DE619165C - Stoffvorschubvorrichtung an Naehmaschinen zum Verbinden von Stoffbahnen mittels eingeschlagener Saeume - Google Patents

Stoffvorschubvorrichtung an Naehmaschinen zum Verbinden von Stoffbahnen mittels eingeschlagener Saeume

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DE619165C
DE619165C DEU12255D DEU0012255D DE619165C DE 619165 C DE619165 C DE 619165C DE U12255 D DEU12255 D DE U12255D DE U0012255 D DEU0012255 D DE U0012255D DE 619165 C DE619165 C DE 619165C
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Description

Das Hauptpatent befaßt sich ebenso wie die zusätzliche Erfindung mit der Aufgabe des Verbindens der Stoffbahnen mittels eingeschlagener Säume, wobei unter eingeschlagenen Säumen solche zu verstehen sind, bei denen die Ränder der beiden zu verbindenden Stoffbahnen so ineinandergefaltet sind, daß in dem eigentlichen Verbindungssaum vier Stofflagen übereinanderzuliegetL kommen. Biei dem Nähen solcher eingeschlagener Verbindungssäume hat sich der Mangel herausgestellt, daß die Vorschubbewegung des Stoffschiebers ausschließlich die unterste der vier übereinanderliegenden Stofflagen erfaßte, während der Gegendruck des Stoffdrückers ausschließlich an der obersten dieser Stofflagen angriff, wodurch ein Voreilen der unteren Stoff lage gegen die obere Stoff lage unvermeidlich wurde.
Die Erkenntnis dieses Übelstandes hatte bisher nur dazu geführt, daß der Vorschub durch geeignete Hilfsstoffschieber auch auf die Stoffbahnen seitlich des eingeschlagenen Saumes ausgedehnt wurde, wodurch jedoch der Fehler nicht behoben, sondern nur ganz unwesentlich verbessert werden konnte. Demgemäß besteht der Grundgedanke des Hauptpatents darin, den eigentlichen eingeschlagenen Saum von dem Druck des Stoffdrückers zu entlasten und den Vorschub vorwiegend an den Stoffbahnen selbst seitlich des eigentlichen Saumes zu bewirken. Hierdurch war zunächst unvermeidlich, daß die zu oberst liegende Stoffbahn aus ihrer Strecklage abwärts gedrückt und abgebogen werden mußte.
Der Gegenstand der zusätzlichen Erfindung stellt sich als eine Verbesserung des Gegenstandes des Hauptpatents insofern dar, als einfache Mittel vorgeschlagen werden, um zu vermeiden, daß eine der Stoffbahnen aus ihrer Strecklage abgebogen wird.
Während beim Hauptpatent die in dem Saum zu oberst liegende Stoffbahn an dem Übergang von dem Saum nach der freien Stoffbahn im scharfen Winkel nach unten gekröpft liegt, liegen bei der zusätzlichen Bauweise des Stoff Vorschubs beide Stoffbahnen glatt in ihrer Strecklage. Daß hierdurch ein wesentlicher Vorteil erreicht wird, ist einleuchtend, besonders wenn es sich um steife
Gewebe von geringer Knitterfestigkeit handelt.
Um dies zu erreichen, sollen nach der zusätzlichen Erfindung- die die Stoffbahnen erfassenden Randteile der am Vorschub beteiligten Werkzeuge, also Stoffschieber und Stoffdrücker, auf beiden Seiten des Saumes in verschiedener Höhenlage zusammenwirken, und zwar sollen vorzugsweise die Eingriffsflächen der die von oben in den Saum eingeschlagenen Stoffbahn führenden Randleisten der Vorschubwerkzeuge in einer höheren Ebene verlaufen als die die von unten 'eingeschlagene Stoffbahn führenden Randleisten. Die Stichplatte wird zweckmäßig mit einer erhöhten Randleiste entsprechend dem erhöhten Randabschnitt des Stoff Schiebers ausgerüstet, deren Innenkante als Leitkante für den gefalzten Saum dient. Die der Stichplattenrandleiste gegenüberstehende erhöhte Leiste des Stoffdrückers, die die untere Stoffbahn erfaßt, dient als Leitkante für den anderen Rand des Saumes.
