DE2756715C2 - Material für Bauteile von elektrischen Geräten, insbesondere Schaltgeräten - Google Patents

Material für Bauteile von elektrischen Geräten, insbesondere Schaltgeräten

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DE2756715C2 DE19772756715 DE2756715A DE2756715C2 DE 2756715 C2 DE2756715 C2 DE 2756715C2 DE 19772756715 DE19772756715 DE 19772756715 DE 2756715 A DE2756715 A DE 2756715A DE 2756715 C2 DE2756715 C2 DE 2756715C2
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Description

30
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Material für Bauteile von elektrischen Geräten, insbesondere von Schaltgeräten, das auf einen elektrischen Lichtbogen eine den Loschprozeß fördernde Wirkung ausübt.
Bei elektrischen Geräten, in denen Lichtbogen auftreten können, insbesondere bei Schaltgeräten beim Abschalten höherer Ströme, ist man bestrebt, den Lichtbogen möglichst schnell zu löschen, da sonst Rückzündungen auftreten können, die zur Zerstörung des Schalters führen.
Zur Verbesserung der Löschwirkung ist es bekannt, diesen mechanisch zu beblasen und dadurch zu kühlen und zu vergrößern. Weiterhin ist es aus der DE-AS 11 27 984 bekannt, die Löschkammern von Schaltern zumindest zum Teil aus Eisen oder einem dauermagnetischen oder weichmagnetischen Werkstoff herzustellen. Durch das vom Lichtbogen erzeugte Magnetfeld wird dabei insbesondere bei weichmagnetischen Werkstoffen ein starkes Magnetfeld induziert, das eine rasche Ausbreitung des Lichtbogens und damit eine intensive Abkühlung desselben bewirkt.
Weiterhin ist aus der DE-OS 14 90 256 eine den Lichtbogenlöschprozeß fördernde keramische Formmasse bekannt, die aus hydratisiertem Aluminiumoxid mit einem kleineren Anteil an Bindemittel und einem Füll- oder Faserstoff besteht, das zur Verbesserung der Löschwirkung ein stark negatives und überwiegend durch Kovalenz gebundenes Element, nämlich Fluor, Chlor, Bor, Jod, Schwefel, Phosphor und Brom, enthält. Diese Elemente können in anorganischen oder in organischen Verbindungen enthalten sein. Beispielsweise sind dort geeignet die Fluoride von Aluminium, Bor, Magnesium und Zirkon sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe.
Mit der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, das Material von Geräten, insbesondere der Schaltkammern oder Funkenlöschkammern von elektrischen Schaltern so zu verbessern, daß die Löschung eines auftretenden Lichtbogens mit einfachen Mitteln noch rascher erfolgt als mit den bisher bekannten Materialien. Dadurch können die Schaltgeräte entweder bei gleicher Leistung verkleinert oder bei gleicher Abmessung die Leistung vergrößert werden. ,
Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, daß es aus einer Mischung zweier Feststoffsysteme a und b besteht, von denen das eine (a) ein Stoffsystem hoher dielektrischer Polarisierbarkeit und das andere (b) ein Stoffsystem mit magnetischen Eigenschaften ist und daß die Verbindung der Mischung zu einem stabilen Formkörper durch ein anorganisches oder organisches Bindemittel erfolgt, das; im Material gleichmäßig verteilt ist
Durch die Anwendung dir zwei genannten Stoffsysteme wird eine schnelle Lichtbogenlöschung erreicht
Durch das Stoffsystem mit hoher dielektrischer Polarisierbarkeit wird infolge des auftretenden Lichtbogens ein von diesem abhängiges elektrisches Feld dadurch erzeugt, daß die Oberfläche des Bauteils polarisiert wird. Dadurch wird auf die beim Auftreten eines Lichtbogens erzeugten Ionen je nach Ladung eine Beschleunigung in Richtung einer Vergrößerung des Lichtbogens also ähnlich einer mechanfschen Beblasung ausgeübt, oder sie werden an der dielektrisch polarisierten Oberfläche absorbiert, so daß die Leitfähigkeit des Lichtbogens erniedrigt wird.
