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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Verbindung eines Skischuhes mit dem Ski, mit einer mit dem Schuh lösbar verbindbaren Sohlplatte und einer mit dieser verbundenen Versteifung für den Schuh.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Skischuhes, der bequem im Tragen und zugleich sicher mit dem Ski verbindbar ist, zwei Forderungen, die bisher als unvereinbar galten.
Skischuhe mit einer lösbar verbundenen Sohlplatte sind schon früher beschrieben worden, z. B. in der USA-Patentschrift Nr. 3, 410, 568. Doch verfolgte diese bekanntgewordene Anordnung nicht oben angegebenen Zweck, sondern sie diente der Verbesserung der Sicherheitsbindung. Die Sohlplatte stellt dort einen Teil der Bindung dar. Sie ist mit dem Ski in bekannter Weise durch Maximalkupplungen verbunden und löst sich aus diesen bei Überschreitung der Grenzbeanspruchung zusammen mit dem Schuh, von welchem sie vor dem Wiedereinsetzen in die Bindung getrennt werden muss. Der zugehörige Skischuh muss ein solcher der für dergleichen Binden üblichen Ausführung sein, d. h. ein steifer Schuh, der für das Skilaufen, nicht aber für das Gehen ohne Ski geeignet ist.
Demgegenüber ermöglicht es die Erfindung, einen Skischuh relativ geringer Steifigkeit mit dem Ski so zu verbinden, dass eine sichere Führung gewährleistet ist.
Allgemein ist man seit einiger Zeit dazu übergegangen, Skischuhe möglichst steif zu machen, um die Bewegung des Fusses möglichst präzise auf den Ski zu übertragen. Um dies zu erreichen, wird der Schaft des Skischuhes aus verhältnismässig steifem Kunststoff ausgebildet. Solche steife Skischuhe sind nun wohl für die präzise Skiführung von Vorteil, haben aber wieder den Nachteil, dass sie für den Träger sehr unbequem sind und Schwierigkeiten bereiten, wenn der Träger des Skischuhes ohne Ski gehen will, was aber letzten Endes unvermeidlich ist. Das Tragen solcher Skischuhe ist oft äusserst schmerzhaft, und da steife Kunststoffe kaum nachgeben, verbleibt diese Unannehmlichkeit während der gesamten Lebensdauer des Skischuhes. Abgesehen davon sind solche moderne Skischuhe sehr schwer, was sich beim Skifahren günstig auswirkt, jedoch beim Gehen von Nachteil ist.
Die Erfindung zielt, wie erwähnt, darauf ab, die Vorteile eines Skischuhes mit weichem Schaft und eines Skischuhes mit hartem Schaft miteinander zu vereinigen, ohne die Nachteile dieser beiden Skischuhtypen in Kauf nehmen zu müssen. Die Erfindung besteht darin, dass Sohlplatte und Versteifung als abgewinkelte Versteifungsschiene ausgebildet sind, deren nach oben abgewinkelter Teil hinter der Ferse, vorzugsweise bis knapp unter die Oberkante des Skischuhoberteiles, hochgezogen ist. Hiebei kann der hochgezogene Teil der Versteifungsschiene die Fersenpartie des Skischuhes zumindest am oberen Schaftende teilweise seitlich umgreifen und die Versteifungsschiene die Sohle des Skischuhes zumindest am vorderen und bzw. oder am rückwärtigen Ende formschlüssig umgreifende Ausnehmungen aufweisen.
Es besteht also nur die Versteifungsschiene aus einem steifen und harten Material, während der Schaft weich ausgebildet sein kann. Wird die Sohle z. B. aus geschäumtem Polyurethan gefertigt, so wird ein nicht nur bequemer, sondern auch leichter Schuh geschaffen, welcher das Gehen auch über lange Strecken erleichtert und welcher letzten Endes in gleicher Weise getragen werden kann, wie bisher die sogenannten Apres-Skischuhe. Der Skischuh selbst hat hiebei die Aufgabe, den Fuss wasserdicht zu umfassen, während die Versteifungsschiene lediglich die Halterung übernimmt. Wenn der Schaft des Skischuhes überhaupt Kräfte vom Fuss überträgt, so müssen das lediglich Kräfte sein, welche den Fuss an der Sohle des Skischuhes festhalten.
