DE2749928C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ab
stützen eines im Ständer eines Walzgerüstes in Walzrich
tung beweglich angeordneten Arbeitswalzen-Einbaustückes
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der Literatur (Stahleisen-Sonderberichte, Heft 4,
1964, Seite 42 bis 46) ist eine Vorrichtung der obenge
nannten Art bekannt. Um die während eines Walzvorganges
auf ein Werkstück einwirkenden Druckkräfte möglichst
konstant zu halten und damit eine gleichbleibende Quali
tät des Walzgutes sicherzustellen, ist vorgeschlagen
worden, die in dem Werkstück hauptsächlich auftretenden
Längskräfte kontinuierlich am kippbar gelagerten Gerüst
oder Arbeitswalzen-Einbaustück zu messen. Dazu weist
diese Vorrichtung zwischen dem Einbaustück und der dem
Ständer zugeordneten Einrichtung sphärische Kopfteile
auf, die als Kippachsen für die angestrebten Kippbewe
gungen dienen. Der Radius der sphärischen Kopfteile ist
mit dem der entsprechenden Ausnehmungen in der dem Stän
der zugeordneten Einrichtung und in dem Arbeitswalzen-
Einbaustück identisch. Nachteilig sind dabei beträchtli
che Flächenreibungen zwischen den sphärischen Kopfteilen
und den diese weitgehend umschließenden Ausnehmungen der
dem Ständer zugeordneten Einrichtung und des Einbaustü
ckes, so daß eine verfälschte Messung der Längskräfte
nicht auszuschließen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungs
gemäße Vorrichtung zum Abstützen eines Arbeitswalzen-
Einbaustückes so auszubilden, daß die Längskraftmessung
so wenig wie möglich durch Reibungswiderstände im Be
reich der miteinander in Eingriff stehenden sphärischen
Flächen verfälscht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsge
mäßen Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die Ausbildung und Anordnung von sphärischer Flä
che und komplementärer Gegenfläche am Ende des Kopfteils
bzw. an der dem Ständer zugeordneten Einrichtung ist ein
nahezu reibungsfreies Verschwenken des Arbeitswalzen-
Einbaustückes parallel zur Walzrichtung ermöglicht, da
die ineinandergreifenden sphärischen Flächen unter
schiedlich bemessene Radien aufweisen und sich daher le
diglich punktförmig berühren. Dadurch ist die bei einer
Relativbewegung zwischen den Flächen auftretende Roll
reibung sehr stark vermindert, so daß eine hohe Empfind
lichkeit und große Genauigkeit der Längskraftmessung ge
währleistet ist.
Eine für die Praxis vorteilhafte Weiterbildung der Vor
richtung geht aus Patentanspruch 2 hervor.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden
nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Walzge
rüstes mit horizontal angeordne
ten Arbeitswalzen,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie
II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorrichtung zum Abstützen
eines Arbeitswalzen-Einbaustü
ckes,
Fig. 4a Darstellung der Bewegung zwi
schen den paarweise angeordneten
sphärischen Flächen in Fig. 3,
Fig. 4b eine weitere Ausführungsform der
Vorrichtung in Fig. 3,
Fig. 5 eine Teilansicht (teilweise im
Schnitt) einer abgewandelten
Ausführungsform der Vorrichtung
nach Fig. 3,
Fig. 6 eine Teilansicht in vergrößertem
Maßstab einer Vorrichtung zum
Abstützen eines Arbeitswalzen-
Einbaustückes für eine untere
Arbeitswalze,
Fig. 7 eine Seitenansicht eines Walzge
rüstes mit vertikal angeordneten
Arbeitswalzen,
Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Stän
der des Walzgerüstes nach Fig. 7,
und
Fig. 9 einen Schnitt längs der Linie
IX-IX in Fig. 7.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Walzgerüst mit horizontal
angeordneten Arbeitswalzen gezeigt, das einen Ständer 1
und obere und untere Arbeitswalzen-Einbaustücke 2, 3 zum
Abstützen der gegenüberliegenden Enden der oberen und
unteren Arbeitswalzen 4 und 5 aufweist. Bei dieser Aus
führungsform sind die unteren Arbeitswalzen-Einbaustücke
3 zur Lagerung und Halterung der unteren Arbeitswalze
auf an sich bekannte Weise im Ständer 1 angebracht.
