DE2757988C2 - Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von bedruckten textilen Flächengebilden - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von bedruckten textilen Flächengebilden

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Description

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Waschflotte, bezogen auf das Warengewicht, beladen. Das Wasser kann beispielsweise durch Tauchen, Sprühen oder Pflatschen auf die Ware aufgetragen werden. Dieser Verfahrensschritt kann sehr rasch durchgeführt werden, z. B. sind Tauchzeiten unterhalb von 15 Sekunden völlig ausreichend. Die Beladung des textlien Materials mit Wasser, die grundsätzlich in breitem Zustand, also nicht als Strang erfolgt kann energiesparend bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Netzt die Ware insbesondere an den bedruckten Stellen schlecht, dann verwendet man eine V/aschflotte, die beispielsweise ein schnellwirkendes bekanntes Netzmittel enthält Neumittel sind beispielsweise oberflächenaktive Produkte, die durch Anlagerung von Äthylenoxid an Fettalkohole oder Fettamine erhalten we den. Die Waschflotten können nichtionische, anionische oder kationische Netzmittel sowie Mischungen aus nichtionischen und anionischen oder kation'schen und nichtionischen Netzmitteln enthalten. Unter Waschflotten im vorliegenden Zusammenhang sollen auch verdünnte Lösungen von Dispergiermitteln in Wasser sowie übliche Waschmittellösungen verstanden werden. Bekannte Dispergiermittel sind beispicls weise Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und ß-Naphthalinsulfonsäure und Ligninsulfonate. Die Waschflotten enthalten in der Regel bis zu 1 Gew.-% der genannten Zusatzstoffe. Bei schwer aufzuschließenden, insbesondere stark verhornten Druckpastenfilmen, kann es u. U. erforderlich sein, den Waschflotten eine geringe Menge einer Säure oder Lauge zuzusetzen. Geeignete Säuren sind beispielsweise Essigsäure, Ameisensäure oder Schwefelsäure. Als Basen verwendet man z. B. Natronlauge, Kalilauge oder Ammoniak. Waschflotten, die nicht oder nur wenig schäumend eingestellte Dispergiermittel enthalten, ergeben bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bessere Resultate als reines Wasser. Dies trifft auch in den Fällen zu, bei denen es darum geht, aus einer bedruckten Warenbahn wasserlösliche Verdickungsmittel zu entfernen, wenn die Drucke beim Fixieren höheren Beanspruchungen unterworfen wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Temperaturen von 5 bis 95° C. vorzugsweise in dem Bereich von 10 bis 6O0C, durchgeführt werden. Beim Beladen der Ware mit Wasser, sollte darauf geachtet werden, daß sie an allen Stellen benetzt wird. Eine durchgehende Benetzung der Ware kann man dadurch erreichen, daß man eine Waschflotte mit Netzmiheln verwendet oder bei der Verwendung von reinem Wasser die Temperatur des Wassers ggf. erhöht.
Nachdem das W?sser aufgetragen ist, setzt ein QueHvorgang ein. Das textile Flächengebilde wird im Anschluß an das Aufbringen des Wassers in breitem Zustand auf bekannten Quetschwalzen abgequetscht. Der erforderliche Abquetscheffekt liegt in dem Bereich üblicher Foulards, bei 50 bis 120, vorzugsweise 50 bis 90%, wobei offeneres Textilgut die höheren Werte erfordert. Die ursprüngliche Beladung der Ware mit Wasser muß dabei so hoch sein, daß mindestens 30% Wasser, bezogen auf das Warengewioht, abgequetscht werden. Zusammen mit dem abgequetschten Wasser werden die von dem textlien Material abgetragenen Produkte entfernt. Beim Abquetschen des textlien Flächengebildes erfolgt offensichtlich ein Abscheren der Verdickungsmittelschicht vom Textilgut und ein Aufreißen des Verdickungsmittelfilmes dadurch, daß seine Oberfläche an der Quetschwalze hafte» und durch diesen Transfer bereits von der bedruckten Textilguioberfläche abtransportiert wird. In vielen Fällen kann man bei der Ausübung des Verfahrens diesen Übertrag direkt als Ablagerung E.if der Quetschwalze in Form eines Druckmuüiers beobachten. Die Ablagerungen der angequollenen Materialien auf der Walze werden mit Wasser, dem man Tenside oder Dispergiermittel zusetzen kann, von der Walze abgespült oder abgespritzt, wobei man dieses Reinigung&wasisr bis zu relativ hohen Beladungen im Kreis fahren kann. Bei Filmen, die auf der Quetschwalze fest haften, ist es zweckmäßig, sie zusätzlich mechanisch zu entfernen, ζ B. mit Hilfe einer Rakel oder Bürste. Das von der Walze entfernte gequollene Material (Druckpasten, Reste, Verdickungsmittel und nicht fixierte Farbstoffe) kann aber auch zusammen mit dem abgequetschten Wasser entfernt werden. Die Quetschwalzen sind vorzugsweise übliche Stahl- oder Gummiwalzen. Die Quetschzone kann auch von einer Gummi- und Stahlwalze gebildet werden. Die Walzen können eine glatte oder notfalls auch eine strukturierte Oberfläche aufweisen, wie es z. B. bei Faserwalzen der Fall ist
Das von der Warenbahn abgfennte Wasser kann bis zu relativ hohen Beladungen ax Gegenstrom- oder Reinigungswasser für die Walzen benutzt werden.
