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Stoffvorschubvorrichtung an Nähmaschinen zum Verbinden von Stoffbahnen
mittels eingeschlagener Säume Die Erfindung befaßt sich mit dem Stoffvorschub an
Nähmaschinen, die zum Verbinden von Stoffstücken mittels eingeschlagener, d. h.
ineinandergefalteter Säume dienen sollen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabestellung geht von der bekannten
Tatsache aus, daß - beim Vorschub von Stoffstücken mit eingeschlagenem Saum durch
die Nähstelle hindurch die in dem Saum zu oberst liegende Stoffbahn die Neigung
hat, erheblich hinter der zu unterst liegenden Stoffbahn zurückzubleiben, und zwar
deshalb, weil bei den für diese Zwecke üblichen Stöffschiebereinrichtungen der Stoffschieber
ausschließlich oder vorwiegend an der Unterseite des breiten eingeschlagenen Saumes
anfaßte. Dies hatte aber wieder zur Folge, daß der Vorschub der oberen Stoffbahn
überhaupt nicht unmittelbar, sondern nur durch Reibung der oberen Stofflage an der
unteren erfolgen konnte.
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Zwar kannte man bereits verbesserte Einrichtungen, wo der Stoffschieber
außer den mittleren. Zahnreihen auch seitliche Zahnreihen aufwies, die beiderseits
des eingeschlagenen Saumes unmittelbar an den Stoffbahnen angriffen; hier erfolgte
wohl ein unmittelbarer Vorschub der beiden Stoffbahnen, jedoch wurde die untere
Stoffbahn bevorzugt vorgeschoben, derart, daß an der oberen Stoffbahn ausschließlich
die eine seitliche Zahnreihe, an der unteren Stoffbahn dagegen außer der entsprechenden
Seitenreihe noch die gesamten mittleren Zahnreihen angrilen. Die Folge davon war
das obenerwähnte Voreilen der in der Saumnaht zu unterst liegenden Stoffbahn vor
der oberen Stoffbahn und dem-, gemäß eine Kräuselung der unteren Stoffbahn unter
Zurückbleiben der glatt liegenden oberen Stoffbahn. Diese Voreilung der unteren
bzw. N acheilung der oberen Stoffbahn konnte bei langen Säumen eine sehr große Ausdehnung
annehmen. So wurde beobachtet, daß bei einem Saum von r m Länge- von der - zu oberst
liegenden Stoffbahn am Schluß ein Stück von 5o bis zoo mm übrigblieby wodurch ein
derartiges Werkstück im wesentlichen unbrauchbar wurde.
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Die Erfindung befaßt sich nun mit der Beseitigung dieses Mißstandes,
fußend auf der Erkenntnis, daß der fehlerhafte Vorschub auf dem Eingriff des Stoffschiebers
unter der breiten Saumnaht beruht. Soweit diese Erkenntnis vielleicht schon früher
hier und da vorgelegen haben mag, hat sie doch höchstens dazu geführt, auf das alleinige
Eingreifen
der Stoffschieberzähne unter der Saumnaht zu verzichten
und zusätzlich einen Hilfsvorschub an den Stoffbahnen beiderseits des eingeschlagenen
Saums einzuführen. Darüber hinaus hat aber die Erfinderin erkannt, daß, wie oben
gesagt, das Eingreifen des Stoffschiebers unter dem eingeschlagenen Saum stets eine
Ungleichmäßigkeit des Stoffvorschubs zur Folge haben muß.
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Der neue Lösungsgedanke der Erfinderin besteht also darin, diesen
Eingriff des Stoffschiebers unter dem eingeschlagenen Saum zu verhindern oder so
abzuschwächen, daß er praktisch keine Folgen hat, wobei zu erwägen war, daß ein
wirksamer Eingriff der Stoffschieberzähne von unten nur bei entsprechendem Gegendruck:
von oben möglich ist. Diesen Gegendruck bewirkt bekanntlich der Stoffdrücker.
