DE2745679C2 - Pigmentpräparationen, ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents
Pigmentpräparationen, ihre Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Pigmentpräparationen auf Wachsbasis sind beispielsweise aus der DE-PS 22 04 223 bekannt. Es ist dort
beschrieben. Pigmentpräparationen für die Einfärbung von Polyolefinen dadurch herzustellen, daß man den
Pigmenten die wäßrige Lösung eines Alkalisilikats und eine Polyäthylendispersion während der Herstellung
oder Formierung der Pigmente zusetzt und in der für Pigmente üblichen Weise aufarbeitet. Gemäß Beispiel 5
wird eine Polyäthylenwachs-Dispersion eingesetzt, die
man durch Einrühren der heißen Schmelze in das wäßrige Medium erhält.
Es wurde nun gefunden, daß man auf einfache Weise zu sehr leicht dispergierbaren Pigmentpräparationen
im wäßrigen Medium mit einer Lösung eines Wachses als Präpariermittel gelangt, wenn man in dem wäßrigen
Medium Naphthoylen-bis-benzimidazol aus seiner Natrium- oder Kaliumhydroxidadditionsverbindung
freisetzt und die Lösung des Wachses dem wäßrigen Medium vor, während oder unmittelbar nach der Bildung
des Pigments zusetzt.
Der Begriff »Wachse« stellt eine Sammelbezeichnung für bei Zimmertemperatur knetbare bis brüchig harte,
aber nicht glasartige, unter leichtem Druck policrbarc
Stoffe von stark tcmperatur-abhangiger Konsistenz und Löslichkeit dar. die über etwa 40 C ohne Zersetzung zu
einer verhältnismäßig niedrig-viskosen, nicht fadenziehenden Flüssigkeit schmelzen. Frfindungsgcniäß eignen
sich alle Wachse, die in einem organischen Lösemittel löslich sind. Fs kommen somit natürliche und synthetische
Wachse in Frage, beispielsweise Bienenwachs, Montanwachs, Carnaubawachs, Paraffine, chemisch
modifizierte Wachse, wie sie beispielsweise durch Oxidation von Rohmontanwachs und gegebenenfalls
durch Veresterungen erhalten werden, sowie Polyäthylen- und Polypropylenwachse.
Die Menge des erforderlichen Wachses ist abhängig vom Pigment und vom Einsatzzweck und kann so in
verhältnismäßig weiten Grenzen schwanken. Im allgemeinen
kommen etwa 2 bis 30% Wachs, bezogen auf das Gewicht des Trockenpigments, in Betracht.
Größere Mengen sind möglich, wenn beispielsweise das Wachs als Stellmittel dienen kann, bringen aber im
allgemeinen keine Vorteile. Bevorzugt sind 5 bis 10% Wachs.
Im Hinblick auf die leichtere Aufarbeitung sollen die
verwendeten Wachse nicht oder nur sehr schwer wasserdampfflüchtig sein.
Als Lösemittel werden zweckmäßig solcne organisehe
Lösemittel eingesetzt, die eine gute Löslichkeit für das Wachs aufweisen und leicht vom wäßrigen Medium,
beispielsweise durch Wasserdampfdestillation abtrennbar sind. Beispielsweise seien als Lösemittel genannt:
aliphatische Kohlenwasserstoffe und deren Chlorierungsprodukte wie Benzin und Petroleum, Chloroform,
Tetrachlormethan und Tetrachloräthylen, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol oder Xylol und deren
Halogenierungs- und Nitrierungsprodukte, wie Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Trichlorbenzol oder Nitrobenzol,
cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan, Tetrahydronaphthalin und Decahydronaphthalin,
außerdem Terpentin und dessen Ersatzprodukte. Je nach der Natur der Wachse kommen auch aromatische
Basen, wie Anilin, Toluidin, Dimethylanilin oder Chinolin bzw. Ester oder Amide wie Benzoesäuremethylester,
Phthalsäuredibutylester oder Hexamethylphosphorsäuretrisamid
in Betracht. Es können auch Gemische dieser Lösemittel verwendet werden.
Der Wachslösung können auch etwa 0,1 bis 2 Gew.-% Emulgatoren zugesetzt werden, wobei dann eine
geringere Rührenergie erforderlich ist. Wenn ein entsprechend kräftiges Rührgerät zur Verfügung steht,
ist der Einsatz des Emulgators im allgemeinen nicht erforderlich.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß man die Lösung des Wachses in das
wäßrige Medium einrührt und in dieser gerührten Mischung die Bildung des Pigments vornimmt. In vielen
Fällen ist eine thermische Nachbehandlung zweckmäßig.
Je nach Art und Menge des verwendeten Wachses und Lösemittels sowie durch die Art der thermischen
Nachbehandlung kann die Größe der Pigmentteilchen sowie deren Größenverteilung in weiten Grenzen
beeinflußt werden. Die thermische Nachbehandlung kann bei Temperaturen bis zu 200°C, vorzugsweise
zwischen 40 bis etwa I4O°C für eine Dauer zwischen etwa I bis 20 Stunden erfolgen. Selbstverständlich muß
bei Temperaturen oberhalb des Siedepunkts der Lösemittel bzw. des Wassers im geschlossenen Gefäß
gearbeitet werden.