Jedes obere Arbeitswalzen-Einbaustück 2 ist über eine
Einrichtung mit paarweise angeordneten Winkelhebelele
menten 6 federnd nachgiebig aufgehängt, die an dem Stän
der 1 um horizontale Wellen 7 drehbar angebracht sind.
Jedes Winkelhebelelement 6 weist an einem seiner Enden
ein hakenförmiges Element 8 auf, das in einen zugeordne
ten Flansch 2 a eingreift, der am oberen Abschnitt des
oberen Arbeitswalzen-Einbaustückes 2 ausgebildet ist.
Das andere Ende jedes Winkelhebelelementes 6 ist über
eine Stange 9 mit einer Federanordnung 10 derart verbun
den, daß das obere Einbaustück 2 infolge der Wirkung der
Federanordnung 10 federnd nachgiebig nach oben gedrückt
wird. In Fig. 1 ist eine derartige Einrichtung gezeigt,
die an einem axial verlaufenden Ende der oberen Walze 4
vorgesehen ist. Selbstverständlich ist eine ähnliche
Einrichtung auch an dem anderen axial verlaufenden Ende
vorgesehen.
Das obere Arbeitswalzen-Einbaustück 2 ist in dem Ständer
derart angebracht, daß es sich auf begrenzte Weise pa
rallel zur Durchlaufrichtung des Werkstückes, d. h. in
Walzrichtung (Längsrichtung), bewegen kann. Hierzu ist
das Arbeitswalzen-Einbaustück 2 in dem Ständer 1 unter
Einhaltung von Zwischenräumen δ an den vorderen und
rückwärtigen Seiten angeordnet. Nach Fig. 2 ist das obe
re Arbeitswalzen-Einbaustück 2 mit einem Paar L-förmiger
Arme 2 b versehen, die radial nach außen weisende Enden
2 c besitzen, die zwischen Stützelementen 11 an dem Stän
der 1 und Spannelementen 12 unter Zwischenschaltung von
metallischen Dämpfungsgliedern oder Distanzstücken 13
liegen. Als bevorzugtes Material für derartige Dämp
fungsglieder 13 kommt ein Schichtverbundwerkstoff in Be
tracht, der mehrere wechselweise angeordnete Metall- und
Kunststoffschichten umfaßt. Ein derartiger Werkstoff ist
beispielsweise in der US-Anmeldung Serial No. 6 32 685
beschrieben. Verbindungsstangen 14 und ein Spannschloß
15 sind vorgesehen, welche das Spannelement 12 in Be
triebsstellung halten. Mit Hilfe dieser Einrichtung be
grenzt das Metalldämpfungselement 13 die Bewegung des
zugeordneten Arbeitswalzen-Einbaustückes 2 in Achsrich
tung der Walze, läßt jedoch eine Bewegung parallel zur
Bewegungsrichtung des Werkstückes zu, wie in Fig. 2 mit
einem Pfeil angedeutet ist.
Eine Anstelleinrichtung ist vorgesehen, die über eine
druckkraftübertragende Einrichtung eine Walzkraft auf
das entsprechende Einbaustück ausübt, was nachstehend
näher erläutert wird. Ein Paar Kraftermittlungseinrich
tungen 16 sind an dem Ständer 1 an den Vorder- und Rück
seiten des oberen Einbaustückes vorgesehen, um eine
Kraft in Walzrichtung eines in dem Walzgerüst zu walzen
den Werkstückes zu messen. Die Kraftermittlungseinrich
tungen 16 sind vorzugsweise so aufgebaut und ausgebil
det, wie dies in der US-Anmeldung Serial No. 8 16 734 mit
der Bezeichnung "Walzwerk" beschrieben ist. In dieser
US-Anmeldung sind nähere Einzelheiten einer Kraftermitt
lungseinrichtung beschrieben. Die Kraftermittlungsein
richtung 16 umfaßt ein stabförmiges Kraftfühlelement 17,
das parallel zur Durchlaufrichtung durch eine Öffnung 18
verläuft, die in dem Ständer 1 ausgebildet ist, was in
Fig. 2 gezeigt ist. Ein Ende des stabförmigen Kraftfühl
elementes 17 ist so ausgelegt, daß es in Berührung mit
dem oberen Einbaustück 2 kommen kann, und das andere En
de ist mit einem Kraftumsetzer, wie z. B. einer Kraftmeß
dose (nicht gezeigt), gekoppelt, die in der Kraftermitt
lungseinrichtung 16 enthalten ist, so daß eine Kraft in
dem Werkstück zu der Kraftmeßdose über die obere Ar
beitswalze und das zugeordnete Einbaustück übertragen
