DE2751939C3 - Gadolinium-aktivierter Phosphatleuchtstoff - Google Patents
Gadolinium-aktivierter PhosphatleuchtstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf neue Phosphatleuchtstoffe, die mit Gadolinium aktiviert sind.
Die Ultraviolettstrahlen des Sonnenlichtes bewirken wesentliche Effekte auf Lebewesen. Zum einen ist die
sterilisierende Wirkung und zum anderen die sogenannte erythematöse Wirkung zu nennen, d. h. jene Wirkung,
die die Sonnenbräunung der Haut bewirkt Das Erythem wird durch Ultraviolettstrahlung m.. einer Wellenlänge
zwischen 280 und 330 nm, hauptsächlich einer Wellenlänge
bei etwa 310 nm, hervorgerufen. Ultraviolettstrahlung, die in den vorerwähnten Wellenlängenbereich
fällt, bewirkt die Bildung von Vitamin D aus Ergosterin aufgrund des erythsmatösen Effekts, wodurch
eine antirachitische Wirkung erzielt wird. Ferner begünstigen solche Ultraviolettstrahlen den Metabolismus
von anorganischen Elementen, wie Calcium oder Phosphor, in lebenden Organismen. Die Ultraviolettstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 280 und
330 nm führt zu den vorerwähnten Effekten, die für die Gesundheit der Menschen von Bedeutung sind, und wird
daher oftmals als »Gesundheitsstrahlung« bezeichnet.
In zunehmendem Maße nehmen jedoch Lebensbereiche ohne Sonnenlicht insbesondere in größeren Städten
zu, und zwar beispielsweise aufgrund des Baus großer Gebäude, Untergrundbahnen und unterirdischer Straßen,
jedoch auch aufgrund der zunehmenden Luftverschmutzung. Aus diesem Grund wurde die sogenannte
»Gesundheitslampe«, bei der ein Leuchtstoff, der die vorgenannten Gesundheitsstrahlen emittiert, verwendet
wird, von praktischer Bedeutung zwecks Kompensation der abnehmenden Zeit in der Stadtbewohner dem
Sonnenlicht ausgesetzt sind, verwendet. Es sind Gesundheitsstrahlen emittierende Leuchtstoffe zur
Verwendung in Gesundheitslampen bekannt, die eius einem thallium-aktivierten Phosphat, insbesondere
einem Calcium-Zink-Phosphat
(CaZn)3(PO4)2/Tl
bestehen. Diese Leuchtstoffe haben jedoch den Nachteil, daß ihre Lebenszeit sehr kurz ist, d. h. daß sie
sehr schnell unbrauchbar werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
neuen Leuchtstoff zu schaffen, der in guter Ausbeute
Gesundheitsstrahlen, die im vorgenannten Wellenlängenbereich liegen, emittiert, und der eine hohe
Lebensdauer aufweist
Gegenstand der Erfindung ist ein gadolinium-aktivierter Phosphatleuchtstoff, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß er der allgemeinen Formel
/o
entspricht, in der R Calcium, Zink, Strontium, Barium
und/oder Magnesium und M Thallium, Silber, Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und/oder Cäsium bedeuten
und x, y und ζ in folgenden Bereichen liegen: 0,005 < χ
< 035,0 < y < 03und0,7
< ζ < 1,9.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 die spektrale Emissionsverteilung des Leucht-Stoffs gemäß der Erfindung mit der Formel
im Vergleich zu einem bekannten Leuchtstoff der Formel
(CaZn)j(PO4)2/n
F i g. 2 die Beziehung zwischen der relativen Helligkeit und der GsJolinium-Konzentration x eines
Leuchtstoffs gemäß der Erfindung, hergestellt aus
nt gadolinium-aktiviertem Calciumphosphat mit Thalliumgehalt;
F i g. 3 die Beziehung zwischen der relativen Helligkeit und der Konzentration y eines Elements M
bezüglich eines Leuchtstoffs gemäß der Erfindung,
π hergestellt aus einem gadolinium-aktivierten Calciumphosphat
mit einem Gehalt an einem Element M; und
F i g. 4 die Beziehung zwischen der relativen Helligkeit und dem stöchiometrischen Verhältnis ζ eines
Leuchtstoffs gemäß der Erfindung, hergestellt aus gadolinium-aktiviertem Calciumpb^sphat mit einem
Gehalt an Thallium.
