DE4131571A1 - Walzenstuetzvorrichtung zur korrektur des walzenspaltes in einem vielwalzen-walzgeruest fuer baender - Google Patents

Walzenstuetzvorrichtung zur korrektur des walzenspaltes in einem vielwalzen-walzgeruest fuer baender

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Walzenstützvorrichtung zur Korrektur des Walzspaltes in einem Vielwalzen-Walzgerüst für Bandmaterial mit mindestens zwei Arbeitswalzen und mindestens einer einer jeden Arbeitswalze zugeordneten Stützrollenreihe, deren Stützrollen über die gesamte axiale Länge der Arbeitswalze verteilt angeordnet und auf einer Tragachse drehbar gelagert sind, wobei die Abstützung der einer jeden Arbeitswalze zugeordneten Stützrollen wenigstens einer Stützrollenreihe mittels an den Stützsätteln wirksamer, Keile oder Exzenter umfassender Stellglieder lageverändernd einstellbar sind.
Eine solche Walzenstützvorrichtung dient dazu, Fehler beim Walzen von Bändern zu vermeiden. Fehler beim Walzvorgang sind darauf zurückzuführen, daß die Walzkraft elastische Verformungen an den belasteten Walzgerüstteilen bewirkt. Dazu gehören beispielsweise eine Dehnung und eine Biegung des Walzenständers, eine Stauchung der Anstellteile, Abplattungen, Stauchungen und Biegungen der Walzen usw. Mit der Walzenstützvorrichtung ist es möglich, diesen Verformungen entgegenzuwirken, indem die Kontur des Walzspaltes über dessen Breite während des Walzvorgangs korrigiert wird.
Bei einer bekannten Walzenstützvorrichtung der eingangs genannten Art ist jedes Stellglied der Stützsättel mit einem eigenen Antrieb versehen. Mittels einer Steuer- oder Regeleinrichtung werden die Stellwege der einzelnen Stellglieder aufeinander abgestimmt. Der für die Stellantriebe und die Steuer- bzw. Regeleinrichtung erforderliche Aufwand ist entsprechend groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenstützvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der bei vergleichsweise geringem Aufwand eine Korrektur des Walzspaltes beim Walzvorgang ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens für mehrere Stellglieder wenigstens einer Stützrollenreihe ein gemeinsamer Stellantrieb außerhalb des Walzengerüstes angeordnet ist und die einzelnen Stellglieder jeweils über ein Übertragungsglied mit dem Stellantrieb gekuppelt sind.
Mit der erfindungsgemäßen Walzenstützvorrichtung läßt sich ohne Steuer- oder Regeleinrichtung mit einem einzigen Stellantrieb die gewünschte unterschiedliche Lageveränderung an den Stützsätteln bei entsprechender Dimensionierung der Stellglieder erreichen. Dies ist deshalb möglich, weil der Grad der Lageveränderung an den Stützsätteln von der Gerüstmitte zu den Rändern stetig abnimmt und sich deshalb die Keile oder Exzenter ohne Schwierigkeiten entsprechend unterschiedlich dimensionieren lassen. Es ist allerdings auch möglich, statt unterschiedlich dimensionierter Keile und Exzenter gleich dimensionierte Keile und Exzenter einzusetzen, wenn der Stellweg für die einzelnen Keile und Exzenter unterschiedlich ist.
Ein unterschiedlicher Stellweg für die Stellglieder läßt sich nach einer Ausgestaltung der Erfindung dadurch verwirklichen, daß der Stellantrieb einen Hebel mit daran angelenkten Stangen als Stellglieder umfaßt. Alternativ kann der Stellantrieb aber auch eine Exzenterwelle mit daran mittels Kulissensteinen angeordneten Stangen als Stellglieder umfassen. Bei unterschiedlichen Exzentern können die Keile oder Exzenter an den Stützsätteln gleich gestaltet sein. Bei gleichen Exzentern der Exzenterwelle müssen sie dagegen unterschiedlich gestaltet sein, um unterschiedliche Lageveränderung an den Stützsätteln über die Bandbreite zu erhalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Walzenstützvorrichtung im Querschnitt,
Fig. 2 die Walzenstützvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II,
Fig. 3 die Walzenstützvorrichtung gemäß Fig. 1 in einem Axialschnitt entlang der Linie III-III,
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Walzenstützvorrichtung in einer zur Fig. 1 anderen Ausführung im Querschnitt und
Fig. 5 die Walzenstützvorrichtung gemäß Fig. 4 in einer Seitenansicht in Richtung des Pfeiles V.