Bei einem einmaligen Durchführen der beiden wichtigen Verfahrensschritte, Beladen des textlien Flächengebildes mit Wasser und Abquetschen, gelingt es im allgemeinen, die nicht fixierten Produkte zu 20 bis 50% von der Ware zu entfernen. Für einige Zwecke kann dies bereits ausreichend sein. Wird eine weitere Entfernung der nicht fixierten Produkte verlangt so können die beiden vorstehend genannten Verfahrensschritte ein- oder mehrmals wiederholt werden. Das textile Flächengebilde wird dazu dann vor einer ggf. erfolgenden Nachwäsche oder weiteren Behandlung der textlien Warenbahn mit mindestens 30%, vorzugsweise 100 bis 300%, Wasser beladen und anschließend zwischen Walzen auf einen Wassergehalt von 50 bis 120% abgequetscht Die Angaben in Prozent beziehen sich dabei jeweils auf das Gewicht der Warenbahn. Je nach Anforderung an die Qualität der bedruckten Ware kann dieser Verfahrensschritt ein- oder mehrmals, z. B. ' >nal, wiederholt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise so durchgeführt daß man den auf die Quetschwalze übertragenen Film mit den bekannten Reinigungsmethoden direkt von den Walzen abstreift oder abspritzt, wobei mit Hilfe einer Separiervorrichtung dafür gesorgt wird, daß sich das auf die Walze gespritzte Wasser nicht mit dem vom Textilgut abgequetschten Wasser vermischt. Das auf die Walze zur Reinigung aufgebrachte Wasser kann im Kreis gefahren werden und erst bei stärkerer Beladung mit Farbstoff bzw. mit Verdickungsmittel erneuert werden. Diese Ausführungsform des er'iidungsgemäßen Verfahrens ist in F i g. 1 skizziert. In F1 g. 1 ist dargestellt, daß eine trockene textile Warenbahn (1) μ einem ersten Verfahrensschritt mit Wasser beladen (2) und dann in einem Foulard (3, la) abgequetscht -vird. Sie läuft dann über eine Umlenkwalze (4) kontinuierlich einem weiteren Verfahrensschritt, z. B. einer Nacl.wäsche oder Trocknung zu. Wie in der Fig, 1 dargestellt ist, bildet sich auf einer Walze ein Film (5) aus, der durch Aufsprühen von Wasser (6) entfernt wird. Eine Rakel (7) verhindert dabei, tdaß sich das aufgesprühte Wasser mit dem sich im Zwickel befindlichen (8) vermischt. Im Zwickel wird das abgequetschte Wasser mit Hilfe eines Überlautablaufes (9) entfernt. Wie oben erwähnt, kann das Wasser, das auf
dip mit dem Film (5) beladene Walze {3a) aufgesprüht wird bis zu einem gewissen Grad im Kreis geführt werden. Es gelangt über ein Ableitblech (10) und eine Leitung (11) in einen Behälter, von dem aus es entweder im Kreis geführt oder verworfen wird. Die bedruckte Seite des Text'ilguts ist in F i g. 1 mit (12) bezeichnet.
Wenn man die erfindungswesentlichen Schritte, Beladen des textlien Materials mit Wasser und Abquetschen, mehrfach durchführt, so ist das vom Material abgequetschte Wasser in den ersten Behändlungsstufen stark mit den abzutragenden Verunreinigungen (Farbstoffreste. Verdickungsmittel. Druckhilfsmittel) angereichert und soll möglichst wenig mit dem zugeführten Beladungswasser vermischt werden. Das hier erwünschte separate Abführen des abgequetschten Wassers erreicht man am einfachsten mit Quetschwerken, bei denen Warenlauf und Quetschwalzen so zueinander angeordnet sind, daß das Quetschwasser per Schwerkraft (auch mit Hilfe eines Überlaufs) separat in eine Ableitung geführt werden kann.
Stehen nur kalanderartig übereinander angeordnete Kaskaden von Horizontalquetschwerken zur Verfügung, wie es in F i g. 2 dargestellt ist, dann empfiehlt es sich, sie von unten nach oben mit dem Textilgut zu durchfahren und zu versuchen, das an der Ware und den Walzen entlang rücklaufende Quetschwasser (13), soweit wie möglich mit den bekannten Elementen abzufangen (z. B. mit Hilfe von Abstreifblechen (14). Schlitzwalzen u. a.). Es erwies sich hierbei als etwas günstiger, das Beladungswasser (15) nur auf der bedruckten Seite (16) des Textilgutes in die Quetschfuge (17) einzuspeisen und auf der gegenüberliegenden Seite das Abwasser (18) aus dem Quetschspalt mit Hilfe eines Überlaufablaufs (19) abzuziehen. Dieser Sachverhalt wird anhand der F i g. 2 näher erläutert. Auch bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemaßen Verfahrens wird eine Walzenreinigung durchgeführt, bei der man Wasser auf diejenige Walze spritzt, die mit der bedruckten Seite der textlien Warenbahn in Berührung kommt. Man führt das auszuwaschende Produkt mit demjenigen Wasser ab. das aus der Quetschfuge zurückläuft, d. h.. daß man die oben beschriebene weitgehende Flottentrennung zwischen dem Beladungswasser, das ggf. noch Netzmittel oder Dispergiermittel enthält, und dem abgequetschten Wasser an der Quetschfuge möglichst streng durchführt.