Es wurden bereits zahlreiche Leuchtstoffe, die Gadolinium als Matrix enthalten, vorgeschlagen. Es sind
jedoch nur sehr wenige Leuchtstoffe bekannt, in denen
4Ί Gadolinium als Aktivator verwendet wird. Es wurde
nunmehr gefunden, daß Gadoliniumionen, deren Elek-
tronenenergieniveau von dem Zustand 6P j zu dem Zustand 8S überführt werden kann, Ultraviolettstrahlen
in mit einer Wellenlänge von etwa 312 nm emittiert und
daß Gadolinium als Aktivator geeignet ist. Die Leuchtstoffe gemäß der Erfindung basieren auf dieser
überraschenden Erkenntnis.
Bei Anregung durch Ultraviolettstrahlung, insbeson-
V) dere solcher mit einer Wellenlänge von 254 nm,
emittieren die Leuchtstoffe gemäß der Erfindung in sehr starkem Maße Gesundheitsstrahlen, deren Wellenlängenbereich
zwischen 280 und 310 nm liegt. Wie aus der
spektralen Emissionsverteilung A in F i g. 1 ersichtlich
ho ist, zeigt der Leuchtstoff gemäß der Erfindung im
wesentlichen ein Linienspektrum entsprechend einer Wellenlänge von etwa 312 nm.
Bezüglich der allgemeinen chemischen Formel der Leuchtstoffe gemäß der Erfindung wird nachstehend auf
hi die molare Menge * des Gadoliniums und die molare
Menge feines Elements M1 wobei beide Werte auf ein
Mol des Elements R bezogen sind, und den Bereich des stöchiometrischen Verhältnisses ζ zwischen einem
Metallion und dem Phosphorsäureion näher eingegangen.
In F i g. 2 ist die relative Helligkeit des Leuchtstoffes
gemäß der Erfindung mit der Formel
auf der Ordinate aufgetragen und die molare Menge oder Konzentration χ des Gadoliniums auf der Abszisse.
Fig.2 ist auf die relative Helligkeit eines bekannten
Leuchtstoffes bezogen, der kein Gadolinium enthält Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß die Konzentration χ des
Gadoliniums vorzugsweise im Bereich zwischen etwa 0,005 und 035 und insbesondere zwischen etwa 0,05 und
0,2 liegen sollte.
In F i g. 3 ist die relative Helligkeit eines Leuchtstoffs gemäß der Erfindung mit der Formel
sein, das ein entsprechendes Gadoliniumoxid bei hoher
Temperatur bildet
Die Leuchtstoffe gemäß der Erfindung, hergestellt nach dem vorgenannten Verfahren, emittieren Gesundheitsstrahlen
mit Wellenlängen, die in den vorgenannten Bereich fallen, und sind für Gesundheitslampen
besonders gut geeignet
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert
auf der Ordinate und die Konzentration ydes Elementes
M auf der Abszisse aufgetragen. Fig.3 ict auf die
relative Helligkeit eines Leuchtstoffes gemäß der Erfindung, der kein Element M enthält, gezeichnet In
F i g. 3 zeigt die Kurve A jenen Fall, wo das Element M Thallium ist; die Kurve B jenen Fall, wo das Element M
silber ist; die Kurve C jenen Fall, wo das Element M Rubidium ist; und die Kurve D jenen Fall, wo das
Element M Lithium ist Die Kurven der relativen Helligkeit der Leuchtstoffe gemäß der Erfindung, bei
denen das Element M Barium, Natrium, Kalium oder Cäsium ist, liegen zwischen den Kurven C und D. Aus
F i g. 3 ist ferner ersichtlich, daß wenn die Konzentration ydes Elementes M über 03 ansteigt, die Helligkeit
des Leuchtstoffes scharf abfällt Selbst wenn ein Metall, wie Thallium, fehlt, zeigen die Leuchtstoffe gemäß der