Da die Sohle des Skischuhes mit der Versteifungsschiene im wesentlichen spielfrei verbunden wird, so wird über diese Versteifungsschiene, welche nun nach Art der bisherigen steifen Skischuhe mit dem Ski verbunden ist, ein Teil der Kräfte vom Fuss auf den Ski übertragen. Zu diesem Zweck ist vorzugsweise die Sohle des Skischuhes in an sich bekannter Weise aus Kunststoff an den Schaft angespritzt. Seitenkräfte werden zweckmässigerweise dadurch auf den Ski übertragen, dass die Versteifungsschiene hinter der Ferse, vorzugsweise bis knapp unter die Oberkante des Skischuhoberteiles, hochgezogen ist.
In der Höhenrichtung erfolgt die Befestigung des Skischuhes an der Versteifungsschiene zweckmässigerweise auf die Art, dass der Skischuh vorne durch seine Sohle übergreifende Teile der Versteifungsschiene und hinten durch eine lösbare Befestigung in der Höhenrichtung gegenüber der Versteifungsschiene fixiert ist. Hiebei kann man mit dem Skischuh in die Versteifungsschiene in der Weise sozusagen einsteigen, dass man zuerst die Skischuhspitze in die Versteifungsschiene schiebt und dann den Absatz nach unten drückt, worauf das rückwärtige Ende des Skischuhes an der Versteifungsschiene lösbar befestigt wird.
Diese lösbare Befestigung kann gemäss der Erfindung durch am hinteren Ende der Versteifungsschiene angreifende über den Rist geführte und gegebenenfalls das obere Schaftende und den hochgezogenen Teil der Versteifungsschiene umgreifende Riemen erfolgen. Es kann aber beispielsweise auch am hinteren Ende der Versteifungsschiene eine in die Sohle des Skischuhes einrastende lösbare Halterung, beispielsweise eine Sperrklinke, vorgesehen sein.
Für die Funktion genügt es im wesentlichen, wenn die die Sohle des Skischuhes umfassenden Ausnehmungen der Schiene auf das vordere Ende und auf das hintere Ende der Sohle beschränkt sind. Auf diese Weise wird die leichteste Konstruktion geschaffen. Es kann aber auch die gesamte Sohle von der Versteifungsschiene umfasst sein und es kann auch die Versteifungsschiene als zumindest den unteren Teil des Schaftes des Skischuhes umgreifende Schale ausgebildet sein, welche die die Sohle des Skischuhes formschlüssig
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umgreifende Ausnehmung aufweist. Dies hat wieder den Vorteil, dass die Schiene den Skischuh, dessen Schaft aus leichtem Material ausgebildet sein kann, bei eisiger und verharschter Piste schützt.
Letzten Endes kann die Versteifungsschiene auch durch einen den Ristteil des Skischuhes abdeckenden Teil nach Einsetzen des Skischuhes geschlossen werden, so dass der gesamte Skischuh geschützt wird.
Der hochgezogene Teil der Versteifungsschiene kann auch so weit nach vorne abgewinkelt sein, dass er eine Vorlagestellung erzwingt. Dies ist dadurch ermöglicht, dass bei der erfindungsgemässen Skischuhkombination die Versteifungsschiene nicht mehr einen unmittelbaren Teil des Skischuhes bildet und daher beim Gehen nicht hindernd wirkt.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch erläutert. Die Fig. 1 bis 4 zeigen einen Skischuh und die dazugehörige Versteifungsschiene, wobei Fig. 1 den Skischuh in Seitenansicht, Fig. 2 die Versteifungsschiene im Schnitt nach Linie II-II der Fig. 3, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Versteifungsschiene und Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch die Versteifungsschiene nach Linie IV-IV der Fig. 2 darstellt. Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen eine abgewandelte Form der Versteifungsschiene, bei welcher die Sohle des Skischuhes allseitig umfasst wird, wobei Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 6, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 5 und Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 5 darstellt.
Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch die Versteifungsschiene analog dem Schnitt nach Fig. 7, wobei die auf dem Ski aufliegende Standfläche der Versteifungsschiene schmäler ausgebildet ist. Fig. 9 zeigt einen Schnitt durch eine Versteifungsschiene analog dem Schnitt nach Fig. 7, wobei die Versteifungsschiene zur Bildung einer den Schaft des Skischuhes unterfassenden Schale verbreitert ist. Die Fig. 10, 11 und 12 zeigen verschiedene Arten der Befestigung des Skischuhes an der Versteifungsschiene, Fig. 13 zeigt eine abgewandelte Form der Versteifungsschiene.
Der Skischuh nach Fig. 1 besteht aus einer harten, steifen Sohle --1-- und einem weichen Schaft --2-- aus schmiegsamem und wasserdichtem Material, beispielsweise aus einem Vinylharz. Der Skischuh ist an die Fussform angepasst, so dass er bequem zu tragen ist und kann beispielsweise durch einen oder mehrere Zippverschlüsse am Fuss festgelegt werden. Die Sohle--l--besteht vorzugsweise aus einem Kunstharzschaum, wie beispielsweise einem Polyurethanschaum, welcher ein sehr geringes spez. Gewicht von etwa 0, 7 aufweist, und ist an den Schaft angespritzt. Auf diese Weise wird ein bequemer und leichter Skischuh geschaffen, der aber an sich noch nicht geeignet wäre, die Kräfte vom Fuss präzise auf den Ski zu übertragen.
Die in den Fig. 2 bis 4
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Weise sitzt die Sohle--l--formschlüssig in der Schiene--3--bzw. im Sohlteil--4--. Am vorderen Ende ist die Ausnehmung--6--durch Pratzen--13--oben begrenzt, welche die Sohle-l-übergreifen. Man kann auf diese Weise mit dem Skischuh sozusagen in die Versteifungsschiene-3-einsteifen, wobei zuerst das vordere Ende der Sohle unter die Pratzen--13--geschoben wird und dann der Absatz niedergedrückt wird, so dass er in der Ausnehmung--6'--sitzt. Am hinteren Ende ist der Fersenbereich des Skischuhes durch den hochgezogenen Teil--5-der Versteifungsschiene-3--umfasst, so dass eine Seitensteifheit gegeben ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis 4 wird, wie bereits erwähnt, die Sohle-l--des Skischuhes nur vorne und hinten vom Sohlteil--4--der Versteifungsschiene--3--umfasst, während der Zwischenbereich der Sohle--l--seitlich freiliegt. Bei dieser Ausführungsform muss somit der Sohlteil--4-- der Versteifungsschiene--3--nicht breiter sein als die Sohle --1--. Es kann auf diese Weise, wie die Zeichnungen zeigen, die Standfläche--14--der Versteifungsschiene--3--ebenso wie die Sohle auf die Breite des Skis beschränkt sein. An der Innenseite ist die Standfläche --14-- durch eine gerade Kante --15-- begrenzt, welche bündig mit dem Rand des Skis abschneidet, wodurch sich eine bessere Kantenführung ergibt.
Auf der Aussenseite kann die Standfläche durch eine abgewinkelte Gerade--16, 17-begrenzt sein, wobei sich an der Stelle des Ballens bei--18--die grösste Breite ergibt. Dies ist günstig, um eine Anpassung an die verschiedenen Standardgrössen von Skiern zu ermöglichen, wobei die grösste Breite der Standfläche der grösseren Standardbreite und die kleinste Breite am vorderen und am rückwärtigen Ende der kleineren Standardbreite von Skiern entsprechen.
Die äussere Form der Versteifungsschiene--3--entspricht der Sohlenform eines üblichen Skischuhes.
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--19-- der Sohlenhalter --20-- (s. Fig. 10)--20-- und der Fersenhalter--22--entsprechen einer der derzeit üblichen Sicherheitsbindungen.
Die in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellte Versteifungsschiene unterscheidet sich von der in den Fig. 2 bis 4 dargestellten Versteifungsschiene lediglich dadurch, dass die Sohle allseitig von der Versteifungsschiene umfasst
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ist, so dass sich eine allseitig geschlossene Ausnehmung-23--für die Aufnahme der Skischuhsohle-l-- ergibt. Das vordere Ende-6--und das rückwärtige Ende --6'-- dieser Ausnehmung sind wieder in gleicher Weise, wie bei der Ausbildung nach den Fig. 2 bis 4, als mit der Sohle --1-- zusammenwirkende Flächen --8, 11 und 12--ausgebildet und es wird wieder das vordere Ende der Sohle durch Pratzen-13- übergriffen.