Aufgrund des sehr geringen Wasserangebotes steht beim erfindungsgemäßen Verfahren keine Waschflotte im Sinne der bisher bekannten Nachwaschverfahren zur
50 Verfügung. Der Verbrauch an Waschwasser liegt somit beim erfindungsgemäßen Verfahren in der Größenordnung von 1 I Wasser/kg Textilgut, also um I bis 2 Größenordnungen niedriger als bei den bekannten Verfahren zur Entfernung von Druckverdickungsmitteln. Beim erfindungsgemäßen Verfahren tritt höchstens eine leichte Antönung des Weißfonds auf, jedoch kein wolkiges Ausbluten der Konturen, wie es bei bekannten Verfahren beobachtet werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem der Verdickungsmittelfilm durch die Haftung an den Walzen sowie die Walk- und Kompressionsenergie aufgerissen wird, verläuft das Quellen selbst übertrockneter und teilweise verhornter Filme von Druckverdickungsmitteln erheblich beschleunigt. In vielen Fällen genügen daher Verweilzeiten in der Größenordnung I Sekunde für die erfolgreiche Durchführung des Verfahrens.
Die Kriterien, um die erforderliche Zahl der Wiederholung der erfindungsgemaßen Schritte objektiv festzulegen, sind die Werte Tür die Versteifung (Messung nach der Cantilever-Methode), Echtheitswerte (Reib- und Naßechtheiten nach den Normvorschriften) und die Auswaschgeschwindigkeit des nicht fixierten Farbstoffs, z. B. nach der Labormethode von Lamm. Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß die Auswaschgeschwindigkeit der nicht fixierten Farbstoffreste bei einer Ware, die erfindungsgemäß behandelt wurde, wesentlich erhöht ist gegenüber den bisher bekannten Auswaschverfahren. Insbesondere wird das Auswaschen solcher Farbstoffreste verbessert, deren Substantivität mit steigender Temperatur abnimmt, wie Direktfarbstoffe, hydrolysierte Reaktivfarbstoffe und Leukoküpenfarbstoffe, weil man dabei jetzt ohne Gefährdung des Weißfonds extrem heiß und damit schnell direkt nach der erfindungsgemäßen Behandlung waschen kann.
Aber auch bei Farbstoff-Textilgut-Systemen. bei denen der Farbstoff in der Hitze aufzieht, z. B. bei Polyester-Dispersionsfarbstoff, erhält man erheblich sicherer einen sauberen Weißfond, wenn man direkt nach der erfindungsgemäßen Behandlung Reduktionsmittel, Alkali und Dispergiermittel der Ware kalt zuteilt und dann hochheizt und wie üblich durch die Endstufe der Waschanlage führt.
Die Erfindung wird mit Hilfe der folgenden Beispiele näher erläutert. Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben in Prozent beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1
70% bedruckt worden mit einer Druckpaste, die 70 g/kg
Ein laugiertes Baumwoll/Polyester-Gewebe (66/33) mit einem Flächengewicht von 57 g/m2 und einer Dicke 55 des Farbstoffs der Formel von 0.22 mm war nach dem Stand der Technik zu ca.
O2N
NH—CO — CH2—O—< O
10 g/kg des Farbstoffs der Formel
Cl
H3C-SO2-< O
und !65 g/kg einer VprHirknngsmittelmischune aus einer Kernmehläther-. Stärkeäther- und Alginatverdikkung enthielt.
Gearbeitet wurde nach dem Zweistufenverfahren, wobei das Gewebe in der ersten Stufe mit 10% Polyäthylenglykol eines Molekulargewichts von 300 beladen wurde und die Fixierung nach dem Bedrucken in 1 Minute bei 210°C erfolgte. Das Flächengewicht der bedruckten Stellen war ra. 10% höher als das des Weißfonds.
Diese Ware wurde mit einer Laufgeschwindigkeit von 10 m/min in einem Trog mit Umlenkwalze in Wasser VO-. Raumtemperatur (ca. 200C) getaucht und unter Halbumschlingung einer Walze von oben in ein Zwickelquetschwerk geführt. Die Strecke vom Eintauchen der Ware bis zur Quetschfuge betrug 50 cm, die Netz- und Anquellzeit war 3 Sekunden. Diese sehr offene Ware zeigte schon nach kurzem Tauchweg eine gute Benetzung. Die bei dieser Fahrweise von der Ware mitgenommene Flottenmenge betrug durchschnittlich ca. 5 I Wasser pro kg Textilgut. Dabei betrug das Porenoder Zwischenraumvolumen dieser offenen Ware 2,6 l/kg, so daß ca. 2,4 l/kg an außen aufliegendem Wasser mitgenommen wurde. Die Ware führte insgesamt 500% Wasser mit.
Der als Quetschwerk dienende Horizontalfoulard hatte 2 gummierte, angetriebene Walzen von 15 cm Durchmesser mit einer Shore-Härte von 78. Die Linienpreßkraft betrug ca. lOdaN/cm, entsprechend einem Preßdruck von ca. 9 daN/cm2.
Auf den Walzen baute sich ein Belag auf, der visuell beurteilt, schon nach kurzer Laufzeit einen konstanten Wert erreichte. Dieser Walzenbelag konnte mit einem nassen Tuch mühelos, d.h. ohne hohe Andruckkraft, abgerieben werden.
Das im Zwickel sich vom Abquetschvorgang her zurückstauende Waschwasser stand ca. 2 cm hoch im Zwickel und wurde über einen Überlauf abgeführt Die so aufgefangene Wassermenge betrug im zeitlichen Mittel ca. 4 l/kg. Somit wurden durchschnittlich 400% Wasser abgetrennt
Diese vom Beladungswasser separierte Waschflotte wurde analysiert Sie enthielt 800 mg/l an Farbstoff und ca. 10 g/l an Druckverdickungs- und Hilfsmitteln, die sich mit Aceton ausfällen ließen.
Eine hinter dem Quetschwerk entnommene Warenprobe zeigte nach dem Trocknen einen Gewichtsverlust von 43%, was für die bei solchen Versuchen erreichbare Meßgenauigkeit (Warenkrumpf, Konditionierfeuchtegehalts-Unterschiede) recht gut mit den im Waschwasser analysierten Mengen an Produktbeladung übereinstimmt.