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Hieraus ergibt sich nun das wirksame Mittel zur Lösung der gestellten.Aufgabe,
indem gemäß der Erfindung die Leitnut für den eingeschlagenen Saum so weit vertieft
bzw. so geräumig ausgebildet wird, daß der darin geführte eingeschlagene Saum beim
Vorschub weitgehend von Druck entlastet wird und demgemäß der Stoffverbrauch im
wesentlichen nur durch die mit den Stoffdrückerrandleisten zusammenwirkenden Stoffschieberabschnitte
erfolgt. An der Nadeleintrittsstelle war diese Geräumigkeit nach oben offenbar dadurch
begrenzt, daß der Stoff von den aufwärts gehenden Nadeln sicher abgestreift werden
mußte. Es genügt aber, an dieser Stelle die Leitnut so tief zu machen, daß die Oberfläche
des eingeschlagenen Saums ohne Druck und Reibung durch die Nut laufen kann. Hinter
den .Nadeln war diese Rücksicht nicht zu nehmen; es könnte also die Nut noch wesentlich
vertieft werden, so daß ein erheblicher Spielraum über der Oberfläche des Saumes
verblieb, wobei die Seitenwände der Nut zweckmäßig noch abzuschrägen waren.
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Weitere Merkmale dienen der Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes.
So soll von den beiden aufeinanderfolgenden, relativ beweglichen Abschnitten, in
die der Stoffdrückerfuß unterteilt ist, jeder, einen Teil der Leitrinne und der
Randleisten aufweisend, ein starr verbundenes Ganzes bilden. Hierbei sind zweckmäßig
die aufeinanderfolgenden Stoffdrückerabschnitte gelenkig an einem ivaagebalkenartigen,
entsprechend abgefederten gemeinsamen Halter angelenkt, der zwischen den beiden
Abschnitten an der federbelasteten Stoffdrückerstange so schwenkbar angelenkt ist,
daß durch eine Aufwärtsbewegung des einen Abschnitts eine Abwärtsbewegung des anderen
hervorgerufen wird.
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Die mittleren Zahnungen des Stoffschiebers können, trotzdem sie bei
normalem ungestörtem Vorschub und gleichbleibender Dicke des Werkstücks wirkungslos
bleiben, doch nicht vollständig entbehrt werden, vielmehr treten sie zunächst in
Wirkung, wo sich Stauungen in dem Saum selbst herausstellen. Weiterhin sind sie
nötig, wenn der Stoffdrücker beim Durchgehen einer Quernaht kippt. Hierbei verlieren
seine Randleisten vorübergehend ihren festen Eingriff mit dem Stoffstück und der
darunterliegenden Zahnung des Stoffschiebers, so daß nunmehr zur Vermeidung eines
Durchrutschens die mittleren Hilfszahnungen, die sich unter dem nicht angehobenen
Stoffdrückerabschnitt befinden, zur Mitwirkung herangezogen werden müssen.
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Demgemäß soll der Stoffschieber zwischen den mit den Stoffdrückerrandleisten
zusammenwirkenden seitlichen Abschnitten nur kurze Abschnitteile am vorderen und
hinteren Ende aufweisen, die im wesentlichen nur beim Tippen des Stoffdrückers zur
Wirkung kommen.
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Um die Stichreihen gegenüber der Saumbreite zu zentrieren, kann es
zweckmäßig sein, der den oberen Stoffabschnitt niederdrückenden Randleiste einen
um dessen Stoffdicke größeren Abstand von der Stoffschiebermittelachse zu geben
als der anderen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt; es zeigen Fig. i die in der Nähe der Stichbildestelle befindlichen
Teile einer Nähmaschine gemäß der Erfindung von der Seite gesehen, Fig.
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die Stichbildestelle in Stirnansicht, teilweise geschnitten, Fig.3 einen
Schnitt nach 3'-3' der Fig. i, Fig. 3a einen Schnitt nach 3a-3a der Fig. i, Fig.