Wie Fig. 7 zeigt, ist in diesem Falle die Breite der Standfläche-14-der Versteifungsschiene grösser als die Breite der Sohle Bei der Formgebung nach Fig. 8 kann jedoch auch hier die Breite der Standfläche --14-- auf die Breite der Sohle-l--beschränkt werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 9 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach den Fig. 5 bis 7 lediglich dadurch, dass die Versteifungsschiene --3-- bzw. der Sohlteil-4--derselben schalenförmig verbreitert ist und mit seinen Rändern-24-den Unterteil des Schaftes-2-des Skischuhes umfasst. Fig. 10 zeigt den Skischuh mit der Versteifungsschiene am Ski--25--, wobei die Versteifungsschiene--3--in gleicher Art wie ein üblicher Skischuh durch den vorderen Sohlenhalter --20-- und der Fersenhalter--22-der Bindung am Ski festgehalten ist. Da der Skischuh bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen lediglich an der vorderen Spitze in der Höhenrichtung festgehalten ist, muss nun auch die Fixierung im Bereich des Absatzes erfolgen.
Zu diesem Zweck ist an der Versteifungsschiene --3-- ein Riemen --26-- vorgesehen, mit welchem der Skischuh--l--festgehalten wird. Im Fersenbereich ist der Skischuh bis zum oberen Ende des Schaftes --l-- durch den hochgezogenen Teil --5-- der Versteifungsschiene --3-- gehalten, welcher mit Seitenwangen--5'--den Fersenteil seitlich umfasst. Gegebenenfalls kann zusätzlich noch der Riemen - -26--, wie die Zeichnungen zeigen, kreuzförmig über den Schaft --2-- und den hochgezogenen Teil --5-- der Versteifungsschiene --3-- geschlungen sein.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 dadurch, dass die Niederhaltung des Fersenteiles der Sohle-l-durch eine Sperrklinke --27-- erfolgt, welche um
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Sperrklinke ausgelöst werden. Auch hier kann der Schaft des Skischuhes oberhalb des Ristes durch einen Riemen mit dem hochgezogenen Teil--5--der Versteifungsschiene--3--verbunden werden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 sind jedoch die Seitenwangen --5"-- so weit seitlich vorgezogen, dass auch ohne Riemen ein genügender Halt erreicht werden kann.
Die Ausführungsform nach Fig. 12 unterscheidet sich von den Ausführungsformen der Fig. 10 und 11 dadurch, dass hier der Absatz der Sohle--l--von einer Pratze--31--übergriffen wird, während das vordere Ende der Sohle--l--durch nicht lösbare Sperrklinken --32-- niedergehalten wird. In allen Fällen kann der hochgezogene Teil-5--der Versteifungsschiene-3--so weit nach vorne abgewinkelt sein, dass der Fuss in eine Vorlagestellung gezwungen wird. Dadurch wird der Fersenteil des Skischuhes an den hochgezogenen Teil --5-- der Versteifungsschiene --3-- angedrückt, so dass sich ein fester Sitz zwischen den Seitenwangen--5'bzw. 5"--ergibt.
Fig. 13 zeigt eine andere Formgebung der Versteifungsschiene-3--. Es ist zusätzlich noch eine die Vorderkappe des Skischuhes übergreifende Kappe --33-- vorgesehen, welche einen Schutz gegen Beschädigung
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--34-- abgedeckt.PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Verbindung eines Skischuhes mit dem Ski, mit einer mit dem Schuh lösbar verbindbaren Sohlplatte und einer mit dieser verbundenen Versteifung für den Schuh, dadurch gekenn. zeichnet, dass Sohlplatte (4) und Versteifung als abgewinkelte Versteifungsschiene (3) ausgebildet sind, deren nach oben abgewinkelter Teil (5) hinter der Ferse, vorzugsweise bis knapp unter die Oberkante des Skischuhoberteiles, hochgezogen ist.
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