Die photometrische Analyse der Waschflotte (Verdünnung mit Aceton/Wasser 8 : 2) ergab eine Beladung mit 0,8 g/l an dispergiertem Farbstoff, dessen Extinktion aus einer Eichreihe bei 595 nm für 1 g/l und 1 cm Schichtdicke zu £=10 bestimmt wurde. Aus diesem Wert folgt bei der mittleren Waschwassermenge von 4 l/kg ein Abtrag an ungenügend fixiertem Farbstoff von 3,2 g/kg, das sind somit rund 10% des beim Druckprozeß aufgebrachten Farbstoffes.
Die so erhaltene Probe zeigte aber auch die bekannten Nachteile: Versteifung gegenüber der unbehandelten Ware und einen stark angebluteten zum Teil fleckigen Weißfond der Ware.
Durch die sehr intensive Auflockerung und teilweise Verlagerung auf den WeiBfond des nicht oder nur ungenügend fixierten Farbstoffes ergab sich auch eine erhebliche Verschlechterung des Perchloräthylentestes (3x3 cm Gewebeprobe 5 Minuten in 9 ml Perchloräthylen schütteln) auf nicht fixierten Farbstoff, die Farbstoffkonzentration im Perchloräthylen war 30·?', höher als bei der noch nicht nachbehandelten Druckware.
Nach einer durch die Arbeitsmöglichkeiten bedingten Ablagezeit der Ware von ca. 400 s wurde die Behandlung auf dem gleichen Aggregat wiederholt, wobei Geometrie und Quetschdruckeinstellung gleich waren und auch Frischwasser als Waschwasser
so vorgelegt wurde.
Die mitgenommene Frischwassermenge betrug jetzt durchschnittlich nur noch 33 l/kg Textilgut (350%). Die am Zwickelüberlauf abgetragene Menge an Waschflotte war mit ca. 33 l/kg Textilgut etwa gleich hoch wie die mitgenommene Frischwassermenge. Die abgetrennte Waschflotte war beladen mit ca. 0,6 g/l an dispergiertem Farbstoff und mit ca. 5 g/l an Druckverdickungsmittel, das mit Aceton ausfällbar war.
Die Belagsbildung an den Walzen durch die Druckverdickungsmittel war transparenter und offensichtlich auch geringer als bei der ersten Behandlung. Auch dieser Belag baute sich bei längeren Metragen nicht störend auf und ließ sich leicht mit einem feuchten Schwamm von der laufenden Walze abtragen.
Die Druckware zeigte nun einen Gewichtsverlust durch diese Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren von 93%, d. h. daß der Hauptteil der beim Druckvorgang aufgetragenen Hilfsmittel bereits abge-
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ίο
fragen war. Entsprechend war auch der Weißfond aufgehellt und völlig frei von den wolkigen Flecken, die nach der ersten Passage deutlich in Erscheinung traten. Ebenso war keinerlei Abklatschen des tiefblauen Musters auf dem Weißfond durch die Anlage festzustellen. Die Versteifung der Ware ging ebenfalls stark zurück. Die Steifheitsmessung nach der Cantilevermethode (41,5° Biegesekantenwinkel) ergab folgende Werte, die die 1^-
: Gfiffbeurteilung voll bestätigen:
Biege- Biegelänge C steifigkeit G in cm in g · m
Ware bedruckt und fixiert 2,8
Ware 1 x behandelt 3,3
Ware 2 x behandelt 1,9
13 · 1(T4
23 · 10'4
4 · 1(T4
Der Test mit Perchloräthylen auf ungenügend fixierten Farbstoff ergab jetzt annehmbare Werte, die Konzentration an Farbstoff (Photometer) im Perchloräthylen war nur noch halb so hoch wie nach der I. Behandlung.
Nach einer durch die Arbeitsmöglichkeiten bedingten Ablagezeit der Ware von ca. 200 s wurde die Behandlung insgesamt noch zweimal wiederholt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in den folgenden Diagrammen aufgetragen. Versteifungsbewertung (F i g. 3), Perchlortest (F i g. 4), Abtrag von unfixiertem Farbstoff (F i g. 5) und Gesamtabtrag (Fig. 6).
Obwohl sich in diesem Fall einige Eigenschaften der Ware nach der !.Behandlung verschlechtern, erzielt man ab der 2. Behandlung des textlien Materials eine unvorhersehbare, beträchtliche Verbesserung der Eigenschaften der Ware.
Bezüglich des Griffs der Ware, der Weichheit und des fließenden Falles bringt eine 3. und 4. Behandlung kaum noch einen Gewinn ebenso bezüglich des Perchlortestes. Die Na3echtheiten insbesondere die Naßreibechtheit nimmt dagegen durch die 3. Behandlung noch zu, was nach dem Diagramm, das den Abtrag von unfixiertem Farbstoff mit dem Waschwasser zeigt, auch gut verständlich ist.
Mit diesem Diagramm kann man auch gut den Gegenstromlauf des Waschwassers einstellen. Versuche mit dem Waschwasser der 4. Behandlungsstufe als Beladungswasser der ersten Stufe ergaben ein praktisch gleich gutes Resultat wie mit Frischwasser, während mit Waschwasser der zweiten Stufe als Beladungswasser für die erste Stufe die Abtragswirkung nur um etwa 20 bis 30% abnahm.