4 einen. Schnitt nach 4'-4' der Fig. i, Fig. 5 den Stoffdrücker von unten gesehen,
Fig.6 einen senkrechten Schnitt in Richtung des Stoffvorschubs durch die Nähstelle,
Fig.7 den Stoffschieber von oben, Fig. 8 die Stichplatte in schaubildlicher Darstellung,
Fig. g ein Werkstück mit der Kreuzungsstelle-eines Längs- und Quersaumes.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die neue Einrichtung in
ihrer Anwendung auf eine Nähmaschine gemäß Patent 530 314 dargestellt, obwohl-
sie selbstverständlich mit Nutzen auch an anderen Maschinen verwendet werden kann,
bei denen die Voraussetzungen hierfür vorliegen. Diese Maschine besitzt ein Untergestell
i, über das sich ein Ständer .2 erhebt, der seitlich überhängend einen Gehäuseteil
3 trägt. In diesem Gehäuseteil ist die Hauptwelle gelagert, die mittels der Schnurscheibe
4 angetrieben wird. Der Gehäuseteil 3 trägt einen vorstehenden Maschinenkopf 5,
in dem die Nadelstange 6 auf und ab bewegt wird. Die Nadelstange trägt
drei
Nadeln 7, 8* und 9. An dem Gehäuseteil 3 ist ein Stofftragearm io aufgehängt, in
dem die zusätzlichen Stichbildewerkzeuge untergebracht sind. Hier finden sich zunächst
die drei ULreifer, für jede Nadel einer, von denen der mit der Nadel ? zusammenwirkende
Greifer i i in Fig. 2 zu sehen ist. Die Greifer werden von einer Greiferwelle 12
getragen, die in der üblichen Weise angetrieben wird.
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Das Werkstück wird von dem freien Ende des Stoffträgers mittels eines
Stoffschiebers 13 abgeschoben, der durch einen entsprechenden Antrieb in dem Stofftragearm
io die übliche Viereckbewegung erhält. Die Maschine dieser Ausführungsform ist in
erster Linie dazu geeignet, Ränder von Stoffbahnen zu vereinigen, um daraus schlauchförmige
Be-
kleidungsstücke herzustellen. Die zu verbindenden Stoffabschnitte werden
um den Stofftragarm gelegt und mit den Rändern in die Faltvorrichtung 14 eingeführt.
Diese ist von der f **r solche Fälle üblichen Bauweise. Sie schlägi den zu oberst
liegenden Stoffrand von oben nach unten und den unteren Stoffrand von unten nach
oben ein und faltet diese gefalzten Stoffränder so ineinander, daß der fertiggefalzte
Saum der Stichstelle zum Zusammennähen zugeführt wird. Die Stoffabschnitte werden
unmittelbar unter den Stoffdrückerfuß ein- und der Stichbildevorrichtung zugeführt.
Die Stoffabschnitte werden über den Stoffträger durch den Stoffschieber 13 (Fig.
7) geführt. Dieser Stoffschieber weist zwei gezahnte Randabschnitte 15 und 16 auf.
Ferner besitzt er verkürzte gezahnte Abschnitte i7, die den eingefalteten Saum unmittelbar
vor der Nadel erfassen, und weitere Abschnitte z8, die ihn unmittelbar hinter den
Nadeln ergreifen.
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Auf dem Stoffträger io ist eine Stichplatte i9 mit den Stichlöchern
7Q, 8Q, 9, befestigt, die eine Anzahl von Schlitzen aufweist, derart, daß durch
den Schlitz 2o der Stoffschieberabsehnitt 15, durch den Schlitz 21 der Abschnitt
16 und durch die Schlitze 22, 22 die Abschnitte 17 und 18 zu Tage treten.