wird. Um sicherzustellen, daß die Kraftermittlungsein
richtungen 16 die Kraft in dem Werkstück ermitteln, muß
sich das Arbeitswalzen-Einbaustück 2 in Walzrichtung wie
zuvor erwähnt bewegen können. Hierzu sind die zuvor er
wähnte Einrichtung mit den schichtförmigen Dämpfungs
gliedern 13 und die Zwischenräume δ an den Vorder- und
Rückseiten des Einbaustückes 2 vorgesehen. Die Zwischen
räume belaufen sich üblicherweise auf einen Wert in der
Größenordnung von ungefähr 1 mm bis einigen 1/10 mm in
Walzrichtung. Um die paarweise vorgesehenen Kraftermitt
lungseinrichtungen 16 in derselben Abtastbedingung zu
halten und um zu verhindern, daß fehlerbehaftete oder
nicht im voraus bestimmbare Ausgangssignale von den
Kraftermittlungseinrichtungen geliefert werden, müssen
die sehr kleinen Zwischenräume δ auf beiden Seiten im
wesentlichen gleich gehalten werden.
In Fig. 3 ist eine Vorrichtung zum Übertragen einer
Walzkraft auf die Arbeitswalze bzw. zum Abstützen eines
Arbeitswalzen-Einbaustückes gezeigt. Diese Vorrichtung
umfaßt eine Spindel 20 der Anstelleinrichtung 19
(Fig. 1). Die Spindel 20 ist in ein mit Innengewinde ver
sehenes Element 1 eingesetzt, das in eine Öffnung in
dem Ständer 1 eingepaßt ist. Die Spindel 20 besitzt ein
unteres Ende 31 mit einer daran ausgebildeten sphäri
schen konkaven Flächen 32, die in Eingriff mit einer
komplementär ausgebildeten oberen sphärischen konvexen
Fläche 33 gelangen kann, die an dem oberen Ende 34 eines
druckübertragenden Kopfteiles 35 ausgebildet ist. Die in
Eingriff kommenden sphärischen Flächen 32 und 33 der
Spindel 20 und des kraft- bzw. druckübertragenden Kopf
teiles 35 weisen verschiedene Krümmungsradien auf, so
daß das obere Ende 34 des Kopfteiles 35 einen Punktkon
takt mit dem unteren Ende 31 der Spindel 20 an oder in
der Nähe des Mittelpunktes der sphärischen konkaven Flä
che 32 bildet.
Ein geschlitzter Haltering 36 ist an dem oberen Ende des
Kopfteils 35 über Schrauben 37 befestigt. Der Haltering
36 besitzt einen nach innen weisenden Flansch 38, der am
oberen Teil des Halteringes ausgebildet ist, und der lo
se in einer Ausnehmung 39 aufgenommen ist, die an dem
unteren Teil der Spindel 20 ausgebildet ist. Der Halte
ring dient zum lösbaren Anbringen des Kopfteiles 35 an
der Spindel 20 und zum Festlegen der beiden Bauteile in
Wirkverbindung zueinander. Der nach innen weisende
Flansch 38 des Halteringes 36 weist ein sehr geringes
Spiel an seinen oberen, unteren und inneren Seiten auf,
um eine schaukelförmige hin- und hergehende Bewegung des
Kopfteiles 35 relativ zu der Spindel 20 zuzulassen. Ein
bundförmiges Element 41 ist über Schrauben 42 lösbar mit
dem Ständer 1 verbunden. Das bundförmige Element 41 um
gibt den Haltering 36 derart, daß die Innenfläche des
bundförmigen Elementes 41 in Linienberührung mit einem
ringförmigen Vorsprung 43 oder in loser Berührung mit
demselben ist, der an der Außenfläche des Halteringes 36
ausgeformt ist und einen halbkreisförmigen Querschnitt
besitzt. Das bundförmige Element 41 dient zur Positionie
rung des Halteringes 36 und folglich des Kopfteiles 35
unter Ausrichtung zu der Spindel 20. Wenn das Kopfteil
35 eine schaukelförmige hin- und hergehende Bewegung be
wirkt, wird der Haltering 36 nur an zwei diametral ge
genüberliegenden Punkten des kreisringförmigen Vorsprun
ges 43 hin- und hergehend bewegt, der in Berührung mit
der Innenfläche des bundförmigen Elementes 41 ist. Hier
aus folgt, daß im wesentlichen kein Reibungswiderstand
zwischen dem Haltering 36 und dem bundförmigen Element
41 vorhanden ist, der eine schaukelförmige hin- und her
gehende Bewegung verhindern könnte.
