DE2743667B2 - Skibindung - Google Patents
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Schibindung mit einer Sohlenplatte, die durch zumindest unwillkürlich lösbare
Verriegelungsteile am Schi gehalten wird und an der im Bereich ihrer beiden Seitenränder Halteteilte angelenkt
sind, deren Schwenkachsen parallel zur Plattenläng! richtung verlaufen und die im Bereich des Ristes eines in
der Abfahrtsstellung auf der Sohlenplatte zu haltenden Schuhs durch Schnallen zusammengehalten werden,
wobei in der Abfahrtssieüung Zehen- und Fersenbereich des Schuhs von den Halteteilen freigelassen
werden.
Der dieser bekannten Schibindung CH-PS 4 57 233 zugehörige Schischuh besteht aus einem weichen Schuh,
der im Bereich des Vorderfußes bis zum Knöchelbereich von den Halteteilen gehalten ist. «
Die moderne Schifahrttechnik geht nun von der Erkenntnis aus, daß die Steuerbewegungen des Schis
vom Unterschenkel in den Schi einzuleiten sind.
So ist in Weiterbildung einer solchen Schibindung
z. B. bereits vorgeschlagen worden (FR-OS 22 92 495, DE-PS 18 16 811, DE-OS 22 09 054, DE-OS 19 10 788,1
an den Halteteilen weitere Halteteile verschwenkbar festzulegen, welche den Fuß bis über den Knöchel irr,
Bereich des Unterschenkels umfassen. Von Nachteil1 hierbei ist jedoch, daß mit diesen weiteren Halteteiler m>
ein formschlüssiges Umgreifen des einen weicher Innenschuh tragenden Fußes nur sehr unvollkommen
möglich ist; auch verbleibt eine gewisse unerwünschte, insbesondere seitliche Restbeweglichkeit im Bereich de.<;
Knöchels und nicht immer umfassen diese weiterer Halteteile tatsächlich den Unterschenkel. Darüber
hinaus ist infolge der vorhandenen Schwenkverbindun· gen die Funktionstüchtigkeit der Bindung bei Schnee
und Eis nicht immer gewährleistet Ähnliches gilt für jene Lösungsvorschläge (DE-OS 2049 50, US-PS
38 54 743), welche an der Sohlenplatte Versteifungsglieder vorsehen, weiche das Bein lediglich im Bereich des
Unterschenkels, jedoch nicht gleichzeitig auch im Bereich des Vorderfußes haltern.
Auch ist ein Schischuh aus einem gepolsterten Innenschuh und einem über diesen passenden Außenschuh bekannt (CH-PS 3 41 739), jedoch ist tuch hier
eine Krafteinleitung vom Unterschenkel des Fahrers in den Schi nicht gewährleistet Auch hier reicht nämlich
der Außenschuh nicht nennenswert über den Knöchel und es stellt der durch einen tiefen Einschnitt in zwei
Lappen unterteilte Außenschuh kein für die Krafteinleitung ausreichend starres Gebilde dar.
Es wurde daher bislang den sogenannten Schalenschuhen der Vorzug gegeben, die eine steife über den
Knöchel reichende Außenschale aufweisen, durch welche der Vorderfuß praktisch starr mit dem
Unterschenkel verbunden ist Den Forderungen der modernen Schifahrttechnik ist hierdurch zwar entsprochen, jedoch ist ein normales Gehen mit diesen Schuhen
praktisch unmöglich.
Hier setzt nun die vorliegende Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen der Schibindung
der eingangs genannten Art zugeordneten Schischuh zu schaffen, welcher einerseits ein bequemes Gehen
erlaubt andererseits aber ein Fahren des Schis in Übereinstimmung mit der oben erläuterten modernen
Schifahrttechnik gestattet
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß der zugeordnete Schuh im Bereich des Schaftes eine
Manschette aufweist die aus einem härteren Material als der unterhalb derselben befindliche und den
Halteteilen zugeordnete Schuhoberteil besteht und die in der Abfahrtsstellung mit dem oberen Rand der beiden
Halteteile verrastbar ist, wobei die Konturen der oberen Ränder der Halteteile dem unteren Manschettenrand
angepaßt sind und die Manschette in der Abfahrtsstellung fixieren.
Hierdurch ist die Verwendung wesentlich einfacherer und unkomplizierterer Schischuhe gewährleistet mit
welchen ein unbeschwertes Gehen ohne weiteres möglich ist, trotzdem aber beim Schifahren ein mit
Bezug auf die Bindungsmechanik starre Halterung des Fußes, insbesondere im Bereich des Unterschenkels,
gewährleistet ist.
Die Verrastung zwischen den Halteteilen und der Manschette kann erfindungsgemäß beispielsweise
durch Nut und Feder erfolgen.
