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Fadenkreuzvorrichtung für Schärmaschinen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenkreuzvorrichtung für Schärmaschinen,
mit einem höhenverstellbaren Kreuzriet, mit einem Teilstäbe aufweisenden Teilstabhalter,
der in eine dem Kreuzriet benachbarte und in eine davon entfernte Lage hin und her
verstellbar ist, und mit zwei beidseitig eines von den Teilstäben unterteilten Fadenscharbereichs
angeordneten Führungsstäbe, die zwischen dem Kreuzriet und den Teilstäben gegeneinander
bewegbar sind.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DT-AS 11 01 305) ist
der Teilstabhalter derart mit einem Kreuzriethalter zusammengebaut, daß er abgeschwenkt
werden muß, damit zwei gegeneinander verschiebbare Führungsstäbe alle durch das
Kreuzriet laufenden Fäden in eine Ebene bringen können. Die Führungsstäbe werden
dabei durch einen besonderen, beweglichen Teilstab- und Kreuzriethalter verbindenden
Mechanismus bewegt, der die Enden der Führungsstäbe einerseits vertikal beweglich
führt und andererseits über scherenartige Lenker
mit dem Teilstabhalter
gelenkig verbindet. Der Teilstabhalter ist in der Nähe des Fußbodens schwenkbar
abgestützt und muß von Hand hin und her bewegt werden, was einen vergleichsweise
großen Kraftaufwand bedingt und dazu führen kann, daß die Führungsstäbe nicht genügend
nahe zusammengebracht werden. Deswegen muß die Verstell- bzw. Bauhöhe des Kreuzriets
aus Sicherheitsgründen vergleichsweise groß gehalten werden.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenkreuzvorrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sie fernbedienbar oder automatisch
zu betätigen und im Hinblick darauf angepaßt ausgebildet ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Für die Erfindung ist es wesentlich, daß zur Betätigung der Fadenkreuzvorrichtung
bzw. zur Verstellung des Teilstabhalters ein fernsteuerbarer Antriebsmotor vorhanden
ist, der ohne Kraftaufwand durch die Bedienungsperson für die gewünschte Verstellbewegung
sorgt. Desweiteren ist es wichtig, daß ein mit einer Antriebskette versehener Kettenantrieb
vorhanden ist, der leicht so ausgebildet werden kann, daß er eine insbesondere horizontale
Verstellung des Teilstabhalters, zugleich aber auch eine vertikale Verstellung eines
Fhhrungsstabes oder beider Führungsstäbe zu bewirken vermag.
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Durch die DT-AS 25 44 445 ist es zwar bereits bekannt, das Kreuzriet
mittels eines Kettentriebs vertikal zu verstellen,
wobei jedoch
die Verstellung mit einer Handkurbel vorgenommen werden muß. Die Verstellung der
Führungsstäbe erfolgt ebenfalls von Hand, wozu die Führungsstäbe schwenkbar am Teilstabhalter
vorgesehen sind, der daher in einem dem Schwenkradius der Führungsstäbe entsprechenden
waagerechten Abstand vom Kreuzriet angeordnet werden muß.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die Antriebskette eine über drei
Zahnräder umgelenkte und gespannte Endloskette. Desweiteren hat der Kettentrieb
eine entsprechend ausgestaltete und symmetrisch zur Antriebskette angeordnete weitere
Kette, an deren ersten Kettenabschnitt der Teilstabhalter und an deren weiteren
Kettenabschnitt der zweite Führungsstab befestigt sind. Durch diese symmetrische
Ausbildung des Kettentriebs wird erreicht, daß die Zusammenfassung der Fadenschar
bei geringstmöglichem Abstand der Teilstäbe vom Kreuzriet etwa auf mittlerer Höhe
der Fadenschar erfolgt. Zur konstruktiv einfachen Ausgestaltung sind die ersten
Kettenabschnitte der Antriebskette und der weiteren Kette horizontal und die entsprechenden
zweiten Kettenabschnitte vertikal angeordnet.
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In Weiterbildung der Erfindung ist ein weiterer fernsteuerbarer Antriebsmotor
vorhanden und mit einer parallel zur vertikalen Kante des Kreuzriets angeordneten
und daran befestigten Verstellkette in Eingriff, die über eine Verstellwelle mit
einer an der anderen vertikalen Kante des Kreuzriets parallel angeordneten und daran
befestigten Verstellkette gekuppelt ist. Dadurch wird die fernbedienbare
oder
automatische Steuerung des Kreuzriets ermöglicht, so daß eine derart ausgestaltete
Fadenkreuzvorrichtung keine von Hand verstellbaren Bauteile hat, deren Verstellung
Kraft- und Zeitaufwand erfordert.
