DE2743858A1 - Verfahren zur herstellung von s-3-chlor-1,2-propandiol - Google Patents
Verfahren zur herstellung von s-3-chlor-1,2-propandiolInfo
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Description
<f 27A3858
29 749 o/wa
TÄTE & LYLE LIMITED, LONDON / ENGLAND
Verfahren zur Herstellung von S-3-Chlor-1,2-propandiol
Die Erfindung betrifft die Herstellung des S-Enantiomeren
von 3-Chlor-1,2-propandiol.
von 3-Chlor-1,2-propandiol.
1-Chlorpropan-2,3-diol mit der Trivialbezeichnung ck-Chlorhydrin,
weist bei oraler Verabreichung bei männlichen Lebewesen eine Antifruchtbarkeitswirkung auf. Dieser Wirkungsweise
dieser Verbindung und ähnlicher Materialien ist grosse Aufmerksamkeit geschenkt worden. Der Hauptangriffspunkt des
fc-Chlorhydrins scheinen die Spermatozoen selbst in der
Epididymis und insbesondere in den Cauda epididymis zu sein und die Wirkung hört bald nach Beendigung der Dosierung auf. Die Giftigkeit der Verbindung ist jedoch zu gross, um routinemässig beim Menschen verwendet zu werden, obwohl man gewisse Anwendungen bei Tieren schon in Erwägung gezogen hat.
Epididymis und insbesondere in den Cauda epididymis zu sein und die Wirkung hört bald nach Beendigung der Dosierung auf. Die Giftigkeit der Verbindung ist jedoch zu gross, um routinemässig beim Menschen verwendet zu werden, obwohl man gewisse Anwendungen bei Tieren schon in Erwägung gezogen hat.
809814/0763
Die bisher bekannte Verbindung, die auch untersucht wurde, ist ein racemisches Gemisch des S- und R-Isomeren. Wie oft
bei biologisch aktiven Verbindungen, sind die Aktivitäten
und Toxizitäten der beiden Enantiomeren unterschiedlich.
Es wurde von Robinson in Chemistry and Industry, 1976, Seite
652, berichtet, dass das R-Isosiere keine Antifruchtbarkeitswirkung
bei männlichen Tieren hat, und dass es giftiger ist als das Raceraat bei Ratten. Infolgedessen ist das S-Isomere
entsprechend aktiver und weniger toxisch als das Racemat. Von Jackson et al, Chem. Biol. Interactions, 17
(1977), Seiten 1T7-12O, wurde inzwischen gezeigt, dass das
S-Enantiomere die zweifache Aktivität des Raceraats aufweist.
Aufgrund der überlegenen Aktivität und der verminderten
Toxirität des S-Isomeren besteht an diesem ein erhebliches
Interesse als Antifruchtbarkeitsmittel für männliche Lebewesen.
Die üblichen Verfahren zum Herstellen der reinen Enantiomeren von <λ-Chlorhydrin sch!lessen im allgemeinen die Aufspaltung
des Racemats, beispielsweise durch Kritallisation
oder Chromatografie des Brucinsalzes des Phthaisäurehalbesters
oder des Memthylcarbamoylesters, ein.
Aufspaltungsverfahren dieser Art sind mühsam and schwierig. Die Trennung der Mischung der Diastereomeren stellt
häufig ein Problem dar und es ist nicht immer möglich, die absolute Konfiguration der erhaltenen Enantiomeren festzustellen
ohne beachtliche Mehrarbeit.
Deshalb besteht ein Bedürfnis für eine einfache stereospezifische Synthese für das S-Enantiomere.
