DE2740929A1

DE2740929A1 - Naheinstellgeraet fuer fotografische sucherkameras

Info

Publication number: DE2740929A1
Application number: DE19772740929
Authority: DE
Inventors: Hans Juergen Rodeck
Original assignee: Rollei Werke Franke und Heidecke GmbH and Co KG
Current assignee: Rollei Werke Franke und Heidecke GmbH and Co KG
Priority date: 1977-09-10
Filing date: 1977-09-10
Publication date: 1979-03-22
Also published as: JPS5494029A; US4219264A

Description

ROLLEI-WERKE ^fc/Hug'³

Franke & Heidecke S

Braunschweig

A 1112

Patentanmeldung Naheinstellgerät für fotografische Sucherkameras

Die Erfindung betrifft Naheinstellgeräte für fotografische Sucherkameras. Zur Erweiterung des Naheinstellbereichs fotografischer Sucherkameras, deren Objektive nicht gegen solche längerer Brennweite austauschbar sind, werden Vorsatzlinsen verwendet. Bei Fixfokusobjektiven bestimmt sich die Gegenstandsweite aus der Brennweite der Vorsatzlinse. Bei der Verwendung von Vorsatzlinsen an einstellbaren Objektiven mußte die für die jeweilige Einstellung gültige tatsächliche Gegenstandsweite aus einer Tabelle entnommen werden. In jedem Falle war das Einrichten der Kamera auf die berichtigte Nahentfernung umständlich, und außerdem mußte die geänderte Sucherparallaxe berücksichtigt werden.

Es wurde daher schon vorgeschlagen, die Vorsatzlinse mit einem tischartigen Vierbeinstativ zu verbinden, welches so bemessen war, daß die Beinlänge mit der Gegenstandsweite

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übereinstimmte und die vier Stativfüße die Bildbegrenzung anzeigten. Nach einem anderen Vorschlag wurde zum gleichen Zweck eine Teleskopstange mit der Vorsatzlinsenfassung verbunden, an deren freiem Ende ein Bildbegrenzungsrahmen angebracht war. Mit solchen Einrichtungen war die Entfernung exakt einzustellen, und auch die Parallaxe wurde genau markiert, Sie machten jedoch das Mitführen dieser Einrichtungen erforderlich, und außerdem waren diese Anordnungen für viele Zwecke nicht brauchbar, insbesondere dann, wenn der Objektkontakt solche Einrichtungen störte oder überhaupt vermieden werden mußte.

Nach der Erfindung sollen diese Nachteile dadurch vermieden werden, daß die für die Vorsatzlinse gültige Gegenstandsweite bei aufgesetzter Vorsatzlinse in dem als Meßsucher wirksamen Fernrohrsucher oder Durchblicksucher direkt angegeben wird unter gleichzeitiger Korrektur der Parallaxe. Damit wird es dem Fotografen ermöglicht, bei freihändigem Gebrauch die exakte Lage des Aufnahmegegenstandes in der Schärfenebene und im Sucherbildfeld einzustellen und im Schärfepunkt den Verschluß unmittelbar zu betätigen.

Erfindungsgemäß besteht das Naheinsteilgerät aus einem an der Kamera stirnwand vor dem Kamera- und dem Sucherobjektiv aus-

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wechselbar anbringbaren gemeinsamen Träger für die Objektivvorsatzlinse und für den Parallaxenausgleichskeil des Durchblicksuchers und einem gemeinsamen Sucherbasisentfernungsmesser, wobei Ausgleichskeil und Basisentfernungsmesser auf die durch die Vorsatzlinse gekürzte Gegenstandsweite eingestellt sind. Es genügt also ein einfaches Aufstecken des Naheinstellvorsatzgerätes, um das Kameraobjektiv auf die entsprechenden Nahentfernungen umzustellen und zugleich den Durchblicksucher in einen Sucherentfernung smesser mit entsprechender Einstellung umzuwandeln bei gleichzeitigem Parallaxenausgleich des Suchers. Weitere Abhandlungen und Ergänzungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung im einzelnen.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt im einzelnen:

Fig. 1 einen horizontalen Längsschnitt durch die

Kamera mit dem Naheinstellvorsatzgerät Fig. 2 einen Schnitt durch die frontseitige Abdeckkappe des Gerätes und Fig. 3 eine Draufsicht auf die Kamerafront mit

aufgesetztem Naheinstellgerät. 9 0 9_C8 1 2 / 0 2 6 2

Die Kamera ist durch das Gehäuse 1 mit der Frontplatte 2 schematisch angedeutet. Hinter einer Öffnung 3 befindet sich das Objektiv 4 zur Belichtung des Films 5. Seitlich daneben ist in der Frontplatte 2 die Öffnung 6 für den Durchblicksucher angebracht, welcher aus dem Objektiv 7 und dem Okular 8 besteht, letzteres befindet sich in der Kamerarückwand 9. Im übrigen wird die Erfindung anhand einer stabförmigen Kleinstbildkamera beschrieben, die mit einem umgekehrten Galileisystem als Sucher ausgestattet ist. Es liegt auf der Hand, daß die Gestaltung des Erfindungsgegenstandes je nach dem in Frage kommenden Kameratyp gewissen Abweichungen unterworfen ist, ohne von dem grundsätzlichen, nachstehend dargestellten Erfindungsgedanken abzuweichen.