Dz durch die erfindungsgemäße Behandlung keine Nachwäsche im eigentlichen Sinne erfolgt, wurden nicht behandelte und erfindungsgemäß behandelte Muster einer klassischen Nachwäsche unterzogen, wobei jedoch auf sehr geringen Wasserverbrauch geachtet wurde. Die Wäsche erfolgte bei 6C-1C mit einem spezifischen Wasserverbrauch von durchschnittlich ca. 15 l/kg Textilgut Diese Endnachwäsche war als »Sparwäsche« so eingeschränkt, daß damit eine bedruckte und fixierte Ware der obigen Art bei weitem nicht ausreichend zu reinigen ist Selbst ein einmaliges erfindungsgemäßes Behandeln dieser Ware reichte nicht aus, daß diese »Sparwäsche« einwandfreie Ware ergab. Aus der unterer., gestrichelten Kurve Ger F i g. 2 ist ersichtlich, daß mit dieser »Sparnachwäsche« beim nicht erfindungsgemäß behandelten Material noch rund 20% de*· sufge'"agenen und an sich auswaschbaren Produkte auf dem Textilgut verbleiben. Dementsprechend ist auch d<r Weißfond durchweg blaugrau und an vielen Stellen wolkigblau und sowohl Griff als auch Echtheiten ungenügend. Eine gewisse Verbesserung ergibt die »Sparnachwäsche« nach der ersten erfindungsgemäßen Behandlung, die aber bei schwierig auszuwaschenden Ariikeln, wie diesem sehr leichten
to Mischgewebe, keinen wirklich merkbaren Forlschritt bringt und die das alte Vorurteil, daß Quetschen zwecklos sei. wieder bestätigt.
Bei der 2-, 3- und 4mal erfindungsgemäß behandelten Ware erhält man durch eine anschließende »Sparwäsehe« keine merkliche Zunahme des Gesamtabtrages mehr, ein Zeichen, daß die erfindungsgemäße Behandlung bereits extrem wirksam war. Die »Sparnachwäsche« bringt jedoch noch eine Verbesserung der Echtheiten um bis zu einer ganzen Note.
Man erhält mit der erfindungsgemaß zwei- oder mehrfach behandelten Ware bei der »Sparwäsche« nicht nur einwandfreie Auswaschergebnisse sondern auch ein Textilgut, das einen sehr klaren Weißfond und einen sehr weichen fließenden Griff aufweist.
In einer weiteren Versuchsreihe wurde dem Frischwasser 1 g/l eines handelsüblichen Dispergiermittels auf Basis eines Kondensationsprodukts aus j9-Naphthalinsulfonsätire und Formaldehyd in Form des Natriumsalzes zugesetzt und wieder, wie oben beschrieben, bei 20°C gearbeitet. Durch diesen Zusatz wurden die oben angeführten Werte noch verbessert.
Beispiel 2
Als Standard-Druckartikel wurde ein Baumwolle/Polyester-Gewebe (50/50) mit einem Flächengewicht von 100 g/cm2 benutzt, das wesentlich geschlossener war als die Ware gemäß Beispiel 1.
Gedruckt wurde nach dem gleichen Verfahren und mit der gleichen Druckpaste wie in Beispiel 1. Der
Gesamtauftrag an Trockensubstanz lag bei der wieder zu 70% bedeckten Ware bei rund 9 Gew.-%.
Die erfindungsgemäße Behandlung erfolgte wie in Beispiel 1, also mit kaltem Wasser (2O0C), 10 m/min Laufgeschwindigkeit und 3 Sekunden Netz- und
Anquellzeit. Der Wasserverbrauch lag bei ca. 3,5 l/kg Textilgut. Das Zwischenraumvolumen der Ware lag bei 1,8 l/kg, so daß in diesem Fall 1,7 l/kg (170% oder I : 1,7) an außen liegendem Wasser vorhanden war. Die Ware führt also insgesamt 350% Wasser mit.
Auch hier baute sich auf den Walzen ein Belag auf, der ebenfalls rasch Konstanz erreichte und der zu keinerlei Laufstörungen führte, obwohl er nicht laufend abgewaschen wurde. Der Belag konnte mit einem feuchten Schwamm relativ einfach entfernt werden.
Der Abwasseranfall betrug nach dem 1. Abquetschen durchschnittlich 2,7 l/kg Textilgut, entsprechend 270%.
Die Beladung des Abwassers mit dispergiertem Farbstoff betrug 220 mg/1 (photometrisch).
Das Textilgut zeigte trotz eines Gesamtabtrags von
2,8 Gew.-*'« widder eine Zunahme der Ver^fei'ung — Biegelänge von 2,6 cm (Rohware) auf i-2 er.i (· χ behandelte Ware) — und einen erheblich verfgrbten Weißfond. Der Perchlortest auf unfixierten Farbstoff lag hier bereits nach dieser ersten Behandlung deutlich niedriger als bei der nur bedruckten und fixierten Ware (Ebedr=0,45, £Ix=0,28) und war im Absohitniveau deutlich besser als die Werte der leichten Ware in Beispiel 1 (F i g. 4).
Die zweite Behandlung erfolgte gemäß der in Beispiel I beschriebenen Verfahrenstechnik. Es wurden 250% Wasser abgetrennt, d. h. man hatte einen Abwasseranfall von durchschnittlich 2,5 I/kg Textilgut. Die Beladung des Abwassers mit dem ungenügend fixiertei: Dispersionsfarbstoff lag mit 210 mg/1 fast so hoch wie bei der ersten erfindungsgernäßen Behandlung.
Der über die Flächengewichtsänderung gemessene Gesamtbetrag erreichte jetzt 7,5%. Die Versteifung ging deutlich zurück (Biegelänge von vorher 3.2 auf 2,4 cm), und der Weißfond zeigte keinerlei Flecken mehr, jedoch noch eine schwache graublaue Tönung.