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Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Frontansicht der Fadenkreuzvorrichtung entgegen
der Laufrichtung der Fadenschar, Fig. 2 eine entsprechende, teilweise geschnittene
Frontansicht ohne Kreuzriet, Fig. 2a,b Ansichten entsprechend den Schnitten AA,BB
der Fig. 2 und Fig. 3a bis 3 c die Wirkungsweise der Fadenkreuzvorrichtung.
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Das Kreuzriet 1 der Fadenkreuzvorrichtung hat eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Lamellen 2, die von den oberen Ablötungen 3 und den unteren Ablötungen
4 auf Abstand gehalten werden, so daß zwischen je zwei Lamellen ein Faden der vom
Spulenablaufgatter kommenden Faden schar hindurchgefãdelt werden kann.
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Die Fadenkreuzvorrichtung hat ein Gestell mit vertikalen Stützfüßen
5,6 und einer horizontalen Querverstrebung 7.
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An den beiden Querseiten des Gestells sind Elektromotoren 8,9 angebracht,
die durch die Taster 10,11 und den Programmschalter 12 wahlweise gemeinsam oder
einzeln zu betätigen sind.
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Es sind ein oberer Führungsstab 13 und ein unterer Führungsstab 14
vorhanden, die entsprechend oberhalb und unterhalb desjenigen Fadenscharbereichs
angeordnet sind, der von der vom Spulenablaufgatter kommenden Fadenschar durchlaufen
wird. Eine Unterteilung dieser Fadenschar erfolgt durch die Teilstäbe 15 bis 23,
die senkrecht ubereinander mit Abstand von einander angeordnet sind. Die Teilstabe
werden an ihren Enden jeweils von einem Teilstabhalter 24,25 getragen, so daß sie
ein Stangengitter bilden.
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An den oberen Enden der Gestellbleche 5',6' ist eine Verstellwelle
26 mit ihren Enden drehbar gelagert, wahrend in den unteren Bereichen der Gestellbleche
5',6' die Enden einer Antriebswelle 27 drehbar gelagert sind. Auf dem im Gestellblech
6' gelagerten Ende der Verstellwelle 26 ist ein Zahnrad 36 fest angebracht und das
im Gestellblech 6' gelagerte Ende der Antriebswelle 27 trägt ein Umlenkzahnrad 37.
Beide Zahnrader stehen über eine Verstellkette 28 in Wirkverbindung miteinander.
Im Bereich des Gestellblechs 5' ist eine entsprechende Verstellkette 29 um ein Zahnrad
35 geführt, das fest auf dem im Gestellblech 5' gelagerten Ende der Verstellwelle
26 angebracht ist. Die Verstellkette 29 ist andererseits um ein von dem Elektromotor
8 antreibbaren Zahnrad 34 geführt.
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Das Kreuzriet 1 ist über in Fig. 2b dargestellte Befestigungsvorrichtungen
55 mit den Verstellketten 28,29 verbunden, so daß eine Betätigung des Elektromotors
8 über eine Verstellung
der Verstellketten 28,29 eine entsprechende'Vef-~
' ~ stellung des Kreuzriets 1 nach oben oder unten bewirkt.
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Zur Steuerung des Elektromotors 8 sind an dem Gestellblech 6' Endschalter
52,53,54 angeordnet, die von Kupplungskanten der Befestigungsvorrichtung 55 zu betätigen
sind. Dabei übernehmen die Endschalter 52,54 das Abschalten des Elektromotors 8
in der oberen bzw. unteren Stellung des Kreuzriets, während der mittlere Endschalter
53 bewirkt, daß das Kreuzriet in der Mittelage anhalt.
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Die Teilstabhalter 24,25 sind jeweils an der Antriebskette 31 und
an einer weiteren Kette 30 befestigt, und zwar an deren horizontal verlaufenden
Kettenabschnitten 31',30'.
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Beide Ketten sind Endlosketten, wobei die Antriebskette 31 um das
Antriebszahnrad 44 und zwei weitere Zahnräder 45,48 geführt und durch eine Spannrolle
71 gespannt wird. Die symmetrisch über der Antriebskette 31 angeordnete weitere
Kette 30 ist ebenfalls als Endloskette ausgebildet und über die Zahnräder 46,47,49
geführt und durch eine Spannrolle 71 gespannt.
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An den senkrecht zu den ersten Kettenabschnitten 30',31' angeordneten
zweiten Kettenabschnitten 30'',31'' der Ketten 30,31 sind die Fdhrungsstãbe 13,14
mit ihren Enden befestigt.