Besonders zweckmäßig ist es, den Eingriff sflächen der Randleisten der Stichplatte und des Stoffdrückers einen senkrechten Abstand voneinander zu geben, der der Dicke von drei Stoff lagen entspricht.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt; es zeigen:
Fig. ι den Kopfteil einer Maschine gemäß der Erfindung mit dem Stoffdrücker, der Faltvorrichtung und dem Stoffvorschub von der Seite, Fig. 2 einen Schnitt durch den Stofftragarm an der Schnittbildestelle, Fig·. 3 einen Schnitt nach 3'-3' der Fig. 1, Fig. 3a einen Schnitt durch den vorderen Abschnitt von vorn gesehen, Fig. 4 einen waagerechten Schnitt nach 4'-^ der Fig. 1, Fig. 5 den Stoffdrücker von unten, Fig. 6 einen senkrechten Schnitt durch den Stoffdrücker, wobei der Übersichtlichkeit halber nur eine einfache Stofflage dargestellt ist, Fig.'7 den Stoffschieber von oben, Fig. 8 den gleichen Stoffschieber in schaubildlicher Darstellung, Fig. 9 die Stichplatte in schaubildlicher Darstellung, Fig. 10 ein benähtes Werkstück, Fig. 11 eine etwas abgeänderte Ausführungsform desStoff-Schiebers der Fig. 6.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist er beispielsweise an einer Maschine von der allgemeinen Bauart gemäß Patent 530 714 gezeigt.
Die Maschine besitzt ein Grundgestell 1 mit einem sich aufwärts erhebenden Ständer 2, der in einen überhängenden Teil ausläuft, der einen oberen waagerechten Gehäuseteil 3 trägt, in dem die Hauptantriebswelle gelagert ist. Die antreibende Schnur scheibe dieser Hauptwelle ist bei 4 angedeutet. An dem oberen waagerechten Gehäuseteil ist der Maschinenkopf 5 angeordnet; am anderen Ende trägt dieser obere Gehäusearm den aufgehängten Stofftragarm 6.
In dem Maschinenkopf 5 ist eine Nadelstange 7 auf- und abwärts beweglich gelagert, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel drei Nadeln 8, 9 und 10 trägt. Mit jeder dieser Nadeln wirkt unter der Stichplatte ein Greiferzusammen, von denen einer bei 11 in Fig. 2 zu sehen ist. Diese Greifer sind auf eine Welle 12 aufgesetzt und von üblicher Ausbildung. Die drei Nadeln legen drei voneinander unabhängige Stichreihen. In Fig. 10 ist das herzustellende Werkstück gezeigt, wobei zwei Stoff abschnitte .F und F' miteinander verbunden werden sollen. Der obere Stoffabschnitt F ist mit einem Randfalz/, der untere Stoffabschnitt F' mit einem Randfalz f versehen. Diese beiden gefalzten Ränder sind, wie in der Zeichnung gezeigt, ineinandergefaltet. Die drei Stichreihen sind bei a, b und c gezeigt. Es entsteht hierdurch die übliche Art eines eingeschlagenen Verbindungssaumes. Statt dreier Zusammennähnadeln können auch zwei oder mehr verwendet werden. Die Erfindung bezieht sich in erster Linie auf die Art des Stoffvorschubs und der Führung des eingeschlagenen Verbindungssaumes.