Das untere Ende des Kopfteiles 35 weist einen nasenför
migen Abschnitt 44 auf, der teilweise durch ein Paar ge
neigter Flächen 45 begrenzt ist, die ihrerseits so aus
gebildet sind, daß sie in Eingriff mit einem Paar kom
plementär geneigt ausgebildeter Flächen 46 einer Aus
nehmung 47 kommen können, die am Oberteil des oberen
Einbaustückes 2 ausgebildet ist. Die geneigten Flächen
45 und 46 verlaufen parallel zur Achse des Einbaustückes
2, sie liegen jedoch nicht parallel bzw. versetzt zu der
Durchgangslinie des Walzgerüstes. Die geneigten Flächen
45 sind parallel oder komplementär zu den gegenüberlie
genden geneigten Flächen 46 ausgebildet. Durch die Ein
passung des nasenförmigen Abschnittes 44 in die Ausneh
mung 47 erhält man eine Zentrierung des Einbaustückes 2
in dem Ständer 1 des Walzgerüstes, so daß dem Einbau
stück die üblichen Zwischenräume mit derselben Breite δ
zwischen dem Einbaustück und dem Ständer an den Vorder-
und Rückseiten zukommen, wenn das Einbaustück in dem
Ständer eingesetzt ist. Bei Ausführung eines Walzvorgan
ges bewirkt die Passung des nasenförmigen Abschnittes 44
mit der Ausnehmung 47 unter dem Walzdruck, daß das Ein
baustück 2 und der Kopfteil 35 zueinander fixiert sind.
Oder anders ausgedrückt, das Einbaustück 2 kann sich zu
dem Kopfteil 35 nicht in Walzrichtung durch eine von dem
Werkstück während des Walzvorganges gelieferte Kraft
aufgrund einer derartigen Passung bewegen, so daß sich
das Einbaustück zusammen mit dem Kopfteil schaukelförmig
relativ zu der Spindel 20 unter dem Einfluß dieser Kraft
hin- und hergehend bewegt.
Im folgenden wird die schaukelförmige hin- und hergehen
de Bewegung des Einbaustückes unter Bezugnahme auf Fig.
4a kurz erläutert. In Fig. 4a sind die sphärischen Flä
chen 32 und 34 der Spindel und des Kopfteiles 35 in ver
größertem Maßstab gezeigt. Die sphärische konkave Fläche
32 in Fig. 4a besitzt einen Radius R 1 und die sphärische
konvexe Fläche 33 besitzt einen Radius R 2, welcher klei
ner als R 1 ist. In der üblichen Betriebsstellung, d. h.
bei einer sogenannten "spannungsfreien" Walzbedingung,
ist die sphärische konkave Fläche 32 an ihrem Mittel
punkt 0 in Berührung mit einem Mittelpunkt 0′ der sphä
rischen konvexen Fläche 33, was in gebrochenen Linien in
Fig. 4a eingezeichnet ist.
