöhnliches Einfassen als auch für Paspeln oder Vorstoßen verwendet werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.