DE275344C - - Google Patents

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DE275344C
DE275344C DENDAT275344D DE275344DA DE275344C DE 275344 C DE275344 C DE 275344C DE NDAT275344 D DENDAT275344 D DE NDAT275344D DE 275344D A DE275344D A DE 275344DA DE 275344 C DE275344 C DE 275344C
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trimethylamine
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 275344 KLASSE 12 #. GRUPPE
Dr. MARKUS HERZMANN in WIEN.
mittel Verwendung finden können.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Juni 1911 ab.
Man ist schon seit langer Zeit bemüht, die reinigende Wirkung der Seifen durch verschiedene geeignete Zusätze zu erhöhen. Solche Stoffe sind z. B. Soda, Perborate, Persulfate, Petroleum, Terpentin u. dgl. Diese erzielen den beabsichtigten Zweck kaum und schädigen auch fast ausnahmslos die der Behandlung mit solchen Seifen unterzogenen Stücke.
ίο Der Weg zur Herstellung eines neuen Fettsäurederivates, welches durch seine chemische Zusammensetzung allein die Waschkraft im Vergleiche zu den bekannten Waschmitteln erhöht, wurde bisher noch nicht be-
!5 treten. Ähnlich verhält es sich mit der Herstellung von Leuchtmaterialien. Um eine Erhöhung der Leuchtkraft von Kerzen zu erzielen, werden diesen Naphtalin, dessen Derivate und auch eine ganze Menge anderer Stoffe, zugefügt. Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß diese Zusätze keine wesentlichen Erfolge herbeiführen, vielmehr die Herstellung des Produktes bedeutend verteuern.
Im' Gegensatze hierzu kann bei vorliegendem Verfahren eines der billigsten Fettprodukte, der Tran, als Ausgangsstoff Verwehdung finden, wobei nach der unten beschriebenen Arbeitsweise geruchlose neue feste Fettsäuren von bedeutend höherem Schmelzpunkt und höherer Leuchtkraft als aus Stearinsäure erhalten werden, und deren Herstellungskosten um die Hälfte billiger sind.
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Dies Ergebnis wird erzielt, indem man Trimethylamin an die in bekannter Weise aus ungesättigten hochmolekularen Fettsäuren erhältlichen Chloroxyfettsäuren oder Schwefelsäureester von Oxyfettsäuren (z. B. Türkischrotöl) anlagert, wobei quaternäre Ammoniumverbindungen vom Typus des Cholins entstehen. Die Kondensation erfolgt nach längerer Einwirkung der Base auf die betreffenden Ausgangsstoffe, zunächst bei gewöhnlicher Temperatur und darauffolgendem Erhitzen unter Druck auf etwa I2O°, zweckmäßig unter Zusatz geringer Mengen eines Katalysators, wie Pyridin oder fein verteiltem Kupfer. Die neuen Verbindungen enthalten die Carboxylgruppe unverändert in Molekül und lassen sich mit Alkali verseifen. Andererseits bilden sie infolge ihres basischen Charakters mit Säuren, wie z. B. Oxalsäure, Salze.
Beispiel I.
i6o g ölsäure werden mit 70 g Natronlauge von 32 Prozent auf dem Wasserbade verseift, bis die Seife eine vollständig gleichmäßige Masse bildet und die Probe sich in Wasser klar lösti Es werden dann 142 g Natronlauge von 32 Prozent NaOH zugefügt und unter gutem Umschütteln nach und nach 42 g Chlor eingeleitet. Hierbei entsteht je nach der Färbung und Reinheit der Ölsäure ein weißer bis gelblicher Brei. Während des Einleitens wird die Masse mit Eiswasser gekühlt. Es bildet sich das Additionsprodukt
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von unterchloriger Säure, welches u. a. auch in den ' Patentschriften 208699 und 214154, Kl. 12°, des näheren beschrieben ist. Hierauf wird unter Kühlen mittels Kältemischung 32 bis 35 g Trimethylamin (aus dem Sulfat durch -:■■ Bariumcarbonat erhalten) zugefügt, 2 bis 3 Stunden unter Umschütteln bei gewöhnlicher Temperatur der Einwirkung überlassen und hierauf im Autoklaven etwa 4 Stunden auf 1200 erhitzt. Um die Reaktion zu beschleunigen und fast quantitative Ausbeuten zu erhalten, ist es zweckmäßig, dem Reaktionsgemisch einige Tropfen Pyridin oder auch fein verteiltes Kupfer, auf Asbest durch Reduktion von Kupferoxyd niedergeschlagen, als katalytische Stoffe beizugeben. Nach dem Abkühlen erhält man eine fast schwarzbräunliche Masse, welche durch Behandeln mit Tierkohle weiß erhalten wird.