Um, wie zuvor erwähnt, sicherzustellen, daß die
Kraftermittlungseinrichtungen 16 derartig angeordnet
sind, daß sie effektiv die Kraft in dem Werkstück messen
können, reicht das jeweilige Spiel δ zwischen dem Ein
baustück und dem Ständer aus, das in einer Größenordnung
von ungefähr 1 mm bis einigen 1/10 mm liegt. Wenn man an
nimmt, daß die entfernt liegendste Ecke C des Einbau
stückes sich von der sphärischen Fläche 33 um 0,6 mm in
Fig. 4a infolge der in einem Werkstück erzeugten Kraft
nach rechts bewegt, wird das Einbaustück im Gegenuhrzei
gersinn infolge der rollenden berührenden Bewegung zwi
schen den sphärischen Flächen 32 und 33 hin- und herge
hend derart bewegt, daß sich der Kontaktpunkt zwischen
den sphärischen Flächen 32 und 33 längs der sphärischen
Fläche 32 nach rechts zu einem Punkt 0′′ verschiebt, was
in Fig. 4a in durchgezogener Linie angedeutet ist. Wenn
man ferner annimmt, daß die Höhe H 825 mm von dem boden
seitigen Ende B des Einbaustückes zu dem obenliegenden
Ende 0′ der sphärischen Fläche 33 beträgt, beläuft sich
der Winkel der schaukelnden hin- und hergehenden Bewegung,
der mit ⊖ bezeichnet ist, auf ungefähr 0,0007 rad
(tan -1 0,6/825).
Ferner sei angenommen, daß der Abstand l zwischen dem
Mittelpunkt 0′ der sphärischen konvexen Fläche 33 und
einem Punkt P an dem kreisringförmigen Vorsprung 43 des
Halteringes 120 mm beträgt, so daß sich die in vertikaler
Richtung bewegende Höhe Δ h des Punktes P bei einer
schaukelförmigen hin- und hergehenden Bewegung von unge
fähr 0,0007 rad auf ungefähr 0,05 mm und der in Horizon
talrichtung verlaufende Bewegungsabstand Δ l des Punktes
P auf ungefähr 0,000 03 mm beläuft. Um eine schaukelförmi
ge hin- und hergehende Bewegung des Einbaustückes zuzu
lassen, reicht es demnach aus, das jeweilige Spiel zwi
schen der Ausnehmung 39 und dem nach innen weisenden
Flansch 38 so zu bemessen, daß es an den oberen und un
teren Seiten wenigstens ungefähr 0,05 mm und an der In
nenseite bei der üblichen Arbeitsbedingung wenigstens
0,000 03 mm beträgt. Dieses jeweilige Spiel ist sehr klein
im Vergleich zu den Zwischenräumen w, die zwischen dem
Einbaustück 2 und dem Ständer 1 erforderlich sind. Das
Kopfteil 35 , das mit Hilfe des Halteringes 36 unter Ein
haltung des zuvor genannten Spiels an der Spindel 20 an
gebracht ist, und das über das bundförmige Element 41
über einen Linienkontakt oder einen losen Kontakt zwi
schen dem kreisringförmigen Vorsprung 43 und dem bund
förmigen Element 41 abgestützt ist, fluchtet daher mit
hoher Genauigkeit mit der Spindel 20. Somit ist eine Ju
stierung der geneigten Flächen 45 mit den geneigten Ge
genflächen 46 möglich, um das Einbaustück 2 in dem Stän
der mit hoher Genauigkeit zu zentrieren, wobei Zwischen
räume δ mit im wesentlichen der gleichen Breite in ei
ner Größenordnung von 1 mm mit einigen 1/10 mm zwischen
dem Einbaustück 2 und dem Ständer 1 an den Vorder- und
Rückseiten vorhanden sind.
Wie zuvor erwähnt, bildet die sphärische konvexe Fläche
33 des Kopfteiles 35 einen Punktkontakt mit der sphäri
schen konkaven Fläche 32 der Spindel 20 unter normalen
Arbeitsbedingungen, und das Kopfteil 35 wird schaukel
förmig relativ zu der Spindel 20 infolge der rollenden
Kontaktbewegung zwischen den sphärischen Flächen 32 und
33 hin- und hergehend bewegt, wenn das Einbaustück 2 von
einer Kraft in Walzrichtung beaufschlagt wird. Demzufol
ge ist der Reibungswiderstand zwischen den sphärischen
Flächen 32 und 33 bei der schaukelförmigen hin- und her
gehenden Bewegung des Einbaustückes sehr gering und be
einflußt die Empfindlichkeit und Genauigkeit der Kraft
ermittlungseinrichtungen 16 nicht.
Je kleiner die Differenz zwischen den Radien R 1 und R 2
der sphärischen Flächen 32 und 33 ist, desto größer wird
die Berührungsfläche zwischen den sphärischen Flächen.
