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Vorrichtung an Textilmaschinen zum Zuftihren von faden-. band- oder
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streifenförmigen Materialien Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art (DT-PS 2 064 227 oder DT-OS
23 41 741), die in Verbindung mit Kettenwirkmaschinen und Flach- oder Rundstrickmaschinen
angewendet werden können, ist eine Vielzahl von Fadenführern vorgesehen, die auf
einer Acht-förmigen (8-förmigen) Umlaufbahn hintereinander herlaufend angeordnet
sind und während des Wirk- oder Strickvorgangs kontinuierlich umlaufen.
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Da die Vorratsspulen für die Fäden ortsfest angeordnet sind, ändern
sich die Abstände zwischen den Vorratsspulen und den zugehörigen Fadenführern ständig,
wenn unter "Abstand" diejenige Strecke verstalden wird, die von einer Vorratsspule
auf geradem und kürzestem Weg unter Einbeziehung aller möglicherweise vorhandenen
Umlenkstellen für den Faden zu dem zugehörigen Fadenführer führt. Vergrößert sich
dieser Abstand während des Umlaufs eines Fadenführers, wird nutolnntisch Faden von
der zugehörigen Vorratsspule abgezogen. Verlcleinert sich dagegen der Abstand und
wird nicht gleichzeitig ein der Pbstandsverkleinerung entsprechendes Fadenstück
von der Maschine verbraucht, dann bildet sich irgendwo zwischen der Vorratsspule
und dem Fadenftihrer eirn schlaff durchhängende, nicht kontrollierte Fadenschleife.
Trifft dies gleichzeitig für mehrere Fäden zu, besteht die Gefahr, daß sich die
Fäden miteinander verwickeln und die Maschine längere Zeit stillgesetzt werden muß,
damit der Schaden behoben werden kann.
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Besonders schwerwiegend macht sich dieses Problem bei Striclcmaochincn
bemerkbar, bei denen Jede Stricknadel durch eine Exzenterscheibe einzeln gesteuert
wird und bei denen an Jedem Nadelbett sechzig oder mehr Systeme und daher wenigstens
einhundertzwanzig Fadenführer vorgesehen werden können (DT-OS 25 31 734). Brauchbare
Lösungen zur Beseitigung dieses Problems sind bisher in der Literatur nicht beschrieben,
und es sind auch bisher keine Strickmaschinen in Betrieb, die brauchbare Lösungen
aufzeigen könnten. Bei den einzigen für solche Strickmaschinen bekannt gewordenen
Fadenführungen tritt dieses Problem zwar auch auf, doch nur in relativ geringem
Umfang, weil bei
diesen Fadenführungen mit pneumatischen und/oder
mechanischen Mitteln verhindert wird, daß die genannten Abstandsverkürzungen zu
einer Verwicklung der Fäden führen können. Derartige Fadenführungen sind jedoch
aus einer Vielzahl von Gründen zu aufwendig und störanfällig, so daß sie keine brauchbare
Alternative zu den an sich geeigneten Vorrichtwlgen der eingangs genannten Art darstellen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich beim kontinuierlichen Umlaufen der
Führungselemente selbst bei beträchtlichen Abstandsverkleinerungen und selbst dann
keine durchhängenden Materialschleifen bilden können, wenn während einer Abstandsverkleinerung
gleichzeitig kein Material von der Textilmaschine verbraucht wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 vorgesehen.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß bei den erwbhnten A1'-standsverkleinerungen
die überschüssige, bisher für die flildling einer schlaff durchhängenden Materialschleife
verantwortliche unl der Abstandsverkleinerung entsprechende Materialmenge selbs-tt.itig
in die Speichereinrichtung hineingezogen und dort zwischengespeichert wird, so daß
Verwicklungen der Fäden nicht mehr möglich sind und alle Fäden zu jedem Zeitpunkt
kontrolliert geführt sind.
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Vorzugsweise sind die Speichereinrichtungen so ausgebildet, daß d:ie
zwi schengespeicherten Materialmengen bei nach Abstandsverkleinerungen 1t)rr,ct
erfolgenden Abstandsvergrößerungen vor Abzug von weiterem rlaterial von den zugehörigen
Vorratsspulen wieder abgebbar sind. Hierdurch wird der zusätzliche Vorteil erzielt,
daß sich in der Speichereilirichtung kein Material ansammeln kann, was auf die Dauer
zu einem Überladen der Speichereinrichtung führen würde.
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Besonders zweckmäßig ist es, an den den Vorratsspulen zugewandten
Eingängen der Speichereinrichtungen je ein Klemmorgan vorzusehell, das kurz nach
Beginn einer Zwischenspeicherung zwecks Unterbrechung des Abzugs von Material von
der zugehörigen Vorratsspule in eine Klemmstellung und kurz vor Vollendung der bei
nachfolgenden Abstandnvergrößerungen erfolgenden Abgabe des zwischengespeicherten
Materials
selbsttätig in eine Offenstellung gesteuert wird. Der
wesentliche Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, daß die Speichereinrichtung in
denJenigen Augenblicken, in denen eine Abstandsverkleinerung auftritt, nur mit dem
durch die Abstandsverkleinerung frei werdenden Material, nicht dagegen mit frischem,
von der Vorratsspule abgezogenen Material gefüllt werden kann.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung an einem Ausftlhrungsbeispiel naher erläutert, Es zeigen: Fig. 1 eine
zur Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders geeignete Strickmaschine
in perspektivischer, schematischer Ansicht; Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie
II-II der Fig. 1; Fig. 3 ein ein Klemmorgan aufweisendes Führungselement für die
Strickmaschine nach Fig. 1 und 2; Fig. 4 eine schematische, perspektivische Darstellung
einer erfindungs gemäßen Speichereinrichtung; und Fig. 5 bis 7 Seitenansichten der
Speichereinrichtung nach Fig. 4 in einer Einlegestellung, einer Durchlaufstellung
und einer Speicherstellung.
