DE2746559C3 - Gehäuse für eine Hohlsprengladung für Unterwassergebrauch und Verfahren zur Unterwasser-Sprengung - Google Patents
Gehäuse für eine Hohlsprengladung für Unterwassergebrauch und Verfahren zur Unterwasser-SprengungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
- F42B3/08—Blasting cartridges, i.e. case and explosive with cavities in the charge, e.g. hollow-charge blasting cartridges
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gehäuse für eine Hohlsprengladung für Unterwassergebrauch gemäß
Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 sowie auf ein Verfahren zur Anwendung des Gehäuses.
Hohlsprengladungen werden gebaut, um eine gebündelte Schockwelle großer Durchschlagkraft zu erzeugen,
die an einer Fläche der Ladung entlang der Achse eines nach außen divergenten Hohlraums nach außen
hin gerichtet ist. Der Hohlraum ist gewöhnlich konisch, kegelstumpfförmig oder sphärokonisch. Der zur Basis
parallele Hohlraumquerschnitt kann kreisförmig sein, aber bei länglichen Hohlladungen, die als gerade oder
gekrümmte Durchbrechköpfe benützt werden, ist er rechteckig oder von anderer länglicher Form. Das
Sprenggemisch wird gewöhnlich symmetrisch zur Hohlraumachse angeordnet. Beim Gebrauch wird die
Hohlladung mit der Hohlraumbasis gegen eine Zieloberfläche und in einen zur Erzielung einer maximalen
Durchbrechwirkung optimalen Abstand angeordnet. Gewöhnlich ist der Hohlraum mit Metall verkleidet, um
die Durchschlagkraft zu erhöhen.
Das Gehäuse der Hohlsprengladung ragt gewöhnlich über die Hohlraumbasis der Sprengladung hinaus, um
den benötigten Abstand zwischen der Basis der Sprengladung und der Basis des Gehäuses zu schaffen.
In Einrichtungen zum Unterwassergebrauch werden der Hohlraum und der Abstandsraum abgedichtet, um
Wasser abzuhalten, da jedes dichte Material in diesem Raum die Schockwellenkraft verringert. Daher hat im
allgemeinen eine Unterwasserhohlsprengladung ein abgedichtetes Gehäuse, das in eine erste Kammer für
die Sprengladung und eine zweite Kammer aus einem Hohlraum und einem Abstandsraum unterteilt ist. Die
Kammern sind durch ein Einlegeteil getrennt, das in Richtung Sprengladung eine konvexe Oberfläche
aufweist (FR-PS 20 67 874).
Für Unterwassergebrauch ist es erforderlich, daß das Gehäuse genügend stark ist, dem äußeren hydrostatischen
Druck standzuhalten, um ein Wassereindringen in die Abstandskammer zu verhindern. Daher ist das
Gehäuse gewöhnlich aus mehreren Teilen aus dickem Stahlblech hergestellt, die geeignet formgestaltet sind,
und an den Nähten und Ecken geschweißt sind. Da das Ausmaß der Verformung und die Auswirkungen der
Verformung minimal sein müssen, müssen die Qualität der Materialien und die Qualität der Abdichtung hoch
so sein, so daß die Gehäuse notwendigerweise teuer sind.
Für Tiefenlagen unter 100 Metern ist das Ausmaß der Verstärkung der Abstandskammer oder die Dicke des
für die Gehäuse erforderlichen Stahls so groß, daß die Kosten der Hohlsprengladungen ihren Gebrauch
as unzweckmäßig machen. Zwar kann man dem hydrostatischen
Druck dadurch Widerstand entgegensetzen, daß man die ζ .veite Kammer mit Druckluft füllt, wie es in der
FR-PS 20 67 874 beschrieben ist. jedoch muß dann die Wandung diesen Preßdruck über Wasser aushalten, so
daß praktisch keine Dickenminderung der Wandung möglich ist.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gehäuse eingangs beschriebener Gattung so weiterzubilden, daß
mit geringeren Wandstärken gearbeitet und die Gestaltung unabhängig von der Absenktiefe getroffen
werden kann.
Diese Aufgabe ist durch die gekennzeichneten Maßnahmen des Patentanspruchs 1 gelöst. Es wurde
festgestellt, daß Hohlraum und Abstandsraum einer Hohlsprengladung vorteilhafterweise unabgedichtet
belassen werden kann, so daß, wenn sie unter Wasser getaucht werden, der Druck in dem Hohlraum und in
dem Abstandsraum gleich dem des umgebenden Wassers bleibt, und daß Wasser, das in diesem Raum
eindringt, durch Zuführen von komprimiertem Gas, ζ. Β. Luft oder Stickstoff, aus diesem Raum hinausgedrängt
werden kann. Die erforderliche Versorgung mit komprimiertem Gas steht normalerweise einem Taucher,
wenn er die Einrichtungen zum Sprengen vorbereitet, leicht zur Verfügung. Mit diesem Gehäuse
können Druckunterschiede zwischen dem Inneren und der Umgebung vermieden und deshalb schwächere
Baustoffe benutzt werden.