An dem Stofftragarm 6 ist eine Faltvorrichtung 13 von üblicher Ausbildung befestigt. Sie nimmt die beiden zu vereinigenden Stoffbahnen auf und schlägt allmählich den einen Stoffrand nach oben, den anderen nach unten ein und faltet sie auf diese Weise ineinander, worauf die ineiniandergefalteten Stoffränder unter den Stoffdrückerfuß an die Stichbildestelle gelangen. Auf.dem Stofftragarm ist eine Stichplatte 14 mit den Stichlöcherm 8a, ga, ioa angebracht. Diese besitzt an dem einen Seitenrand eine leistenförmige Erhöhung 15. Diese ragt über die allgemeine Oberfläche der Stichplatte um ein Stück hervor, das im wesentlichen gleich ist der Dicke von drei Lagen der zusammengefalzten Werkstücke. Durch diese Randleiste wird eine senkrechte Leitkante 16 geschaffen, die nach ihrer Lage beim Nähen mit der Falte in dem unteren Stoffstück /' in Eingriff kommt und demgemäß den eingeschlagenen Saum der Stoff abschnitte (vgl. Fig. 2 und 3) führt und leitet.
Die Stichplatte ist mit einem Stoffschieberdurchtrittsschlitz in der erhöhten Führungsleiste 15 versehen. Sie weist ferner an dem entgegengesetzten Rande einen Durchtrittsschlitz 18 und zwischen beiden eine Reihe von mittleren Stoffischiebersehlitzen 19 auf. Der Stoffschieber 20 besitzt dementsprechend einen erhöhten Abschnitt 21, der in dem Schlitz 17
arbeitet. Er besitzt ferner einen entgegengesetzten Randabschnitt 22, der in dem Schlitz 18 arbeitet. Ferner weist er zwischen beiden eine Reihe von kurzen gezahnten Abschnitten auf, die vor der Nadel angeordnet sind und in die Durchtrittsschlitze 19 eingreifen. Desgleichen befindet sich eine ähnliche Reihe von Abschnitten 24, die hinter den Nadeln angeordnet sind und hier durch die Schlitze 19 treten. Die Oberfläche des Stoffschieberabschnitts 21 verläuft in einer Ebene, die sich über die Oberfläche des Stoffschieberabschnitts 22 um ein Stück erhebt, das der Dicke von drei Faltlagen des Stoffes entspricht.
Hierdurch wird ermöglicht, daß dieser Stoffschieberabschnitt 21 durch die erhöhte· Leiste 15 der Stichplatte zutage tritt. Die Wirkung des erhöhten Stoff Schieberabschnitts 21 in Richtung des Erfassens und Vorschiebens des
ao Stoff Stücks der oberen Faltlage des Werkstücks ist gleichartig mit der entsprechenden Einwirkung des Stoffschieberabschnitts 22 auf die untere Faltlage des Stoff Stücks.
Es war bisher bei der Herstellung solcher eingeschlagener Säume üblich, einen Stoffschieber zu benutzen, dessen gesamte Zahnung in der gleichen waagerechten Ebene angeordnet war, und infolgedessen mußte der zu oberst liegende der zu verbindenden Stoff abschnitte notwendigerweise abwärts gebogen werden, um durch den Stoffdrücker in Eingriff mit dem Stoffschieber gebracht zu werden. Hierdurch wurde nicht allein der Vorschub gestört und das Werkstück verdreht, sondern es blieben auch häufig merkbare Spuren auf dem Werkstück zurück. Indem nun der besondere Abschnitt des Stoff Schiebers, der mit dem zu oberst liegenden Stoffabschnitt in Eingriff kommen soll, und desgleichen der ihn führende Teil der Stichplatte höher gelegt wird, wird ein Herunterbiegen des oberen Stoffabschnitts vermieden; vielmehr verbleibt dieser in seiner Ebene, die auch die oberste Lage des eingeschlagenen Saumes enthält.
Wenn die Maschine zum Benähen von schweren Stoff abschnitten benutzt wird, übt die Faltvorrichtung eine mehr oder weniger bremsende oder zurückhaltende Wirkung auf die freie Fortbewegung der Stoffstücke aus.
