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Einrichtung zum Trennen von flüssigen und festen Stoffen
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Trennen von flüssigen
und festen Stoffen, insbesondere zum Entsaften von landwirtschaftlichen Produkten,
vornehmlich Früchten, mit einem drehbar gelagerten Pressbehälter, bei welcher Einrichtung
der Pressbehälter durch einen haubenartigen Pressbalg in einen Druckraum und in
einen Pressraum unterteilt ist, wobei der Druckraum eine Einlassanordnung für ein
Druck fluidum und der Pressraum eine Saftauslaufanordnung mit sich an der Behälterwandung
entlang erstreckenden Drainage-Kanälen aufweist, welche Drainage-Kanäle jeweils
durch festgelegte Rinnenelemente in Form von mit einer Perforation versehenen kasten-
bzw. dachförmig gekrümmten Blechstreifen bebildet sind.
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Eine Ausführung einer solchen Einrichtung ist mit der DT-OS 26 56
369 bekannt geworden.
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Mit dieser Einrichtung tritt der Nachteil auf, dass gewisse Traubenarten,
im speziellen die Silvaner-Traube, beim Pressen zu einem breiigen Zustand neigen
und die einfache Perforation zum Teil verstopfen.
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Zur Verkürzung der zur Trennung der Flüssigkeit von den festen Stoffen,
insbesondere des Saftes vom Trester, erforderlichen Zeit ist die eingangs genannte
Einrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch verbessert worden, dass zumindest
die vom Pressraum ausgehenden Durchlässe der Saftauslassanordnung mit einem Filtermaterial
überdeckt sind.
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Auf den ersten Blick scheint das Zudecken der Durchlässe mit einem
Filtermaterial dem angestrebten Zweck zuwiderzulaufen, weil das Filtermaterial als
ein den freien Abfluss der Flüssigkeit drosselndes Element angesehen werden könnte.
Praktische Versuche zeigen aber gerade das Gegenteil. Man ist versucht, diese überraschende
Erscheinung dadurch zu erklären, dass das Filtermaterial gewissermassen das "Einzugsgebiet"
jedes Durchlasses vergrössert, weil es die Feststoffe daran hindert, die Innenwand
des Pressraumes in unmittelbarer Nachbarschaft der Ränder der Durchlässe zu berühren.
Dadurch entstehen in unmittelbarer Nachbarschaft der Ränder jedes Durchlasses zwischen
dem Filtermaterial und der Innenwand des Pressraumes zusätzliche, entlang dieser
Innenwand verlaufende, sozusagen kapillare Drainage- Kanäle, die einen Abfluss der
Flüssigkeit zum nächstgelegenen Durchlass ermöglichen.
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Aus diesem Grunde ist auch bei einer bevorzugten Ausführungsform die
Innenwand des Pressraumes mit einem Filter-Netz oder -Gewebe ausgeschlagen, dessen
Rand im Bereich der Befestigungslinie des Pressbalges an der Innenwand des Behälters
befestigt ist. Dadurch sind die Feststoffe daran gehindert, überhaupt in Berührung
mit der Innenwand des Pressraumes zu gelangen, so dass die erwähnten, zusätzlichen
kapillaren Drainage-Kanäle freibleiben.
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Andererseits können bei einer Einrichtung, bei der an der Innenseite
des dem Pressbalg gegenüber liegenden Segmentes der Behälterwandung ausgeprägte
Drainage-Kanäle vorgesehen sind, diese Drainage-Kanäle in ihrer ganzen Länge durch
jeweils einen oder mehrere Streifen eines Filter-Netzes oder -Gewebes gedeckt sein.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen des Erfindungsgegenstandes anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1: einen schematischen Axialschnitt durch eine Entsaftungseinrichtung mit einem
zylindrischen Pressbehälter.
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Fig. 2: einen schematischen Querschnitt durch die Einrichtung der
Fig. 1.
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Fig. 3: eine perspetkivische Ansicht eines Details einer Ausführungsvariante.
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Man erkennt in Fig. 1 den Pressbahälter 1 mit seinem zylindrischen
Mantel 2 und seinen gewölbten Stirnwänden 3, von denen die hohlen Lagerzapfen 4
bzw. 5 ausgehen, über
welche der Pressbehälter 1 in den Lagerböcken
6 drehbar gelagert ist. Das auf dem Lagerzapfen 5 sitzende Zahnrad 7 versinnbildlicht
den Drehantrieb des Pressbehälters 1.
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Im Inneren des Pressbehälters 1 erkennt man den Pressbalg 8, der längs
der mit 9 angedeuteten Befestigungslinie an der Innenseite des Behälters 1 dichtend
befestigt ist und diesen in den Pressraum 10 und den Druckraum 11 unterteilt.
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Druck bzw. Unterdruck wird dem Druckraum 11 über die vom Hohlzapfen
5 ausgehende Umleitung 13 und die Einlassleitung 14 zugeführt. Diese kann wie anhand
Fig. 5 des Hauptpatentes beschrieben, ausgebildet sein.