Das Naheinstellvorsatzgerät besteht beispielsweise aus einer rechteckigen Platte 10 mit drei heruntergezogenen Seitenwänden 11, die so bemessen sind, daß sie seitlich über das Kameragehäuse 1 passen und auf diese Weise das auf die Kamera aufgesteckte Vorsatzgerät festklemmen. Selbstverständlich können auch zusätzliche Halterungen, wie Schrauben und dgl. vorgesehen werden. In der Vorsatzgeräteplatte 10 sind im Bereich der Objektivöffnung 3 die Vorsatzlinse 12 und im Bereich der Sucheröffnung 6 der Keil 13 angeordnet. Der Keil 13 ist so bemessen, daß die beim Arbeiten mit der Vorsatz-

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linse entstehende Parallaxenvergrößerung ausgeglichen wird. In der Mitte des Keils 13 ist ein Spiegel 14 aufgesetzt, z.B. ein Keil mit spiegelnder Hypotenuse, welche in Verbindung mit dem Endspiegel 15 ein Basisentfernungsmessersystem bildet. Dadurch wird in an sich bekannter Weise ein unsymmetrischer Basisentfernungsmesser aufgebaut bzw. ein Sucherentfernungsmesser. Die kameraseitige Fläche des Keils 13 ist im Bereich des Spiegels 14 zur Bildung einer Konkavlinse 16 hohlgeschliffen, und entsprechend ist die gegenstandsseitige Austrittsöffnung des Basisendspiegelprismas 15 als Konvexlinse 17 ausgebildet. Diese Anordnung dient in an sich bekannter Weise dem Ausgleich des längeren Meßstrahlweges in der bei unsymmetrischen Basisentfernungsmessern erforderlichen und üblichen Weise. Die Spiegel 14, sind in Übereinstimmung mit dem Parallaxenausgleichskeil 13 so eingestellt, daß der Sucherstrahl, der Entfernungsmesserstrahl und die optische Achse der Kamera sich in einem Punkt dieser optischen Achse schneiden, welcher der verkürzten Gegenstandsweite entspricht, auf welche das Kameraobjektiv durch die Vorsatzlinse 12 eingestellt ist.

Zum Schutz der Spiegel 14, 15 ist die Platte 10 nach außen dosenförmig mit Wandungen 18 versehen, auf welche eine Schutzkappe 19 mit einem angesetzten Schutzdeckel 20 für die

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Vorsatzlinse 12 aufgesteckt werden kann. Die Strahlenaustritt söffnungen 21 und 22 sind zweckmäßig mit Fenstern 23 und 24 staubdicht verschlossen. Das Gerät kann verhältnismäßig preiswert hergestellt werden, wenn der Parallaxenausgleichskeil 13 mit dem Prisma 14 sowie das Prisma 15 und die Vorsatzlinse 12 in die aus Kunststoff bestehende Platte 10 eingebettet werden, sofern diese Teile aus optischem Glas bestehen. Es ist indessen auch möglich, alle diese Teile einstückig mit der Platte aus transparentem Kunststoff zu pressen oder zu spritzen, so daß das ganze Gerät aus zwei Teilen besteht, nämlich dem eigentlichen Gerät, das auf der Grundplatte 10 aufgebaut ist, und gegebenenfalls dem Schutzdeckel 19.

Das Arbeiten mit dem Gerät gestaltet sich außerordentlich einfach. Der Fotograf braucht nur das Vorsatzgerät mit der gewünschten Vorsatzlinsenbrechkraft auszuwählen und auf die Kamera aufzusetzen und kann bei Durchblick durch den Sucher feststellen, ob der Aufnahmegegenstand exakt in der Schärfenebene liegt; ggfs. kann er die Kamera durch Annähern oder Entfernen vom Aufnahmegegenstand in die exakte Schärfe bringen -und zutreffendenfalls unmittelbar den Verschlußauslöser betätigen. Dies ist besonders vorteilhaft bei freihändigem Arbeiten im nahen Einstellbereich. Bei Verwendung eines solchen erfindungsgemäßen Vorsatzgerätes mit fester Spiegeleinstellung