Die Anwendung des magnetisierbaren Stoffsystems bewirkt eine an sich bekannte magnetische Beblasung mit Vergrößerung der Oberfläche und damit starker Abkühlung desselben. Schließlich werden gemäß einer Weiterbildung der Erfindung bei Verwendung eines dritten Stoffsystems, das bei Auftreten eines Lichtbogens durch thermische Dissoziation ionisierte Atome oder Verbindungen freigibt, die durch den Lichtbogen erzeugten Ionen, z. B. Gasmoleküle usw., entionisiert und damit die elektrische Leitfähigkeit des Lichtbogens stark reduziert.
Die Zersetzungs-Intensität und demgemäß die den Löschprozeß fördernde Wirkung ist unmittelbar vom Energiegehalt des Lichtbogens abhängig und wird von diesem praktisch reguliert, da bei hoher Intensität eine höhere dielektrische Polarisation und magnetische Induktion auftritt und eine größere Menge von den Löschprozeß fördernden Elementen oder Verbindungen freigesetzt werden. Diese Selbstregulierung ist ein wesentlicher durch die Erfindung erzielbarer Vorteil.
Die einzelnen Stoffsysteme können für sich hergestellt sein und mittels eines Bindemittels zu einem stabilen Formkörper verfestigt werden. Als Bindemittel können dabei je nach Anwendungsfall, z. B. je nach geforderter Schaltleistung und/oder zulässiger Erwärmung organische und/oder anorganische Verbindungen verwendet werden. Als organische Bindemittel dienen z. B. polymerisierende Kunstharze, z. B. Epoxidharze, oder polykondensierende Kunstharze, z. B. Phenolharze. Als anorganische Bindemittel dienen beispielsweise Glasfritten und zwar gegebenenfalls je nach Anwendungsfall hoch- oder niedrigschmelzende Glasfritten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann eines der Stoffsysteme gleichzeitig als Bindemittel wirken und gegebenenfalls zusätzlich noch ein anderes organisches oder anorganisches Bindemittel vorgesehen sein. Zum Beispiel können die zusätzlichen Bindemittel dann angewandt werden, wenn der Schmelzpunkt des Stoffsystems höher liegt, als dies für
eine rationelle Fertigung erwünscht ist und bei niedrigerer Temperatur die Verklebung und Verfestigung nicht ausreichen wird, das Bindemittel aber bei niedrigerer Temperatur eine ausreichende Verfestigung bewirkt
Als anorganisches kalthärtendes Bindemittel, das bei normaler Temperatur, z. B. 0" und 300C abbindet kann beispielsweise ein Wasserglas oder ein Zement z. B. ein Tonerdezement mit besonderem Vorteil können jedoch Aluminium- und/oder Magnesiumphosphate verwendet werden, da letztere stabiler sind und bessere elektrische Isolationseigenschaften aufweisen.
Anorganische warmbindende Bindemittel sind vor allem Glasfritten, z. B. auf Blei-Bor-Silikat-Basis oder auf Aluminiumsilikat-Basis. Vorteilhaft kann in diese Glasfritte eine den Lichtbogen-Löschprozeß fördernde Substanz oder Verbindung, z. B. Lithiumoxid, Kalziumfluorid, Lithiumfluorid oder andere anorganische Fluoride, eingebettet sein, so daß die Glasfritte als »Stoffsystem c« und als Bindemittel wirkt
Als Stoffsystem mit hoher dielektrischer Polarisierbarkeit können bei niedrigeren Temperaturen organische Dielektrika insbesondere Kunststoffe wie z.B. Polypropylen, Polyäthylen und bei hohen Temperaturen anorganische Dielektrika wie z. B. Titandioxid, Magnesiumdioxid, Kalziumdioxid, Siliziumdioxid, wie überhaupt die Oxide der Erd-, Erdalkali-, Alkali- und seltenen Erdmetalle, sowie deren Titanate und/oder Zirkonate und/oder Stannate und/oder Niobate usw. Anwendung finden, die ein ε>6 aufweisen. Bei mittleren bis niedrigeren Temperaturen können auch Mischungen von anorganischen Dieiektrikas verwendet werden, die dann ohne einen Hitze- oder Sinterprozeß durch einen einfachen Preßvorgang hergestellt werden können.