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In Fig. 1 ist eine Flachstrickmaschine mit zwei V-förmig angeordneten
Nadelbetten 12 dargestellt, in deren Nuten in bekannter Weise Stricknadeln 13 längsverschieblich
gerührt sind. Die Stricknedeln 13 definieren, wenn sie sämtlich voll ausgetrieben
sind, einen parallel zu den Nadelbetten 12 verlaufenden, dicht oberhalb des von
den Stricknadeln 13 gebildeten Kreuzes angeordneten Arbeitsbereich, auf dem die
Fäden den Stricknadeln angeboten werden müssen, damit sie von diesen erfaßt und
zu Maschen verarbeitet werden können. Weitere, zum Verständnis der Erfindung nicht
erforderliche Einzelheiten der Flachetrickiaschine können beispielsweise den DT-OS'en
25 31 762, 25 31 705 und 25 31 734 entnommen werden.
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Oberhalb der Maschine ist ein stationärer und vorzugsweise parallel
zum Arbeitsbereich angeordneter Ösenträger 14 vorgesehen, durch dessen Ösen 15 mehrere
Fäden 16 von stationären Vorratsspulen zu einer Vielzahl von Fadenführern 19 mit
Einlegeorganen in Form von Fadenösen 21 geführt sind, und oberhalb des Ösenträgers
14 ist je eine Speichereinrichtung 17 für jeden Faden 16 angedeutet, die beim Zurückführen
des Fadenführere 19 zur Zwischenspeicherung der dabei frei werdenden Fadenstücke
dient.
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Zum Transport der Fadenführer 19 ist eine endlose, O-förmige Umlaufbahn
50 vorgesehen, die einen Arbeitsabschnitt 51 und einen RUckführungsabschnitt 52
aufweist, wobei der Arbeitsabschnitt 51 oberhalb des Arbeitsbereichs der Einlegeorgane
21 liegt. Der RückfUhrungsabschnitt 52 ist zwischen dem Arbeitsabschnitt 51 und
dem Ösenträger 14 angeordnet. Die Umlaufbahn 50 ist durch ein endloses, flexibles
Band 53 gebildet, auf dem die Fadenführer 19 befestigt sind, und durch zwei Umlenkräder
54 und 55 festgelegt, deren Achsen an den Enden der starren Schiene 27 gelagert
sind. Um zu erreichen, daß die Fäden 16 beim wiederholten Umlaufen der Fadenführer
19 in Richtung eines Pfeils R abwechselnd auf der einen und auf der anderen Breitseite
der Umlaufbahn 50 angeordnet werden und sich infolgedessen nicht verseilen, sind
zwei einen Einlauftrichter bildende Leitschienen 57 und 58 und eine Weiche 59 vorgesehen,
die mit zwei Elektromagneten 60, die über ein nicht dargestelltes Kabel mit einer
Steuereinrichtung verbunden sind, aus der in Fig. 1 durchgezogen gezeichneten Stellung
in die gestrichelt gezeichnete Stellung und umgekehrt geschaltet werden kann. An
die Weiche 59 schließen sich zwei Leitschienen 42 an, welche die mittels der Weiche
59 auf die eine oder andere Breitseite der Umlaufbahn 50 verteilten Fäden 16 übernehmen
und auf eine Leitschiene 41 überführen, so daß sichergestellt ist, daß die Fäden
nicht mit irgendwelchen Teilen der Fadenführung oder der Strickmaschine in Berührung
gelangen.
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Damit die Umlenkung der Fäden nicht durch die Lagerung der Umlaufbahn
50 behindert wird, ist an den beiden Stirnseiten der Umlaufbahn 50 Je eine Tragkonstruktion
61 bzw. 62 zur schwimmenden, auf den äußeren Umfang der Umlenkräder 54 und 55 einwirkenden
Lagerung der Umlaufbahn 50 vorgesehen. Jede Tragkonstruktion 61 bzw. 62 besteht
aus vier Tragrollen 63, 64, 65 und 66, die außerhalb der Umlaufbahn
50
in einem nicht dargestellten Gestell drehbar gelagert sind. Die Tragkonstruktion
61 dient zweckmäßig auch als Antrieb ftir das die Fadenführer 19 tragende Band 53.
Zu diesem Zweck ist um die Tragrollen 63 bis 66 Je ein Tragband 67 gelegt, welches
am Umfang des Umlenkrades 54 bzw. 55 anliegt und dieses trägt und antreibt. Das
Tragband 67 ist an seiner AuBen- und Innenseite vorzugsweise mit Verzahnungen versehen,
die in entsprechende Verzahnungen am Außenumfm1g der Tragrollen 63 bis 66 und der
Umlenkräder 54 und 55 eingreifen und einen Schlupf des Tragbandes 67 unmöglich machen.
Die Tragrolle 63 ist mit einer Antriebsvorrichtung verbunden, die ein auf der Achse
68 der Tragrolle 63 befestigtes weiteres Rad 69 aufweist, das über einen Riemen
70 oder dergleichen mit dem Antriebsrad eines Antriebsmotors gekoppelt ist.