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In Fig.9 der Zeichnung sind zwei Stoffbahnen gezeigt, die durch einen
eingeschlagenen Saum gemäß der Erfindung vereinigt sind. Wenn diese Stoffabschnitte
auf dieser '.Maschine verbunden werden sollen, werden sie in Richtung des Pfeiles
in Fig. :9 vorgeschoben, so daß die Stoffbahn F rechts von der Nadelbahn, die Stoffbahn
F' links von der Nadelbahn vorgeschoben wird. Die Stoffbahn F ist von oben nach
unten, die Stoffbahn F' von unten nach oben gefaltet, wie bei f und
f' gezeigt. Diese gefalteten Stoffränder sind ineinandergefaltet und werden
dann durch die drei Stichreihen a, b und c vernäht, die von den Nadeln 7,
8 und 9 gelegt werden. Bei dem in Fig. 9 gezeigten Werkstück ist ein den zu legenden
Saum kreuzender gleichartiger Saum F2 gezeigt, der natürlich vorher fertiggestellt
war.
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Zum Niederdrücken des Werkstückes an der Stichbildestelle dient ein
Stoffdrückerfuß, der, wie gezeigt, zwei Stoffdrückerabschnitte in Tandemanordnung
aufweist. Der vordere Stoffdrückerfuß ist bei 23, der hintere bei 2¢ gezeigt. Diese
beiden Stoffdrückerabschnitte werden von einem Hebel 25 getragen, der zwischen den
Schenkeln 25a, 25Q eines Bügels angelenkt ist. Dieser Bügel läuft oben in eine Tragmuffe
26 aus, die am unteren Ende der Stoffdrückerstange 27 befestigt ist. Die Anlenkung
des Stoffdrückerhebels zwischen den Bügelschenkeln 25Q, 25Q-erfolgt mittels zweier
gleichachsiger Drehzapfen 28,:28, derart, daß der Hebel 25 um diesen Drehungsmittelpunkt
kippbar ist. Der Hebel teilt sich vor dem Anlenkpünkt 28 in zwei gegabelte Arme
29, 29. Der vordere Stoffdrückerabschnitt 23 weist aufwärts stehende Lappen 30,
3o auf, die mittels Drehzapfen 31, 31 an die Arme 29, 29 angelenkt sind. Diese Drehzapfen
sind gleichachsig angeordnet, so daß der Stoffdrückerabschnitt 23 um diese Achse
Kippbewegungen ausführen kann.
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Hinter dem Anlenkpunkt 28 weist der Hebel 25 einen Schaftteil 32 auf,
an dem der hintere Stoffdrückerabschnitt 24 kippbar angelenkt ist, indem zwei an
ihm angeordnete aufwärts stehende Lappen 33, 33 den Schaftteil zwischen sich fassen
und mit ihm durch eine Drehachse 34 angelenkt sind. Weiter hat dieser kippbare Stoffdrückerabschnitt
2,4 einen aufwärts abgebogenen Zehenteil 35. Eine Feder 36 lastet auf der
Spitze des Zehenteils und ist an dem Schaftteil 3:2 mittels einer Klemmschraube
37 befestigt. Wenn der Bewegung .des Stoffdrückerfußes ein Hindernis nicht entgegensteht,
kann er unter der Wirkung der Feder 35 in Richtung des Uhrzeigers schwingen, und
diese Schwingbewegung wird durch das Anschlagen des hinteren Teiles dieses Stoffdrückerabschnitts
an dem Schaftteil 32 begrenzt.
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Der Hebel 25 trägt ein rechteckig ausgebildetes Schwanzstück
37 an seinem hinteren Ende, das zwischen Führungsschienen 38 und 39 des Maschinenkopfes
eingreift. Hierdurch kann der Hebel 25 sich frei auf und ab bewegen oder
um seinen Anlenkpunkt Schwingbewegungen ausführen und wird dabei durch die Führungsschienen
von unzulässigen Seitenbewegungen abgehalten.