Demgemäß müssen die Stoffstücke von dem Stoffschieber durch die Faltvorrichtung hindurchgezogen werden, wodurch eine gewisse Zerrung des Gewebes erfolgt. Desgleichen findet, wenn der Stoffdrückerfuß auf die Stoffabschnitte einwirkt, eine mehr oder weniger zurückhaltende Wirkung darauf statt, desgleichen durch die Nadel. Um diese zerrende Wirkung zu beseitigen, so daß das Benähen der Werkstücke in ihrer normalen Lage ohne Streckung bewirkt werden kann, ist der vordere Teil des Stoff Schieberabschnitts 21 mit Zähnen 2ifl ausgerüstet, deren Eingriffsfläche ein wenig höher steht als die der Zähne 2i6. Das gleiche trifft zu für den Stoffschieberabschnitt 22. Die Zähne 22° werden über die Zähne am hinteren Teil dieses Stoffschieberabschnitts gehoben. Desgleichen liegen die Zähne 23 ein wenig über den Zähnen 24 am hinteren Ende des Stoffschiebers. Der gesamte Teil des Stoff Schiebers, der sich von vorn hinreichend weit hinter den Nadeln erstreckt, ist demgemäß erhöht. Wenn der Stoffschieber sich aufwärts bewegt, um in Eingriff mit dem Werkstück zu kommen und es vorzuschieben, erfassen diese vorderen Zahnungen des Stoff-Schiebers das Werkstück, bevor dies die hinten liegenden Zahnungen können. Da sich der Stoffschieber in einer elliptischen Bahn bewegt, so daß der Vorschubhub bereits während seiner Aufwärtsbewegung beginnt, werden die Stoffstücke nach der Stichstelle mit einer ein wenig größeren Geschwindigkeit zugeführt, als von ihr abgeführt. Diese kleine Stauung des Werkstücks vor der Nadel verhindert die obenerwähnte unzulässige Streckung oder Zerrung des Werkstücks.
Die oben beschriebene besondere Anordnung der Zahnung auf dem Stoffschieber bringt zwei verschiedene Vorteile mit sich. Zunächst wird hierdurch eine vollständig- glatte Zuführung der beiden Stoffstücke erreicht infolge des vollkommen gleichartigen und gleichmäßigen Erfassens und Vorschieben« der beiden zu vernähenden Stoffstücke mit dem Ergebnis, daß die beiden Stoffstücke um genau das gleiche Maß vorgeschoben werden und infolgedessen am Ende des Vorschubs glatt aufeinanderliegen. Der andere Vorteil besteht darin, daß die Zuführung der Stoffstücke zu der Stichbildestelle ein klein wenig rascher vor sich geht als die Abführung dieser Stücke, wodurch jede zerrende Wirkung" vermieden und der Stoff in dem fertigen Werkstück in ungestrecktem Zustand erhalten wird.
Mit dem Stoffschieber wirkt der Stoffdrückerfuß zusammen, der, wie aus der Zeichnung sich ergibt, in zwei Abschnitte unterteilt ist. Diese beiden Abschnitte sind in sog. Tandemanordnung, also hintereinander eingebaut. Der vordere Abschnitt ist bei 25, no der hintere bei 26 gezeigt. Beide mit dem Werkstück in Eingriff kommenden. Abschnitte werden von einem Hebel 27 getragen, der bei 28 in einem Tragbügel 29 angelenkt ist, der an einer an der Stoff träger stange 31 befestigten Tragmuffe 30 ausgebildet ist. Die Stoffdrückerstange wird in der üblichen Weise nachgiebig nach abwärts gedrückt; die hierzu gehörige Feder ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
Der Hebel 27 ist am Vorderende gegabelt und läuft demgemäß in zwei Schenkel 27°, 27«
61Ö165