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Die Konstruktion der Umlenkräder 54 bzw. 55 ist aus der Schnittzeichnung
nach Fig. 2 ersichtlich. Jedes Umlenkrad besteht aus zwei Kreisscheiben 72 und 73,
an deren Umfang das Tragband 67 anliegt und zwischen denen ein koaxiales Antriebsrad
74 für die Fadenführer 19 befestigt ist, auf dem das Band 53 geführt ist. Am Außenumfang
des Antriebsrades 74 und an der Innenseite des Bandes 53 können geeignete Verzahnungen
75 vorgesehen sein, um einen Schlupf des Bandes 53 zu verhindern. Der Außendurchmesser
den Antriebsrades 74 ist um soviel kleiner als der Außendurchmesser der Kreisacheiben
72 und 73, daß die Fadenführer 19 beim Passieren der Umlenkräder 54 bzw. 55 entsprechend
Fig. 2 in dem Raum zwischen den Umfangslinien der Kreisscheiben 72 und 73 und der
Antriebsräder 74 vollständig aufgenommen werden können, Um zu vermeiden, daß die
Fäden 16, nachdem sie durch die Weiche 59 auf die eine oder andere Seite der Umlaufbahn
50 gelenkt unci auf die Leitschienen 42 bzw. 41 überführt wurden, beschädigt werden,
während die zugehörigen Fadenführer 19 die Umlenkräder 54 bzw. 55 passieren, sind
im äußeren Umfang der Kreisscheiben 72 und 73 radiale Schlitze vorgesehen. Entsprechende
radiale Schlitze 78 (Fig. 1) sind in Bordscheiben 77 ausgebildet, welche koaxial
an den beiden Außenseiten der Kreisscheiben 72 und 73 befestigt sind und einen etwas
größeren Durchmesser als diese aufweisen, um ein Abgleiten des Tragbandes 67 zu
verhindern.
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Die Funktionsweise der FadenfUhrung nach Fig. 1 und 2 ist wie folgt:
Beim wiederholten Umlaufen der Fadenführer 19 werden die Fäden 16 am Ende des Arbeitsbereichs
mittels einer Schneidvorrichtung 18 geschnitten
und mittels Klemmorganen,
die in den Fadenführern 19 angeordnet sind, geklemmt. Die geklemmten Fadenenden
werden zum Anfang des Arbeitsbereichs zurUckgefUhrt und dort von den Klemmorganen
wieder freigegeben. Jeder Faden 16 erreicht nach Vollendung eines Umlaufs des Bandes
53 einmal die Weiche 59 und wird von dieser abwechselnd auf die eine oder andere
Seite der Umlaufbahn 50 gelenkt, wodurch eine Verseilung der Fäden 16 vermieden
wird.
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Zum Klemmen der Fäden 16 ist, wie Fig. 3 zeigt, an Jedem FadenfUhrer
19 ein Klemmorgan 1 gelagert, das mittels einer ösenförmigen Umbiegung 10 auf einem
Lagerzapfen 80 befestigt ist und parallel zu der durch einen Pfeil P Mrgestellten
Laufrichtung der Fadenführer 19 erstreckt ist. Zum Öffnen und Schließen der Klemmorgane
1 ist ein Öffnungs- und Schließmechanismus vorgesehen, der aus je einem an Jedem
Fadenführer 19 drehbar gelagerten, zwischen den Armen 2 und 3 angeordneten Schaltnocken
81 und je einem am Anfang bzw.
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Ende des Arbeitsbereichs angeordneten Steuerbolzen 82 bzw. 83 besteht,
wobei - in Richtung des Pfeils P gesehen - der Steuerbolzen 82 rechts und der Steuerbolzen
83 links von den Fadenfübrern angeordnet ist. Der Schaltnocken 81 besitzt einen
rechteckigen Querschnitt, und die beiden Arme 2 und 3 des Klemmorgans 1 sind so
gegeneinander vorgespannt, daß sie in der im linken Teil der Fig. 3 dargestellten
Lage des Schaltnockens 81, in der sie an dessen beiden langen Seiten anliegen, aufgrund
ihrer Vorspannung in der Klemmstellung angeordnet sind, während sie in der im rechten
Teil der Fig. 3 dargestellten Lage des Schaltnockens 81, in der sie an dessen beiden
kurzen Seiten anliegen, entgegen der Vorspannung in der Offenstellang gehalten werden.
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Gemäß Fig. 3 sind unterhalb des Schaltnockens 81 zwei Schaltarme 84
und 85 befestigt, die einen Winkel von 900 einschließen. Nähert sich daher ein FadenfUhrer
19, z.B. der in Fig. 3 links gezeigte Fadenihrer, dem Arbeitsbereich, dann befindet
sich das zugehörige Klemmorgan 1 in der Klemmstellung, und der Schaltarm 84 ragt
senkrecht nach rechts außen (bzw. nach vorn) vor, so daß der Schaltnocken 81, wenn
der Schaltarm 84 auf den Steuerbolzen 82 aufläuit, um 900 in Richtung eines Pfeils
S gedreht und das Klemmorgan 1 in die Offenstellung bewegt wird. Diese aus dem rechten
Teil der in Fig. 3 ereichtliche Offenstellung nimmt das Klemmorgan 1 ein, solange
es
durch den Arbeitsbereich geführt wird, so daß der Faden 16 in
die Stricknadeln 13 eingelegt, von der Vorratsspule abgezogen und zu Maschen verarbeitet
werden kann. Am Ende des Arbeitsbereichs läuft der Schaltarm 85, der jetzt nach
links außen (bzw. nach hinten) vorsteht, auf den Steuerbolzen 83 auf, wodurch der
Schaltnocken 81 in Richtung eines Pfeils T um 900 zurückgedreht und das Klemmorgan
1 in die aus dem linken Teil der Fig. 3 ersichtliche Klemmstellung zurückgeführt
wird. In dieser Stellung des Klemmorgans 1 wird das mittels der Schneidvorrichtung
18 erhaltene Fadenende zusammen mit dem zugehörigen Fadenführer 19 längs des Rüokführbereiohs
zum Arbeitsbereich zurUckgefUhrt.