Wird gemäß Patentanspruch 3 ein flüssiges Sprengmittel verwendet, kann dieses das Gehäuse stützen, da
es im wesentlichen inkompressibel ist.
Besonders vorteilhaft ist die Weiterbildung nach Patentanspruch 4, weil so ein maximales Gasvolumen
zurückgehalten wird, ohne daß man irgendeine Ver-Schlußeinrichtung an den Öffnungen benötigt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch einen mittleren Querschnitt durch die Hohlsprengladung, während sie
6'5 für eine Sprengung auf einem verdeckten Flöz
vorbereitet wird.
Die Hohlsprengladung, die in der Draufsicht kreisförmig ist, hat ein Gehäuse, das zwischen einem
zylindrischen Hals 2 und einem zylindrischen Körperabschnitt 3 einen kegelstumpfförrp.igen Schulterabiichnitt Ϊ
hat Ein Metallkegel 4, der für die Hohlladung als Einlegeteil dient, ist durch einen geschweißten äußeren
Abschluß mit der inneren Oberfläche des Körperabschnitts 3 in Abstand von dem Ende verbunden, um das
Innere des Gehäuses in eine Kammer 5 für die Sprengladung und eine zweite Kammer, die den
Abstandsraum 6 und den kegelförmigen Hohlraum 7 bildet, zu td!en. Der Unterteil des Gehäuses ist mit einer
Endplatte 8 versehen. Zwei diametral entgegengesetzte öffnungen 9 und 10 sind nahe der Endplatte 8 in dem
Körperabschnitt 3 ausgebildet Die Kammer 5 enthält eine flüssige Sprengladung 11, die den Metallkegel 4
umgibt wobei der Hohlraum 7 den Hohlraum der Hohlladung bildet
Die Sprengladung wird unmittelbar vor dem Gebrauch gemischt und durch den Hals 2 eingefüllt; der
Hals 2 wird dann mit einem Abschlußteil 12 verschlossen, durch das eine Zündschiaufe 13 der
Zündschnur hindurchgeführt wird.
Beim Gebrauch wird die Einrichtung durch Anhängen eines Gewichts belastet (nicht gezeigt), das gewöhnlich
aus Beton besteht und so versenkt daß sie auf einem Flöz 14 steht Dann wird durch ein Zuführungsrohr 15,
das durch die öffnung 9 in den Abstandsraum 6 ragt komprimierte Luft mit einem Druck, der den umgebenden
Wasserdruck übersteigt, zugeführt, bis das ganze Wasser aus den Räumen 6 und 7 hinausgedrängt ist und
Luftblasen aus der öffnung 10 entweichen. Die
ίο Öffnungen 9 und 10 können, falls gewünscht, mit einem
Ventilverschluß abgedichtet werden; aber für den normalen Gebrauch mit dem Gehäuse in aufrechter
Stellung liefert das äußere Wasser eine ausreichende Abdichtung. Daher ist der Druck in dem Abstandsraum
6 und im Hohlraum 7 immer näherungsweise gleich dem umgebenden Wasserdruck und, da die Sprengladung 11
im wesentlichen inkompressibel ist, ist das Gehäuse an keiner Stelle einer übermäßigen Beanspruchung unterworfen.
Daher kann das Gehäuse aus Leichtbaumaterialien, wie leichtem FJußeisenbiech oder Kunststoff
aufgebaut werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Gehäuse für eine Hohlsprengladung für Unterwassergebrauch, das durch ein Metalleinlegeteil
in eine erste und zweite Kammer quergeteilt ist, wobei die erste Kammer eine Hohlsprengladung in
enger Berührung mit dem Einlegeteil aufnimmt, die zweite Kammer aus einem Hohlraum und einem
Abstandsraum für die Sprengladung besteht, und das Einlegeteil in Richtung Sprengladung eine konvexe
Oberfläche aufweist, gekennzeichnet durch
wenigstens eine flüssigkeitsdurchlässige Öffnung (9, 10) die einen Durchlaß für Flüssigkeitsdruckübertragung
von dem das Gehäuse umgebenden Wasser zu der zweiten Kammer (6, 7) bildet und einem Rohr
zum Zuführen komprimierter Luft, wobei das Rohr durch die flüssigkeitsdurchlässige Öffnung geführt
ist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Öffnungen (9, 10), die zu der
zweiten Kammer führen, wobei über eine Öffnung (9) komprimiertes Gas zuführbar ist, während über
die andere Öffnung (10) oder Öffnungen Wasser herausdrückbar ist.
3. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine im wesentlichen inkompressible
flüssige Sprengladung enthält.
4. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (9, 10) nahe dem
Unterteil des Gehäuses liegen.
5. Verfahren zur Unterwassersprengung mittels des Gehäuses nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse mit offener zweiter Kammer (6, 7) abgesenkt und in der
vorgesehenen Arbeitstiefe das eingedrungene Wasser mit Hilfe von Druckluft hinausgedrückt wird.
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