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Eine Feder q.o ist an dem Schwanzende des Hebels 25 bei 41 befestigt,
desgleichen bei 42 an der Tragmuffe 26. Diese Feder hat das
Bestreben,
den Hebel 25 in Richtung des Uhrzeigers zu schwingen, wobei diese Bewegung durch
den Eingriff des Schaftteiles 25 mit den Bügelarmen 25Q begrenzt wird.
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Der Stoffdrückerabschnitt23 besitzt Nadeldurchtrittsöffnungen 43,
43 und einen aufwärts abgebogenen Zehenteil 44. In der Unterfläche des Stoffdrückerabschnitts
23 ist eine rinnenförmige Ausnehmung angeordnet, die im wesentlichen dieselhe Breite
hat wie der eingeschlagene Saum oder die. ineinandergefalteten Teile der Stoffränder.
Dagegen ist die Tiefe dieser Rinnen ein wenig größer als die Dicke der ineinandergefalteten
Stoffabschnitte. Diese rinnenförmige Ausnehmung bietet seitliche Führungskanten
45, 45 zur Leitung des Saumes beim Vorschub. Der Randteil 46 des Stoffdrückerfußes
befindet sich unmittelbar über dem Stoffschieberabschnitt 16 und dem zugehörigen
Abschnitt der Stichplatte. Die Randleiste 47 des Stoffdrückers befindet sich unmittelbar
über dem Abschnitt 15 des Stoffschiebers und dem zugehörigen Teil der Stichplatte.
Die Randleiste 46 ruht auf der Stoffbahn F' in der Nähe der zusammengefalteten Teile
des Saumes. Die Randleiste 47 des Stoffdrückerfußes ruht auf dem Stoffabschnitt
F, derart, daß sie ihn ein wenig biegt und so auf die Stichplatte und den Stoffschieber
niederdrückt. Die Begrenzungswand 45 der Leitrinne des Stoffdrückerfußes hat, wie
in Fig. 3a gezeigt, einen etwas größeren Abstand von der Mittellinie des Stoffdrückers
und den Nadelöffnungen, damit diese Stoffbahn niedergedrückt und von dem Stoffschieber
erfaßt werden kann. Umgekehrt befindet sich die Begrenzungswand 45 der Leitrinne
dichter an den Nadeldurchtrittsöffnungen und kommt dort unmittelbar mit der Kante
des eingeschlagenen Saumes des Stoffabschnitts F in Eingriff. Hierdurch werden die
ineinandergefalteten Teile zentriert der Stichbildestelle so zugeführt, daß die
Nadeln die zusammengefalteten Teile in geeigneter Lage zu den Rändern des Säumes
durchdringen.
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Die Führungsrinne dieses Stoffdrückerabschnitts erstreckt sich in
dem Zehenteil aufwärts, und ihre Begrenzungswand 48 ist ausgebogen, um die Zuführung
der zusammengefalteten Stoffränder zu erleichtern. Dieser Teil des Stoffdrückerfußes
ist in Eingriff mit dem Randfalz des Stoffabschnitts F.
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Der Stoffdrückerabschnitt 24 besitzt ebenfalls eine durchlaufende
rinnenförmige Ausnehmung in seiner Unterfläche. Diese Ausnehmung ist etwas breiter
ausgeführt als die Breite des Saumes zuzüglich der Dicke der abwärts gebogenen Stoftbahn
und auch etwas höher als die Dicke der in dem Saum aufeinandergelegten Stofflagen.
Die Leitrinne in diesem Stoffabschnitt hat also erheblich größere Abmessungen als
die entsprechende Rinne in dem vorderen Stoffdrückerabschnitt und ist demgemäß so
bemessen, daß hinreichend Raum verbleibt für den Durchtritt eines Quersaumes von
der Art des bei F2 in Fig.9 gezeigten.
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Der Abschnitt 23 besitzt einen rückwärts vorstehenden Teil 49, der
in den Vorderrand des hinteren Abschnitts eingreift.