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Gemäß Fig. 4 ist oberhalb der nur schematisch angedeuteten Strickmaschine
mit den Nadelbetten 12, der Umlaufbahn 50, den Umlenkrädern 54 und 55 und dem Steuerbolzen
82 ein ortsfester Osenträger 91 mit Ösen 92 angeordnet, durch die die Fäden 16 zu
den Fadenführern 19 geleitet werden. in weiterer, vor einer Anzahl von ortsfesten
Vorratsspulen 93 angeordneter,ortsfester osenträger 94 mit Ösen 95 dient dazu, die
Fäden 16 zu den Ösen 92 zu leiten.
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Zwischen den beiden Ösenträgern 91 und 94 befindet sich eine der Zahl
der Fäden 16 entsprechende Anzahl von erfindungsgemäßen Speicher¢inrichtungen 97.
Jede Speichereinrichtung enthält einen schwenkbaren Hebel 98, dessen eines Ende
an einer ortsfesten Achse 99 schwenkbar gelagert ist und durch eine Kraft vorgespannt
wird. Gemäß Fig. 4 wird diese Kraft durch eine Zugfeder 100 aufgebracht, deren eines
Ende an einem mittleren Teil des Hebels 98 und deren anderes Ende an einem parallel
zur Achse 99 angeordneten, ortsfesten Balken 101 befestigt ist, so daß sie den Hebel
98 in Fig. 4 nach oben zu ziehen sucht.
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Am freien Ende des Hebels 98 ist ein Fuhrungsorgan fUr den Faden 16
in Form einer Rolle 102 drehbar gelagert, in deren äußerem Umfang eine Rille zur
sicheren FUhrung des Fadens 16 ausgebildet ist. Zwischen der Rolle 102 und der Achse
99 ist ein as Hebel 98 befestigtes Führungsorgan 103 in Form einer länglichen Öse
103 vorgesehen, durch die der Faden 16 in der aus Fig. 4 ersichtlichen Stellung
des Hebels 98 praktisch reibungslos gerührt wird, Zwischen der Ose 103 und der Rolle
102 ist schließlich noch ein Fuhrungsorgan rur den Faden 16 in
Form
einer weiteren Rolle 104 drehbar gelagert, die an einer ortsfesten, parallel zur
Achse 99 angeordneten Achse 105 gelagert ist, auf der auch entsprechende Rollen
104 für die anderen Fäden gelagert sind. Die Rollen 104 weisen an ihrem Umfang ebenfalls
eine Rille zur sicheren Führung der Fäden 16 auf.
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Zwischen der Rolle 102 und dem Ösenträger 91 sind zwei Lieferwalzen
107 und 108 drehbar gelagert, die den Ausgang der Speichereinrichtungen 97 bilden
und mittels eines Motors 109 über ein nicht dargestelltes Getriebe mit derselben
Drehzahl derart angetrieben werden, daß sie sich entsprechend den eingezeichneten
Pfeilen in entgegengesetzter Richtung drehen. Bei den Lieferwalzen 107 und 108 handelt
es sich um an sich bekannte, mit Schlupf fördernde Lieferwalzen (DT-PS 1 147 705),
deren Länge in axialer Richtung so groß ist, daß sie entsprechend Fig. 4 alle der
Maschine zugefUhrten Fäden 16 gleichzeitig fördern können.
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Gemäß Fig. 4 und 5 ist zwischen den Ösen 95 und 103 Je ein Klemmorgan
111 für Jeden Faden 16 vorgesehen, das den Eingang zur Speichereinrichtung 97 bildet
und einen an einer geeigneten Stelle des Hebels 98 anliegenden Schaltfinger 112
aufweist, der in einem parallel zum Ösenträger 94 erstreckten ortsfesten Balken
114 gelagert ist und in der Schwenkebene des Hebels 98 hin- und herbewegt werden
kenn. Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, wird der Schaltfinger 112 durch
eine am Balken 114 abgestützte Druckfeder 115 gegen den Hebel 98 gedrückt. An dem
anderen aus dem Balken 114 herausragenden Ende des Sohaltfingers 112 ist eine Klemmplatte
116 befestigt, die derart vom Klemmbalken 114 beabstandet ist, daß der zwischen
dem Klemlnbalken 114 und der Klemmplatte 116 geführte Faden in der aus Fig. 4 und
5 ersichtlichen Stellung frei durchgezogen werden kann, Jedoch geklemmt wird, sobald
der Hebel 98 um einen bestimmten Winkel um die Achse 99 geschwenkt und dadurch die
Klemmplatte 116 aufgrund der Wirkung der Druckfeder 115 gegen den Klemmbalken 114
gelegt wird.
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Bei der aus Fig. 6 ersichtlichen AusfUhrungsform ist ein Klemmorgan
117 vorgesehen, das einen Schaltfinger 118 mit einer Klemmplatte 119 aufweist, der
am Ende des Hebels 98 ausgebildet ist. Der Klemmplatte 119 steht eine Klemmplatte
120 gegenüber, die am einen Ende eines Bolzens 121 befestigt ist, der in einem parallel
zur Achse 99 verlaufenden
ortsfesten Balken 122 verschiebbar gelagert
und durch eine Druckfeder 123 in Richtung der Klemmplatte 119 vorgespannt ist, so
daß der zwischen den beiden Klemmplatten 119 und 120 geführte Faden 16 geklemmt
wird, sobald der Hebel 98 um einen bestimmten Winkel um die Achse 99 geschwenkt
wird.