8098U/0763
Es wurde nun gefunden, dass gewisse Zuckerderivate bekann ter Stereochemie durch ein einfaches Dreistufenverfahren in
das S-3-Chlor-i,2-propandiol in stereospezifischer Weise
und in guten Ausbeuten überführt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von S-3-Chlor-1,2-propandiol umfasst die Umsetzung eines Chlordes
oxy-D-saccharids der allgemeinen Teilformel
mit einem zur Spaltung der Glykolgruppe dienenden Reagens unter Ausbildung von zwei Aldehydgruppen, wobei man ein
Derivat der allgemeinen Teilformel
(II)
erhält. Reduktion dieses Derivats unter milden, nicht sauren
Bedingungen zu einem Alkohol der allgemeinen Teilformel
809814/0763
und milde saure Hydrolyse des Alkohols der Formel (III) unter Bildung von S-3-Chlor-i,2-propandiol.
Das zum Spalten der Glykolgruppe dienende Reagens ist vorzugsweise
ein Alkaliperjodat, beispielsweise Natriumperjodat, oder Bleitetraacetat. Im Falle eines D-Saccharids, welches
drei benachbarte Hydroxylgruppen trägt, spaltet ein Perjodat beide Glykolpaare unter Ausbildung von zwei Aldehyden
und einem Molekül Ameisensäure.
Die Reduktion des Aldehyds der Formel (II) wird in einfacher Weise bewirkt durch ein Alkaliborhydrid, beispielsweise Natriumborhydrid.
Alternativ kann auch eine Raney-Nickel-katalysierte Hydrierung verwendet werden.
Die milde saure Hydrolyse kann erzielt werden unter Verwendung sehr verdünnter wässriger Säuren, aber es wird bevorzugt,
einen Alkohol der Formel (III) mit einer festen Säure, wie einem sauren Harz, beispielsweise Amberlyst 15,
in Berührung zu bringen. Milde Bedingungen sind erforderlich, um einen Abbau zu vermeiden.
Im allgemeinen sind die Bedingungen für die Glykolspaltung, Reduktion und Säurehydrolyse die gleichen wie bei dem bekannten
Smith-Abbau.
8098H/0763
Die vorgenannten Erläuterungen umreissen das Verfahren der Erfindung in allgemeiner Weise.
Genauer gesagt betrifft das Verfahren zur Herstellung von S-3-Chlor-i,2-propandiol die Umsetzung eines Chlordesoxy-D
monosaccharids oder Chlordesoxy-D-oligosaccharids der allgemeinen
Formel
OH
(la)
worin X eine Gruppe der Formel
CH2OH -/CH(0Hl7 -CH(R)- oder -C-
" I
ist, worin η 0 oder 1 bedeutet und R eine Alkoxy-, Aralkoxy- oder Aryloxygruppe oder eine Zuckergruppierung ist, mit einem
Perjodat oder mit Bleitetraacetat unter Ausbildung eines Dialdehyds der allgemeinen Formel
A^
OHC
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20H in welcher X1 eine Gruppe der Formel -CH(R1)- oder -C-
ist, worin R1 die vorher für R angegebene Bedeutung hat
oder ein glykolgespaltenes Derivat einer Zuckergruppierung ist; Reduktion des Dialdehyds der Formel (II) mit einem
milden Reduktionsmittel unter Ausbildung eines Diols der
allgemeinen Formel
oder ein glykolgespaltenes Derivat einer Zuckergruppierung ist; Reduktion des Dialdehyds der Formel (II) mit einem
milden Reduktionsmittel unter Ausbildung eines Diols der
allgemeinen Formel
CH.,C1
CH9OH
worin X'1 eine Gruppe der Formel -CH(R11)- oder -C-
worin X'1 eine Gruppe der Formel -CH(R11)- oder -C-
R1 '
ist, worin R1' die für R angegebene Bedeutung hat, oder ein
reduziertes, glykolgespaltenes Derivat einer Zuckergruppierung darstellt; und milde Säurehydrolyse des Diols der Formel
(lila) unter Ausbildung von S-3-Chlor-1,2-propandiol.
Das D-Saccharid der allgemeinen Teilformel (I) oder der allgemeinen
Formel (Ia) kann jedes D-Aldohexopyranosid, D-Aldopentofuranosid
oder D-Ketohexofuranosid sein. Wenn X in der Formel (Ia) -/CH (0H|7 -CHR- bedeutet und η = 1 ist, so kann
das Saccharid durch die allgemeine Formel
OH
(IV)
8098 U/0763
dargestellt werden.