Der Perchlortest zeigte keine weitere Verbesserung, auffallend waren die stärkeren Schwankungen der Werte auf diesem guten Niveau des Abtrages von ungenügend f; dertem Farbstoff.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde auf die Druckware noch zweimal angewandt. Dabei erhöhte sich der Gesamtbetrag auf 8,3 Gew.-%, und die Behandlung des Abwassers ging auf 36 mg/1 zurück.
Waschflotte überführt, jedoch erhielt man überraschenderweise bei dem Perchlortest auf unfixierten Farbstofr wesentlich verbesserte Werte:
NiclM behandelte r):uck\vari
1 :; behandelte Ware
i χ behandelte Ware
3 χ behandelte Ware
E= 0,582
£=0,42
F=0.44
E= 0,43
Der Gesamtabtrag is* hier infolge der selektiven Auflage des Lösungsvermittlers niedrig ;r Wir erhielten an Gesamtabtrag nach der
das schon nach der 3. Behandlung ein hohes Niveau ieigte.
In einer Variante des Verfahrens wurde an der dessingseitigen Walze des Horizontalfoulards am oberen Scheitelpunkt eine steifere Gummirakel angebracht und über ein Sprührohr in ca. 5 cm Abstand von der Rakel die Walze annähernd tangential angespritzt und das Überschußwasser über eine Weichgummirakel im unteren Scheitelpunkt in einen Trog gestreift, der lieh über die volle Walzt"!breite erstreckt. Die Walzenreinigungsflüssigkeit wurde im Kreis gepumpt. Auf der Druckseite der Pumpe befand sich ein Druckwächter und daran anschließend eine Drosselstelle (engeres Rohr). Durch die Beladung der Walzenreinigungsflüssigkeit mit Druckverdickungen erhöhte sich die Viskosität und damit auch der Flüssigkeitsdruck zwischen Pumpe und Drosselstelle, so daß der Druckwächter ansprach. Über den dadurch geschlossenen Kontakt wurde 1 Minute lang ein Ablaßventil geöffnet und Reinigungsflüssigkeit abgelassen.
Über eine einfache Niveauregelung wurde Frischwasser oder Gegenstromwasser nachgesetzt, so daß immer ein ungefähr konstantes Volumen an Reinigungsflüssigkeit vorhanden war. Die mit Aceton ausfüllbaren Teile an Druckverdickung lagen stets über 20 g/l in der Reinigungsflüssigkeit. Durch diese Maßnahme wurde bei der ersten Behandlung unter sonst gleichen Bedingungen wie oben angegeben der Gesamtabtrag um ca. 20% und der Farbstoffabtrag um 30% erhöht.
Eine »Sparnachwäsche«, die bei der nicht oder nur einmal erfindungsgemäß behandelten Ware nicht zum Erfolg führte, ergab aut der 2- oder mehrfach behandelten Ware gute (Ware 2 χ behandelt) oder sehr gute (Ware 3 χ oder 4 χ behandelt) Resultate.
Die nur 1 χ behandelte Ware erreichte auf der Anlage mit der Walzenreinigung bei der »Sparnachwäsche« schon ausreichende Resultate, wobei der V/eiöfond nur noch einen gewissen Graublauschleier aufwies.
Beispiel 3
Es wurde die gleiche Ware wie im Beispiel 2 benutzt und das Verfahren auch gleich angeführt, jedoch war die Ware nach dem Einstuienverfahren bedruckt und fixiert worden. Dazu enthielt die Druckpaste jetzt noch 60 g/kg des Soivationshilfsmittels.
Bei dieser Fixiermethode wurde zwar mit Hufe der erfindungsgemäßen Behandlung kein Farbstoff in die
1. Behandlung:
2. Behandlung:
J. Behandlung:
4. Behandlung:
1,7Gew.-%
3,9 Gew.-%
3,8 Gew.-%
4,6 Gew.-%
Bei der Versteifungsprüfung zeigte sich wieder das charakteristische Bild, zunächst die Zunahme der \/Art(eifiinn ii/r»rin A\r> Vnrnrtpilp ρρσρη Has VprfahrPn zu sehen sind, und dann erst der schlagartige Abbau der Versteifung auf Werte, die auch durch weitere Behandlungen kaum verbessert werden konnten:
Anzahl der erfindungs Be Biegesteifigkeit
gemäßen Behandlungen (Biegeiänge bei 41,5°)
30 0 X 2,9 cm
1 X 3,3 cm
2 X 2,4 cm
3X 2,3 cm
35 4 X 2,2 cm
is ρ i e 1 4
Eine Baumwollware mit 143 glm- Flächengewicht war im Filmdruckverfahren mit dem Reaktiv-Farbstoff der Formel
O NH2
SO3H
CH3
O NH I NH-R
CH3
SO3H
bedruckt worden. Die Druckverdickung hatte als Hauptbestandteil NaLriumalginat. Die bedruckte und fixierte Ware (Dampf: 8 min, 120"C) hatte einen Bedeckungsgrad von ca. 90% an den bedruckten Stellen und einen unbedruckten Streifen für Vergleichsmessungen.