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Bei der aus Fig. 7 ersichtlichen Ausführungsform ist ein Klemmorgan
125 vorgesehen, das lediglich aus einem am Ende des Hebels 98 ausgebildeten, im
Bedarfsfall elastischen Schaltfinger 126 und einem parallel zur Achse 99 angeordneten
Klemmbalken 127 besteht. Dabei ist der Schaltfinger 126 so gebogen, daß er in der
aus Fig, 7 ersichtlichen Stellung des Hebels 98 den Faden 16 klemmt, den Faden Jedoch
frei gibt, sobald der Hebel 98 in die aus Fig. 6 ersichtliche Stellung zurückgeschwenkt
ist.
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Die Jedem Faden 16 zugeordneten Ösen 92 und 95, Führungsorgane 102,
103 und i04, Klemmorgane 112 und Liefervorrichtungen 107 und 108 sind im wesentlichen
in einer Ebene angeordnet, so daß die Fäden zwischen den beiden osenträgern 91 und
94 im wesentlichen in parallelen Ebenen gefUhrt werden.
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Während des kontinuierlichen Umlaufs irgendeines Fadenführers 19 nuf
der Umlaufbahn 50 ändert sich der Abstand zwischen dem zugehörigen Einlegeorgan
21 und der zugehdrigen Öse 92 des Ösenträgers 91 ständig.
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Dies hätte beim Fehlen der Speichereinrichtungen 97 zur Folge, daß
sich auch der Abstand der Einlegeorgane 21 von den Vorratsspulen 93 ständig ändern
wUrde, wenn diese Abstände durch dieJenigen geraden Streckenabschnitte definiert
sind, die von den Vorratsspulen 93 zu den Ösen 95, von dort zu den Ösen 92 und von
diesen zu den Einlegeorganen 21 fUhren und in Abhängigkeit von der Jeweiligen momentanen
Stellung der FadenfUhrer auch dieJenlgen geraden Streckenabschnitte enthalten, die
zwischen den Ösen 92 und den Einlegeorganen 21 durch die aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen
Leitschienen 41 bzw. 42, Schlitze 78 und Fadenführer 19 bedingt sind. Aus Fig. 4
ergibt sich ferner, daß dieser Abstand beispielsweise für den ganz links dargestellten
Faden 16 relativ klein ist, wenn sich der zugehörige Fadenführer 19 in der ganz
linken, mit durchgezogenen Linien dargestellten Stellung befindet, dagegen relativ
groß ist, wenn sich derselbe Fadenführer 19 in der ganz rechten, mit gestrichelten
Linien dargestellten Stellung
befindet. Bewegt sich der dargestellte
Fadenführer 19 daher beispielsweise auf dem oberen Rückführabsohnitt 51 von rechts
nach links, während gleichzeitig das Ende des zugehörigen Fadens 16 geklemmt gehalten
und von der Strickmaschine kein Faden verbraucht wird, dann wird der Abstand vom
Einlegeorgan 21 zur Öse 92 zunächst zunehmend kleiner, was zur Folge hat, daß das
zwischen dem Einlegeorgan 21 und der Öse 92 befindliche Fadenstück schlaff durchhängen
bzw. unkontrolliert geführt würde, bis entweder der Fadenführer 19 so weit nach
links bewegt worden ist, daß der Abstand zwischen dem Einlegeorgan 21 und der Öse
92 wieder genau der Länge des geführten Fadenstücks entspricht, oder bis das vom
Fadenführer 19 geführte Fadenende wieder freigegeben und so viel Faden von den Stricknadeln
zu Maschen verarbeitet worden ist, daß der Faden zwischen dem Einlegeorgan 21 und
der Öse 92 wieder gestrafft ist. Entsprechendes gilt für alle anderen vorhandenen
Fadenführer 19, allerdings in Abhängigkeit davon, welcher Öse 92 des Ösenträgers
91 die zugehörigen Faden 16 zugeordnet sind.
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Um zu vermeiden, daß die Fäden 16 während der genannten Abstandsverkleinerung
unkontrolliert geführt werden und schlaff durchh.ingen, ist gemäß Fig. 1 für jeden
Faden eine Speichereinrichtung 17 in Form einer Spiralfeder vorgesehen, die am freien
Ende eine Filhrungsöse für den Faden aufweist, die beim Auftreten einer Abstandsverkleinerung
entsprechend verschwenkt wird. Derartige Speichereinrichtungen reichen in der Regel
jedoch nicht aus, um die bei Maschinen des beschriebenen Typs auftretenden Abstandsänderungen
von einem Meter und mehr auszugleichen. Aus diesem Grunde ist zwischen jeder Öse
92 und der zugehörigen Öse 95 eine erfindungsgemäße Speichereinrichtung 97 nach
Fig. 4 bis 7 vorgesehen, deren Wirkungsweise nachfolgend beschrieben ist.
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In Fig. 5 ist die Einlegestellung der Speichereinrichtung 97 dargestellt,
d.h. dieJenige Stellung, in welcher der Faden 16 in die verschiedenen Führungsorgane
eingelegt wird. Diese Stellung wird dadurch erreicht, daß die Bedien-ungsperson
den Hebel 98 gegen die Kraft der Zugfeder 100 herunterdrückt. Der Faden 16 wird
dann von der Vorratsspule 93 abgezogen, durch die Ösen 95 und 103 geführt, dann
von unten um die Rolle 04, von oben um die Rolle 102, von unten um die Lieferwalze
108 und von oben um die Lieferwalze 107 gelegt
und schließlich
durch die Öse 92 zur Strickmaschine gezogen, in einen Fadenftfhrer 19 eingelegt
und dort mittels des Klemmorgans 1 festgeklemmt. Anschließend gibt die Bedienungaperson
den Hebel 98 frei, so daß dieser durch die Zugfeder 100 in die aus Fig. 6 ersichtliche
Durchlaufstellung oder entsprechend Fig. 7 in eine von der Länge des eingelegten
Fadenstücks abhängige Speicherstellung gezogen wird. Anschließend werden die Lieferizen
107 und 108 und die Striek asobine eingeschaltet, so daß die Fadenftihrer 19 kontinuierlich
auf der Umlaufbahn 50 umlaufen.