Wenn η = O ist, hat das Saccharid jedoch die allgemeine Formel
ι \
HO OH
CH9OH
Wenn X in Formel (Ia) -C- ist, dann hat das SaccharLd die
Wenn X in Formel (Ia) -C- ist, dann hat das SaccharLd die
R
allgemeine Formel
allgemeine Formel
N R
ι
HO OH
HO OH
Im allgemeinen kann jedes D-Saccharid, das ein Chlordesoxyderivat
der allgemeinen Formel (I) ergibt, als Ausgangsverbindung für die vorliegende Erfindung dienen. Beispiele für
typische D-Saccharide, welche geeignete Chlordesoxyderivate
der Teilformel (I) ergeben, sind D-Glukose, D-Galactose,
Saccharose, D-Fructose, D-Mannose, Lactose und Raffinose.
Saccharose, D-Fructose, D-Mannose, Lactose und Raffinose.
Von den Verbindungen der Formel (Ia) sind diejenigen von
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Interesse, bei denen R eine Methoxygruppe (Methylglykoside) oder eine Phenoxy-, Benzyloxy- oder Trityloxygruppe darstellt,
insbesondere Methyl-6-chlor-6-desoxy-glucopyranosid.
Stellt R eine Zuckergruppierung dar, so kann jedes D-Disaccharid,
Trisaccharid und dergleichen verwendet werden, denn der bzw. die Zuckerring(e) werden entfernt und wahrscheinlich
aufgebrochen während des Reaktionsverlaufes. Beispielsweise ergibt 6-Chlor-6-desoxysaccharose der Formel
HO
OH
CH2OH
(VII)
eine Verbindung der allgemeinen Formel (III) mit der Teilstruktur
HOCH H
HOCH
CH OH
(VIII)
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die unter milden sauren Hydrolysebedingungen S-3-Chlor-1,2-dihydroxypropan
ergibt, zusammen mit Dihydroxyaceton, Glyzerin und Hydroxyacetaldehyd.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens hat die Ausgangsverbindung die allgemeine Formel
(Ia)
in welcher X eine Gruppe der Formel -^CH (OH]_/n-CH(OR)- ist,
worin η 0 oder 1 bedeutet und R eine D-Desoxygruppierung, die auch eine Teilstruktur der Formel
(D
darstellt, so dass zwei Moleküle S-3-Chlor-1,2-propandiol
aus jedem Molekül der Ausgangsverbindung gebildet werden.
Ein Beispiel für eine solche Ausgangsverbindung ist 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxysaccharose
der Formel
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->ΚΓ
27Α3858
OH OH
HO
(IX)
OH CH OH
Diese Verbindung ergibt bei der Glykolspaltung mit einem
Perjodat eine Verbindung der Formel
OHC
O.
Y- CH2OH
2 j H
(X)
die bei der Reduktion einer Verbindung der Formel
HOCH,
^t
CH OH
CH OH O CH OH
ClCH H
(XI)
- 11 -
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ergibt, die bei einer milden Säurehydrolyse zwei Moleküle S-3-Chlor-i,2-propandiol zusammen mit Hydroxyacetaldehyd
und Dihydroxyaceton ergibt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ergibt somit das S-Enantiomer
in stereospezifischer Weise zusammen mit leicht entfernbaren Nebenprodukten. Im allgemeinen sind die Nebenprodukte
einfache Alkohole, Hydroxyketone und Hydroxyaldehyde. Diese Nebenprodukte können vom gewünschten Produkt durch einfache
Verfahren, wie Destillation oder Chromatografie, entfernt werden.
Das Chlordesoxy-Ausgangsmaterial der allgemeinen Teilformel
(I) und der allgemeinen Formel (Ia) kann aus den entsprechenden D-Sacchariden durch einfache, aus dem Stand der Technik
bekannte, Verfahren hergestellt werden.
Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel (Ia), in denen R eine Alkoxy-, Aralkoxy- oder Aryloxygruppe bedeutet, können
in einfacher Weise hergestellt werden durch Umsetzen des entsprechenden Glykosids der Formel
CH0OH
in welcher X eine Gruppe der Formel -^CH(OH)y -CH(R)- oder
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CH9OH
-C- ist, worin η 0 oder 1 bedeutet, und R eine Alkoxy-,
-C- ist, worin η 0 oder 1 bedeutet, und R eine Alkoxy-,
Aralkoxy- oder Aryloxygruppe ist; mit einem Sulfcmylhalogenid,
wie Methansulfonylchlorid in DMF, wodurch eine Ausgangsverbindung der Formel (Ia) direkt gebildet wird, oder mit p-Toluolsulfonylchlorid
in Pyridin, wobei man in diesem Falle das entsprechende Tosylderivat erhält. Dieses Tosylderivat wird
dann per-O-acyliert, beispielsweise durch Behandeln mit Essigsäureanhydrid
in Pyridin, und mit einer Quelle für Chloridionen behandelt und dann deacyliert (siehe beispielsweise
"Methods in Carbohydrate Chemistry, Bd. I, II und IV, Academic Press, 1962, 1963 und 1972).
Die Methansulfonylchlorid-Behandlung kann auch zur Herstellung der Dichlor-didesoxyzucker der allgemeinen Formel (Ia)
verwendet werden, in denen R eine D-Zuckergruppierung darstellt, enthaltend eine Teilstruktur der Formel (I) beispielsweise
6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxysaccharose (der Formel
IX). In diesem Falle wird mehr als eine der primären Hydroxygruppen
chloriert im Gegensatz zu den einfachen Monosacchariden der Formel (XII), die nur eine primäre Hydroxygruppe
haben. Wenn das Molekül mehr als eine primäre Hydroxygruppe enthält, können Probleme auftreten bei der Auftrennung der
möglichen Mischung aus Monochlor-, Dichlor- und Trichlorprodukten, die sich bilden können. Ein Verfahren zur Herstellung
von 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxysaccharose selbst nach
diesem Verfahren, wird in der britischen Patentschrift 1 430 288 beschrieben und beansprucht und dieses Verfahren
ist anwendbar auf die Herstellung von anderen Dichlor-didesoxyzucker dieser Art.
Das S-Enantiomer des Λ,-Chlorhydrins, das gemäss der vorliegenden
- 13 -
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Erfindung hergestellt wurde, zeigt eine höhere Antifruchtbarkeitswirkung
bei männlichen Ratten, verbunden mit einer erheblich reduzierten Toxizität. Der therapeutische Index
ist somit beachtlich grosser als beim Racemat und macht daher das S-Enantiomere als männliches Antifruchtbarkeitsmittel
sehr interessant.
Die spermentötende Wirkung der S- und R-Enantiomeren und des Racemats sind durch in vitro Versuche, bei denen die
Inhibierung der Glykolyse in testiculärem Sperma gemessen wurde, untersucht worden. Bei diesen Versuchen wurden die
Spermen in physiologisch gepufferter Kochsalzlösung suspendiert und dann wurde den sie mit der Prüfverbindung 30 Minu-
1 4
ten inkubiert. 2 millimolare U C-D-Glukose wurde dann zugegeben und die Inkubation wurde weitere 2 Stunden durch-
ten inkubiert. 2 millimolare U C-D-Glukose wurde dann zugegeben und die Inkubation wurde weitere 2 Stunden durch-
1 4
geführt. Die CO2 Emission wurde aufgezeichnet und auch
geführt. Die CO2 Emission wurde aufgezeichnet und auch
das Niveau an Lactat. In der folgenden Tabelle sind die erzielten Ergebnisse enthalten, wobei diese Ergebnisse als
Prozentsätze ausgedrückt werden der Kontrollzahlen, bei denen kein <*,-Chlorhydrin zugegeben worden war.
