DE2926306C2 - Nähmaschine zum Verbinden zweier sich überlappender Werkstücklagen mit einer Einrichtung zum Führen der Werkstücklagen - Google Patents
Nähmaschine zum Verbinden zweier sich überlappender Werkstücklagen mit einer Einrichtung zum Führen der WerkstücklagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 (vgl US-PS 25 47 562).
Beim Übersteppen der Seitennähte an Hosen werden die hinteren Hosenteile auf die vorderen Hos^nteile
aufgenäht, wobei die Ränder der hinteren Hosenteile umgelegt sind. Diese Art der Verbindung zweier sich
überlappender Werkstücklagen wird als einfache oder falsche Kappnaht bezeichnet
Sofern Hosen ohne Seitentaschen — beispielsweise Damenhosen — genäht werden, kann eine Führungsvorrichtung gemäß der o. g. US-PS 25 47 562 verwendet
werden, bei der fest montierte Führungsteile für das Führen der Werkstücklagen und das Umlegen des
Randes der oberen Werkstücklage dienen. Derartige Führungsvorrichtungen sind jedoch für das Übersteppen der Seitennähte an Hosen mit Seitentaschen
ungeeignet, da beim Nähen im Taschenbereich die Taschenbeutel an den festen Führungsteilen hängenbleiben.
Daher behilft man sich beim Nähen von Hosen mit Seitentaschen mit einem Nähfuß, der zur Führung des
umgelegten Randes des oben liegenden hinteren Hosenteils eine federnde Führungssohle aufweist, die
beim Nähen im Taschenbereich ausweichen kann. Bei der Verwendung eines solchen Nähfußes muß die
Bedienungsperson allerdings während des gesamten Nähvorganges die Hosenteile von Hand gegen die
Führungssohle halten, damit die Naht parallel zu den Kanten der Hosenteile verläuft Da stets das hintere auf
das vordere Hosenteil aufgenäht wird muß in abwechselnder Richtung gearbeitet werden, indem die
linken Hosenteile vom Bund zum Saum und die rechten Hosenteile vom Saum zum Bund genäht werden. Diese
Arbeitsweise erfordert ein unterschiedliches Abstapeln der Hosenteile bzw. zusätzliche Handgriffe beim
Umdrehen der linken bzw. rechten Hosenteile vor dem Zusammenfügen. Außerdem ist das Nähen vom Saum
zum Bund im Vergleich zu der umgekehrten Nährichtung aus handhabungstechnischen Gründen unzweckmäßiger.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nähmaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, bei der die Werkstücklagen mit geringstmöglichem Handhabungsaufwand geführt werden und der Rand der oberen
Werkstücklage wahlweise nach links oder rechts umgeschlagen werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung zweier wahlweise in Arbeitsstellung bringbarer Führungsapparate, von denen einer den Rand der oberen Werkstücklage nach links und der andere nach rechts umlegt,
können beim Übersteppen der Seitennähte an Hosen sowohl die linken als auch die rechten Hosenteile vom
Bund zum Saum genäht werden. Ein weiterer handhabungstechnischer Vorteil besteht darin, daß die aus je
einer Kantenführung und einem Führungslineal bestehenden Führungsapparate in der Arbeitsstellung einen
im wesentlichen geschlossenen Führungskanal für die freien Kanten der Werkstücklagen und den umgelegten
Rand der oberen Werkstücklage bilden. Auf diese Weise werden die Werkstücklagen allein durch den Führungsapparat geführt, so daß die Bedienungsperson während
des Nähens bereits die nächsten miteinander zu
vernfthenden Werkstöcklagen ergreifen kann,
Durcft die Maßnahme, die Führungslineale zwischen einer Ruhe- und einer Arbeitsstellung verschwenkbar
anzuordnen, kann bei Hosen mit Seitentaschen während
des Nähens im Taschenbereich das jeweilige Führungslineal in Ruhestellung geschwenkt und damit der sonst
geschlossene Führungskanal des Führungsapparates für den Durchlauf des Taschenbeutels geöffnet sein. Eine
weitere Erleichterung beim Nähen im Taschenbereich wird noch dadurch erzielt, daß wenigstens einer der
Schenkel der U-förmigen Kantenführungen federnd angeordnet ist, wodurch er beim Durchlauf des
Taschenbeutels durch die Kantenführung ausweichen kann.