Der weiche Innenschuh ist mit der Manschette fest
verbunden und im übrigen so ausgebildet, daß er ohne weiteres ein unbeschwertes Gehen erlaubt. Halteteile
bzw. Schuhoberteil können beim Transport des Schis an der Sohlenplatte und diese am Schi verbleiben, was eine
bedeutendere Vereinfachung hinsichtlich Handhabung und Transport der Schuhe bedeutet.
Die Teilung des Schiaußenschuhs in eine Manschette und einen Schuhoberteil ist zwar an sich bekannt
(DE-PS 18 16 811). jedoch bei Schischuhen deren zugeordnete Schibindung von anderer als der eingangs
genannten Art ist. Auch sind die Schischuhe selbst von anderer Art, indem die Manschette eine reine
Knöchelmanschette, jedoch keine Unterschenkelmanschette ist.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielsweise erläutert. In diesen zeigt
zugeordnete Schibindung in Ansicht von der Seite,
F i g. 2 die Bindung gemäß F i g. 1 in Ansicht von oben, F i g. 3 einen Schnitt längs Linie IH-HI der F i g. 1,
F i g. 4 eine der F i g. 3 entsprechende Ansicht, jedoch mit ineinandergeklappten Halteteilen,
F i g. 2 die Bindung gemäß F i g. 1 in Ansicht von oben, F i g. 3 einen Schnitt längs Linie IH-HI der F i g. 1,
F i g. 4 eine der F i g. 3 entsprechende Ansicht, jedoch mit ineinandergeklappten Halteteilen,
Fig.5 einen erfindungsgemäßen Schischuh für die
Bindung gemäß F ig. 1,
F i g. 6 eine weitere erfindiingsgemäBe Ausführungsform eines Schischuhes und
F i g. 7 einen Schnitt längs Linie VI-VI der F i g. 6. ι ο
Gemäß den F i g. 1 bis 3 besteht die einem erfindungsgemäßen Schischuh zugeordnete Schibindung
zunächst aus einer Sohlenplatte 1 die durch zweckmäßig unwillkürlich lösbare Verriegelungsteile 2
am Schi 3 gehalten wird. Im Bereich der beiden Seitenränder der Sohlenplatte 1 sind Halteteile 4
angelenkt, deren Schwenkachsen S parallel zur Plattenlängsrichtung
verlaufen. Im Bereich des Ristes sind diese Halteteile 4 in der Abfahrtsstellung durch Schnallen 6
zusammengehalten. Die Halteteile 4 bestehen aus hartem, formstabüem Material, beispielsweise aus
einem solchen, wie es für die üblichen Schft'enschuhe
Verwendung findet Solche Materialien sind beispielsweise Polyuräthan. Die Halteteile 4 reichen etwa bis
knapp unter den Knöchel, bilden Stützen für den Mittelfuß, wobei sie zweckmäßig auch den Vorderfuß
übergreifen. Die den Vorderfuß übergreifenden Laschen können einander entweder überlappen oder in
Abstand voneinander enden.
Ferner sind die Halteteile 4 der Bindung so 3<> ausgebildet, daß der Zehen- und/oder der Fersenbereich
freigelassen wird. Der hiermit verbundene Vorteil besteht darin, daß dann eine Bindung nicht auf eine
bestimmte Schuhgröße beschränkt ist. Die Halteteile 4 bilden mit der Sohlenplatte 1 eine Einheit, welche als J5
Teil eines Außenschuhs angesehen werden kann.
Diese Einheit kann noch dadurch komplettiert werden, daß die Halteteile innenseitig der Fußform bzw.
der Form eines Innenschuhs nachgebildet bzw. angepaßt werden Dies kann beispielsweise individuell, durch
Anschäumen erfolgen, wie es im Zusammenhang mit dem Anpassen von Schalenschuhen an die Fußform des
Schiläufers bekannt ist
Gemäß der Erfindung ist es nun nicht mehr erforderlich, den Schischuh mit einer durchgehend
harten AuEenschale wie bisher auszubilden. Vielmehr ist
es möglich, diese harte Außenschale auf den Schaftteil zu beschränken, der zumindest den Unterschenkel
umfaßt und diesen Schaftteil mit den Halteteilen der Bindung formschlüssig zu verbinden. r>o
Die F i g. 5 und 6 zeigen jeweils einen der Bindung gemäß Fig. I bis 3 zugeordneten erfindungsgemäßen
Schischuh 8 bzw. 9. Nach diesen Figuren ist an einen weichen Innenschuh IO bzw. 11 eine steife Außenschuhmanschette
12 b/rw. 14 eingearbeitet. Die Klemm- « schnallen sind mit 15 bzw. 16 bezeichnet.
Aus anatomischen Gründen steht hierbei der untere an der Fußaußenseite gelegene Manschettenrand gegen
den unteren, an der Fußinnenseite gelegenen Manschettenrand vor. Hinsichtlich der Halteteile bedingt dies,
daß diese unterschiedlich hoch sind, was auch insofern von Vorteil ist, daß beide Halteteile in eine zur
Plattenoberseite parallele Lage verschwenkt werden können; dies zeigt schematisch F i g. 4.