Die Walzenstützvorrichtung beider Ausführungsbeispiele weist einen oberen und einen unteren Walzensatz 1 mit jeweils 10 Walzen bzw. Rollen auf. Beide Walzensätze 1 haben den gleichen Aufbau. Jeder Arbeitswalze W1, W2 sind mehrere Zwischenwalzen Z und vier Stützrollenreihen R zugeordnet. Besonders deutlich geht aus Fig. 3 hervor, daß jede Stützrollenreihe R eine Mehrzahl von über die gesamte axiale Länge der Arbeitswalze W1 verteilt angeordnete und auf einer im Walzenständer 2 des nicht näher bezeichneten Walzgerüstes gehaltenen Tragachse 3 drehbar gelagerte Stützrollen 4 umfaßt. Die Tragachse 3 ist dabei an zwischen den Stützrollen 4 angeordneten und vom Walzenständer 2 getragenen Stützsätteln 5 abgestützt. Die Stützsättel 5 der äußeren Stützrollenreihen R sind mittels Keilanstellungen K lageverändernd durch zugehörige Verstelleinrichtungen einstellbar. Zur Verstellung der Stützsättel 5 dient dabei jeweils eine mit einem Keil 6 verbundene Stange 7 als Stellglied K. Die Verstellung mehrerer Stellglieder K erfolgt durch einen einzigen Verstellantrieb. Aus den Zeichnungen ist zu entnehmen, daß für jede verstellbare Stützrollenreihe R ein eigener Stellantrieb 8-19 vorgesehen ist.
Wie weiter oben bereits ausgeführt, wird in der Praxis häufig eine mittenbetonte Korrektur des Walzspaltes gefordert. Für eine solche mittenbetonte Korrektur ist die erfindungsgemäße Walzenstützvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 3 besonders gut geeignet. Die Verstellung der einzelnen Stellglieder K erfolgt hierbei über zwei Hebel 9, mit denen die mit einem Gelenkkopf 10 versehenen Stangen 7 gelenkig verbunden sind. Die Hebel 9 sind jeweils an einem Ende mit dem in axialer Richtung mittig auf dem Walzenständer 2 angeordneten Hubzylinder 8 und mit ihren anderen Enden mit jeweils in axialer Richtung außen auf dem Walzenständer 2 angeordneten Hebelgelenken 11 gelenkig verbunden. Zweckmäßigerweise erlauben die Hebelgelenke 11 eine Verschiebung in axialer Richtung, beispielweise durch eine Kulisse.
Wird nun der Hubzylinder 8 betätigt, so erfahren die Hebel 9 eine Drehbewegung um die Hebelgelenke 11 und bewirken auf diese Weise eine Verstellung der Stellglieder K. Der Wirkungsbereich einer solchen - mittenbetonten - Verstellung ist durch die unterschiedlichen Mittellinien der Tragachse 3 in Fig. 3 angedeutet. Es wird deutlich, daß die Lageveränderung der Stützsättel 5 parallel zur Richtung des Bandes B, im Ausführungsbeispiel also horizontal erfolgt. Auf diese Weise ist eine sichere Abstützung der Stützsättel 5 gegen den Walzenständer 2 gewährleistet. Zur Verdeutlichung der zuvor geschilderten Wirkungsweise ist in Fig. 1 die Walzenstützvorrichtung auf der linken Seite als Querschnitt entlang der Linie IA-IA und auf der rechten Seite entlang der Linie IB-IB aus Fig. 2 dargestellt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 erfolgt die Verstellung der einzelnen Stützsättel 5 einer Stützrollenreihe R durch eine alternative Walzenstützvorrichtung mit einer drehbar gelagerten und auf dem Walzenständer 2 angeordneten Exzenterwelle 12. Die Exzenterwelle 12 ist in einer Mehrzahl von Lagern 13 gelagert, zwischen denen die eigentlichen Exzenter 14 angeordnet sind. Die Exzenter 14 liegen dabei in entsprechenden Bohrungen 15 von Kulissensteinen 16, welche wiederum in mit den Stangen 7 verbundenen Kulissen 17 angeordnet sind. Die Anordnung der Kulissen 17 in Führungen 18 erlaubt eine Bewegung der Stangen 7 in deren axialer Richtung. Die im Inneren des Walzenständers 2 liegenden Stellglieder K entsprechen genau denen im zuvor anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsbeispiel. Aus diesem Grunde stellt sich der entlang der Linie III-III in Fig. 4 verlaufende Querschnitt wieder als Fig. 3 dar.