Auch bei Mischdielektrikas ist darauf zu achten, daß der Wert für die Dielektrizitätskonstante größer ais sechs bleibt, damit eine ausreichende Polarisation der Oberfläche des im Lichtbogenbereich vorgesehenen Bauteils eintritt
Das Stoffsystem mit magnetischen Eigenschaften kann aus einem Bariumferrit, insbesondere aus Bariumhexaferrit oder einem Mangan-Zink-Ferrit oder einem Nickel-Zink-Ferrit bestehen. Allgemein besteht es oder enthält es wenigstens eines der Metalle von Eisen, Kobalt, Nickel oder Gandolinium, gegebenenfalls mit Zusätzen von wenigstens einem der Metalle oder Metalloxide von Mangan, Kupfer, Kadmium, Magnesium und Lithium. Vorteilhaft kann es tuch, gegebenenfalls zusätzlich, ein Eisenoxid und wenigstens eines der Oxide von Barium, Kalzium, Strontium, also der Erdalkalimetalle, Lanthan, Samarium, Cer, Praseodym, Neodym, also der seltenen Erdmetalle und Blei oder Zink enthalten und/oder eine Mischung oder Verbindung von Kobalt und/oder Nickel mit wenigstens einem seltenen Erdmetalle. Letztere werden auch als Supramagnetwerkstoffe bezeichnet Vorzugsweise sind solche Stoffsysteme mit magnetischen Eigenschaften zu bevorzugen, die eine geringe magnetische Remanenz und gleichzeitig hohe Polarisierbarkeit bei geringer Feldstärke aufweisen. eo
Als Stoffsystem mit Verbindungen oder Elementen, die den Lichtbogen-Löschvorgang durch Abspalten von deionisierenden Elementen und/oder Verbindungen bei erhöhter Temperatur günstig beeinflussen, kommen Verbindungen in Frage, die Silizium, Lithium und vor allem Fluor enthalten. Besonders geeignet sind die Alkalifluoride, insbesondere Kalziumfluorid, die Erdalkalifluoride. Erdmetallfluoride und die Fluoride der seltenen Erden. Unter Umstünden können jedoch auch, gegebenenfalls zusätzlich, organische fluorhaltige Substanzen angewandt werden, z. B. Polytetrafluorethylen. Zweckmäßig kann auch eine fiuorhaltige Substanz als Ferrit hergestellt sein. Dieser kann z. B. aus Bariumoxid, Eisenoxid und Kalziumfluorid bestehen.
Ein besonders geeignetes Material auf keramischer Basis besteht aus einer mineralischen Kristallphase aus wenigstens einem Oxid, das eine fCristallphase zu bilden vermag, z. B. Titanoxid, Zirkondioxid, Magnesiumdioxid, Aluminiumdioxid, Kalziumfluorid und einer amorphen Phase aus wenigstens zwei Oxiden, die eine amorphe Phase zu bilden vermögen, z.B. Siliziumdioxid mit einem oder mehreren Oxiden von Aluminium, Bor, Magnesium, Lithium und Blei, wobei wenigstens eines der Oxide oder Verbindungen eine Dielektrizitätskonstante ε größer als 9 aufweist und der Anteil desselben oder derselben an der Gesamtmasse derart bemessen ist daß das Material eine Dielektrizitätskonstante ε größer als sechs aufweist
Durch die erfindungsge/näße Anwendung einer Kristallphase und einer amorphen Phase wird eine niedrige Brenntemperatur mit breitem Brennintervall erhalten und außerdem die Möglichkeit geschaffen, die Kristallphase aus Oxiden oder Oxidverbindungen herzustellen, die für sich allein eine relativ hohe Dielektrizitätskonstante aufweisen, aber zum Sintern eine hohe Brenntemperatur benötigen, wie z. B. die Titanate, Niobate, Zirkonate.