aus. Der Stoffdrückerabschnitt 25 besitzt aufwärts gerichtete Lappen 32, die mit diesen Gabelschenkelii 27° mittels Drehzapfen 33 verbunden sind. Diese Drehzapfen sind.gleichachsig angeordnet und bieten hierdurch ein Mittel, um diesen Stoffdrückerabschnitt an dem Hebel so gelenkig zu tragen, daß er um den Anlenkpunkt schwingen kann. Die Schenkel des von der Tragmuffe 30 getragenen Bügels 29 fassen den Hebel 27 zwischen sich, wobei diese Teile mittels eines Drehzapfens 28° verbunden werden, so daß eine gelenkige Verbindung zwischen dem Stoffdrückerhebel und dem Bügel 29 .entsteht.· Der Hebel weist einen Schaftteil 34 auf. Der Stoffdrückerabschnitt 26 ist mit im Abstand voneinander stehenden aufwärts gerichteten Lappen ausgerüstet, die den Schaftteil 34 des Hebels zwischen sich fassen.- Eine Drehachse35 ist durch diese Lappen und den Schaftteil gesteckt, so daß auch der Stoffdrückerabschnitt 26 um diesen Anlenkpunkt kippen kann. Der Stoffdrückerabschnitt 26 besitzt "ferner einen aufwärts gebogenen Zehenteil 36, auf dem eine Feder 37 lastet. Diese ist an dem Schaftteil 34 des Hebels mittels einer Klemmschraube 37° befestigt. Die Feder drückt stetig das vordere Ende des Stoffdrückerfußes abwärts., und die Kippbewieguiig' des Stoffdrückerfußes auf dem Schaft des Hebels wird, wenn keine sonstigen Einwirkungen vorliegen, durch den Eingriff des Schaftteils mit dem Stoffdrückerfuß an seiner Hinterseite begrenzt.
Der Hebel 27 weist ein rechteckiges Schwanzstück 38 an seinem hinteren Ende auf. Dieses Schwanzstück liegt zwischen zwei Führungsarmen 39 und 40, die an dem Maschinenkopf befestigt sind und dazu dienen, den Stoffdrückerfuß zu führen, ohne seine freie Auf- und Abwärtsbewegung zu behindern. Eine Feder 41 ist bei 42 am Hebel und bei 43 an der Tragmuffe 30 befestigt. Diese Feder zieht normalerweise den Hebel, wenn andere Einflüsse nicht vorliegen, in Richtung des Uhrzeigers., und- die Bewegung des. Hebiels wird begrenzt durch den Eingriff mit den Bügelschenkeln 29.
Der Abschnitt 25 des Stoffdrückerfußes be-'50 sitzt ebenfalls einen aufwärts gebogenen "Zehenteil 25°, unter den die ineiiiandergefalteten Stoff ränder beim Vorschub gelangen. Dieser Abschnitt 25 weist -Nadeloffnungen 44, - ■ 44 auf, durch die die einzelnen Nadeln hindurchgehen. Dieser Abschnitt ist ferner mit einer rinnenförmigen Ausnehmung 45 in seiner Unterfläche versehen, die sich, auch bis unter die Unterfläche des Zehenteils 25° erstreckt. Diese rinnenförmige Ausnehmung in dem Drückerfußteil 25 ist von ein wenig größerer Tiefe, als die Dicke· der aufeinandergefalteten Ränder der Stoffstücke betragt. Hierdurch wird ermöglicht, daß der Stoff drückerteil 46 mit der Oberfläche des Stoffabschnitts F in Berührung kommt und mit dem Stoff schieberabschnitt 21 und dem Abschnitt " 15 der Stichplatte zusammenwirkt. Der Randteil 47 des Stoffdrückerfußes kommt in Eingriff mit dem Stoffabschnitt F' und wirkt mit dem Stoff abschnitt 22 und den beiderseits des Schlitzes 18 gelegenen Teilen der Stichplatte zusammen, um den Stoffabschnitt F' zu erfassen und vorwärts zu schieben. Diese Rinne 45 in der Unterfläche des Stoffdrückerabschnitts 25 entlastet den Druck auf den ineinandergefalteten Stoffrändern und ermöglicht ihren freien Vorschub durch das unabhängige Erfassen jedes der beiden Stoffstücke in der oben dargestellten Weise. Wenn die ineinandergefalteten Stoffränder nicht von dem Stoffdrückerfuß zusammengedrückt werden, dringen die Nadeln in den Stoff mit größerer Leichtigkeit ein, und die Stiche können tiefer in dem Werkstoff festgezogen werden. Gleichzeitig ist genügend Widerstand vorhanden, um die Nadelfadenschleifen beim Aufwärtsgang der Nadeln zu bilden, so daß Fehlstiche vermieden werden.