Die Isolierung des präparierten Pigments erfolgt auf
übliche Weise. Das Lösemittel kann mit Wasserdampf abdestilliert werden, worauf die wäßrige Pigmentsuspension
abfiltriert, daß Filtergut mit Wasser gewaschen und beispielsweise im IJmlufttrockenschriink getrocknet
wird. Fs ist auch möglich, das Pigment aus der löscmittelhaltigen wäßrigen Phase abzutrennen und das
Filtergut mit einem mit Wasser mischbaren Lösemittel, in dem das Wachs unlöslich ist, auszuwaschen. Das
wassermischbare Lösemittel, beispielsweise Alkohol, kann anschließend mit Wasser ausgewaschen werden.
Es ist auch möglich, das wäßrig-feuchte, noch mit Lösemittel behaftete Pigment nur mit Wasser zu
waschen und, beispielsweise in einem Trommel- oder Taumeltrockner im Vakuum zu trocknen.
In allen Fällen wird das Pigment in einer Form erhalten, die sich leicht zu einem Pulver vermählen läßt.
Die erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen zeichnen sich durch ihre ausgezeichnete Dispergierbarkeit
und ihre vielseitige Einsetzbarkeit aus. Sie eignen sich zur Herstellung von Lacken und erreichen bei der
Dispergierung auf den üblichen Dispergiergeräten schon nach kurzer Zeit die volle Farbstärke.
Bei der Einarbeitung der erfindungsgemäßen Präparationen in thermoplastische Kunststoffe wie Polyvinylchlorid
erhält man auch beim Arbeiten bei höheren Temperaturen, beispielsweise bei 1600C, bei der nur
geringe Scherkrake auftreten, farbstarke und stippenfreie Färbungen hoher Farbstärke.
Die erfindungsgemäßen Präparationen eignen sich weiterhin hervorragend für die Herstellung sogenannter
»Masterbatches« aus Pigment und Polyäthylen- oder Polypropylenwachsen, die sich einwandfrei zu
Fäden und Folien verarbeiten lassen.
Gegenüber den aus der DE-PS 22 04 223 bekannten Präparationen zeichnen sich die erfindungsgemäßen
Präparationen durch eine verbesserte Dispergierbarkeit und damit Brauchbarkeit für die Herstellung von Fäden
aus. Außerdem !-rinnen für die erfindungsgemäßen Präparationen alle löslichen Wachse eingesetzt werden;
es ist also nicht erforderlich, daß sich die Wachse emulgieren lassen.
In den folgenden Beispielen beziehtn sich Prozentangaben auf das Gewicht.
250 Gewichtsteile des trans-lsorneren der Kaliumhydroxidadditionsverbindung
des Naphthoylen-bis-benzimidazols Vat Orange Cl. 71 105 mit einem Gehalt von
40% Reinpigment werden in eine vorgelegte Mischung von 10°C, bestehend aus 2 Itr. Wasser, worin vorher
unter kräftigem Rühren eine Lösung von 5 Gewichtsteilen handelsüblichem Paraffin (Erstarrungspunkt:
45—500C) in 75 Gewichtsteilen Chloroform verrührt
wurden, eingetragen. Nach 15 stündigem Nachrühmen bei 20—25°C wird das Chloroform abdestilliert, die
Pigmentpräparation auf einer Nutsche isoliert, mit Wasser neutral gewaschen und das Nutschgut im
Umluftschrank bei 80—900C getrocknet.
Ausbeute: 105 g präpariertes Pigment.
Das kreidig-weich getrocknete Pigment läßt sich '>">
leicht mahlen. Die vorzüglich dispergierbare Pigmentpräparation zeigt bei der Einverleibung in Polyvinylchlorid
eine sehr hohe Farbstärke. Ferner läßt sich diese Pigmentpräparation auch in anderen Anwendungsbereichen,
wie im Beispiel I angegeben, mit Erfolg w>
verwenden.
Man stellt eine Pigmentpräparation her wie im Beispiel 1 beschrieben. Es wird jedoch an Stelle der *5
,Lösung von Paraffin in Chloroform eine Lösung von 5 Gewichtsteilen Bienenwachs in 20 Gewichtsteilen
Chlorbenzol verwendet. Nach 15 stündigem Nachrühren bei 20—25°C wird die Pigmentpräparation mit
anhaftendem Chlorbenzol auf einer Nutsche isoliert und mit Wasser neutral gewaschen. Das feuchte Nutschgut
wird in einem heizbaren Taumel- oder Trommeltrockner, oder im Trockenschrank im Vakuum bei 80—900C
getrocknet.
Ausbeute: 105 g präpariertes Pigment.
Das gemahlene Pigment besitzt hervorragende Dispergierungseigenschaften und ermöglicht die Verwendung
auf einem breiten Anwendungsbereich.