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Die Leitrinne in dem Stoffdrückerabschnitt 24 ist bei 5o gezeigt.
Ihre Seitenwände sind so geneigt, daß sie für den Durchtritt eines Quersaumes größere
Bewegungsfreiheit ergeben. Längs dieser Leitrinne verläuft eine Randleiste 46Q,
die der Randleiste 46 des vorderen Abschnitts entspricht und in ähnlicher Weise
mit dem Stoffschieber zusammenwirkt. Auf der anderen Seite der Rinne 45 befindet
sich eine Randleiste 47Q, die der Randleiste 47 des vorderen Abschnitts entspricht.
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Die Führungsrinne in dem vorderen Abschnitt des Stoffdrückerfußes
ist von genügender Tiefe, daß die zusammengefalteten Randteile in dem Saum nur wenig
Pressung erfahren. Da infolgedessen der Saum wenig zusammengedrückt ist, dringen
die Nadeln in ihn leichter ein, und der Saum läuft leichter durch die Maschine.
Die beiden seitlichen Leisten des Stoffdrückerfußes wirken unabhängig jede auf einen
der Stoffabschnitte und drücken ihn fest gegen die Stichplatte und den Stoffschieber.
Hierdurch werden die Stoffabschnitte leichter durch die Faltvorrichtung gezogen
und unter dem Stoffdrückerfuß hindurch der Stichbildevorrichtung zugeführt.
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Wenn ein Quersaum unter den Stoffdrückerfußabschnitt 23 gelangt, kippt
dieser so, daß sein Hinterende auf dem Stoffstück hinter dem Quersaum ruht, bis
dieser die Nadeln oder den Drehpunkt 3,1 erreicht, worauf der vordere Teil
des Stoffdrückerfußes kippt und das Werkstück vor dem Quersaum erfaßt.
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In gleicher Weise veranlaßt der Quersaum ein entsprechendes Kippen
des hinteren Stoffdrückerabschnitts 24. Der vordere Stoffdrückerabschnitt kann unabhängig
von dem hinteren Abschnitt angehoben werden, derart, daß, wenn der vordere Abschnitt
durch einen Quersaum angehoben wird, der hintere Abschnitt die Stoffbahnen fest
in Eingriff mit dem Stoffschieber herabdrückt. Wähiend der hintere Abschnitt des
Stoffdrückerfußes durch einen Quersaum angehoben wird, ruht der vordere Abschnitt
auf dem Werkstück und hält es fest in Eingriff .mit dem Stoffschieber. Dies wird
durch Schwingungen des Hebels 25 bewirkt, der die beiden Stoffdrückerabschnitte
trägt. Die Führungsrinne
in dem hinteren Stoffdrückerabschnitt ist
so weit bemessen, daß ein freier Durchtritt des Quersaumes ermöglicht wird.
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Indem der vordere Abschnitt des Stoffdrückerfußes mit einer Führungsrinne
ausgerüstet wird, die so bemessen ist, daß sie den gefalteten Saum von starkem Druck
entlastet, können die Stiche tiefer in dem Werkstück festgezogen werden. Die Sohle
der Rinne muß aber so dicht über der Oberfläche des Saumes sein, daß eine Aufwärtsbewegung
des Stoffes mit den Nadeln verhindert und eine geeignete Bildung der Nadelschleifen
ermöglicht und so eine Verstümmelung der Stiche ausgeschlossen wird. Durch diese
Anordnung des Stoffdrückerfußes, wonach er die nötige Bewegungsfreiheit für die
ineinandergefalteten Stoffränder des Saumes bietet, wird die Beanspruchung und der
Verschleiß der beweglichen Teile der Maschine erheblich vermindert.
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Die neue Anordnung kann unter Umständen statt mit einem zweiteiligen
Stoffdrückerfuß mit einem solchen ausgeführt werden, der aus einem Stück besteht.