Sind der Träger und die Führungslineale mit je einem
Druckluftzylinder verbunden, wobei in Abhängigkeit von der Stellung des Trägers und damit der Kantenführungen
pur jeweils derjenige Druckluftzylinder schaltbar ist, dessen mit ihm verbundenes Führungslineal mit
der in Arbeitsstellung befindlichen Kantenführung einen Führungsapparat bildet, so werden mit Sicherheit
fehlerhafte Zuordnungen vermieden.
Ferner ist die Steuerungsschaltung für die dem Träger und den Führungslinealen zugeordneten Druckluftzylinder
ausschließlich aus pneumatischen Bauelementen 2s aufgebaut, wodurch die Steuerung besonders einfach
sowie störungsunanfälliger ist
Die Erfindung wird durch die nachfolgende Beschreibung eines in den F i g. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Teilansicht einer Nähmaschine mit einer Führungseinrichtung,
F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung von in Arbeitsstellung befindlichen Führungsteilen der Führungseinrichtung
beim Übersteppen linker Hosenteile,
F i g. 3 eine vergrößerte Darstellung von in Arbeitsstellung befindlichen Führungsteilen der Führungseinrichtung
beim Übersteppen rechter Hosenteile,
F i g. 4 einen Pneumatikschaltplan.
Von der in F i g. 1 dargestellten Nähmaschine sind nur der Gehäusekopf 1 und das Untergehäuse 2 zu sehen. Im
Gehäusekopf 1 sind an einer nicht dargestellten auf- und abbewegbaren Nadelstange zwei fadenführende Nadeln
3 festgeklemmt, die zur Stichbildung mit einem im Untergehäuse 2 angeordneten Greifer zusammenarbeiten.
An einer nicht dargestellten Stoffdriickerstange ist ein Nähfuß 4 angeordnet
An einer auf der Vorderseite des Gehäusekopfes 1 befestigten Lagerplatte 5 sind zwei Schwenkarme 6, 7
angeordnet, die je ein Führungslineal 8, 9 tragen. Wie so aus Fig.2 und 3 ersichtlich ist, bestehen die
Führungslineale 8, 9 aus einer in der Arbeitsstellung horizontal verlaufenden Niederhalteplatte 10 bzw. 11
und einer an dieser angeschraubten Führungsleiste 12 bzw. 13. An einem auf der Vorderseite des Gehäusekopfes
1 befestigten Träger 14 sind zwei doppeltwirkende Druckluftzylinder 15,16 schwenkbar angeordnet, deren
Kolbenstangen 17, 18 über Gabe'köpfe 19, 20 mit den Schwenkarmen 6 bzw. 7 verbunden sind.
In der Werkstückauflageplatte 21 des Untergehäuses 2 ist eine flache Aussparung 22 enthalten, in der ein
flacher, quer zur Nährichtung verschiebbarer Träger 23 angeordnet ist. An zwei gegenüberliegenden Schmalseiten
des Trägers 23 sind zwei Winkelstücke 24, 25 befestigt, deren horizontal verlaufende Schenkel 26, 27
aufeinander zu gerichtet sind. Auf dem Träger 23 ist eine Druckplatte 28 angeordnet, die mit Druckfedern 29
eeeen die Schenkel 2t». 27 der Winkelstücke 24, 25 gedrückt wird. Die Winkelstücke 24,25 bilden mit den in
ihrem Bereich liegenden Abschnitten der Druckplatte 28 zwei spiegelbildlich U-förmig verlaufende Kantenführungen
30,31,
Der Träger 23 weist an der Unterseite einen durch einen Schlitz der Werkstückauflageplatte 21 hindurchragenden
Bolzen 32 auf. Im Untergehäuse 2 ist ein doppeltwirkender Druckluftzylinder 33 angeordnet,
dessen Kolbenstange 34 einen den Bolzen 32 umgreifenden Gabelkopf 35 trägt Für das Nähen mit einer Nadel
3 dient die gemäß Fig. 1 linke Seitenfläche 36 der Aussparung 22 als linker Anschlag für den Träger 23. Als
rechter Anschlag dient ein auf einem feststehenden Gewindezapfen 37 mit einer Stellmutter verschiebbar
angeordnetes Anschlagstück 38, das mit dem Gabelkopf 35 zusammenwirkt Beim Nähen mit zwei Nadeln 3
werden die Kantenführungen 30,31 nicht so weit seitlich in bezug auf den Nähfuß 4 geschober;. Zu diesem Zweck
läßt sich ein Anschlaghebel 39 aus einer Ruhe- in eine Arbeitsstellung schwenken, in der er mit dem Gabelkopf
35 zusammenwirkt, um als linker /..,schlag zu dienen.