455 Gewichtsteile des cis-lsomeren der Natriumhyciroxidadditionsverbindung
des Naphthoylen-bis-benzin.idazols mit einem Gehalt von 22% Reinpigment
werden unter kräftigem Rühren in eine vorbereitete Mischung von 5° C, bestehend aus 2 Itr. Wasser, worin
eine Lösung von 5 Gewichtsteilen Polyäthylen-Wachs (Molekulargewicht: ca. 2000, nicht emulgierbar, Tropfpunkt:
103— 107" C, Erstarrungspunkt: 90—94° C, Säure-
und Verseifungszah!: 0, Dichte bei 200C: 0,91-032) in
20 Gewichtsteilen Chlorbenzol gut verrührt wurde, eingetragen. Die Pigmentsuspension wird 3 Stunden bei
Raumtemperatur nachgerührt Anschließend wird die Suspension auf 70—75° C erwärmt und bei dieser Temperatur
weitere 2'/2 bis 3 Stunden nachgerührt. Hiernach wird mit Wasserdampf das Chlorbenzol abdestilliert,
das Pigment auf einer Nutsche isoliert, mit Wasser neutral gewaschen und im Umluftschrank bei 80—900C
getrocknet.
Ausbeute: 105 Gewichtsteile präpariertes Pigment.
Das kreidig-weich getrocknete Pigment läßt sich leicht aufmahlen. Die vorzüglichen Dispergierungseigenschaften
dieser Pigmentpräparation ermöglicht die Verwendung auf einem breiten Anwendungssektor (wie
in Beispiel 1 angegeben). Ganz deutlich läßt sich in der Polyolefin-Massefärbung die ausgezeichnete Pigmentverteilung
und Farbstärke erkennen.
455 Gewichtsteile des cis-lsomeren der Natriumhydroxidadditionsverbindung
des Naphthoylen-bis-benzimidazols mit einem Gehalt von 22% Reinpigment
werden unter kräftigem Rühren in eine vorbereitete Mischung von 5"C, bestehend aus 2 Itr. Wasser, worin
eine Lösung von 5 Gewichtsteilen des im Beispiel 3 beschriebenen Wachses in 20 Gewichtsteilen Chlorbenzol
gut verrührt wurde, eingetragen. Die Pigmentsuspension wird 3 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt.
Anschließend wird die Suspension auf 70—75°C erwärmt und bei dieser Temperatur weitere 7xh bis 3
Stufen nachgerührt. Hiernach wird die Suspension
abgesaugt, das an der Präparation anhaftende Chlorbenzol mit Äthanol ausgewaschen und hinterher das
Nutschgut mit Wasser neutral gewaschen. Die Trocknung erfolgt im Umluftschrank bei 80—900C.
Ausbeute: 105 Gewichtsteile präpariertes Pigment.
Das auf diese Weise isolierte Pigment ist mit der nach Beispiel 3 erhaltenen Ware identisch.
Beispiel 3 wird mit der Maßgabe wiederholt, daß der Chlorbenzollösung OJg eines Additionsproduktes von
18 Mol Äthylenoxid an Stearylalkohol als Emulgator zugesetzt werden. Die so erhaltene Präparation
entspricht in ihren färberischen Eigenschaften dem Produkt gemäß Beispiel 4.
Beispiel 1 wird mit der Abänderung wiederholt, daß 15 Gewichtsteile des Paraffins in 60 Gewichtsteilen
Chlorbenzol eingesetzt werden und nach dem Rühren das Chlorbenzol nach Erhitzen der Mischung auf 900C
mit Wasserdampf abdestilliert wird. Man erhält eine Präparation mit vergleichbaren Eigenschaften.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Ptgmentpräparationen im wäßrigen Medium mit einer Lösung
eines Wachses als Präpariermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem wäßrigen
Medium Naphthoylen-bis-benzimidazol aus seiner Natrium- oder Kaliumhydroxidadditionsverbindung
freisetzt und die Lösung des Wachses dem wäßrigen Ό Medium vor, während oder unmittelbar nach der
Bildung des Pigments zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung des Wachses in das
wäßrige Medium einrührt und in dieser gerührten '5
Mischung die Bildung des Pigments vornimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man, bezogen auf das Trockengewicht
des Pigments, 2 bis 30% Wachs einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man, bezogen auf das Trockengewicht des Pigments, 5 bis !0% Wachs einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die das präparierte Pigment
enthaltende Mischung thermisch nachbehandelt und das so präparierte Pigment isoliert
6. Pigmentpräparationen auf Wachsbasis, erhalten durch Zusetzen einer Lösung eines Wachses zu
einem wäßrigen Medium, bevor, während oder unmittelbar nach der Freisetzung von Naphthoylen- ^o
bis-benzimidazol aus seiner Natrium- oder Kaliumhydroxid-Additionsverbindung.
7. Verwendung der Pigmentpräparation nach Anspruch 6 zum Färben von Lacken und plastischen
Massen.
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