Erfindung, die aus gadolinium-aktiviertem Phosphat
hergestellt sind, voll zufriedenstellende Helligkeit Die Zugabe des Elements M in geringerer Konzentration y
als 0,1 erhöht, jedoch die Helligkeit
In F i g. 4 ist die relative Helligkeit eines Leuchtstoffes gemäß der Erfindung mit der Formel
auf der Ordinate und das stöchiome'rische Verhältnis ζ
auf der Abszisse aufgetragen. Die relative Helligkeit wurde unter Bezugnahme auf einen bekannten Leuchtstoff
bestimmt, der aus thallium-aktiviertetn Calciumzinkphosphat
hergestellt wurde. Im Fall von ζ = 1 liegt ein Metallion und ein Phosphorsäureion in stöchiometrischem
Verhältnis vor. Im Fall ζ > 1 liegt das
Phosphorsäureion im Überschuß bezüglich des Metallions vor. Im Fall z< 1 liegt das Phosphorsäureion im
Unterschuß vor. Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist, sollte das stöchiometrische Verhältnis vorzugsweise im Bereich
zwischen etw^ 0,7 und 1,9 und insbesondere zwischen etwa 0,8 und 13 liegen.
Die gadolinium-aktivierten Phosphatleuchtstoffe gemäß der Erfindung können in einfacher Weise mittels
üblicher Arbeitsweisen hergestellt werden. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem eine Mischung eines
Phosphats und eines Oxids, beispielsweise von Gadolinium, Thallium oder Rubidium, auf hohe Temperatur im
Bereich zwischen 900 und 12000C erhitzt wird. Das Metalloxid, beispielsweise Gadolinium, kann durch ein
Nitrat, Carbonat oder Hydroxyd eines Metalls ersetzt
Eine Mischung aus 291,91 g CaHPO4, 55,55 g CaCO3
und 5438 g Gd2O3 wurden 5 h in einem Ofen unter
atmosphärischem Druck auf 11000C erhitzt Anschließend
wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet und gemahlen und die Masse durch ein Sieb mit einer
offenen Maschenweite von etwa 0,05 mm (280 mesh) gesiebt Der solchermaßen hergestellte Leuchtstoff
hatte folgende Zusammensetzung:
Bei Anregung durch Ultraviolettstrahlung, die von einer Quecksilberlampe mit einer Wellenlänge von
254 nm emittiert wurde, zeigte der Leuchtstoff eine spektriJe Emissionsverteilung wie sie durch Kurve A in
F i g. 1 wiedergegeben wird. Die Kurve B der F i g. 1 zeigt die spektrale Emissionsverteilung eines bekannten
jn Leuchtstoffes, der aus einem thallium-aktivierten
Calciumzinkphosphat hergestellt wurde. Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, ist der peak der spektralen Emissionsverteilung
des Leuchtstoffes gemäß der Erfindung etwa zehnmal höher als jener des bekannten Leuchtstoffs.
r> Ferner zeigte der Leuchtstoff gemäß der Erfindung bei Messung mit einer Selenphotozelle eine um etwa 180%
größere relative Helligkeit als der bekannte Leuchtstoff. Beide Leuchtstoffe wurden bezüglich der Alterung
untersucht, wobei 3 h lang Ultraviolettsirahlen mit einer Wellenlänge von 185 nm angewandt wurden.
Der prozentuale Erhalt an Helligkeit nach der Bestrahlung mit Ultraviolettlicht betrug 65% für den
bekannten Leuchtstoff und 82% für den Leuchtstoff gemäß der Erfindung. Dies zeigt, daß die Leuchtstoffe
4Ί gemäß der Erfindung eine bedeutend längere Lebensdauer
als die bekannten Leuchtstoffe aufweisen.