8098U/0763
Z*
INHIBIERUNG DER GLYKOLYSE IN TESTICULÄREM SPERMA DURCH OPTISCHE ISOMERE DES Λ-CHLORHYDRINS
Konzentra tion mM |
S-x-Chlorhydrin | Lactat | RS-.X-Chlorhydr in | Lactat | R-.V-Chlorhydrin | Lactat |
0,03 | 14CO2 | 56,3 | 14CO2 | 8O,O | _ | |
0,06 | 94,3 | 37,8 | 91 ,0 | 37,1 | _ | - |
O,1O | 83,6 | 19,5 | 99,3 | 25,6 | - | - |
0,30 | 51,2 | 2,1 | 95,6 | 1,9 | - | - |
O,60 | 4,8 | - | 19,9 | - | - | - |
1 ,00 | - | - | - | - | - | - |
10,OO | - | - | - | - | - | 73,2 |
- | - | 112,6 |
14
CO2-
Aus diesen vorläufigen Versuchsergebnissen ist aus den Zahlen ersichtlich, dass das S-Enantiomere eine Aktivität
zeigt, die erheblich grosser ist als die des RS-Racemats. Dagegen ist das R-Enantiomere praktisch inaktiv.
Durch weitere Arbeiten von Jackson et al, (loc. cit). ist
tatsächlich bestätigt worden, dass durch eine einfache Dosis von 12,5 mg/kg bei Ratten ein ähnlicher Grad der Unfruchtbarkeit
erzielt wird, wie bei einer einfachen Dosis von 25 mg/kg eines 50:50 S- und R-Gemisches.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden
Arzneimittel zur Verfügung gestellt, welche S-3-Chlor-1,2-propandiol
in Abwesenheit von R-3-Chlor-1,2-propandiol
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zusammen mit einem pharmazeutischen Träger oder Exzipienz
enthalten. Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen können für medizinische oder empfängnisverhütende Verwendung beim
Menschen oder in der Veterinärmedizin formuliert werden.
Die Verbindungen können für Verabreichungen nach allen üblichen
Routen formuliert werden, insbesondere aber für orale Verabreichung. Geeignete Dosierungsformen schliessen Tabletten,
Kapseln und andere Einheitsdosierungsformulierungen ein.
Es wurde auch festgestellt, dass die Zwischenprodukte der allgemeinen Formel
(I Ha)
CH.,0H CH. ,OH
eine Antifruchtbarkeitswirkung haben. Von besonderem Interüsse
sind die Verbindungen der Formel (HIa) in denen X1' eine
Gruppe -CH(R) bedeutet, beispielsweise eine Verbindung, in
welcher R eine Methoxygruppe ist, also 2S,4S-4-Chlormethyl-2-methoxy-3-oxapentan-1,5-diol.
Nach einer noch weiteren Ausführungsform der Erfindung werden deshalb Verbindungen der
allgemeinen Formel (III)a) zur Verfügung gestellt, die eine fruchtbarkeitshemmende Wirkung bei männlichen Lebewesen aufweisen,
sowie Zusammensetzungen, welche Verbindungen der allgemeinen Formel (HIa) enthalten.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Erfindung.
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(a) (2S , 4S) ^-Chlormethyl^-methoxy^-oxa-i , 5-pentandiol
Zu einer eiskalten Lösung von Methyl-ö-Chlor-ö-desoxy- jl-dglucopyranosid
(23,5 g) in Wasser (250 ml) wurde eine Lösung von Natriumperjodat (47,4 g) in Wasser (250 ml) gegeben.
Die erhaltene Lösung wurde bei Raumtemperatur 2 Stunden gerührt. Nach Abdampfen des Lösungsmittels bei 40 C im Vakuum
erhielt man eine halbfeste Masse, die mit Äthanol (3 χ 200 ml)
extrahiert wurde und die kombinierten Extrakte wurden eingedampft, wobei man einen Sirup (26 g) erhielt.
