DE592715C

DE592715C - Kolbenpresse

Info

Publication number: DE592715C
Application number: DEF72266D
Authority: DE
Original assignee: FIBRE MAKING PROCESSES Inc
Current assignee: FIBRE MAKING PROCESSES Inc
Priority date: 1930-12-29
Filing date: 1931-11-25
Publication date: 1934-02-13

Description

Kolbenpresse Die Erfindung betrifft Kolbenpressen, insbesondere der Art, welche zum Entfernen von Flüssigkeit aus verschiedenen Stoffen dienen, z. B. zur Entwässerung von Rindenmasse, Fibermasse, Papier- und Holzstoff o. dgl. Das Preßgehäuse oder der Zylinder wird deshalb mit Kanälen, Löchern oder Schlitzen versehen, durch welche die Flüssigkeit austritt. Dabei hat der Stoff die Neigung, die Kanäle zu verstopfen.
Die Erfindung bezweckt nun u. a. Anordnungen, durch welche diese Übelstände vermieden werden, und zwar durch eine besondere Anbringung und Form der Kanäle. Es ist bereits bekannt, bei Kolbenpressen der in Frage stehenden Art in den Preßzylindern die Ablaufkanäle für die Flüssigkeit schräg nach hinten im Verhältnis zur Vorwärtsbewegung des Kolbens zu richten. Bei diesen bekannten Pressen waren jedoch die Ablaufkanäle als axial sich erstreckende Schlitze ausgebildet, was den Nachteil hatte, daß das Preßgut ziemlich leicht durch die Schlitze mit ausgepreßt werden konnte.
Gemäß der Erfindung sind die schräg nach hinten gerichteten Kanäle quer zur Preßzylinderachse angeordnet. Das Preßgut muß dann, um einen Weg durch die Kanäle hinaus zu finden, seine Vorwärtsrichtung in eine Rückwärtsrichtung ändern, wodurch die Mengen des etwa herausgepreßten Gutes auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden. Ferner verlaufen in jedem Kanal die Vorder- und die Rückwand vom Zylinderinnern aus nach der Zylinderaußenseite zu divergierend, was eine Verstopfung der Kanäle verhütet.
Zweckmäßig wird jede Kanalvorderwand aus Flächen zusammengesetzt, die zusammen einen konvexen, in die Zylinderinnenwand übergehenden Verlauf haben, während die Rückwand der Kanäle eben sein kann. Dabei kann die an die Zylinderinnenwand angrenzende Ecke der Kanalvorderwand eine Abrundung aufweisen, welche das Durchschneiden von Rindenstücken verhütet und so der Verstopfung der Kanäle entgegenwirkt. Um beim Gießen des Preßzylinders ein Zusammendrücken der Kanalwände zu vermeiden, ist der nach innen zu gelegene Teil jedes Kanals durch Rippen unterteilt, welche mit der Zylinderwandung aus einem Stück bestehen und deren Innenkante zweckmäßig mit der Zylinderinnenfläche zusammenfällt.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform veranschaulicht.
Abb. i ist ein Längsschnitt des Preßzylinders mit Kolben.
Abb.2 zeigt in größerem Maßstäbe einen Querschnitt, teilweise nach der Linie II-II der Abb. 3.
Abb.3 zeigt in noch größerem Maßstäbe einen Teil eines Horizontalschnittes durch die Zylinderwand. Abb. q. zeigt schaubildlich einen durchgeschnittenen Teil der Zylinderwand, wo ein Flüssigkeitsablaufkanal angeordnet ist.
Der Preßzylinder 5 hat einen Einfülltrichter 6 für den Stoff und eine Ausstoßöffnung 7 für den Stoff, der während der Vorwärtsbewegung des Kolbens 8 zusammengepreßt worden ist.
Die Seitenwände g des Zylinders 5 sind nicht einfach durchbrochen, sondern erfindungsgemäß mit Kanälen versehen, die allgemein mit io bezeichnet sind. Diese haben rechteckige Form, wie in Abb. 2 gezeigt, und gehen schräg rückwärts gegen die Richtung des Arbeitshubes des Kolbens 8 (Pfeil in Abb. 3). Die Schrägrichtung bildet vorzugsweise einen Winkel von etwas mehr als 45' mit der Zylinderquerebene.
Jeder Kanal io hat vorzugsweise eine ebene Wand ii, welche die Zylinderinnenfläche spitzwinklig schneidet. Die gegenüberliegende Kanalwand setzt sich aus mehreren Flächenstücken 13, 1q, 12, zusammen. Das innere, abgerundete Flächenstück 13 schmiegt sich gleichmäßig an die Zylinderinnenseite (Abb. 3 und q.) und an ein ebenes Flächenstück 1d. an, das am besten parallel zur Wand ii ist und sich an ein äußeres Flächenstück 12 anschließt. Dieses bildet einen spitzen Winkel mit der Wand ii, so daß der äußere Kanalteil sich nach außen erweitert.
Der innere Teil jedes Kanals io kann durch mehrere aus einem Stück mit der Zvlinderwand bestehende Rippen 15 unterteilt sein (Abb. 2 und q.). Die Rippen liegen zwischen den Wand flächen ii und i4., um diese gegeneinander zu versteifen.
Je nachdem der Stoff im Zylinder 5 znsammengepreßt wird, erhält er während seiner Vorwärtsbewegung darin keine oder geringe Neigung, durch die Kanäle io auszutreten. Jede Stoffmenge, die während ihres Vorbeiganges in eine Kanalöffnung eintritt, wird leicht in den Zylinder wieder hineingetrieben wegen der abgerundeten Form der Wand 12, 1q., 13 und wegen der Schrägstellung des Kanals. Alle aus dem Zylinder in die Kanäle eingetretenen Teilchen müssen notwendig aus den Kanälen hinausgelangen, weil diese innen bei 1q. am engsten sind und sich danach stetig erweitern.
Wie aus Abb. = und 3 ersichtlich, sind die Kanäle in aufeinanderfolgenden Reihen gegenseitig versetzt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kolbenpresse, deren Zylinder rechteckartige Ablaufkanäle für die Flüssigkeit hat, «-elche schräg nach hinten gerichtet sind im Verhältnis zur Vorwärtsbewegung des Kolbens, dadurch gekennzeichnet, daß diese schräg nach hinten gerichteten Kanäle (io) quer zur Preßzylinderachse angeordnet sind, und daß in jedem dieser Kanäle die Vorder-und die Rückwand vom Zylinderinnern aus nach der Zylinderaußenseite zu divergierend verlaufen.
2. Presse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kanalvorderwand aus Flächen (13, 14, 12) zusammengesetzt ist, die zusammen einen konvexen, in die Zylinderinnenwand übergehenden Verlauf haben, während die Rückwand (ii) der Kanäle eben sein kann.
3. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Zylinderinnenwand angrenzende Ecke der Kanalvorderwand eine Abrundung (i3) aufweist. 4.. Presse nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der nach innen zu gelegene Teil jedes Kanals (io) durch mit der Zylinderwandung aus einem Stück bestehende Rippen (i5) unterteilt ist, wobei die Innenkante der Rippen zweckmäßig mit der Zylinderinnenfläche zusammenfällt.