Beispiel 2
Ein Leuchtstoff mit der Zusammensetzung
Ein Leuchtstoff mit der Zusammensetzung
(Cao.885Gdo,IoRbo.015)j(P04)2,l3
wurde im wesentlichen gemäß Beispiel 1 hergestellt, w obti jüdoch 289,87 g CaHPO4, 52,55 g CaCO3, 54,38 g
Gd2O3 und 6,64 g RbNO3 gemischt wurden. Der
solchermaßen hergestellte Leuchtstoff zeigte im wesentlichen die gleiche spektrale Emissionsverteilung,
relative Helligkeit und prozentualen Helligkeitserhalt als der Leuchtstoff gemäß Beispiel 1.
Es wurde eine große Anzahl von gadolinium-aktivierten Phesphatleuehtstoffen entsprechend den Beispielen
1 und 2 hergestellt. Diese Beispiele sind in der nachstehenden Tabelle unter Angabe der chemischen
Formeln, der relativen Helligkeit und des prozentualen Helligkeitsverlustes (verbleibende Helligkeit in Prozent),
die entsprechend Beispiel 1 bestimmt wurden, zusammengestellt
Beispiele Leuchtstoffe Relative
Helligkeit
Helligkeit
Verbleibende Helligkeit
8 9 10 1 1 \I 13 14 15
16 17 18 19 20 21 22
(Ca080Znn JnGdn, ),(PO4)_, J4.
(Mgo.9oGdn.|n)3(P04)2.,45
(SrnwGd0ln)3(PO4)2M5
(Ban^Sr0 ^Gdoio
(Can.JmGdn loTlnnnAgo,
(Can, „Sr0WGd„, „TI,,,,,--)..
(SrnSoM&i.ns5Gdn inTliiii,5I1(
(Han ]Oür„-«,U(J(| ι,, j 1,,,,,0,("1'
(Mgn.i5Sr,,.-,5Gdlu,,Rbn.,„?).,(PO4>:.i;
(Ca,,8SsGao I11RbO11InCs11
(Cao.-siZno.nGd,, ,,,Rbi.
(Can ,,1,5Gd11IoRb11OInKi1
183 | 80 |
168 | 77 |
175 | /8 |
173 | 79 |
205 | 8/ |
201 | 86 |
202 | 86 |
188 | 84 |
179 | 81 |
i 83 | Xt) |
186 | 82 |
170 | 79 |
174 | 80 |
182 | 84 |
175 | 81 |
181 | 80 |
173 | 82 |
188 | 83 |
187 | 85 |
183 | (U) |
Aus vorstehenden Beispielen ist ersichtlich, daß die
Leuchtstoffe gemäß der Erfindung, die aus gadoliniumaktiviertem Phosphat hergestellt sind, bedeutend
höhere Helligkeit und längere Lebensdauer als bekannte Leuchtstoffe aufweisen, die aus thallium-aktiviertem
Phosphat hergestellt sind.
I !'JtYU 2 Bhitl ZiMc
Claims (4)
1. Gadolinium-aktivierter Phosphatleuchtstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er der
allgemeinen Formel
entspricht, in der R Calcium, Zink, Strontium, Barium
und/oder Magnesium und M Thallium, Silber, Lithium, Barium, Natrium, Kalium, Rubidium und/
oder Cäsium bedeuten und x, y und ζ in folgenden
Bereichen liegen: 0,005 < χ < 0,35; 0 < y
< 0,3 und 0,7 < z< 1,9.
2. Gadolinium-aktivierter Phosphatleuchtsioff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dal) χ
nicht kleiner als 0,05 und nicht größer als 0,2 ist
3. Gadolinium-aktivierter Phosphatleuchtstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß y nicht 0 und nicht größer als 0,1 ist
4. Gadöünium-aktivierter Phosphatleuchtstoff
nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß ζ nicht kleiner als 0,8 und nicht
größer als 13 ist
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