Eine Lösung dieses Produktes in wässrigem Äthanol (200 ml) wurde langsam unter Rühren bei 1 C zu einer Lösung von Natriumborhydrid
(10,4 g) in Wasser (800 ml) gegeben. Man liess das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur stehen und dann wurde
die Lösung mit etwas Eisessig behandelt, wobei man dafür sorgte, dass der pH nicht unter 7 fiel. Der nach dem Abdampfen
(4O°C/Vakuum) zurückbleibende Sirup wurde in Methanol gelöst und das Lösungsmittel wurde durch Abdampfen im Vakuum
entfernt. Dieses Verfahren wurde dreimal wiederholt und die Lösung des erhaltenen Sirups in Dichlormethan wurde getrocknet
(Mg SO.) filtriert und eingedampft, wobei man einen farb- und geruchlosen Sirup (19,85 g; 97,3 %) erhielt. Das Produkt
zeigte einen Spot bei der Dünnschichtchromatografie (Rf. 0,8,
Kieselgel; ÄthylacetatrMethanol:Wasser = 45:5:3; angekohlt mit
H2SO.). Um die Reinheit des Produktes sicherzustellen, wurde
dieses von einer Kieselgelsäule mit analysenreinem Chloroform eluiert und die Fraktion, welche das Produkt enthielt, wurde
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eingedampft, wobei man einen klaren Sirup ^ÖL_7n -16,7°,
\7*° - 43,8° (c 1,0, Chloroform) erhielt.
Analyse: CgH134
Berechnet: C 39,0 H 7,1 Cl 19,2 % Gefunden: 3 9,3 7,2 19,3
Das Massenspektrum zeigte unter anderem Ionen bei m/e 153
(37Cl lon bei 155) und 83 (37Cl Ion bei 95).
(b) Charakterisierung von (2S,4S) ^- methoxy-3-oxa-1,5-pentan-diol durch Bildung des
1,5-di-O-(4-Chlorphenyl)carbamats
Eine Lösung des Diols (1,0 g) in trockenem Pyridin (30 ml)
wurde mit einer Lösung von 4-Chlorphenylisocyanat (2,0 g)
in trockenem Dioxan (20 ml) behandelt. Die erhaltene Lösung
wurde 1,5 Stunden unter Rückfluss gehalten, gekühlt und dann mit einigen Tropfen Methanol behandelt. Das Reaktionsgemisch
wurde auf Kis gegossen und das erhaltene feste Produkt
wurde abfiltiiert und mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Beim Kristallisieren aus heissem Ethanol erhielt man das
reine Dicarbamat (2,60 g: 99 %) , Sclimelzpunkt 115°C,
AV1 2,0- 14,3°
Analyse: CO,JI , ,Cl oNo0,
Berechnet: C 4B,9 H 4,3 Cl 21,6 N 5,7 I
Gefunden: 4 9,2 4,2 21,5 5,9
β η a 8 u / η 7 6 3
ZS
(c) (S)-3-Chlor-1,2-propandiol
Eine Lösung von (2S,4S)-4-Chlormethyl-2-methoxy-3-oxa-],5-pentan-diol
(14,70 g) in Wasser (150 ml), enthaltend eine Suspension von Amberlyst 15 (H ), Harz (0,5 g) wurde 2 Stunden
unter Rückflusstemperatur gehalten. Nach dieser Zeit
g.l.c. (3 % ASl, 50 % Phenyl, 50 % Cyanopropylsilan auf Gas
Chrom Q, Programm 1 Minute bei 105°, dann 16°/Min. bei 19O°C,
f.i.d.) wurde kein zurückgebliebenes Ausgangsmaterial gefunden
und ein Peak entsprechend dan des Ausgangsgemisches
aus raceraischem ·κ-Chlorhydrin festgestellt. Die Lösung wurde
gekühlt, filtriert und auf einem Drehverdainpfer bei 40 C
konzentriert und das erhaltene sirupöse Produkt wurde auf eine Kieselgelsäule gegeben (100 g) und mit Äthylacetat:
Äthanol:Wasser (45:5:3) eluiert. Die Fraktionen wurden durch
g.l.c. untersucht und die mittlere Fraktion von den *,-Chlorhydrin
enthaltenden Fraktionen wurde eingedampft, wobei man einen klaren Sirup (4,50 g; 52 %) erhielt, der destilliert
wurde 68O°/O,5 nmillg) . Das Produkt hatte £~K/'f° <-7,3°(c 1 ,O,
- -30
Wasser ) (vergleiche Z "^/n + 6,3 (c 2,03, Äthanol) gefunden von .Jackson et al (loc. cit.)). Das Massenspektrum zeigte unter anderem Ionen bei in/e 79 und m/e 81. Das entsprechende R-Enantiomere (hergestellt durch eine stereospezifische Route aus Methyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-cL-L-arabinofuranosid) wies einen 1^7^ von -6,9° (c 2,0, Wasser) auf. Da<; R-Enantiomere das von Jackson und Robinson (Chem. Biol. Interactions, 13, (1976) 194 erhalten worden war, hatte ein C<sjt von ~7/5 (Methanol).