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Wenn ein FadenfUbrer 19 im Arbeitsbereich 51 geführt ist, ist der
zugehörige Faden 16 normalerweise freigegeben, eo daß der Faden 16 von den Stricknadeln
zu Maschen verarbeitet und zu diesem Zweck von der zugehörigen Vorratsspule 93 unter
Mitwirkung der Lieferwalzen 107 und 108 abgezogen wird. Dies hat zur Folge, daß
sich der Hebel 98 selbsttätig in die aus Fig. 6 ersichtliche Gleichgewichtslage
einstellt, in welcher das Klemmorgan 111 bzw. 117 bzw. 125 geöffnet ist. Sollte
nämlich aufgrund von Unregelmäßigkeiten im Fadenverlauf der Fall eintreten, daß
der Hebel 98 von der Zugfeder zu steck angehoben und dadurch gleichzeitig zusätzlicher
Faden von der Vorratsspule 93 abgezogen wird, dann wird das Klemmorgan 111 bzw.
117 bzw.
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125 sofort selbsttätig geschlossen und daher so lange kein weiterer
Faden von der Vorratsspule 93 abgezogen, bis das durch das Anheben des Hebels 98
zwischengespeicherte FadenstUck wieder freigegeben und infolgedessen der Hebel 98
unter Öffnung des Klemmorgans 111 bzw.
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117 bzw. 125 wieder in die aus Fig. 6 ersichtliche Stellung geschwenkt
worden ist. flntspreohendes würde gelten, wenn die Spannung des Fadens auf der der
Maschine zugewandten Seite aus irgendeinem Grunde kurzzeitig so klein wUrde, daß
die Zugfeder 100 den Hebel 98 nach oben zieht.
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Erreicht einer der Fadenffhrer 19 das Ende des Arbeitsbereichs 51,
wird der von ihm geführte Faden 16 geschnitten und das so erhaltene Fadenende geklemmt.
Anschließend wird eich der Abstand dieses Fadenführers 19 von der zugehörigen Öse
92 in der Regel verkleinern, weil der Fadenfuhrer 19 durch das Umlenkrad 55 auf
den RückfUhrberelch 52 gelenkt wird, wu Zur Folge hat, daß die Spannung des Fadens
immer mehr nachläßt und die aus der Richtung dieses Fadenfnhrers 19 auf den Faden
16 außgeUbko Kraft kleiner als die im Gleichgewichtszustand
von
der Zugfeder 100 ausgeübte Kraft wird. Infolgedessen wird der Hebel 98 durch die
Zugfeder 100 angehoben, beispielsweise in die aus Fig. 7 ersichtliche Stellung,
in welcher das zwischen der Öse 92 und dem Fadenführer 19 befindliche Fadenstück
wieder gestrafft und daher die vom FadenfUhrer über den Faden auf den Hebel 98 ausgeübte
Kraft wieder genau so groß wie die von der Zugfeder 100 auf den Hebel 98 ausgeübte
Kraft ist.
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Solange sich der Fadenführer 19 in der Weise bewegt, daß sich sein
Abstand von der Öse 92 verkleinert, wird der Hebel 98 selbsttätig on nuier h mehr
und mehr angehoben und/durcn eine Vielzahl von Speicherstellungen bewegt, so daß
durch die flaschenzugartig angeordneten Führungsorgane 102, 103 und 104 immer größere
Fadenstücke 128, 129 und 130 zwischengespeichert werden, wobei auch die Öse 104
als Umlenkstelle wirkt. Unmittelbar nach Beginn dieses Vorgangs schließt sich außerdem
automatisch das Klemmorgan 111 bzw. 117 bzw. 125, so daß während dieses Vorgangs
kein zusätzlicher Faden von den Vorratsspulen 93 abgezogen und zwischengespeichert
werden kann.
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Nachdem der hier interessierende Fadenführer 19 auf seiner Umlaufbahn
50 die Stelle seines kleinsten Abstands von der Öse 92 erreicht hat, wird dieser
Abstand bei einer weiteren Bewegung des FadenfUhrers 19 wieder ständig vergrößert.
Dies hat zur Folge, daß zunächst die zwischengespeicherten Fadenstücke 128, 129
und 130 unter der Mitwirkung der Lieferwalzen 107 und 108 und unter Absenkung des
Hebels 98 entgegen der Kraft der Zugfeder 100 aus der Speichereinrichtung 97 abgezogen
werden, da das Klemmorgan 111 bzw. 117 bzw. 125 noch geschlossen ist. Dieser Vorgang
wird so lange fortgesetzt, bis die gespeicherten Fadenstücke 128, 129 und 130 verbraucht
sind und der Hebel 98 unter Öffnung des Klemmorgans 111 bzw. 117 bzw. 125 in die
aus Fig. 6 ersichtliche Durchlaufstellung zurückgeschwenkt ist. Nach Verbrauch der
zwischengespeicherten Fadenstücke kann daher sofort weiterer Faden von der Vorratsspule
93 abgezogen werden.