Nach entsprechender Einstellung dient das Anschlagstück 38 dann als rechter Anschlag.
Die Nähmaschine ist mit einem in F i g. 4 dargestellten Kettentrenner 40 ausgestattet, der ein Messer 41
aufweiv*. Als Antrieb dient ein doppeltwirkender
Druckluftzylinder 42.
Dem Druckluftzylinder 42 sind zwei Druckleitungen 43, 44 zugeordnet die über ein elektromagnetisch
schaltbares Umschaltventil 45 wechselseitig mit Druckluft beaufschlagbar sind. In der Schaltstellung B des
Ventils 45 ist die Druckleitung 43 mit der mit einer Druckluftquelle verbundenen Hauptleitung 46 verbunden,
wodurch der Kolben 47 des Druckluftzylinders 42 angehoben ist. In dieser Stellung des Kolbens 47
befindet sich das Messer 41 des Kettentrenners 40 in Ruhestellung.
Der dem Träger 23 zugeordnete Druckluftzylinder 33 hat zwei Druckleitungen 48, 49 mit je einem
Drosselrückschlagventil 50, 51 zur Reduzierung der Geschwindigkeit des Kolbens 52. Die Druckleitungen
48,49 sind über ein Umschaltventil 53 wechselseitig mit einer stetig mit Druckluft beaufschlagten Druckleitung
54 verbindbar. Das Umschaltventil 53 wird mit Federkraft in die Stellung B und über eine Steuerleitung
55 pneumatisch in die Stellung A geschaltet. In der Schaltstellung B des Ventils 53 ist die Druckleitung 48
mit Druckluft beaufschlagt, wodurch sich der Kolben 52 und damit der Träger 23 in der rechten Stellung
befinden.
Die Steuerleitung 55 ist mit einem impulsgesteuerten Binär-Ventil 56 verbunden, das bei jedem Schaltimpuls
von der einen in die andere Stellung umschaltet, beispielsweise von A nach Bund das nächste Mal von B
nach A Der als Druckluftstoß in einer Impuls-Steuerleitung 57 ankommrnde Schaltimpuls wird mittels eines
federbelasteten Kolbens 58 auf das Binär-Ventil 56 übertragen. Die Impuls-Steuerleitung 57 ist mit dem
Ausgang eines als ODER-Glied wirkenden Doppelrückschlagventils 59 verbunden, dessen einer Eingang über
eine Impuli-Steuerleitung 60 mit einem handbetätigten federbelasteten Schaltventil 61 und dessen anderer
Eingang über eine Steuerleitung 62 mit einem Tasterventil 63 verbunden ist. Das Schaltventil 61 ist.
über eine Impuls-Steuerleitung 64 mit der Druckleitung 44 des dem Ketten trenner 40 zugeordneten Druckluftzylinders
42 und das Tasterventil 63 über eine Druckleitung 65 mit der Hauptleitung 46 verbunden.
Der dem Schwenkarm 6 und dem Führungslineal 8 zugeordnete Druckluftzylinder 15 hat zwei Druckleitungen
66, 67 mit je einem Drosselrückschlagventil 68, 69 zur Reduzierung der Geschwindigkeit des Kolbens 70.
Die Druckleitungen 66, 67 sind über ein mit zwei 5 Steuerleitungen 71, 72 pneumatisch betätigbares Umschaltventil
73 mit einer stetig mit Druckluft beaufschlagten Druckleitung 74 verbindbar. In der Schaltstellung
B des Ventils 73 ist die Druckleitung 67 mit Druckluft beaufschlagt, wodurch sich der Kolben 70 in
der in F i g. 4 dargestellten Stellung befindet. Hierbei ist das Führungslineal 8 in die Ruhestellung angehoben. Die
Steuerleitung 71 ist über ein als Knieschalter verwendetes federbelastetes Schaltventil 75 und eine Druckleitung
76 mit der Hauptleitung 46 verbunden. Die ü Steuerleitung 72 ist mit dem Ausgang eines als
ODER-Glied wirkenden Doppelrückschlagventils 77 verbunden, dessen einer Eingang mit der Impuls-Steuer-
!eitung 64 und dessen d.jydprpr pinirang mit pinpr
Steuerleitung 78 verbunden ist. Die Steuerleitung 78 ist an die Druckleitung 48 angeschlossen.