Der rückwärtige Abschnitt26 des Stoffdrückerfußes ist mit einer Rinne 48 ausgerüstet, die von größerer Tiefe ist als die Rinne in dem vorderen Abschnitt. Die Tiefe der Rinne in diesem Abschnitt 26 ist von einer Größe, die ungefähr gleich ist der Dicke einer doppelten sich kreuzenden eingeschlagenen Saumnaht und ist hinreichend erweitert, um über eine solche Saumnaht hinwegzugehen. Die Seitenwände der Rinne 48 sind ein wenig geneigt, um für eine Quernaht größeren Platz zu geben. An einer Seite der Rinne ist eine Leiste 46" vorgesehen, die mit dem Stoffabschnitt F in der Nähe der gefalzten Saumnaht in Eingriff kommt und auch mit dem Stoffschieber zum Zweck des Stoffvorschubs in Eingriff kommt. An der anderen Seite der Rinne befindet sich die Randleiste 47°, die den Stoffabschnitt F' erfaßt und ebenfalls mit dem Stoffschieber in Eingriff steht.
Bei- der Herstellung eines Kleidungsstücks ist es zu gewissen Zeiten notwendig, einen eingeschlagenen Quersauni unter dem Stoffdrückerfuß hindurchgehen zu lassen. Die Kippbarkeit des vorderen Stoffdrückerabschnitts ermöglicht ihm, über eine derartige Quernaht hinwegzugehen. Das hintere Ende dieses vorderen Abschnitts ruht dann auf dem Werkstück hinter der Quernaht, wenn diese sich der Stichbildestelle nähert, während der vordere Abschnitt auf den Stoffstücken vor der Quernaht ruht, wenn sie sich von der Stichbildestelle wieder entfernt. Dasselbe gilt natürlich für den hinteren Stoffdrückerab-

Claims (5)

schnitt. Dieser kippt so, daß er über die Quernaht hinweggeht. Weiterhin kann der vordere Abschnitt des StofHrückers als Ganzes aufwärts bewegt werden, wenn die S Quernaht unter ihm hindurchgeht, ohne daß hierbei der hintere Stoffdrückerabschnitt in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Feder 41 weicht elastisch aus und gestattet dem vorderen Stoffdrückerabschnitt sich anzuheben, ίο während die Quernaht darunter hinweggeht. Der hintere Stoffdrückerabschnitt kann sich ebenfalls als Ganzes heben und die Quernaht darunter hindurchlassen, ohne daß hierdurch die Stellung des vorderen Stoffdrückerab-Schnitts irgendwie beeinflußt wird. Es ist nicht immer notwendig, den Werkstoff vor den Nadeln anzustauen, um ein Zerren des Stoffes zu vermeiden. Wenn man mit gewissen Stoffarten arbeitet, kann auch ao ein Stoffschieber verwendet werden, dessen vordere Zahnung nicht erhöht ist. In Fig. 11 der Zeichnung ist ein Stoffschieber 20a gezeigt, der mit den Stoff drückerabschnitten 25 und 26 zusammenarbeitet und dessen Zahnung von vorn bis hinten in der gleichen Höhe liegt. Die Stichplatte ist jedoch auch hier genau so ausgebildet wie bei Fig. 9, 'und die Stoffdrückerabschnitte sind genau so ausgebildet, wie in Fig. 2, 3 und 3 a gezeigt. Der erhöhte Teil der Stichplatte führt die ineinandergefalteten Stoff abschnitte, und das Erfassen des oberen Stoffabschnitts wird durchgeführt, ohne ihn zu biegen. Aus den oben gemachten Ausführungen zeigt sich, daß unabhängig davon, ob der Stoffschieber am Vorderende höher gelegene Zahnungen aufweist als am Hinterende, die Erfinderin eine Säummaschine geschaffen hat, bei der ein vollständig gleichmäßiger Vorschub