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Die beschriebenen Vorgänge des Zwischenspeicherns von Fadenstcen und
des nachfolgenden Abgebens dieser Fadenstücke vor Abzug weiteren Fadens von der
Vorratespule wiederholen sich beim kontinuierlichen Umlaufen der Fadenführer 19
auf der Umlaufbahn 50 ständig, wobei die Länge der zwischengespeicherten Fadenstücke
128,129 und 130 Jeweils
von der momentanen Position des betrachteten
Fadenführers 19 und der Position der ihm zugeordneten, ortsfesten Öse 92 abhängt.
Dabei ist die selbsttätige Wirkungsweise der Speichereinrichtungen 97 unabhängig
davon, ob die im Höchstfall erzielten Abstandsverkleinerungen bei allen Fadenführern
19 gleich oder unterschiedlich sind, ob ein Faden 16, wenn sein Fadenführer 19 den
Arbeitsbereich 51 durchläuft, durch alle oder nur einige oder gar keine der Stricknadeln
zu Maschen verarbeitet wird und ob die zwischengespeicherten Fadenstücke 128, 129
und 130 bereits verbraucht sind, wenn der zugehörige Fadenführer in den Arbeitsbereich
einläuft bzw. von der ersten strickenden Nadel verarbeitet wird, Die beiden Lieferwalzen
107 und 108 dienen dazu, die Fadenspannung beim Stricken an einer in Fig. 6 und
7 mit dem Bezugszeichen A bezeic1 neten Stelle im wesentlichen konstant zu halten.
Beim Stillstand der Fadenführer 19 und für den Fall, daß der Faden 16 geklemmt ist
oder sonden Stricknadeln gehalten wird, befindet sich die Speichereinrichtung 97
im Gleichgewicht und es wird trotz Drehung der Lieferwalzen kein Faden gefördert.
Die Spannung des Fadens an einer in Fig. 6 und 7 mit dem Bezugszeichen B bezeichneten
Stelle hfingt dabei im wesentlichen von der auf den Hebel 98 wirkenden Komponente
der Kraft der Zugfeder 100 und von der wirksamen Komponente des Gewichts des Hebels
98 einschließlich der an ihm befestigten Führungsorgane ab.
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Wird auf die Fäden 16 an der Stelle A bei eingeschalteter Strickmaschine
aufgrund einer Bewegung der Fadenführer oder aufgrund des Arbeitens der Stricknadeln
eine die Gleichgewichts spannung Ubersteigende Spannung ausgeübt, legen sich die
Fäden 16 an die Oberflächen der Lieferwalzen 107 und 108 an und werden von diesen
in Richtung der Strickmaschine gefordert. Bei konstanter Relativgeschwindigkeit
zwischen einem Faden und der Umfangsfläche der Lieferwalzen 107 und 108 und bei
konstanter Spannung an der Stelle B ist dabei die Spannung des Fadens an der Stelle
A um so kleiner, Je größer der Umschließungswinkel ist, längs welchem der Faden
auf den Lieferwalzen 107 und 108 aufliegt. Bei konstante Umsohließungswinkel und
konstanter Spannung an der Stelle B ist die Spannung des Fadens 16 an der Stelle
A dagegen um eo kleiner, 3e großer die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Faden
und der tJfangsfläche der Lieferwalzen 107 und 108 ist
Bei konstantem
Umschließungswinkel und konstanter Relativgeschwindigkeit ist die Spannung des Fadens
an der Stelle A in einem konstanten Verhältnis gegenüber der Spannung an der Stelle
B vermindert. Daraus folgt, daß die Lieferwalzen 107 und 108 als Kraftverstärker
wirken, sofern Faden verbraucht und aus der Speichereinrichtung 27 oder von der
Vorratsspule abgezogen wird.
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Ist schließlich die Spannung an der Stelle B größer als an der Stelle
A, weil beispielsweise der Abstand zwischen dem Fadenführer 19 und der Öse 92 verkleinert
und kein Faden oder nicht ausreichend viel Faden verbraucht wird, wird der Hebel
98 durch die Zugfeder 100 selbsttätig angehoben, so daß Fadenstücke 128, 129 und
130 mit entsprechender Länge zwischengespeichert werden und der Faden auch zwischen
der Öse 92 und dem Fadenführer gespannt gehalten und kontrolliert geführt wird.
Die rotierenden Lieferwalzen 107 und 108 behindern die Zwischenspeicherung nicht,
weil der Faden 16 bei diesem Betriebazustand nicht unter einer solchen Spannung
steht, daß er auf den Oberflächen der Lieferwalzen 107 und 108 aufliegen und von
diesen gefordert werden könnte.
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Durch die Anwendung der Lieferwalzen 107 und 108 wird erreicirt, daß
sich Xnderungen der Spannung an der Stelle B während der Lieferung des Fadens nur
in dem durch die Kraftverstärkung bestimmten Verhältnis an der Stelle A auswirken.
Dieser Umstand ist von erheblicher Bedeutung, weil die Spannung an der Stelle B
während der Zwischenspeicherung der Fadenstücke 128, 129 und 130 aufgrund der sich
ständig ändernden wirksamen Komponenten des Hebelgewichts und der Federkraft und
ggf. auch aufgrund von Nichtlinearitäten der Federkraft relativ stark schwankt und
sich beispielsweise um 0,06 Newton ändert. Dies hätte zur Folge, daß die Spannung
an der Stelle A ohnc die Lieferwalzen entsprechend schwanken würde, was aus stricktechnischen
Gründen nicht zulässig ist. Bei Anwendung von Lieferwalzen 107 und 108, die eine
relativ kleine Kraftverstärkung von beispielsweise 6:1 bewirken, beträgt die Spannungsschwankung
dagegen nur noch 0,01 Newton.