Als formschlüssige Verbindung kann eine umlaufende Nut- und Federverbindung vorgesehen sein, die so
ausgebildet ist, daß die Feder unter elastischer Deformation der Nut in dieselbe einsetzbar ist
Eine derartige Ausbildung der formschlüssigen Verbindung zeigt Fig.5, bei welcher der untere, den
Konturen der Seitenränder der Halteteile angepaßte Manschettenrand mit einer Nut 18 ausgebildet ist, mit
welcher die am oberen Rand der Halteteile 4 ausgebildete Feder 17 verrastbar ist Hierdurch ist die
für die Schiführung erforderliche Fixierung der wenigstens den Unterschenkel umschließenden Manschette in
der Abfahrtsstellung gewährleistet
Es hat sich nun auch gezeigt, daß zufriedenstellende
Resultate mit Bezug auf die formschlüssige Verbindung bzw. Verrastung auch erreicht werden können, wenn
wenigsten zwei Verbindungen vorgesehen sind, die in Form von Druckknöpfen, SchnapptK>lzenverbindungen
od. dgl. ausgebildet sind. Bevorzugt sind vier solche
Verbindungen vorgesehen. F i g. 6 zeigt einen solcherart ausgestalteten Schischuh, bei welchem diese Verbindungen
mit 19 bezeichnet sind und welchen — hier nicht gezeigte — entsprechend ausgebildete Teile an den
Halteteilen entsprechen.
Zusätzlich zu dem durch die obigen Verbindungen erzielte Verrastung können noch Profilteile längs des
Verbindungsbereiches vorgesehen sein.
F i g. 7 zeigt einen Querschnitt längs Linie VI-VI der F i g. 6, wobei die Verbindung 19 als Scbnappbolzenverbindung
ausgebildet ist. in der Manschette i4 ist ein Bügel bzw. Ring 20 federnd gehalten. Der Halteteil 4 ist
mit einem bolzenartigen Fortsatz 21 ausgebildet, der eine Nut 22 für die Aufnahme des Bügels bzw. Ringes 20
aufweist. Zweckmäßig erfolgt die Anordnung der vorstehend beschriebenen Verrastungsteile an den
Halteteilen und an der Manschette derart, daß der Fuß in einer nach vorne geneigten Abfahrtsstellung zwangsläuf'g
gehalten wird.
Die Festlegung des Schuhs und somit des Fußes des Schiläufers an der Sohlenplatte ist durch die oben
beschriebene Bindung so weitgehend star., daß ein einwandfreies Schilaufen möglich ist. Von Verteil ist
aber nunmehr, daß für diese Bindungen nicht mehr die üblichen Sohalenschuhe erforderlich sind, vielmehr ein
Schischuh, bei dem es genügt, wenn der Schaftteil steif ist, der Vorderschuh kann aus biegsamem Material
bestehen und es kann der Schischuh hierbei etwa auf den Innenschuh beschränkt bleiben. Jedenfalls ist es
nunmehr möglich, mit dem solcherart gestalteten Schuh ohne weiteres zu gehen, eine mehr oder weniger freie
Beweglichkeit ist gewährleistet. Der harte Schalenteil des Schuhs ist auf die Manschette bzw. auf den Schaftteil
beschränkt, welcher an den Innenschuh angtarbeitet, in Längsrichtung zum Anlegen des Schuhs geteilt und mit
gegebenenfalls verstellbaren Spannern od. dgl. versehen ist, um ein festes Anliegen und Fixieren zu
erreichen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Schibindung mit einer Sohlenplatte, die durch zumindest unwillkürlich lösbare Verriegelungsteile
am Schi gehalten wird und an der im Bereich ihrer beiden Seitenränder Halteteile angelenkt sind, deren
Schwenkachsen parallel zur Plattenlängsrichtung verlaufen und die im Bereich des Ristes eines in der
Abfahrtsstellung auf der Sohlenplatte zu haltenden Schuhes durch Schnallen zusammengehalten werden, wobei in der Abfahrtsstellung Zehen- und
Fersenbereich des Schuhes von den Halteteilen freigelassen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der zugeordnete Schuh (8,9) im Bereich
des Schaftes eine Manschette (12; 14) aufweist, die is
aus einem härterten Material als der unterhalb derselben befindliche und den Halteteilen zugeordnete Schuhoberteil (10, 11) besteht und die in der
Abfahrtsstellung mit dem oberen Rand der beiden Halteteile (4) verrastbar (17, 18, 19) ist, wobei die
Konturen der oberen Ränder der Halteteile (4) dem unteren Manscheiienranu angepaßt sind und die
Manschette (12,14) in der Abfahrtsstellung fixieren.
2. Schibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrastung zwischen den Haltete!-
Ien (4) und der Manschette (12) durch Nut (18) und Feder (17) erfolgt.
3. Schibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere außenseitige Rand der
Manschette (12, 14) gegen den innenseitigen Rand vorsteht.
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