DE4131571C2 - Walzenstützvorrichtung zur Korrektur des Walzenspaltes in einem Vielwalzen-Walzgerüst für Bänder - Google Patents

Walzenstützvorrichtung zur Korrektur des Walzenspaltes in einem Vielwalzen-Walzgerüst für Bänder

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Walzenstützvorrichtung zur Korrektur des Walzspaltes in einem Vielwalzen-Walzgerüst für Bandmaterial mit mindestens zwei Arbeitswalzen und mindestens einer einer jeden Arbeitswalze zugeordneten Stützrollenreihe, deren Stützrollen über die gesamte axiale Länge der Arbeitswalze verteilt angeordnet und auf einer Tragachse drehbar gelagert sind, wobei die Abstützung der einer Arbeitswalze zugeordneten Stützrollen wenigstens einer Stützrollenreihe mittels an den Stützsätteln wirksamer, Keile oder Exzenter umfassender Stellglieder lageverändernd einstellbar sind, die über als Stangen ausgebildete Übertragungsglieder mit einem außerhalb des Walzgerüstes angeordneten Stellantrieb verbunden sind.
Eine solche Walzenstützvorrichtung dient dazu, Fehler beim Walzen von Bändern zu vermeiden. Fehler beim Walzvorgang sind darauf zurückzuführen, daß die Walzkraft elastische Verformungen an den belasteten Walzgerüstteilen bewirkt. Dazu gehören beispielsweise eine Dehnung und eine Biegung des Walzenständers, eine Stauchung der Anstellteile, Abplattungen, Stauchungen und Biegungen der Walzen usw. Mit der Walzenstützvorrichtung ist es möglich, diesen Verformungen entgegenzuwirken, indem die Kontur des Walzspaltes über dessen Breite während des Walzvorgangs korrigiert wird.
Bei einer bekannten Walzenstützvorrichtung der eingangs genannten Art (GB 2 038 218 A) ist jedes als Stange ausgebildete Übertragungsglied an einem Drehlager angelenkt, das auf einer Exzenterscheibe angeordnet ist. Sämtliche Exzenterscheiben sitzen auf einer gemeinsamen Antriebswelle, die von einem Stellmotor angetrieben ist. Bei Verdrehung der Welle werden in Abhängigkeit von der Exzentrizität der einzelnen Exzenter die als Stangen ausgebildeten Stellglieder mehr oder weniger stark axial verstellt. Durch diese Verstellung werden auch die Exzenter an den Stützsätteln verstellt und auf diese Art und Weise das gewünschte Walzspaltprofil eingestellt.
Bei dieser bekannten Walzenstützvorrichtung ist der Aufwand für die unterschiedliche Verstellung der einzelnen Übertragungsglieder groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenstützvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der bei vergleichsweise geringem Aufwand eine Korrektur des Walzspaltes beim Walzvorgang ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen im Ober­ begriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Stellantrieb zwei in der Walzgerüstmitte von einem Hubmotor getragene und an den Walzgerüstseiten in Schwenklagern gelagerte Hebelarme aufweist, an denen die als Stangen ausgebildeten Stellglieder angelenkt sind.
Mit der erfindungsgemäßen Walzenstützvorrichtung läßt sich mit zwei Hebelarmen und einem gemeinsamen Hubmotor die gewünschte unterschiedliche Lageveränderung an den Stützsätteln bei entsprechender Dimensionierung der als Keile oder Exzenter ausgebildeten Stellglieder erreichen. Dies ist deshalb möglich, weil der Grad der Lageveränderung an den Gerüstsätteln von der Gerüstmitte zu den Rändern stetig abnimmt und sich deshalb die Keile oder Exzenter ohne Schwierigkeiten entsprechend unterschiedlich dimensionieren lassen, so daß sogar bogenförmige Profile einstellbar sind.
Vorzugsweise sind bei als Keilen ausgebildeten Stellgliedern die Keile zwischen den Stützsätteln und dem Walzgerüst angeordnet und von den Stangen getragen. Diese Ausbildung der Erfindung zeichnet sich durch ihre konstruktive Einfachheit aus.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Walzenstützvorrichtung im Querschnitt,
Fig. 2 die Walzenstützvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II und
Fig. 3 die Walzenstützvorrichtung gemäß Fig. 1 in einem Axialschnitt entlang der Linie III-III.
Die Walzenstützvorrichtung weist einen oberen und einen unteren Walzensatz 1 mit jeweils 10 Walzen bzw. Rollen auf. Beide Walzensätze 1 haben den gleichen Aufbau. Jeder Arbeitswalze W1, W2 sind mehrere Zwischenwalzen Z und vier Stützrollenreihen R zugeordnet. Besonders deutlich geht aus Fig. 3 hervor, daß jede Stützrollenreihe R eine Mehrzahl von über die gesamte axiale Länge der Arbeitswalze W1 verteilt angeordnete und auf einer im Walzenständer 2 des nicht näher bezeichneten Walzgerüstes gehaltenen Tragachse 3 drehbar gelagerte Stützrollen 4 umfaßt. Die Tragachse 3 ist dabei an zwischen den Stützrollen 4 angeordneten und vom Walzenständer 2 getragenen Stützsätteln 5 abgestützt. Die Stützsättel 5 der äußeren Stützrollenreihen R sind mittels Keilanstellungen K lageverändernd durch zugehörige Verstelleinrichtungen einstellbar. Zur Verstellung der Stützsättel 5 dient dabei jeweils eine mit einem Keil 6 verbundene Stange 7 als Stellglied K. Die Verstellung mehrerer Stellglieder K erfolgt durch einen einzigen Stellantrieb 8-11. Aus den Zeichnungen ist zu entnehmen, daß für jede verstellbare Stützrollenreihe R ein eigener Stellantrieb 8-11 vorgesehen ist.
Wie weiter oben bereits ausgeführt, wird in der Praxis häufig eine mittenbetonte Korrektur des Walzspaltes gefordert. Für eine solche mittenbetonte Korrektur ist die erfindungsgemäße Walzenstützvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 3 besonders gut geeignet. Die Verstellung der einzelnen Stellglieder K erfolgt hierbei über zwei Hebelarme 9, mit denen die mit einem Gelenkkopf 10 versehenen Stangen 7 gelenkig verbunden sind. Die Hebelarme 9 sind jeweils an einem Ende mit dem in axialer Richtung mittig auf dem Walzenständer 2 angeordneten Hubzylinder 8 und mit ihren anderen Enden mit jeweils in axialer Richtung außen auf dem Walzenständer 2 angeordneten Schwenklagern 11 gelenkig verbunden. Zweckmäßigerweise erlauben die Schwenklager 11 eine Verschiebung in axialer Richtung, beispielweise durch eine Kulisse.
Wird nun der Hubzylinder 8 betätigt, so erfahren die Hebelarme 9 eine Drehbewegung um die Schwenklager 11 und bewirken auf diese Weise eine Verstellung der Stellglieder K. Der Wirkungsbereich einer solchen - mittenbetonten - Verstellung ist durch die unterschiedlichen Mittellinien der Tragachse 3 in Fig. 3 angedeutet. Es wird deutlich, daß die Lageveränderung der Stützsättel 5 parallel zur Richtung des Bandes B, im Ausführungsbeispiel also horizontal erfolgt. Auf diese Weise ist eine sichere Abstützung der Stützsättel 5 gegen den Walzenständer 2 gewährleistet. Zur Verdeutlichung der zuvor geschilderten Wirkungsweise ist in Fig. 1 die Walzenstützvorrichtung auf der linken Seite als Querschnitt entlang der Linie IA-IA und auf der rechten Seite entlang der Linie IB-IB aus Fig. 2 dargestellt.
Anstelle der den Stützsätteln 5 der äußeren Stützrollen 4 zugeordneten Keile 6 aufweisenden Stellglieder K können auch den inneren Stützrollen 4 zugeordnete Stellglieder vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Lageveränderung durch zwischen den Stützrollen und deren Tragachsen 3 oder zwischen den Tragachsen 3 und den Stützsätteln wirkende Exzenter erfolgen, die über ein Zahnradgetriebe verstellbar sind. Das Zahnradgetriebe besteht aus einem mit dem Exzenter verbundenen Ritzel, das in Eingriff mit einer Zahnstange steht, die wie die Stangen 7 von einem gemeinsamen Stellantrieb angetrieben werden.
Bezugszeichenliste
1 Walzensatz
2 Walzenständer
3 Tragachse
4 Stützrolle
5 Stützsattel
6 Keil
7 Stange
8 Hubzylinder
9 Hebelarme
10 Gelenkkopf
11 Schwenklager
12 Exzenterwelle
13 Lager
14 Exzenter
15 Bohrung
16 Kulissenstein
17 Kulisse
18 Führung
19 Motor
B Band
K Stellglied
R Stützrollenreihe
W1 Arbeitswalze
W2 Arbeitswalze
Z Zwischenwalze