Der dem Schwenkarm 7 und dem Führungslineal 9 zugeordnete Druckluftzylinder 16 hat zwei Druckleitungen
79, 80 mit je einem Drosselrückschlagventil 81, 82 zur Reduzierung der Geschwindigkeit des Kolbens 83. 2ί
Die Druckleitungen 79, 80 sind über ein mit der Steuerleitung 71 und einer [»feuerleitung 84 pneumatisch
betätigbares Umschaltventil 85 mit einer stetig mit Druckluft beaufschlagten Druckleitung 86 verbindbar.
In der Schaltstellung B des Ventils 85 ist die w
Druckleitung 79 mit Druckluft beaufschlagt, wodurch sich der Kolben 83 in der in F i g. 4 dargestellten
Stellung befindet. Hierbei ist das Führungslineal 9 in die Ruhestellung angehoben. Die Steuerleitung 84 ist mit
dem Ausgang eines als ODER-Glied wirkenden si Doppelrückschlagventils 87 verbunden, dessen einer
Eingang mit der Impuls-Steuerleitung 64 und dessen anderer Eingang mit einer Steuerleitung 88 verbunden
ist. Die Steuerleitung 88 ist an die Druckleitung 49 angeschlossen.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt:
Die die Druckluftzylinder 15, 16 und 33 und die zugeordneten Ventile aufweisende Führungseinrichtung
wird eingeschaltet, indem das Schaltventil 61 von Hand in die Schaltstellung A geschaltet wird. 4:>
Wenn am Ende eines Nähvorganges die Endkanten der miteinander vernähten Hosenteile aus dem Bereich
des Nähfußes 4 herauslaufen, wird über eine nicht dargestellte Fotozel!ensteueru:ig der Kettentrenner 40
eingeschaltet, indem das Umschaltventil 45 von der *>
Stellung Sin die Stellung A geschaltet wird. Hierdurch
wird die Druckleitung 43 entlüftet und die Druckleitung 44 mit Druckluft beaufschlagt, worauf der Kolben 47
abwärts fährt und das Messer 41 die Fadenkette zwischen den bearbeiteten Hosenteilen und der "
Stichbildestelle durchtrennt. Unmittelbar nach Durchführung der Abwärtsbewegung des Messers 41 wird das
Umschaltventil 45 wieder umgeschaltet, worauf das Messer 41 wieder in die Ruhestellung hochgefahren
wird, wo es bis zum fertigen Benähen der nächsten *°
Hosenteile verbleibt.
Durch das kurzzeitige Beaufschlagen der Drückleitung
44 baut sich in der Impuls-Steuerleitung 64 ebenfalls kurzzeitig und damit impulsartig ein Druck auf.
Dieser Druckimpuls läuft durch das Schaltventil 61, die '5
irnp'jis-Sieüer!eiiüMg 60. das Doppelruckscmagventi! 59
und die Impuls-Steuerleitung 57 worauf es den Kolben 58 betätig·, w e'cher das Binär-Ventil 56 von der Stellung
B in Jie Stellung A umschaltet. In dieser Schaltstellung
wird die Steuerleitung 55 über die Druckleitung 54 mit Druckluft beaufschlagt, worauf das Umschaltventil 53
pneumatisch von der Stellung B in die Stellung A umgeschaltet wird. Als Folge davon wird die Druckleitung
48 entlüftet und die Druckleitung 49 mit Druckluft beaufschlagt, worauf der Kolben 52 und damit der
Träger 23 von der rechten in die linke Stellung gemäß Fig. 1 und 2 bewegt wird. Hierbei legt sich der Träger
23 bzw. der Gabelkopf 35, je nachdem ob mit einer oder mit zwei Nadeln 3 genäht wird, entweder an die
Seitenfläche 36 oder an den Anschlaghebel 39 an.