Die Möglichkeit des Einbaus von Oxiden oder Verbindungen mit hoher Dielektrizitätskonstante hat weiterhin den Vorteil, daß zumindest die Oberfläche der Keramik hierdurch bei Auftreten des Lichtbogens relativ stark polarisiert wird und diese dadurch Ionen des Lichtbogengases binden oder beschleunigen kann und daher wesciUiich zur schnellen Löschung des Lichtbogens beiträgt
Weiterhin wurde gefunden, daß durch die Kristallphase offenbar infolge einer gewissen Oberflächenrauhigkeit die Oberfläche durch den Lichtbogen weniger zum Schmelzen neigt als keramische Werkstoffe ohne Kristallphase.
Als Oxide oder Verbindungen für die Kristallphase dienen die Oxide oder Verbindungen von Titan, Zirkon, Magnesium und Aluminium. Bevorzugt wird hierbei Titan und Zirkon, da die Dielektrizitätskonstante dieser Oxide relativ hoch ist Als zweckmäßig haben sich auch Titanate und /oder Zirkonate von Magnesium, Aluminium und diejenigen der übrigen Erdalkalimetalle und seltenen Erden erwiesen. Gute Eigenschaften zeigen auch diese Oxide oder Titanate oder Zirkonate in Verbindung mit Siliziumoxid, wobei letzteres frei oder in Form einer Verbindung in der Kristallphase vorhanden sein kann. Eine zweckmäßige, sehr hoch hitzebeständige und gute Lichtbogenlöscheigenschaften aufweisende Kristallphase besteht vorteilhaft aus Zirkonoxid oder einem Gemisch von freiem Zirkonoxid und freiem Siliziumdioxid oder Zirkonorthosilikat allein oder zusammen mit Zirkonoxid und /oder Siliziumdioxid.
Besonders gute Lichtbogenlöscheigenschaften werden mit einer Keramik erhalten, die Kalziumfluorid in der Kristallphase und Zusätze enthält, die ferromagnetische Eigenschaften aufweisen oder bewirken. Als solche sind vor allem die Oxide oder die Verbindungen der Oxide von Barium und Eisen, also Bariumferrite allgemein, zur Erzielung einer permanenten magnetischen Polarisation der Keramik mit hoher Remanenzin-
duktion geeignet und für die Erzeugung weichmagnetischer Eigenschaften dienen als Zusätze vorzugsweise die Oxide oder Verbindungen der Oxide von Mangan, Zink und Eisen, also Mangan-Zink-Ferrite. Erstere sind vor allem für durch Gleichstrom hervorgerufene Lichtbögen und letztere für durch Wechselstrom erzeugte Lichtbögen geeignet. Weitere hierfür geeignete Oxide sind diejenigen von Stromtium, Nickel und
Kobalt.
Lichtbogenlöschkammern aus weichmagnetischer
Keramik sind zwar bereits aus der DE-AS 11 27 984 bekannt Dieser ist jedoch nicht zu entnehmen, ob diese Keramik aus einer Kristallphase und einer amorphen Phase bestehen soll und welche Materialien speziell zur Anwendung gelangen sollen.
Zur Herstellung der Keramik werden die Ausgangsprodukte oder zum Teil vorgefertigte Verbindungen oder Mischungen von Oxiden und/oder Verbindungen vorzugsweise min einer Korngröße von bis zu 0,5 mm verwendet Die amorphe Phase wird vorteilhaft zunächst als Grundmasse aus den Einzelbestandteilen oder Verbindungen erschmolzen und zerkleinert und diese dann mit den Oxiden oder vorgefertigten Verbindungen oder ebenfalls vorher zusammengesinterten und dann zerkleinerten einheitlichen Substanz der Kristallphase gegebenenfalls unter Zusatz von Binde- und/oder Plastifizierungsmittel!! naß oder trocken so gemischt, daß eine möglichst homogene Verteilung der Bestandteile erreicht wird. Die so erhaltene Mischung wird trocken oder naß oder im Strangpreßverfahren zu Formkörpern geformt und anschließend gesintert Die Sintertemperatur wird dabei so gewählt daß die Kristallphase ganz oder wenigstens größtenteils erhalten bleibt Je nach Zusammensetzung der Masse kann diese Sinter- oder Brenntemperatur 35 2-49Gew.-%
zwischen 400 und 1200° C betragen.