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an Kameras mit Objektiveinstellfassung muß diese Fassung jeweils auf Unendlich eingestellt werden. Anders als bei der beispielsweise dargestellten Ausführungsfrom, ist indessen die Verwendung des Gerätes auch bei Kameras mit Objektiveinstellfassung möglich bei voller Erschließung des Naheinstellbereichs. Zu diesem Zweck ist um die Vorsatzlinsenfassung 25 ein Ring 26 mit Kordelung 27 drehbar gelagert. Dieser Ring trägt eine Axialkurve 28. Der Basisendspiegel 17 ist durch einen elastischen Steg 29 mit der Grundplatte 10 verbunden und liegt mit seiner Unterkante 30 elastisch auf der Kurve 28 auf. Durch Drehen des Ringes 26 wird der Spiegel 15 verschwenkt, wodurch die Schnittweite des Sucher- und Entfernungsmesserstrahls verändert wird. Vorteilhafterweise wird die Kurve 28 so ausgebildet, daß die Schnittweite der Meßstrahlen auf alle Gegenstandsweiten einstellbar ist, welche sich aus der Brechkraft der Vorsatzlinse 12 in Verbindung mit der Entfernungseinstellung des Objektivs 4 ergeben. Zur Kontrolle der Einstellung des Entfernungsmessers und des Kameraobjektivs ist der Einstellring 26 vorteilhafterweise mit einer Entfernungsskala 31 ausgestattet, die mit derjenigen der Objektiveinstellfassung übereinstimmt. Dieser Ring 26 kann also jeweils auf die gleiche Entfernung eingestellt werden wie die Objektiveinstellfassung, wodurch Kamera und Vorsatzgerät bzw. Sucher-

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entfernungsmesser auf die gleiche Entfernung eingestellt werden.

Da der Sucherstrahl und damit die Sucherparallaxe bei dieser Ausführung ebenfalls nicht verstellt wird, kann es zweckmäßig erscheinen, im Hinblick auf die Verwendung in Verbindung mit Objektiveinstellfassungen den Einstellkeil 13 auf eine mittlere Nahentfernung zu justieren, um den Parallaxenfehler möglichst klein zu halten, ohne die richtige Schnittweite des Entfernungsmessers zu beeinträchtigen.

Bei Kameras alt Ableitung der Fokussierung von einen geradlinig bewegten Schieber liegt es auf der Hand, das Naheinstellgerät in der Weise anzupassen, daß der Ring 26 mit der Axialkurve 28 und der Kreis-Entferramgsskala 31 durch einen Linearschieber mit ebensolcher Kurve und Skala ersetzt wird, um dem Amateur eine sinnfällige Handhabungsmöglichkeit anzubieten.

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Claims

ROLLEi-WERKE Franke & Heidecke Braunschweig A 1112 Patentansprüche

1. Naheinstellgerät für fotografische Sucherkatneras, gekennzeichnet durch einen an der Kamerastirnwand (2) vor dem Kamera- und dem Sucherobjektiv (4, 7) auswechselbar anbringbaren gemeinsamen Träger (10) für eine Karaeraobjektivvorsatzlinse (12), einen Parallaxenausgleichskeil (13) für den Durchblicksucher und einen unsymmetrischen Sucherbasisentfernungsmesser, wobei Ausgleichskeil (13) und Basisentfernungsmesser (14, 15) auf die durch die Vorsatzlinse (12) gekürzte Gegenstandsweite eingestellt sind.

2. Naheinstellgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (10) als über die Kamerastirnwand (2) stülpbare Kappe ausgebildet ist.

3. Naheinstellgerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Abdeckkappe (19, 20) mit Durchtrittsöffnungen für den Sucherentfernungsmesser- und den Objektiv-Strahlengang (21, 22).

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4. Naheinstellgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optisch aktiven Teile, nämlich Vorsatzlinse (12) und Keil (13) und Spiegel (14, 15) in den aus Kunststoff bestehenden Träger (10) eingebettet sind.

5. Naheinstellgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsatzlinse (12), der Parallaxenausgleichskeil (13) und der Träger (10) einstückig aus transparentem Kunststoff bestehen.

6. Naheinstellgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Basisendspiegel (15) durch einen elastischen Steg (29) mit dem Träger (10) verbunden ist und mit einer Steuerkurve (28) des um die Vorsatzlinsenfassung (25) drehbaren Einstellringes (26) federnd in einem Lager gehalten wird.

7. Naheinstellgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einstellring (26) mit einer zur Objektiveinstellfassung korrespondierenden Entfernungsskala (31) versehen ist und die Steuerkurve (28) derart der Skala zugeordnet ist, daß bei übereinstimmenden Skaleneinstellungen Entfernungsmesser und Kameraobjektiv übereinstimmend auf die gekürzte Gegenstandsweite eingestellt sind.

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