Der beim Betätigen des Kettentrenners 40 in der Impuls-Steuerleitung 64 erzeugte Druckimpuls wirkt
nicht nur auf das Binär-Ventil 56 sondern zugleich auch über die Doppelrückschlagventile 77, 87 auf die
Umschaltventile 73, 85. Da sich zu dieser Zeit das Schaltventil 75 in der Stellung B befindet, bewirkt der
nrijrkimniiW fin I Imschalten bzw. Halten der Umschaltventile
73, 85 in die bzw. in der Stellung B. In dieser Stellung der Umschaltventile 73, 85 sind bzw.
werden die Kolben 70, 83 der Druckluftzylinder 15, 16 hochgefahren, worauf sich die beiden Schwenkarme 6, 7
mit den Führungslinealen 8, 9 in einer angehobenen Ruhestellung befinden.
Nachdem der Träger 23 die neue Stellung eingenommen hat, können die nächsten Hosenteile eingelegt
werden, 'n der in Fig. 1 und 2 dargestellten linken Stellung des Trägers 23 werden linke Hosenteile
bearbeitet, wobei das vordere Hosenteil mit L Vund das hintere mit LH bezeichnet ist. Die zuvor auf einer
anderen Nähmaschine durch eine Seitennaht N miteinander verbundenen Hosenteile werden in der
Weise in die Führungseinrichtung eingelegt, daß das vordere Hosenteil L Vunten liegt und die freien Kanten
beider Hosenteile LV LH innerhalb der Kantenführung
30 an dem Winkelstück 24 anliegen. Sodann wird das oben liegende hintere Hosenteil LH über den Schenkel
26 des Winkelstückes 24 umgeschlagen.
Nach dem Einlegen der Hosenteile wird zunächst bei noch angehobenem Führungslineal 8 die Seitennaht N
im Taschenbereich übersteppt. Nach dem Nähen im Taschenbereich schaltet die Bedienungsperson das ais
Knieschalter verwendete Schaltventil 75 von der Stellung B in die Stellung A, worauf die zu den beiden
Umschaltventilen 73, 85 führende Steuerleitung 71 mit Druckluft beaufschlagt wird. Während dieser Zeit ist die
zum Druckluftzylinder 33 führende Druckleitung 48 entlüftet, wodurch die an dieser angeschlossene
Steuerleitung 78 sowie die Steuerleitung 72 ebenfalls entlüftet sind. Da also bezüglich des Umschaltver':ls 73
dem in der Steuerleitung 71 anstehenden Druck in der Steuerleitung 72 kein entgegengesetzt wirkender Druck
gegenübersteht, bewirkt der Druck in der Steuerleitung
71 ein Umschalten des Umschaltventils 73 von der Stellung B in die Stellung A. Als Folge davon wird die
Druckleitung 67 entlüftet und die Druckleitung 66 mit Druckluft beaufschlagt worauf der Druckluftzylinder 15
den Schwenkarm 6 mit dem Führungslineal 8 abwärts in die in F i g. 1 und 2 dargestellte Arbeitsstellung
schwenkt Dabei legt sich die Niederhalteplatte 10 auf das umgeschlagene hintere Hosenteil LH und die
Führungsleiste 12 an die Umschlagkante, wodurch die Kantenführung 30 und das dieser zugeordnete Führungslineal
8 einen Führungsapparat 89 mit einem im wesentlichen geschlossenen Führungskanal bilden. Auf
diese Weise werden die Hosenteile LV und LH allein durch den Führungsapparat 89 geführt so daß die
Bedienungsperson während des weiteren Nähvorganges andere Arbeiten ausführen kann.
Bei dem zuvor beschriebenen Betätigen des Schaltventils 75 und während der gesamten Dauer des
Nähvorganges ist die Druckleitung 49 mit Druckluft beaufschlagt. Dadurch stehen auch die an dieser
angeschlossenen Steuerleitung 88 und 84 unter Druck. Da der :n der Steuerleitung 84 anstehende Druck dem
Druck in der Steuerleitung 71 entgegengerichtet ist, kann das Umschaltventil 85 nicht in die Stellung A
umgeschaltet werden, so daß der Schwenkarm 7 mit dem Führungslineal 9 in der Ruhestellung stehenbleibt.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß in der gemäß Fig. 1 linken Stellung des Trägers 23 stets nur das
passende Führungslineal 8 zugeschaltet werden kann, das mit der Kantenführung 30 den Führungsapparat 89
bildet.