Das Produkt ist in Alkohol löslich und bildet nach mehrmaligem Umkristallisieren aus diesem mit Gold- oder Platinsalzen Doppelsalze, die aber chemisch rein nicht erhalten werden können und einer quantitativen Analyse nicht zugänglich sind. Wohl aber läßt sich Stickstoff und Chlor in dem neuen Produkt qualitativ nachweisen. Es muß daher die Bildung eines cholin artigen Produktes angenommen werden. Durch Einwirkung von Alkalien auf das erhaltene Produkt wird das Chlor eliminiert, und man erhält durch Erwärmen des Chlorids des Cholinproduktes mit Alkali auf 30 bis 40 ° ein festes Produkt vom Schmelzpunkt 110 bis 1150. Die Probe nach Lassaigne ergibt bedeutenden Stickstoffgehalt. Quantitative Analyse ergibt kein einheitliches Produkt. Der cholinartige Charakter der Base zeigt sich auch darin, daß die auf diese Weise erhaltene quaternäre Ammoniumverbindung des Trimethylamins befähigt ist, mit verschiedenen anorganischen und organischen Säuren, beispielsweise Borsäure, Oxalsäure, Stearinsäure, Salze zm bilden. .
Für Seifenzwecke kann auch ein billigeres Rohmaterial in Arbeit genommen werden, indem man an Stelle des Chloradditionsproduktes, welches nach dem Beispiele der Patentschrift 208699 erhalten wird, das sogenannte Türkischrotöl als Ausgangsstoff verwendet.
Beispiel II.
Zu 250 g Türkischrotöl werden 70 bis 80 g Trimethylamin zugefügt, und nach zweistündigem Erhitzen im Autoklaven auf 120 ° erhält man eine stark gelblich- bis rötlichbraune dicke Flüssigkeit, welche zur Trockene eingedampft werden kann. Das Kondensationsprodukt aus Türkischrotöl und Trimethylamin ist in Alkohol löslich; durch Behandeln mit Alkalien auf 50 ° kann der Schwefelsäurerest nicht eliminiert werden, durch stärkeres Erhitzen hingegen wird Trimethylamin frei.
Beispiel III.
500 g japanischer Tran werden mit 212 g Natronlauge (32 prozentig) verseift, darauf 425 g Natronlauge (32 prozentig) zugefügt und 125 g Chlor eingeleitet. Zu dem so erhaltenen dickflüssigen Brei des Additionsproduktes mit unterchloriger Säure werden 100 bis 110 g Trimethylamin (aus dem Sulfat durch Calciumoxyd erhalten) zugesetzt und 2 bis 3 Stunden unter öfterem Umschwenken der Einwirkung überlassen. Hierauf wird das Produkt im Autoklaven 3 bis 4 Stunden auf 120°, unter Zugabe der katalytischen Substanz, wie im Beispiel 1 angegeben, erhitzt, der Prozeß ist alsdann beendet. Man erhält nach dem Abkühlen einen dicken, fast festen Brei, der chlor- und stickstoffhaltig ist. Einer quantitativen Analyse ist das Produkt nicht zugänglich. Durch Erwärmen der Verbindung mit Alkalien auf 50° wird das Chlor eliminiert. Das Chlorid kann vom unangegriffenen Tran sowie von den in letzterem enthaltenen Verunreinigungen durch sein leichteres spezifisches Gewicht getrennt werden.
Das auf diese Weise erhaltene Chlorid wird mit heißem Wasser ausgekocht, und zwar so lange, bis der anhaftende Trimethylamingeruch ganz verschwunden ist. Das durch Eliminieren des Chlors durch Alkalien erhaltene Produkt ist in heißem Alkohol löslich und schmilzt zwischen 120 bis 125 °. Es zeigt den Charakter eines cholinartigen Körpers.
Die auf diese Weise erhaltenen neuen Fettsäurederivate können auch als Appretur- und als Stearinersatzmittel Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Derivaten des Trimethylamins, die zur Herstellung von Seifen, Kerzen, Heizmaterialien, Appreturen, wie überhaupt allgemein als Stearinersatzmittel Verwendung finden können, darin bestehend, daß man Trimethylamin zunächst bei gewöhnlicher Temperatur auf die in bekannter Weise aus hochmolekularen ungesättigten Fettsäuren erhältlichen Chloroxyfettsäuren bzw. Schwefelsäureester von Oxyfettsäuren, wie Türkischrotöl, einwirken läßt und alsdann das Reaktionsgemisch unter Druck auf etwa 120°, zweckmäßig unter Zusatz geringer Mengen eines Katalysators, wie Pyridin oder fein verteiltem Kupfer, erhitzt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5607543A (en) * 1995-04-28 1997-03-04 Lucent Technologies Inc. Integrated circuit etching

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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