DE27585C - Neuerung in dem Verfahren zur Herstellung von Tinte etc. aus gebrauchter Gerbebrühe und gebrauchtem oder ausgelaugtem festem Gerbematerial - Google Patents

Neuerung in dem Verfahren zur Herstellung von Tinte etc. aus gebrauchter Gerbebrühe und gebrauchtem oder ausgelaugtem festem Gerbematerial

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DE27585C
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DENDAT27585D
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TH. W. APPLEYARD JR., W. K. APPLEYARD, Beide in Leeds, County of York und J. LONGSHAW in Manchester, County of Lancaster, England
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. December 1883 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung einer löslichen schwarzen Farbe aus ausgelaugter Gerberlohe oder anderen bereits benutzten Gerbematerialien oder Gerbebrühen. Die hieraus erzielten Producte lassen sich zur Fabrikation von Tinte, Wichse und in allen solchen Fällen verwenden, wo eine billige schwarze, lösliche Farbe als Ersatz der bisher gebräuchlichen theuren Extracte etc. angebracht ist. Es ist bekannt, dafs durch Einkochen bereits benutzter Gerbebrühen, aus denen also die Gerbstoffe zum grofsen Theil schon extrahirt sind, und Behandlung der Brühen mit Eisen oder Eisensalzen sich eine geringwerthige Tinte herstellen läfst, indessen bietet die industrielle Ausbeutung dieses Verfahrens Schwierigkeiten, da das Product die Eigenschaft hat, stark sauer zu reagiren und erhebliche Niederschläge während, des Einkochens entstehen. Wir haben nun ermittelt, dafs durch Zusatz von Aetzalkalien oder auch Aetzkalk zu den Gerbematerialien oder der erschöpften Gerbebrühe und der hiermit verbundenen Neutralisirung der Gallussäure und anderer in der Brühe oder den Materialien vorhandenen Säuren ganz vorzügliche Resultate erzielt werden und beim Einkochen sich wenig oder gar keine Niederschläge bilden. Wir verwenden vorzugsweise Aetznatron und vermischen zur Ausübung des Verfahrens die Gerbematerialien oder auch die Gerbebrühe mit so viel Aetznatron, dafs sämmtliche Säure gebunden wird und noch ein kleiner Ueberschufs an Alkali vorhanden ist. Kommen feste Gerbematerialien zur Anwendung, so müssen dieselben mit Wasser und Alkali längere Zeit gekocht werden. In jedem Falle entfernt man den sich bildenden Niederschlag durch Filtriren und dampft dann die Flüssigkeit ein, bis sie ein specifisches Gewicht von 1,2 bis 1,35 zeigt, je nach dem Zweck der späteren Verwendung des Products. Zu dieser Lösung setzt man nun Eisenvitriol (schwefelsaures Eisenoxydul) oder ein anderes lösliches Eisensalz von möglichst basischer Beschaffenheit hinzu, und zwar in solcher Menge, dafs dessen Säure hinreicht, fast alles vorhandene Natron zu binden; schliefslich wird die Lösung so lange der Einwirkung der Luft ausgesetzt, dafs eine hinreichende Oxydation eintritt.
Das Product dieses Verfahrens ist eine dicke, lösliche, schwarze Farbe, welche aus einer Mischung von gallussauren Eisenoxyden und von Natronsalzen mit Extractivstoffen aus der Gerberlohe besteht. Wird ein Eisenoxydsalz benutzt, so entsteht die schwarze Färbung von selbst, und die Oxydation durch Einwirkung der Luft ist überflüssig.
Man könnte das Verfahren auch umkehren, nämlich zuerst eindampfen und dann das Eisensalz und Aetznatron zusetzen; doch ist dann das sonst ziemlich ähnliche Product minderwerthig, auch ist die Arbeit eine viel umstand-
lichere, da beim Kochen Niederschläge entstehen, welche sich schwierig auflösen lassen und leicht ein Anbrennen herbeiführen. Um das bestmögliche Resultat zu erzielen, ist es vor allem nöthig, dafs nicht mehr Eisen hinzugesetzt wird, als gerade genau hinreicht, um die in der Flüssigkeit frei werdenden Pfianzensäuren zu binden, und ferner, dafs genau so viel Aetzalkali hinzugefügt wird, als zum Binden sämmtlicher Säure des zugesetzten Eisensalzes erforderlich wird, damit die zum Neutralisiren obiger Pflanzensäuren ausreichende Menge Eisen frei wird. Das Eisen, die Mineralsäuren seiner Salze, das Natron oder die anderen alkalischen Basen und die Pflanzensäuren müssen also in genau chemisch äquivalenten Mengen in der Lösung vorhanden sein.
Die Mengenverhältnisse der angewendeten Materialien hängen ganz von der zur Verwendung gelangenden Gerberlohe etc. ab, deren Eigenschaft je nach dem ursprünglichen Rohmaterial und dem Gerbverfahren, zu welchem dasselbe diente, erheblich variirt. Folgende Beispiele mögen indessen für den Arbeitsgang einen Anhalt geben.
Für 3 600 hl Gerbebrühe von 1,013 spec. Gew. genügen ca. 50 kg Aetznatron von 65 bis 700 Reinheit. Nachdem die Flüssigkeit decantirt oder auf irgend eine zweckmäfsige Weise filtrirt ist, wird dieselbe unter beständigem Umrühren bis auf ca. 1,28 spec. Gew. eingedampft. Handelt es sich um die Verarbeitung fester Gerbematerialien, so können 50 kg Aetznatron für 2000 bis 10 000 kg genügen, je nach der Beschaffenheit des Materials. Man löst in diesem Falle das Aetznatron in so viel erschöpfter Gerbebrühe auf, als nöthig ist, um die Lohe vollständig zu bedecken, und erhitzt das Ganze in einem geeigneten Gefäfs mittelst Dampfes mehrere Stunden lang. Die so gewonnene Brühe wird nun abgelassen und der Rückstand mit Wasser oder Gerbebrühe, welche noch nicht mit Alkali versetzt war, ausgewaschen. Hierauf wird das Ganze eingedampft. Das Eindampfen geschieht mit Vortheil unter gleichzeitiger Einwirkung der Luft, beispielsweise derart, dafs in geeigneter Weise Luft durch die Flüssigkeit hindurchgeblasen wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung einer löslichen oder fein zertheilten schwarzen Farbe aus bereits gebrauchter Gerbebrühe, ausgelaugten Gerbematerialien oder anderen, gebundene oder ungebundene Gerbsäure enthaltenden Materialien, darin bestehend, dafs diese Stoffe zunächst mit einem Alkali behandelt bezw., falls dieselben fester Natur sind, mit einer alkalischen Lauge gekocht, die festen Theile dann von der Flüssigkeit getrennt werden, letztere concentrirt und schliefslich ein lösliches Eisensalz zugesetzt wird.
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