Durch die Zunahme der Berührungsflächen besteht die Nei
gung, eine Rollbewegung zwischen den sphärischen Flächen
32 und 33 bei der schaukelförmigen hin- und hergehenden
Bewegung des Einbaustückes zu verhindern und statt des
sen eine Gleitbewegung zwischen den Berührungsflächen zu
bewirken. Hierdurch nimmt der Reibungswiderstand während
der schaukelförmigen hin- und hergehenden Bewegung zu.
Andererseits führt eine große Differenz zwischen den Ra
dien R 1 und R 2 zu einer Abnahme der Berührungsfläche
zwischen den sphärischen Flächen 32 und 33. Somit wirkt
die gesamte Rollkraft auf die verminderte Berührungsflä
che ein, was zu Beschädigungen oder einem Brechen der
selben führen kann, da sich die Kräfte an Teilabschnit
ten der sphärischen Fläche 32 und 33 konzentrieren. Die
Radien R 1 und R 2 der sphärischen Flächen 32 und 33 soll
ten demgemäß experimentell und rechnerisch ermittelt
werden. Bei Experimenten haben sich folgende Werte als
besonders vorteilhaft erwiesen:
- R 1 580 mm und R 2 480 mm
Einen ähnlichen Effekt erhält man auch, wenn man die Zu
ordnung der berührenden sphärischen Fläche zwischen der
Spindel 20 und dem Kopfteil 35 umkehrt, was in Fig. 4b
gezeigt ist.
Da die sphärische Fläche 32 der Spindel 20 eine Punktbe
rührung an ihrem Mittelpunkt 0 mit dem Mittelpunkt 0′
der sphärischen Fläche 33 des Kopfteiles im Ruhezustand
bildet, ist theoretisch keine Möglichkeit vorhanden, daß
beim Verdrehen der Spindel 20 zum Einstellen des Walzen
spaltes und dgl. das Kopfteil 35 gedreht wird. Tatsäch
lich ist es jedoch so, daß durch die Verdrehung der
Spindel 20 der Kopfteil 35 geringfügig gedreht wird, ob
gleich dies in den meisten Fällen keine Schwierigkeit
darstellt. Um eine Drehbewegung des Kopfteiles 35 wäh
rend der Betätigung der Spindel 20 vollständig zu ver
hindern, kann das bundförmige Element 41 innere vertika
le Nuten 48 aufweisen, die Fortsätze 49 aufnehmen, die
von dem kreisringförmigen Vorsprung 43 des Halterings 36
radial nach außen weisen, was in Fig. 5 gezeigt ist.
In Fig. 6 ist eine Vorrichtung zum Abstützen und Lagern
des unteren Arbeitswalzen-Einbaustückes 3 für den Fall
gezeigt, daß die vorstehend genannten Kraftermittlungs
einrichtungen 16 relativ zu den unteren Einbaustücken
eines horizontalen Walzgerüstes vorgesehen sind. Hierbei
ist das untere Einbaustück 3 in dem Ständer 1 des Walz
gerüstes unter Einhaltung eines Zwischenraumes δ zwi
schen dem unteren Einbaustück und dem Ständer an den
Vorder- und Rückseiten angebracht. Der Ständer 1 weist
eine Einrichtung 50 auf, die als Sockel an der unteren
Basis 51 des Ständers 1 ausgebildet ist. Die Einrichtung
50 besitzt eine Einlage 52, die im oberen Abschnitt des
Sockels eingebettet ist. Die Einlage 52 weist eine sphä
rische obere konkave Fläche 53 auf, die in Berührung mit
einer sphärischen unteren konvexen Fläche 54 eines
kraftübertragenden Kopfteiles 55 ist und zur Abstützung
dient. Ein geschlitztes Ringelement 56 ist an dem unte
ren Ende des Kopfteiles 55 mit Hilfe von Schrauben 57
angebracht und umgibt die sphärische konvexe Fläche 54.
Das Ringelement 56 besitzt einen kreisringförmigen Vor
sprung 58 bzw. eine Ringwulst in Linienberührung mit ei
ner Innenfläche eines bundförmigen Elementes 59, das
seinerseits an der unteren Basis des Ständers 1 über
Schrauben 60 befestigt ist. Die Linienberührung der In
nenfläche des bundförmigen Elementes 59 mit der Ring
wulst 58 dient zur vertikalen Positionierung des Kopf
teiles 55 entsprechend der in Fig. 4 gezeigten Ausfüh
rungsform. Die sphärische konvexe Fläche 54 besitzt ei
nen Radius, der kleiner ist als jener der sphärischen
konkaven Fläche 53, so daß man einen Punktkontakt zwi
schen den sphärischen Flächen ähnlich wie bei der in
Fig. 3 beschriebenen Ausführungsform erhält.