Wasser ) (vergleiche Z "^/n + 6,3 (c 2,03, Äthanol) gefunden von .Jackson et al (loc. cit.)). Das Massenspektrum zeigte unter anderem Ionen bei in/e 79 und m/e 81. Das entsprechende R-Enantiomere (hergestellt durch eine stereospezifische Route aus Methyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-cL-L-arabinofuranosid) wies einen 1^7^ von -6,9° (c 2,0, Wasser) auf. Da<; R-Enantiomere das von Jackson und Robinson (Chem. Biol. Interactions, 13, (1976) 194 erhalten worden war, hatte ein C<sjt von ~7/5 (Methanol).
8098U/0 7 63
2b
2 7 Λ 3 8 5 8
Natriumper jodat (9,31 cj) wurde langsam zu oLncr (jekiihl tun und
gerührten Losung von 6 ,6 '-Dichior-6 ,6 '-didosoxysaccharose
(5,0 g) in Wasser (250 ml) gegeben. Nach dem Rühren be i Raumtemperatur während 2 Stunden wurde die Lösung mit Äthanol
(750 ml) verdünnt und die erhaltene Suspension wurde
weitere 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Suspension
wurde dann filtriert und das Filtrat wurde zu einem Sirup (25 ml) konzentriert und dann mit Wasser ( lOO niL) verdünnt.
Eine Lösung von Natr iumborhydr id (2,04 g) in Wasser (r>O ml)
wurde langsam unter Kühlen der Lösung des oxidierten Produktes zugegeben. Nach dieser Zugabe wurde das Reaktionsgemisch
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und dann wurden ein paar Tropfen Essigsäure zugegeben. Beim Konzentrieren im Vakuum
bei 4 5 C erhielt man eine haLbfeste Masse, die dann in
Äthylacetat (anaLysenrein):Äthanol (9:1) aufgelöst wurde und durch eine Kieselgelsäure eluiert wurde. Durch Eindampfen
des Eluats erhielt man eine halbfeste Masse (5,1 g). Durch Dünnschichtchromatografie stelLte man fest, dass es s icli um
eine Mischung handelte. Durch ein ehromatografisches Verfahren
(g.l.c.) wurden die KomponentenaLs iX-Chlorhydrin, Dihydroxyaceton
(Dimer) und HydroxyacetaLdehyd identifiziert.
Chromatografie und Destination des erhaltenen Produktgemisches
ergab S-J-Chlor-1,2-propandiol das identisch war mit
dem des nach Beispiel 1 erhaLtenen.