Nach dem Einschwenken des Führungslineals 8 in die Arbeitsstellung läßt die Bedienungsperson das Schaltventil 75 los, worauf dieses durch Federkraft in die
Stellung B zurückgeschaltet wird. Hierdurch wird die Steuerleitung 71 entlüftet. Da während dieser Zeit auch
die Steuerleitung 72 entlüftet ist, bleibt das Umschaltventil 73 für die Dauer des Nähvorganges in der
Schaltstellung A.
Nach Beendigung des Nähvorganges wird in der schon beschriebenen Weise der Kettentrenner 40
eingeschaltet, um die Fadenkette zwischen den bearbeiteten Hosenteilen LV, LH und der Stichbildestelle zu
dtirchtrennen. Hierbei entsteht in der Impuls-Steuerleitung 6-t wieder ein Druckimpuls, der das Binär-Ventil 56
erneut umschaltet, in diesem Fall aber von der Stellung A in die Stellung B. Als Folge davon wird die
Steuerleitung 55 entlüftet, worauf das Umschaltventil 53 durch Federkraft in die Stellung B geschaltet wird.
Durch das Umschalten des Umschaltventils 53 wird der Kolben 52 des Druckluftzylinders 33 und damit der
Träger 23 von der linken in die in Fig. 3 und 4 dargestellte rechte Stellung bewegt, wobei die genaue
Lage des Trägers 23 durch das Anschlagstück 38 bestimmt wird.
Der beim Einschalten des Kettentrenners 40 in der
iiiipuis-Sieucrieiiung 64 erzeugte Druckimpuis wirkt
nicht nur auf das Binär-Ventil 56 sondern zugleich auch auf die Umschaltventile 73,85, wodurch das noch in der
Stellung A befindliche Umschaltventil 73 in die Stellung B geschaltet wird, während das zuvor schon in der
Stellung ßstehende Umschaltventil 85 in dieser Stellung verbleibt. Durch das Umschalten des Umschaltventils 73
wird der Druckluftzylinder 15 umgesteuert und der
Schwenkarm 6 mit dem Führungslineal 8 in die Ruhestellung hochgeschwenkt.
Nachdem der Träger 23 die neue Stellung eingenommen hat, können die nächsten Hosenteile eingelegt
werden. In der in Fig.3 und 4 dargestellten rechten Stellung des Trägers 23 werden nunmehr rechte
Hosenteile bearbeitet, wobei das vordere Hosenteil mit ÄVund das hintere mit RH bezeichnet ist. Nach dem
Einlegen der Hosenteile wird zunächst wieder bei noch angehobenem Führungslineal 9 die Seitennaht N im
Taschenbereich übersteppt. Daraufhin betätigt die Bedienungsperson wieder das Schaltventil 75, wodurch
die Steuerleitung 71 mit Druckluft beaufschlagt wird. Da während dieser Zeit die Druckleitung 49, die an ihr
angeschlossene Steuerleitung 88 und die Steuerleitung 84 entlüftet sind, bewirkt der Druck in der Steuerleitung
71 ein Umschalten des Umschaltventils 85 in die Stellung A. Als Folge davon schwenkt der Druckluftzylinder 16 den Schwenkarm 7 mit dem Führuneslineai 9
abwärts in die in Fig.3 dargestellte Arbeitsstellung,
wodurch die Kantenführung 31 und das Führungslineal 9 einen Führungsapparat 90 mit einem im wesentlichen
geschlossenen Führungskanal bilden.
Bei dem zuvor beschriebenen Betätigen des Schaltventils 75 stehen die Druckleitung 48, die an dieser
angeschlossene Steuerleitung 78 und die Steuerleitung
72 unter Druck, wodurch das Umschaltventil 73 nicht in die Stellung A umgeschaltet werden kann. Daher bleibt
der Schwenkarm 6 mit dem Führungslineal 8 während
)» des Bearbeitens der rechten Hosenteile RV, RH, in
Ruhestellung. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß in der in F i g. 3 und 4 dargestellten rechten Stellung des
Trägers 23 stets nur das passende Führungslineal 9 zugeschaltet werden kann, das mit der Kantenführung
i"> 31 den Führungsapparat 90 bildet.