Als Prüfmateriai wurde eine \ rr 'ange und 40 cm breite Warenbahn verwendet Auf 30% der Länge und über die gesamte Breite war ein Filmdruckfond aufgebracht Die trockene Warenbahn w^-de zwischen die Walzen eines 30 cm brei-tn Laborfoulaiίί und um eins Unräenk*ai7e sowie um &?. Trocrwaize eingelegt
und mittels Klebstreifen zu einer endlosen Warenbahn zusammengefügt. In den Foulardtrog wurden 21 Leitungswasser (ohne Hilfsmittel) von ca. 20° C eingefüllt Die Warenbahngeschwindigkeit war stets 10 m/min, so daß ein Umlauf der Warenbahn 6 Sekunden dauerte. Nach dem Versuch wurde die Warenbahn aufgetrennt, herausgezogen, an der Luft getrocknet und danach gewogen. Ausgewertet wurde der Gewichtsunterschied zwischen dem Druckfond und dem Weißfond der unbedruckten Warenbahn. Dafür wurden jeweils 4 Stück 5 χ 5 cm große Proben aus dem Druck- bzw. Weißfond ausgestanzt
Die Druckware hatte während des Verweilens, das bei den verschiedenen Verfahrensvarianten von 5 bis 120 s dauerte, einen Wassergehalt von 70 Gew.-% bei
der Foulardeinstellung »mittel« und von 60 Gew.-% bei der Foulardeinstellung »stark«.
Die Beladung der Druckware wurde über den Vergleich der Flächengewichte bedruckt zu unbedruckt zu 19 Gew.-% an den bedruckten Stellen ermittelt Dabei waren bei der tiefen Färbung rund 2$ Gew.-% fixierter Farbstoff auf dem Textilgut und rund 16% abtragbare Gesamtbeladung.
Es wurden nun einige Verfahernsvaritiiten ausgeführt:
Es wurde stets mit Flotte innerhalb 1 see beladen (290%), unterschiedlich stark gequetscht, unterschiedlich lange verweilt, durch Tauchen erneut beladen während einer Sekunde und nochmals mit gleicher Maschineneinstellung wie beim ersten Mal gequetscht
Wassergehalt der abge Verweilzeit Gesamtabtiag Zusätzliche Sparwäsche Abgetrenntes
quetschten Warenbahn Weißfond Wasser
Gew.-%
a 70% 5s 11% gut 220
b 70% 30 s 10^% sehr gut 220
C 70% 60s 9,7% sehr gut 220
d 70% 120 s 8,4% gut 220
e 70% 240 s 9,4% gut 220
f 60% Ss 7^% gut 230
g 60% 120 s 8,4% gut 230
Man erkennt zunächst aus den Daten, daß bei diesem sehr schwer auszuwaschenden System durch eine zweimalige Behandlung rund die Hälfte der abtragbaren Substanz entfernt wird.
Die Meßwerte zeigen recht deutlich, daß die kürzeren Verweilzeiten bei mittlerem Quetschdruck (70 Gew.-% Wassergehalt) einen stärkeren Abtrag an Druckverdikkungsmittel ergeben.
Weiterhin ist zu erkennen, daß bei m hohen Quetschdrücken, die bei dieser Ware zu einem Abquetscheffekt von 60% führen, die Verweilzeit kaum eingeht und daß der Gesamtabtrag niedriger ist als bei minierem Druck.
Überraschend war bei der »Sparnachwäsche« in heißem Wasser, wie gut der nicht reaktiv fixierte Farbstoff aus dem durch das erfindungsgemäße Verfahren sehr stark angeblutetem Weißfond herausgelöst wurde.
Beim Vergleich mit nicht behandelter Ware hatte man stets den Eindruck, daß die Verteilung des nicht reaktiv fixierten Farbstoffes zwischen Textilgut und Flotte durch die mechanische Behandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens erheblich in Richtung Flotte verschoben war. Offensichtlich wird bei Reaktivdrucken beim erfindungsgemäßen Verfahren nur ein Teil des unfixierten Farbstoffs vom Textilgut abgetragen; ein geringer Anteil befindet sich auf dem Weißfond, der sich aber überraschenderweise sehr leicht und weitgehend vollständig in heißem Wasser löst.
Der Gesamtabtrag erhöhte sich durch die Sparnachwäsche auf 14 bis 15%.
Die Bestimmung des Gesamtabtrages erfolgte stets über den Vergleich der Rächengewichte Weißfond zu bedruckter Stelle, dabei ergibt eine Verteilung der Druckverdickung über den Weißfond einen etwas höheren Abtragswert für die bedruckte Stelle als dem Abtrag an der bedruckten Stelle entspricht. Bei der Heißnachwäsche schrumpften die nicht bedruckten
so Stellen der Ware um ca. 2% stärker als die reaktiv bedruckten Stellen. Dies wurde in den angegebenen Zahlen berücksichtigt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von bedruckten textlien Flächengebilden durch mindestens einmaliges Aufbringen von 80 bis 500%, bezogen auf das Warengewicht, an Wasser oder Waschflotte, welche(s) die Quellung zu entfernender Produkte bewirkt, und anschließendes Abquetschen, wobei mindestens 30% Wasser oder Waschflotte, bezogen auf das Warengewicht, abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Abquetschen vom textlien Flächengebilde auf die Quetschwalze übertragenen, angequollenen Produkte mit Wasser entfernt werden und daß das auf die Quetschwalze aufgebrachte und mit angequollenen Produkten beladene Wasser von dem durch die Quetschwalzen abgequetschte Wasser getrennt wird.
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von bedruckten textlien Flächengebilden durch mindestens einmaliges Aufbringen von 80 bis 500%, bezogen auf das Warengewicht an Wasser oder Waschflotte, welche(s) die Quellung zu entfernender Produkte bewirkt, und anschließendes Abquetschen, wobei mindestens 30% Wasser oder Waschflotte, bezogen auf das Warengewicht, abgetrennt werden.