sowohl des oberen wie des. unteren der ineinandergefalteten Stoffstücke stattfindet, so daß zur sachgemäßen Durchführung des Nähvorgangs nicht erforderlich ist, daß die Arbeiterin die untere Stofflage zurückhält. Wenn der Stoffdrücker mit höher stehenden vorderen Zahnungen verwendet wird, so wird jede Streckung des Werkstücks vermieden, so daß das fertiggenähte Werkstück die gleiche Länge hat wie die zusammengenähten Abschnitte, und zwar auch dann, wenn Stoffe verarbeitet werden, die sich leicht strecken lassen. Quernähte gehen durch diese Maschine ohne besondere Anstrengung und ohne Verminderung der Vorschubgeschwindigkeit, wodurch die Stichlänge verkürzt werden würde. Die Ränder des ineinandergefalteten Saumes bleiben eben und gerade infolge der Führung der ineinandergefalteten Ränder an den Führungsleisten an der rechten Seite der Stichplatte und der linken Seite des Stoffdrückers. Ferner wird die Beanspruchung der Maschinenteile vermindert durch die Entlastung von den Beanspruchungen während des Durchgangs einer Quernaht und dem übermäßigen Druck auf die ineinandergefalteten Teile der Stoffstücke infolge der Austiefung der Führungsrinnen in der Unterfläche des Stoffdrückerfußes. Die neue Anordnung der Maschine könnte auch mit Nutzen dann verwendet werden, wenn statt eines unterteilten Stoffdrückerfußes ein einheitlicher verwendet wird. Patent α ν s iJ u ü c 11 ic:
1. Stoffvorschubvorrichtung an Nähmaschinen zum Verbinden von Stoffbahnen mittels eingeschlagener ■ Säume nach Patent 615 005, dadurch gekennzeichnet, daß die die Stoffbahnen erfassenden Randteile der am Vorschub beteiligten Werkzeuge (Stoffschieber und Stoffdrücker) auf beiden Seiten des Saumes in verschiedener Höhenlage so zusammenwirken, daß keine der Stoffbahnen aus ihrer Strecklage abgebogen wird.
2. Stoffvorschubvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsflächen der die von oben in den Saum eingeschlagene Stoffbahn (F) führenden Randleisten (216, φα) der Vorschubwerkzeuge (25, 26-21) in einer höheren Ebene verlaufen als die die von unten eingeschlagene Stoffbahn (F') führenden (22, 47a).
3. Stoffvorschubvorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichplatte (14) mit einer erhöhten Randleiste (15) entsprechend dem erhöhten Randabschnitt (21) des Stoffschiebers ausgerüstet ist, deren Innenkante (16) als Leitkante für den gefalzten Saum dient.
4. Stoffvorschubvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Stichplattenrandleiste (15) gegenüberstehende erhöhte Leiste (47, 47°) des Stoffdrückers (25, 26), die die untere Stoffbahn (F') erfaßt, als Leitkante für den anderen Rand des Saumes dient.
5. Stoffvorschubvorrichtung nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsflächen der Randleisten (15, 47) der Stichplatte und des Stoffdrückers einen senkrechten Abstand voneinander haben, der der Dicke von drei Stoff lagen entspricht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
DEU12255D 1932-09-19 1933-07-08 Stoffvorschubvorrichtung an Naehmaschinen zum Verbinden von Stoffbahnen mittels eingeschlagener Saeume Expired DE619165C (de)

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