Claims (2)

1. Walzenstützvorrichtung zur Korrektur des Walzspaltes in einem Vielwalzen-Walzgerüst für Bandmaterial mit mindestens zwei Arbeitswalzen (W1, W2) und mindestens einer einer jeden Arbeitswalze (W1, W2) zugeordneten Stützrollenreihe (R), deren Stützrollen (4) über die gesamte axiale Länge der Arbeitswalze (W1, W2) verteilt angeordnet und auf einer Tragachse (3) drehbar gelagert sind, wobei die Abstützung der einer Arbeitswalze (W1, W2) zugeordneten Stützrollen (4) wenigstens einer Stützrollenreihe (R) mittels an den Stützsätteln (5) wirksamer, Keile (6) oder Exzenter umfassender Stellglieder (K) lageverändernd einstellbar sind, die über als Stangen ausgebildete Stellglieder (k) mit einem außerhalb des Walzgerüstes angeordneten Stellantrieb (8-11) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stellantrieb (8-11) zwei in der Walzgerüstmitte von einem Hubzylinder (8) getragene und an den Walzgerüstseiten in Schwenklagern (11) gelagerte Hebelarme (9) aufweist, an denen die als Stangen (7) ausgebildeten Stellglieder (k) angelenkt sind.
2. Walzenstützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei als Keile ausgebildeten Stellgliedern die Keile (6) zwischen den Stützsätteln (5) und dem Walzenständer (2) angeordnet und von den Stangen (7) getragen sind.
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