809814/1)7 63
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von S-3-Chlor-i,2-propandiol,
das frei von R-3-Chlor-1,2-propandiol ist, dadurch gekennzeichnet , dass man ein Chlordesoxy-D-saccharid
der allgemeinen Teilformel
mit einem Mittel umsetzt, das dazu dient, die Glykol gruppierung unter Ausbildung von zwei Aldehydgruppen
zu spalten, so dass sich ein Derivat der allgemeinen Teilformel
8098 U/0763
ORIGINAL INSPECTED
(ID
O=CH
ergibt, dass man dieses Derivat unter milden, nicht sauren Bedingungen zu einem Alkohol der allgemeinen
Teilformel
(III)
reduziert und dann den Alkohol der Formel (III) einer schwach sauren Hydrolyse unter Bildung von S-3-Chlor-1,2-propandiol
unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Chlordesoxy-D-saccharid
die allgemeine Formel
HO
(Ia)
8098U/0763
hat, in welcher X eine Gruppe der Formel
CH2OH
-/CH(OH)Yn-CH(R)- oder -C-
ist, worin η 0 oder 1 bedeutet und R eine Alkoxy-, Aralkoxy- oder Aryloxygruppe oder eine Zuckergruppierung
darstellt, und die Zwischenprodukte der allgemeinen Teilformeln (II) und (III) die allgemeine/Formeln
OHC
CHO
haben, CH2OH
worin X1 eine Gruppe der Formel -CH(R1)- oder -C-
bedeutet, worin R' die oben für R angegebene Bedeutung hat oder ein glykolgespaltenes Derivat einer Zuckergruppe
ist, und
CHOH · (HIa)
CH OH
8098 U/0763
worin X11 eine Gruppe der Formel -CH(R11)- oder
CH0OH
ι Δ
-C- ist, worin R11 die vorher für R angegebene Bell1
'
deutung hat oder ein reduziertes, glykolgespaltenes Derivat einer Zuckergruppierung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass R in Formel (Ia) eine Methoxy-,
Phenoxy-, Benzyloxy- oder Trityloxygruppe ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass das Chlordesoxy-D-saccharid
die allgemeine Formel
HO
HO OH
hat, in welcher R die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung hat.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass das Chlordesoxy-D-saccharid
die allgemeine Formel
Vr ■
HO OH
8098U/0763
hat, worin R die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung hat.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass das Chlordesoxy-D-saccharid
die allgemeine Formel
CH OH
hat, worin R die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung hat.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , dass die Verbindung der Formel (IV)
6-Chlor-6-desoxysaccharose ist.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass R in Formel (Ia) eine D-Desoxyzuckergruppe
ist, welche eine Teilstruktur der Formel (I), wie in Anspruch 1 angegeben, enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , dass das Chlordesoxy-D-saccharid
6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxysaccharose ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Glykolspaltungsmittel ein
Perjodat oder Bleitetraacetat ist.
8098U/0763
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die milde Reduktion durch eine
durch Alkaliborhydrid oder Raney-Nickel katalysierte
Hydrierung durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die schwache Hydrolyse unter
Verwendung einer festen, nicht in dem Reaktionsmedium gelösten Säure durchgeführt wird.
13. Pharmazeutisches Mittel, enthaltend 3-Chlor-1,2-propandiol,
dadurch gekennzeichnet , dass es das S-Enantiomer und kein R-Enantiomer enthält.
14. Verfahren zur Kontrolle der Fruchtbarkeit bei männlichen Lebewesen durch Verabreichung von 3-Chlor-1,2-propandiol,
dadurch gekennzeichnet , dass das S-Enantiomer in Abwesenheit von dem R-Enantiomer
verwendet wird.
15. Verbindung der allgemeinen Formel
(HIa)
in welcher X11 die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung
hat.
8098U/0763
16. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen
Formel (lila) gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , dass eine Verbindung der
allgemeinen Formel (Ia), wie im Anspruch 2 erläutert, mit einem Perjodat oder mit Bleitetraacetat behandelt
wird, unter Ausbildung einer Verbindung der Formel (Ha) mit der Definition gemäss Anspruch 2, worauf diese Verbindung
dann mit einem schwachen Reduktionsmittel reduziert wird.
8098U/0763
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