Der Kopfteil 55 besitzt einen nasenförmigen Abschnitt
61, der an seinem oberen Ende ausgebildet ist und ein
Paar geneigter Flächen 62 umfaßt, die ihrerseits in ein
Paar als Gegenflächen ausgebildete geneigte Flächen 63
einer Ausnehmung 64 eingepaßt sind, die am unteren Ende
des unteren Einbaustückes 3 ausgebildet ist. Diese ge
neigten Flächen 62 und 63 sind parallel zur Achse des
unteren Einbaustückes 3 und verlaufen jedoch nicht pa
rallel zu der Durchgangslinie des Walzgerüstes. Die ge
neigten Flächen 62 sind parallel oder komplementär zu
den gegenüberliegenden geneigten Flächen 63 ausgebildet.
Wie bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform dient
die Justierung des nasenförmigen Abschnittes 61 mit der
Ausnehmung 47 zur Zentrierung des unteren Einbaustückes
3 in dem Ständer 1, so daß das Einbaustück normale Zwi
schenräume w mit der gleichen Breite an den Vorder- und
Rückseiten aufweist, wenn das Einbaustück in das Gestell
eingesetzt ist. Die Justierung dient ebenfalls dazu, ei
ne Translationsbewegung des Einbaustückes relativ zu dem
Kopfteil in Walzrichtung zu verhindern, jedoch ist eine
schaukelförmige hin- und hergehende Bewegung des Kopf
teiles relativ zu der dem Ständer zugeordneten und in
Fig. 6 als Sockel ausgebildeten Einrichtung 50 möglich,
wenn eine Kraft in Walzrichtung in einem zu walzenden
Werkstück erzeugt wird.
In den Fig. 7 bis 9 ist ein Walzgerüst mit vertikal an
geordneten Arbeitswalzen gezeigt, das ein Paar der zuvor
genannten Kraftermittlungseinrichtungen 16 enthält. Die
ses Walzgerüst umfaßt obere und untere Rahmen 81 und 82
sowie Einbaustücke 83 und 84, die zum antriebsseitigen
und arbeitsseitigen Abstützen der Arbeitswalzen 85 und
86 an ihren entsprechenden gegenüberliegenden Enden die
nen. Bei dieser Ausführungsform sind die Einbausätze 83
an der Antriebsseite an den Rahmen 81 und 82 auf an sich
bekannte Weise angebracht. Die arbeitsseitigen Einbau
stücke für die Walze sind an den Rahmen 81 und 82 be
grenzt in paralleler Richtung zu der Durchlaufbahn auf
ähnliche Weise wie das in den Fig. 1 und 2 gezeigte obe
re Einbaustück 2 angeordnet. Die paarweise angeordneten
Kraftermittlungseinrichtungen 16 sind an den Vorder- und
Rückseiten des oberen Rahmens 81 vorgesehen, um eine
Kraft in einem Werkstück während des Walzens zu messen,
die über das obere arbeitsseitige Einbaustück 84 über
tragen wird.
Das obere arbeitsseitige Einbaustück 84 besitzt ein Paar
hakenförmiger Gebilde 87, die zum Ein- und Ausbauen des
selben von dem Walzgerüst in Verbindung mit entsprechen
den Hebezeugen (nicht gezeigt) dienen. Das obere Einbau
stück 84 weist ebenfalls ein Paar Seitenflansche 88 auf,
die an der Seite dem freiliegenden Abschnitt der Ar
beitswalze gegenüberliegend ausgebildet sind und die
entsprechend in ein Paar Waagebalken 89 eingreifen, die
an dem Rahmen ausgebildet sind. Das Einbaustück 84 um
faßt ferner ein Paar nach außen weisende Abschnitte 84 a,
die auf der Außenfläche des Rahmens 81 laufen können.