Die Kristallphase kann vorzugsweise zwischen 30 und 99,5 Gew.-% und die amorphe Phase 0,5 bis 70 Gew.-% betragen. Für die amorphe Phase werden vorteilhaft Oxide verwendet, die eine Glasphase bilden, wie z. B. die Oxide von Silizium, Aluminium, Bor, Lithium, Magnesium und Blei. Eine bevorzugte amorphe Phase besteht aus 70-20 Gew.-% Siliziumdioxid, 28-45 Gew.-% Boroxid, 1-20 Gew.-°/o Aluminiumoxid, 0,5-10 Gew.-% Magnesiumoxid und 0,5 — 5 Gew.-% Lithiumoxid.
In der Praxis haben sich für Schalter mit hoher Abschaltleistung beispielsweise folgende Stoffsysteme mit der oben angegebenen Frittenzusammensetzung als vorteilhaft erwiesen:
20
2-15Gew.-0/o
40-85Gew.-% 2-58Gew.-o/o 2-15Gew.-o/o
30-85 Gew.-o/o 3-63Gew.-% 2-15Cew.-o/o
20-80 Gew.-o/o 5-78Gew,o/o IV. 2-15Gew.-% 20-85 Gew.-% 1-78 Gew.-o/o 3-15 Gew.-o/o
30-75 Gew.-o/o 5-15 Gew.-o/o 0,5-62Gew.-% 3-18 Gew.-o/o
45-80 Gew.-o/o
30
Fritte
Bariumhexaferrit
Zirkonorthosilikat
Fritte
Bariumhexaferrit
Titandioxid
Fritte
Mangan-Zink-Ferrit
Zirkonoruhosilikat
Fritte
Nickel-Zink-Ferrit
Titandioxid
Fritte
Bariumhexaferrit
Titandioxid
Kalziumfluorid
Fritte
Mangan-Zink-Ferrit
Titandioxid
Kalziumfluorid

Claims (26)

Patentansprüche:
1. Material für Bauteile von elektrischen Geräten, insbesondere Schaltgeräten, das auf einen elektrisehen Lichtbogen eine den Löschprozeß fördernde Wirkung ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Mischung zweier Feststoffsysteme a und b besteht, von denen das eine (a) ein Stoffsystem hoher dielektrischer Polarisierbarkeit und das andere (b) ein Stoffsystem mit magnetischen Eigenschaften ist und daß die Verbindung der Mischung zu einem stabilen Formkörper durch ein anorganisches oder organisches Bindemittel erfolgt, das im Material gleichmäßig verteilt ist
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein drittes Feststoffsystem c enthält, das aus wenigstens einer Verbindung besteht, die unter dem Einfluß des Lichtbogens den Löschprozeß stark fördernde Elemente und/oder Verbindungen abspaltet
3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Stoffsysteme a, b, c als Bindemittel oder zusätzlich als Bindemittel dient
4. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einer anorganischen kalthärtenden Mischung und/ oder Verbindung besteht.
5. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Bindemittel eine bei Temperaturerhöhung schmelzende und bei Abkühlung erstarrende und dabei wenigstens zum Teil eine amorphe Phase bildende Verbindung oder Mischung ist
6. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß das; Bindemittel aus einer organischen Verbindung besteht bzw. diese zusätzlich enthält
7. Material nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Bindemittel eine bei Temperaturerhöhung schmelzende und bei Abkühlung erstarrende Verbindung oder Mischung ist
8. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dielektrizitätskonstante des Stoffsystems (a) mit hoher dielektrischer Polarisierbarkeit größer als 6 ist
9. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Stoffsystem (a) aus mindestens einer anorganischen und/oder organisehen Verbindung besteht.
10. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das dielektrische Stoffsystem (a) wenigstens eines der Oxide von Ti, Zr, Al, Mg, Sr, Sn, Ba, Ca, Si enthält.
11. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das magnetische Stoffsystem (b) wenigstens einer der ferromagnetischen Eigenschaften aufweisende Metalle Fe, Co, Ni, Mn, Cu, Cd, Mg, Li, Ga und/oder ein Eisenoxid mit wenigstens einem Oxid von Ba, Ca, Sr, Pb, La, Sa, Ce, Pr, Nd, Zn und/oder wenigstens ein seltenes Erdmetall mit Co und/oder Ni enthält.
12. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das den Lichtbogenlöschprozeß fördernde Stoffsystem (c) aus wenigstens einem organischen oder anorganischen Fluorid besteht oder dieses enthält.
13. Material nach Anspruch 12, dadurch gekennzeii-hnet, daß das oder ein Fluorid wenigstens eines der Fluoride der Erd- und/oder Erdalkali- und/oder seltenen Erd- und /oder Alkalimetalle ist
14. Material nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder das Fluorid Kalziumfluorid ist
15. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß es eine mineralische Kristallphase wenigstens ein Oxid, das eine Kristallphase zu bilden vermag und eine amorphe Phase aus wenigstens zwei Oxiden, die eine amorphe Phase zu bilden vermögen, enthält und wenigstens eines der Oxide oder Oxidverbindungen eine Dielektrizitätskonstante £> 9 aufweist und der prozentuale Anteil desselben bzw. derselben an der Gesamtmasse derart bemesen ist, daß die Masse eine Dielektrizitätskonstante >6 besitzt
16. Material nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallphase wenigstens eines der Oxide von Titan, Zirkon, Magnesium und Aluminium und/oder Verbindungen derselben und 0—98 Gew.-% Kalziumfluorid enthält
17. Material nach Anspruch 1 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallphase zusätzlich ein oder mehrere Erdalkalioxide und/oder Siliziumdioxid und/oder Verbindungen desselben und/oder Verbindungen mit wenigstens einem der anderen Oxide enthält
18. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallphase ganz oder zum Teil aus Zirkonorthosilikat (ZrSiO4) besteht
19. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die amorphe Phase Siliziumdioxid und wenigstens ein weiteres Oxid von Aluminium. Bor, Magnesium, Lithium oder Blei enthält
20. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallphase wenigstens ein Erdalkalioxid und/oder wenigstens ein Erdoxid und wenigstens ein ferromagnetisches Metall und/oder deren Oxid enthält
21. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß es 30 bis 99,5 Gew.-% Kristallphase und 0,5 bis 70 Gew.-% amorphe Phase enthält.
22. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß es zwecks Erzielung einer hohen permanenten magnetischen Polarisierbarkeit wenigstens ein Bariumferrit, insbesondere Bariumhexaferrit und/oder mit Siliziumdioxid modifiziertes Bariumferrit, enthält.
23. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwecks Erzielung weichmagnetischer Polarisierbarkeit Mangan-Zink-Ferrit und/oder Nickel-Zink-Ferrit enthält.
24. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die amorphe und den Lichtbogenlöschprozeß fördernde Phase folgende Bestandteile enthält:
0,5 bis 10 Gew.-% MgO
0,5 bis 5 Gew.-% Li2O
1 bis 20 Gew.-o/o AI2O3 70 bis 20 Gew.-o/o SiO2 28 bis 45 Gew.-o/o B2O3
25. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 98 Gew.-% der Oxide der Kristallphase oder die Korngröße der Verbindungen derselben und die Korngröße der verwendeten amorphen Phase der verarbeitungsfähigen Masse eine Korngröße < 32 μηι besitzt
26. Verfahren zur Herstellung eines Materials nach einem der Ansprüche 15 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die die amorphe Phase bildenden Oxide trocken oder naß gemischt und anschließend bis zur Bildung einer amorphen Mase erhitzt, anschließend abgekühlt und zerkleinert werden, daß das oder die die Kristallphase bildenden) Oxid(e) und gegebenenfalls Kalziumfluorid und/oder Verbindungen derselben mit der zerkleinerten amorphen Phase derart naß oder trocken gemischt wird bzw. werden, daß eme homogene Verteilung der Bestandteile eintritt, daß anschließend, gegebenenfalls unter vorheriger, beim ersten oder in einem zweiten Mischprozeß erfolgter Zumischung von Binde- und/oder Plastifizierungsmitteln, ein Formkörper hergestellt und dieser bei einer Temperatur gesintert wird, bei der die amorphe Phase schmilzt und die Kristalle der Kristallphase ganz oder teilweise benetzt und beim 2s Erstarren der amorphen Phase die mechanische Festigkeit bewirkt wird.
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