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Entsprechende Ketten 32,33 sind zur Anlenkung des Teilstabhalters
25 und der dem benachbarten Enden der Führungsstäbe 13,14 vorhanden. Die Antriebskette
33 wird um die Zahnräder 40,41 und ein dem in Fig. 2a dargestellten Zahnrad 48 entsprechend
angeordnetes
drittes Zahnrad geführt, wobei die beiden oberen Zahnräder dieser Antriebskette,
wie die Zahnräder 45,48, am benachbarten Gestellblech 6' drehbar gelagert sind,
während das untere bzw. Antriebszahnrad 40 fest mit der Antriebswelle 27 verbunden
ist, wie auch das Antriebszahnrad 44 der Antriebskette 31. Das untere Zahnrad 42
der Kette 32 und ein dem Zahnrad 49 gemäß Fig. 2a entsprechendes zweites Zahnrad
der Kette 32 sind im Gestellblech 6' gelagert, während das obere Zahnrad 43 entsprechend
dem Zahnrad 47 der Kette 30 fliegend auf der Verstellwelle 26 gelagert ist.
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Dieser Kettenantrieb der Teilstäbe und der Führungsstäbe wird durch
den Elektromotor 9 beaufschlagt, der das Zahnrad 38 antreibt, von dem aus die Antriebskräfte
über eine Kette 72 auf das fest mit der Antriebswelle 27 verbundene Zahnrad 39 übertragen
werden. Dementsprechend verstellt die Antriebswelle die Antriebsketten 31,32, welche
die Teilstabhalter 24,25 horizontal bewegen, wahrend die Führungsstäbe 13,14 vertikal
einander entgegengesetzt bewegt werden. Die Endschalter 50,51 bewirken die Abschaltung
des Elektromotors 9, falls der Teilstabhalter 24 aus seiner strichpunktiert dargestellten
Lage in seine Ausgangslage zurückkehrt bzw. wenn der Teilstabhalter 24 seine strichpunktierte
Lage erreicht. Dementsprechend sind die Führungsstäbe 13,14 auseinandergefahren
bzw. fassen die Fadenschar zusammen.
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Fig. 3a zeigt die Anordnung der Teilstäbe, der Fthrungsstäbe und
des Kreuzriets bei Schärbetrieb, wenn also die Fadenschar 56 mit den Fäden 57 bis
64 durch das Fadenleitriet 67 der Schärmaschine und zwischen den Führungswalzen
68,69 auf die Schärtrommeln 70 der Konusschärmaschine auflauft.
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Soll ein Fadenkreuz geschlagen werden, so wird sowohl der Elektromotor
8 als auch der Elektromotor 9 über den Programmschalter 12 eingeschaltet, so daß
das Kreuzriet angehoben, die Teilstäbe 15 bis 23 vom Kreuzriet entfernt und die
Führungsstäbe 13,14 gegeneinander bewegt werden, bis sie die in Fig. 3b dargestellte
Lage haben. Danach nehmen die Fäden 57,59,61,63 eine obere Lage ein und bilden eine
entsprechende Fadenschar, da sie durch die unteren Ablötungen 4 entsprechend angehoben
sind. Die Fäden 58,60,62, 64 bilden demgegenüber eine Fadenschar in einer unteren
Lage, so daß zwischen beiden Fadenscharen der Kreuzfaden 71 eingezogen werden kann.
Hierbei versteht es sich, daß bei der in Fig. 3b dargestellten Lage des Fadenleitriets
67 entsprechende Ablötungen vorhanden sind, damit der dargestellte Fadenverlauf
ermöglicht wird. Außerdem ist es erforderlich, die F0hrungswalze 69 hoch zu schwenken.
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Wird das Kreuzriet 1 aus seiner in Fig. 3 b dargestellten Lage in
seine in Fig. 3c dargestellte Lage verstellt, so vertauschen die Fadenscharen entsprechend
ihre Lage, da die Fäden 57,59,61,63 durch die Ablötungen 3 nach unten gezogen werden,
während die oberen Fäden 58, 60, 62,64 gerade zwischen
den Führungsstäben
13,14 und dem Fadenleitriet 67 verlaufen.
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Bei dieser Lage kann ein weiterer Kreuzfaden 72 eingezogen werden,
so daß ein entsprechendes Abschneiden des vom Spulengatter zur Schärmaschine verlaufenden
Fadenbandes möglich ist. Nach dem Kreuz schlagen wird die Fadenkreuzvorrichtung
aus ihrer in Fig. 3c dargestellten Lage wieder zurück in die in Fig. 3a dargestellte
Lage durch Betätigung des Programmschalters 12 verstellt. Durch die Taster 10,11
wird eine z.B. bei Fadenbruch erforderliche voneinander unabhängige Verstellung
der Teil- bzw. Führungsstäbe und des Kreuzriets erreicht.
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Statt des Kettentriebs kann auch ein Riementrieb oder ein Zahnstangentrieb
verwendet werden. Außer der elektromotorischen Steuerung der Fadenkreuzvorrichtung
ist auch hydraulische und/oder pneumatische Steuerung der Teilungsvorrichtung und/oder
des Kreuzriets vorteilhaft.