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Ein weiterer Vorteil der Lieferwalzen 107 und 108 besteht darin, daß
sie auch solche Spannungsschwankungen und Unstetigkeiten ausgleichen, die sich ergeben,
wenn die zwischengespeicherten Fadenstücke 128,
129 und 130 verbraucht
sind und danach weiterer Faden von den Vorratsspulen 93 abgezogen wird. Sollten
die durch das Abziehen der Fäden von den Vorratsspulen bewirkten Spannungen zu groß
sein, kann zwischen den Klemmorganen lii bzw. 117 bzw. 125 und den Vorratsspulen
93 eine den Lieferwalzen 107 und 108 entsprechende weitere Liefervorrichtung vorgesehen
werden.
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Schließlich können die Umschließungswinkel der Fäden auf den Lieferwalzen
107 und 108 und die Relativgeschwindigkeiten zwischen den Fäden und den Ulafangsflächen
der Lieferwalzen so gewählt werden, daß die an der Stelle A erzielte Spannung in
Jedem Fall kleiner als die zum Stricken benötigte Spannung ist.- In diesem Fall
könnte an Jedem Fadenführer 19 eine zusätzlche Fadenbremse angeordnet werden, um
die Fadenspannung auf den im Einzelfall erwünschten Wert einzustellen, so daß die
durch die Zwischenspeicherung der Fäden verursachten Spa mungsschwankungen keinerlei
Einfluß auf die beim Stricken erwtlnschte Spannung hätten.
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Im Hinblick auf die nach Art eines Flaschenzugs erfolgende FUhrung
der Fäden innerhalb der Speichereinrichtungen 97 ist zu beachten, daß bei Anwendung
nur einer einzigen Rolle, z.B. der Rolle 102, die Kraft der Zugfeder 100 etwa gleich
der an der Stelle B erwünschtcn Gleichgewichtakraft sein muß. Sind dagegen mehrere
Rollen, z.B. die Rollen 102 und 103 und die im Falle der Zwischenspeicherung ebenfalls
wirksame Öse 103 (Fig. 7) vorhanden, eo daß drei Fadenstücke 128, 129 und 130 gebildet
werden, muß die Kraft der Zugfeder 100 dreimal so groß wie die erwünschte Gleichgewichtskraft
an der Stelle B sein.
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Bei einer Länge des Hebels 98 von etwa 30 cm lassen sich mit der in
Fig. 4 bis 7 dargstellten Speichereinrichtung Fadenstücke von insgesamt etwa 90
cm zwischenspeichern, wobei Zugfedern 100 verwendet werden können, die noch weitgehend
linear arbeiten. Zur Speicherung länge rer Fadensttlcke ist es zweckmäßig, das nach
Art eines Flaschenzugs wirksame System durch weitere Rollen bzw. Ösen zu ergänzen,
in welchem Falle allerdings erheblich stärkere Zugfedern 100 vorgesehen werden bussen.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, da diese auf vielfältige Weise abgewandelt werden können.
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nur Zunächst ist die erfindungsgemäße Speichereinrichtung nicht/bei
den anhand Fig. 1 und 2 beschriebenen Strickmaschinen, sondern insbeeondere auch
bei anderen bekannten Strick- oder Wirkmaschinen (DT-PS 20 64 227 oder DT-OS 23
51 741) sowie bei Maschinen anwendbar, bei denen sich dieselben Probleme hinsichtlich
der Fadenführung ergeben. Weiterhin ist es nicht erforderlich, die Fadenführer 21
auf einer einzigen Umlaufbahn 50 zu transportieren, vielmehr können mehrere solche
Umlaufbahnen und sogar getrennte Umlaufbahnen für die Fadenführer und/oder die Klemmorgane
1 und/oder die Einlegeorgane 21 vorgesehen sein. Der Ausdruck "FUhrungselemente"
ist daher im weitesten Sinne zu verstehen und schließt u.a. Fadenführer, Klemmorgane,
Führungsösen und Führungsrollen ein, wobei es möglich ist, daß zur Führung eines
einzigen Fadens mehrere Führungselemente vorgesehen sind, die den Faden abwechselnd
führen. Die obige Definition des Abstandes zwischen den Vorratsspulen und den Führungselementen
schließt weiterhin diejenigen Fälle ein, in denen keine besonderen Ösenträger oder
anstelle der Ösenträger andere Umlenkstellen vorgesehen sind. Weiterhin läßt sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung auch zum Zuführen von band- oder streifenförmigem
Material/zum Zuführen von anderen als textilen Materialien einsetzen.
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Die aus zwei Lieferwalzen 107 und 108 bestehende Liefervorrichtung
kann durch andere Liefervorrichtungen oder durch Liefervorrichtungen mit weniger
oder mehr als zwei Lieferwalzen ersetzt werden, da din Zahl der im Einzelfall verwendeten
Lieferwalzen im wesentlichen nur vom erwünschten gesamten Umschließungswinkel abhängt.
Außerdem können Lieferwalzen verwendet werden, deren Oberflächen in Achsrichtung
verlaufende oder spiralförmig angeordnete Vorsprung aufweisen, die ein Festkleben
der Fäden verhindern. Anstelle einer durchgehenden Lieferwalze für alle Fäden kann
für Jeden Faden eine besondere Lieferwalze vorgesehen sein.
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Auch die Ausbildung und Anordnung der beschriebenen Klemmorgane ist,
sofern sie die gleiche Funktion innerhalb der beschriebenen Vorrichtung ermöglichen,
weitgehend frei wählbar. Dasselbe gilt für die Zugfeder 100, die durch andere Federn
ersetzt werden kann. Anstelle der Federn können schließlich andere Elemente mit
gleicher Wirkung vorgesehen sein.