    Es ist in de» Technik üblich, bedruckte textile Materialien einer Nachwä^he zi unterwerfen, um die nicht Fixierten Farbstoffe, Verdickungsmittel und Färbereihilfsmittel von dem bedruckten Material zu entfernen. Hierbei ist es besonders problematisch, Druckverdickungsmittel auszuwaschen, weil diese Produkte aufgrund der thermischen Beanspruchung bei der Fixierung der Farbstoffe hinsichtlich ihrer Aufschließbarkeit Dispergierbarkeit. Quellbarkeit und Löslichkeit »tark beeinträchtigt sind. Für die Nachwäsche von Druckartikeln ergibt sich noch eine spezifische zusätzliche Erschwernis dadurch, daß zum Abtragen de. Verdickungsmittel keine Waschbedingungen angewandt werden dürfen, unter denen die nicht fixierten Farbstoffreste auf den Weißfond der bedruckten Ware aufziehen. Es ist daher verständlich, daß für die Nachwäsche Waschprozesse durchgeführt werden, die sehr lange dauern und einen hohen Wasserverbrauch haben. Die Nachwäsche von Druckartikeln erfolgt heute mit hohem Wasserdurchsatz und Zufuhr von hydraulischer Energie durch Anspritzen der Ware oder durch intensive Quer- oder Tangentialströmung. Das hohe Wasserangebot ist erforderlich, um nicht fixierten Farbstoff ohne Farbanbluten und auch um Verdickungsmittel aufzuschließen und abzutrennen. Reste an Farbstoffen und Verdickungsmitteln mindern ganz erheblich die Qualität der bedruckten Ware bezüglich des Griffs und des Falls der Ware sowie der Echtheiten, insbesondere der Naß- und Trockenreibechtheit. Sehweißeehtheit und der Prozeßechtheit, d. h. Anbluten des Fonds der gewaschenen nassen Ware auf der Docke bzw. in der Ablage in direktem Anschluß an den Waschprozeß in der Warteschlange vor der Trocknung. Hinzu kommt noch, daß Reste an Druckverdickungsmitteln auf der Ware nach einer Hochveredlung die Scheuerfestigkeit herabsetzen und daß die auf der Ware und/oder in den Hilfsmittelresten enthaltenen nicht fixierten Farbstoffe dabei häufig Farbtonumschläge ergeben.
    Aus der DE-OS 1710482 ist eine Vorrichtung bekannt, die insbesondere zum Auftragen von Farbflots te auf luftdurchlässige, vorzugsweise dicke, voluminöse Textilgüter, z. B. Tufted Teppiche, Plüsch- und Non-Woven, dient Die Einrichtung für den Flüssigkeitsauftrag besitzt mehrere — in Durchlaufrichtung des Gutes gesehen — hintereinander angeordnete Düsenreihen, wobei die Düsen jeder Reihe versetzt zu den Düsen der benachbarten bzw. der anderen Reihen angeordnet sind und das Förderelement z. B. eine Siebtrommel, wenigstens teilweise im Sprühbereich unter Saugzug steht Am unteren Teil der Siebtrommel ist eine Reinigungseinrichtung angeordnet die aus je einem außerhalb und innerhalb des Siebtrommelmantels angeordneten Sprührohr und einer Bürstenwalze besteht
    Diese Literaturstelle gibt jedoch keine Hinweise auf einen Waschprozeß von bedruckten textlien Flächengebilden und legt auch das Reinigen einer Quetschwalze nicht nahe.
    Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs beschriebene Verfahren so zu verbessern, daß man für den Waschprozeß weniger Energie und Wasser benötigt und ihn in kürzerer Zeit und in kleineren Anlagen durchführen kann.
    Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs beschriebenen Verfahren dadurch gelöst daß die beim Abquetschen vom textlien Flächengebilde auf die Quetschwalze übertragenen, angequollenen Produkte mit Wasser entfernt werden und daß das auf die Quetschwalze aufgebrachte und mit angequollenen Produkten beladene Wasser von dem durch die Quetschwalzen abgequetschte Wasser getrennt wird.
    Während bei den bekannten Verfahren lange Tauchzeiten der bedruckten Ware in der Waschflotte erforderlich sind und davor gewarnt wird, eine angequollene, also ungenügend durchgequollene D ruckware abzuquetschen, weil dabei DrucK^asten-, Hilfsmittel- und Farbstoffreste in den Weißfond der bedruckten Ware gepreßt wurden, resultiert überraschenderweise beim erfindungsgemäßen Verfahren durch das Abquetschen der angequollenen Druckware keine oder nur eine geringfügige Beeinträchtigung des Weißfonds der Ware.
    Sämtliche textlien Flächengebilde, die bedruckt und deren Farbstoffe fixiert sind, können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren veredelt werden. Unter
    So textlien Flächengebilden sollen Gewebe. Gewirke und Vliese verstanden werden. Sie können aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern bestehen, z. B. Wolle. Baumwolle, Polyester·. Polyacrylnitril-, synthetische Polyamid-, Celluloseacetat- und Cellulosetriacetatfasern sowie Fasermischungen.
    Die Gewebe werden nach bekannten Verfahren mit handelsüblichen Druckpasten bedruckt. Die Druckpasten enthalten Farbstoffe, die für die einzelnen Fasern spezifisch sind, z. B. Reaktiv-, Dispersions-, Küpen-.
    Schwefel-, Säure- und Fixierfarbstoffe sowie kationische Farbstoffe und in jedem Fall, ein natürliches und/oder synthetisches Verdickungsmittel sowie ggf. weitere Hilfsmittel, wie Dispergiermittel, Emulgatoren, Schaumdämpfer usw.
    Um von einem fixierten bedruckten textlien Flächengebilde restliche Druckpasten, Verdickungsmittel, nicht fixierte Farbstoffe sowie weitere Färbereihilfsmittel zu entfernen, wird es mit 80 bis 500% Wasser oder einer
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