Die Verstellung der Stellglieder K erfolgt durch Drehung der Exzenterwelle 12. Dazu dient jeweils ein Motor 19. Es versteht sich, daß zur Korrektur des Walzenspaltes die Exzenter 14 der Exzenterwelle 12 eine unterschiedliche Exzentrizität aufweisen können, es ist jedoch auch möglich, daß die Exzenterwelle 12 nur in bestimmten Bereichen Exzenter 14 aufweist, oder daß die Exzenter 14 bezüglich ihrer Exzentrizität gegeneinander drehversetzt ausgeführt sind. Auf diese Weise läßt sich also auch mit der Walzenstützvorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels eine mittenbetonte Korrektur des Walzspaltes erreichen.
Nicht dargestellt ist, daß die einzelnen Keilanstellungen mehrerer Stützrollenreihen durch einen gemeinsamen Verstellantrieb bewegt werden können. Es reicht beim zweiten Ausführungsbeispiel ein einziger Stellantrieb aus, wenn die Exzenterwellen über ein entsprechendes Getriebe miteinander verbunden werden.
Anstelle der den Stützsätteln 5 der äußeren Stützrollen 4 zugeordneten Keile 6 aufweisenden Stellglieder K können auch den inneren Stützrollen 4 zugeordnete Stellglieder vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Lageveränderung durch zwischen den Stützrollen und deren Tragachsen 3 oder zwischen den Tragachsen 3 und den Stützsätteln wirkende Exzenter erfolgen, die über ein Zahnradgetriebe verstellbar sind. Das Zahnradgetriebe besteht aus einem mit dem Exzenter verbundenen Ritzel, das in Eingriff mit einer Zahnstange steht, die wie die Stangen 7 von einem gemeinsamen Stellantrieb, entsprechend den beiden Ausführungsbeispielen, angetrieben werden.
Bezugszeichenliste
 1 Walzensatz
 2 Walzenständer
 3 Tragachse
 4 Stützrolle
 5 Stützsattel
 6 Keil
 7 Stange
 8 Hubzylinder
 9 Hebel
10 Gelenkkopf
11 Hebelgelenk
12 Exzenterwelle
13 Lager
14 Exzenter
15 Bohrung
16 Kulissenstein
17 Kulisse
18 Führung
19 Motor
B Band
K Stellglied
R Stützrollenreihe
W1 Arbeitswalze
W2 Arbeitswalze
Z Zwischenwalze

Claims (6)

1. Walzenstützvorrichtung zur Korrektur des Walzspaltes in einem Vielwalzen-Walzgerüst für Bandmaterial mit mindestens zwei Arbeitswalzen (W1, W2) und mindestens einer einer jeden Arbeitswalze (W1, W2) zugeordneten Stützrollenreihe (R), deren Stützrollen (4) über die gesamte axiale Länge der Arbeitswalze (W1, W2) verteilt angeordnet und auf einer Tragachse (3) drehbar gelagert sind, wobei die Abstützung der einer jeden Arbeitswalze (W1, W2) zugeordneten Stützrollen (4) wenigstens einer Stützrollenreihe (R) mittels an den Stützsätteln (5) wirksamer Keile (6) oder Exzenter umfassender Stellglieder (K) lageverändernd einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens für mehrere Stellglieder (K) wenigstens einer Stützrollenreihe (R) ein gemeinsamer Stellantrieb (8-11; 12-19) außerhalb des Walzgerüstes (2) angeordnet ist und die einzelnen Stellglieder (K) jeweils über ein Übertragungsglied (7) mit dem Stellantrieb (8-11; 12-19) gekuppelt sind.
2. Walzenstützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (8-11) wenigstens einen Hebel mit daran angelenkten Stangen (7) als Stellglieder (K) umfaßt.
3. Walzenstützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (12-19) eine Exzenterwelle (12) mit daran mittels Kulissensteinen (14) angekuppelten Stangen (7) als Stellglieder (K) umfaßt.
4. Walzenstützvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter (14) der Exzenterwelle (12) eine unterschiedliche Exzentrizität aufweisen.
5. Walzenstützvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterwelle (12) nur bereichsweise Exzenter (14) aufweist.
6. Walzenstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter (14) bezüglich ihrer Exzentrizität gegeneinander drehversetzt sind.
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