Durch die Maßnahme, die Druckluftzylinder 15, 16 der Führungslineale 8, 9 mit pneumatisch betätigbaren
Umschaltventilen 73 bzw. 85 zu steuern, und die Schaltmöglichkeit dieser Ventile von einer Stellung ßin
eine Stellung A, in der die Druckluftzylinder 15, 16 die Führungslineale 8, 9 in Arbeitsstellung schwenken,
durch einen Sperrdruck zu blockieren, der von der jeweils mit Druckluft beaufschlagten Druckleitung 4e
bzw. 49 des den Träger 23 bewegenden Druckluftzylin-
■>5 ders 33 abgenommen wird, wird somit allein durch
pneumatisch wirkende Mittel erreicht, daß in Abhängigkeit von der Stellung des Trägers 23 stets nur das den
jeweiligen Kantenführungen 30, 31 zugeordnete Führungslineal 8 bzw.9 zuschaltbar ist
Claims (6)
1. Nähmaschine zum Verbinden zweier sich überlappender Werkstücklagen mit einer Einriebtung zum Führen der Werkstücklagen und Umlegen
wenigstens eines der Werkstückränder, mit Führungsmitteln für die obere und untere Werkstücklage, gekennzeichnet durch zwei auf einem
bewegbaren Träger (23) spiegelbildlich angeordnete ι ο U-förmige Kantenführungen (30, 31), und zwei in
wechselnden seitlichen Abstand zur Nadel (3) bringbare Führungslineale (8, 9) die in ihrer
Arbeitsstellung zusammen mit je einer der Kantenführungen (30 bzw. 31) einen Führungsapparat (89, is
SO) mit einem im wesentlichen geschlossenen Führungskanal bilden.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (23) und die Führungslineale (8, 9) mit je einem Druckluftzylinder (33,15,
16) verbund?0 sind und daß in Abhängigkeit von der Stellung der Kantenführungen (30,31) nur derjenige
Druckluftzylinder (15, 16) schaltbar ist, dessen mit ihm verbundenes Führungslineal (8, 9) mit der in
Arbeitsstellung befindlichen Kantenführung (30,31) den Führungsapparat (89,90) bildet
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, wobei die Druckluftzylinder doppeltwirkend ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Führungslinealen (8,9) verbundenen Druckluftzylinder (15,16)
mit zwei pneumatisch betätigbaren Umschaltventilen (73, 85) steuerbar sind, die mit je zwei
entgegengesetzt gerichteten ?.teuerleitungen (71,
72; 71, 84) verbunden sind, wobei die Steuerleitungen (71), welche die Umschaltve^ile (73,85) in eine
Stellung schalten, in der die Druckluftzylinder (15, 16) die Führungslineale (8, 9) in Arbeitsstellung
schwenken, mit einem gemeinsamen manuell betätigbaren Schaltventil (75) verbunden sind, während
die entgegengerichtete Steuerleitung (72) des einen Umschaltventils (73) an der einen Druckleitung (48)
und die entgegengerichtete Steuerleitung (84) des anderen Umschaltventils (85) an der anderen
Druckleitung (49) des dem Träger (23) zugeordneten Druckluftzylinders (33) angeschlossen ist
4. Nähmaschine nach Anspruch 2 oder 3, mit einer mit einem Druckluftzylinder betätigbaren Schneidvorrichtung, die bei Beendigung des Nähens im
Bereich der Werkstückkante einen Schneidvorgang ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß dem mit dem so
Träger (23) verbundenen Druckluftzylinder (33) ein zumindest in einer Richtung pneumatisch betätigbares Umschaltventil (53) zugeordnet ist, dessen
Steuerleitung (55) mit einem pneumatisch betätigbaren impulsgesteuerten Binär-Ventil (56) verbunden
ist, dessen Impuls-Steuerleitung (57, 60, 63) an der den Schneidvorgang ausführenden Druckleitung (44)
des Druckluftzylinders (42) angeschlossen ist.
5. Nähmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Impuls-Steuerleitung (64) des
Binär-Ventils (56) über ODER-Glieder (77, 87) mit
den Steuerleitungen (72,84) der Umschaltventile (73, 85) verbunden ist, wobei jeweils eine der Steuerleitungen (72, 84) an einer der Druckleitungen (48,49)
des dem Träger (23) zugeordneten Druckluftzylinders (33) angeschlossen ist.
6. Nähmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der Schenkel (Druckplatte 28) der U-förmigen Kantenführungen (30,31) federnd angeordnet ist.
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