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Die als Ganzes mit 16 bezeichnete Saftauslassanordnung weist die ausgeprägten
Drainage-Kanäle 17 je in der Form eines Wendelsegmentes auf, welche Kanäle 17 durch
radiale Rohrstutzen 18 mit dem ausserhalb des Behälters 1 verlaufenden Sammelrohr
19 verbunden sind, dessen Auslass-Stutzen 20 bei entsprechender Drehung des Behälters
1 über die Auffangrinne 21 zu liegen kommt.
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Die ausgeprägten Drainage-Kanäle 17 sind durch die im Querschnitt
dachförmigen, perforierten Rinnenelemente 22 gebildet, die mit ihren Längsrändern
dichtend an der Innenseite des Pressraumes 10 befestigt sind.
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In Fig. 1 ist nun die gesamte, dem Pressraum 10 zugekehrte Innenfläche
des Behälters 1 (und damit auch der Rinnenelemente 22) mit einem Filtermaterial
50 ausgeschlagen. Dieses kann aus einer oder mehreren Lagen eines Filter-Netzes
oder -Gewebes sein, vorzugsweise aus einem hydrophoben, d.h.
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wasserabstossenden Material.
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In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist das Filtermaterial
50 im Bereich der Befestigungslinie 9 an der Innenseite des Behälters 1, vorzugsweise
gemeinsam mit dem Pressbalg befestigt. Es ist nicht zwingend notwendig, dass die
Form des Filtermaterials genau der Innenform des Pressraumes angepasst wird. Es
muss lediglich dafür gesorgt werden, dass das Mass des Filtermaterials 50 ausreicht,
damit dieses bei der Belastung des Pressraumes 10 satt und anliegend an die Innenwand
desselben kommt. Es ist unerheblich ob es dabei zu der Bildung von Falten kommt.
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In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Einrichtung der Fig. 1 gezeigt,
wobei jedoch der Pressbehälter 1 soweit verdreht wurde, dass der Druckraum 11 über
dem Pressraum 10 liegt. Der Pressraum 10 enthält in Fig. 2 durch den Einfüllstutzen
26 eingefüllte Maische 38, die es gilt, zu entsaften. Zu diesem Zweck wird, wie
im Hauptpatent beschrieben, dem Druckraum 11 über die Einlassleitung 14 ein Druckfluidum
zugeführt, dessen Druck über den Pressbalg 8 auf die Maische 38 wirkt. Der anfallende
Saft dringt durch das Filtermacerial 50 hindurch, und zwar nicht nur an jenen Stellen,
wo dieses gerade einen Durchlass im entsprechenden Rinnenelement 22 überdeckt. Durch
die Struktur des Filtermaterials bleibt zwischen der Innenwand des Pressraumes 10
bzw. der dem Pressraum 10 zugekehrten Seite der Rinnenelemente 22 und dem Filtermaterial
50 ein (in Fig. 2 überhöht dargestellter) Zwischenraum 511 der einen vergleichsweise
leichten Abfluss des anfallenden Saftes zu dem nächstgelegenen Durchlass in einem
der Rinnenelemente 22 ermöglicht.
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Inbezug auf Fig. 2 bleibt nachzutragen, dass das Filtermaterial 50
im Bereich des Einlassstutzens 26 nicht an der
inneren Seite des
Pressraumes 10 befestigt auf alle Fälle nicht unlösbar befestigt sein darf. Der
den Bereich des Einfüllstutzens 26 überlappende Abschnitt des Filtermateriales 50
kann lose sein und beim Einfüllen bzw. Entleeren des Pressraumes 10 aus dem Einfüllstutzen
26 herausgeschlagen werden.
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In Fig. 3 erkennt man ein Detail eines dachförmigen Innenelementes
22, das an der Innenseite des den Pressraum begrenzenden Segmentes des Mantels 2
befestigt ist. Das Rinnenelement 22 ist, wie bereits erwähnt, perforiert, und die
einzelnen Durchlässe sind mit der Bezugsziffer 24 bezeichnet. Bei der Fig. 3 ist
nun die dem Pressraum 10 zugekehrte Seite des Rinnenelementes 22 durch einen (aus
einer oder mehreren Lagen bestehenden) Streifen 52 aus dem, wie bei 53 angedeutet,
Filter-Netz oder -Gewebe abgedeckt. Die Längsränder 54 und 55 des Streifens 52 sind
gemeinsam mit den Längsrändern der Rinnenelemente 22 zum Beispiel mittels Nieten
56 am Mantel 2 befestigt.
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Es versteht sich von selbst, dass die schnellere Trennung von Flüssigkeit
von festen Stoffen dank des Filtermaterials 50 unabhängig davon ist; wie die vom
Pressraum 10 zu der Saftauslassanordnung 16 führenden Durchlässe ausgebildet sind.
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Wesentlich ist nur, dass diese Durchlässe (und damit auch zumindest
ihre Ränder) durch das Filtermaterial abgedeckt sind, so dass das "Einzùgsgebiet"
jedes dieser Durchlässe auf die erwähnte Weise vergrössert wird.
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