Das hakenförmige Gebilde 87 besitzt einen nach innen
weisenden Abschnitt 90, der an einem Mittelteil dessel
ben ausgebildet ist und der zwischen einem Stützelement
91 und einem Spannelement 92 unter Zwischenschaltung von
Dämpfungsgliedern oder Distanzstücken 93 zu liegen kom
men kann. Verbindungsstangen 94 und ein Spannschloß 95
sind vorgesehen, um die Spannelemente 92 in Betriebs
stellung zu halten. Die Dämpfungsglieder 93 dienen zur
Begrenzung der Bewegung des zugeordneten Einbaustückes
84 in Achsrichtung der Walze, jedoch lassen diese eine
Bewegung in Richtung parallel zu der Bewegung des Werk
stückes zu.
Das obere arbeitsseitige Einbaustück 84, an dem die zu
vor genannten Kraftermittlungseinrichtungen 16 vorgese
hen sind, ist an dem oberen Rahmen 81 derart angebracht,
daß zwischen dem Enbaustück 84 und dem Rahmen 81 an den
Vorder- und Rückseiten Zwischenräume δ vorhanden sind,
was in Fig. 9 gezeigt ist. Das obere Einbaustück 84 wird
mit einer Walzkraft von einer Anstelleinrichtung 96 über
ein kraft- bzw. druckübertragendes Kopfteil 97 beauf
schlagt. Der Kopfteil 97 ist mit einem oberen Einbau
stück 84 und einer Spindel (nicht gezeigt) der Einstell
einrichtung 96 auf ähnliche Weise, wie in Fig. 3 be
schrieben, koppelbar. Der Kopfteil 97 weist eine sphäri
sche Fläche auf, die an seinem nach außen weisenden Ende
ausgebildet ist und in Berührung mit einer sphärischen
Gegenfläche kommen kann, die an einem Ende der Spindel
der Anstelleinrichtung 96 vorgesehen ist. Diese ineinan
dergreifenden sphärischen Flächen weisen verschiedene
Radien zur Bildung eines Punktkontaktes zwischen densel
ben auf. Der Kopfteil ist an der Spindel einer Anstell
einrichtung 96 mit Hilfe des gleichen geschlitztenRing
elementes entsprechend dem Haltering 36, auf dieselbe
Weise wie in Fig. 3 gezeigt und beschrieben, angebracht.
Der Kopfteil 97 weist ebenfalls einen nasenförmigen Ab
schnitt an seinem nach innen weisenden Ende und ein Paar
geneigter Flächen auf, die ihrerseits an ein Paar in
Eingriff kommender geneigter Gegenflächen einer Ausneh
mung angepaßt sind, die an einer außenliegenden Seite
des oberen Einbaustückes 84 ausgebildet ist.
In einem Walzgerüst mit vertikal angeordneten Arbeits
walzen können hierdurch die schaukelförmige hin- und
hergehende Bewegung des Einbaustückes reibungswider
standsfrei ausgeführt und das Einbaustück in dem Rahmen
so zentriert werden, daß an beiden Seiten gleiche Zwi
schenräume vorhanden sind.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Abstützen eines im Ständer eines
Walzgerüstes in Walzrichtung (Längsrichtung) beweglich
angeordneten Arbeitswalzen-Einbaustückes mit einem
kraftübertragend zwischen dem Einbaustück und einer dem
nicht in Walzrichtung beweglichen Ständer zugeordneten
Einrichtung vorgesehenen, formschlüssig am Arbeitswal
zen-Einbaustück gehalterten Kopfteil, wobei die einander
zugewandten Enden des Kopfteiles und der dem Ständer zu
geordneten Einrichtung sphärische Flächen aufweisen, da
durch gekennzeichnet, daß die am Ende des Kopfteils (35,
55) ausgebildete sphärische Fläche (33, 54) direkt in
die als komplementäre Gegenfläche ausgebildete sphäri
sche Fläche (32, 53) der dem Ständer zugeordneten Ein
richtung (20, 50) eingreift, derart, daß das Arbeitswal
zen-Einbaustück (2, 3, 84 ) um eine parallel zur Längs
achse einer von diesem Walzeneinbaustück gehalterten Ar
beitswalze verlaufende Achse zu schwenken vermag, und
daß die ineinandergreifenden sphärischen Flächen derart
unterschiedlich bemessene Radien (R 1, R 2) aufweisen, daß
sich die beiden Flächen punktförmig berühren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die am Kopfteil (35, 55, 97) ausgebildete sphärische
Fläche (33, 54) konvex ist.
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