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Schienen-Umsetzfahrzeug
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Die Erfindung betrifft ein Schienen-Umsetzfahrzeug mit zwei mit Fahrwerken
versehenen Schiebern und daran befestigten Schienenzangen, welche innerhalb der
Länge eines quer zum Gleis angeordneten Trägerrahmens querverschiebbar sind und
das mit zwischen dem Gleis einsetzbaren Hubkolben ausgerüstet ist.
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Schienen-Uisetz geräte dieser Art sind von der Fa. Geismar, Frankreich,
und der Fa. Karp, England, bekannt. Diese Geräte haben Laufwerke, welche zueinander
eine gleisparallele Lage in konstruktiv festgelegter Ausführung haben. Diese Laufwerke
dienen dazu, das Schienen-Umsetzgerät auf einem Baustellengleis manuell verschieben
zu können. Schienen, die aus der Normalspur in eine breite Arbeitsspur oder von
einer breiten Arbeitsspur in Normalspur verlegt werden sollen, werden jeweils mit
mindestens zwei oder bei größeren Schienenlängen mit mehreren Schienen-Umsetzgeräten
gleichzeitig umgesetzt. Die Umsetzgeräte erfassen die Schienen mit ihren zwischen
den Laufwerken angeordneten Zangen. Alsdann werden sie komplett mit den daran querverschiebbar
angeordneten Schiebern, Laufwerken und Schienenzangen mittels Hubstempeln, welche
auf dem Schwellenrost oder dem Schotterbett aufliegen, senkrecht angehoben. Nach
dem Querverschieben der parallel angehobenen Schienen in eine neue Spurweite werden
diese wieder durch Absenken der Hubkolben in feste Position gebracht. Diese Arbeitsweise
erfordert entsprechend der Schienenlängen zahlreiche Umsetzgeräte und durch manuelles
Verschieben einen entsprechenden Aufwand an Personal.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schienen-Uusetzfahrzeug
zu schaffen,damit mit einem Gerät Schienenstränge beliebiger Länge durch kontinuierliches,
schrittweises Arbeiten umgesetzt werden können. Dabei soll das Schienen-Umsetzfahrzeug
motorisch
selbstfahrbar auf dem mit unterschiedlicher Spurweite gespreizt liegenden Schienensträngen
einsetzbar sein. Nach beendeter Schienen-Umsetzarbeit soll das Schienen-Umsetzfahrzeug
auf dem eben hergestellten Gleis zu einem Abstellplatz in größerer Entfernung fahrbar
sein. Damit die überbreite Trägerkonstruktion das Wagenprofil nicht überschreitet,
ist es erforderlich, das Fahrzeug durch Schrägstellen des Trägerrahmens in das zulässige
Profil zu schwenken.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fahrwerke
mit festen oder sich mitdrehenden Schienenzangen um senkrechte Achsen oder Drehkränze
schwenkbar und mit Fahrmotoren ausgerüstet sind. Hierdurch ist es möglich, mit nur
einem Bediener auch in Steigungen Gleise unterschiedlicher bzw. laufend sich verändernder
Spurweite zu befahren. Dafür ist es erforderlich, daß die Schieber mit ihren Fahrwerken
und Schienenzangen mit Verstellmitteln, mit z. B. Mengenteiler bei hydraulischen
Verstellmitteln, für eine zur Gerätemitte zentrische Spurweitenveränderung ausgerüstet
sind. Da beim Vorwärtsfahren durch die Spurveränderung ein zentrisches Querverschieben
der Schieber und Fahrwerke durch das Anlaufen der Spurkranz-Laufräder eintritt,
bleiben der Bedienstand des Schienen-Umsetzfahrzeuges und damit auch die Hubkolben
in Gleismitte positioniert. Um den Fahrwiderständen, die beim Befahren gespreizt
liegender Schienen unterschiedlich auftreten, entgegenzuwirken, sind den Fahrwerken
synchron laufende, jedoch auch einzeln schaltbare Fahrmotoren zugeordnet. Um der
beim Hochheben von Schienen entstehenden schrägen Schienenlage Rechnung zu tragen,
ist vorgesehen, daß zwischen den Hubkolben und den Konsolen Gelenke vorhanden sind,
die eine Schräglage des Uuetzfahr zeuges und der Fahrwerke zur waagerechten Gleisebene
ermöglichen.
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Die dabei auftretenden Bewegungsspiele werden vorteilhaft mit Rollentragzangen
aufgenommen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht des Schienen-Umsetzfahrzeuges in Richtung
der Gleisachse mit angehobenen, umzusetzenden Schienen; Fig. 2 eine Draufsicht auf
das Schienen-Umsetzfahrzeug; Fig. 3 eine Ansicht quer zum Gleis mit angehobenen,
zu versetzenden Schienen; Fig. 4 eine zu befahrende und umzusetzende Schienenlage;
Fig. 5 die Schienenlage an Schienenstoßstellen; Fig. 6 eine Schienenstoßstelle bei
der das Schienen-Umsetzfahrzeug auf Uberbrückungsschienen steht; Fig. 7 Schienenlage
mit in Schrägstellung fahrendem Schienen-Umsetzfahrzeug.
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Auf der Gleisbaustelle sind Arbeitsschienen 1 vorhanden, die mit dem
Schienen-Umsetzfahrzeug erfaßt, angehoben und als Fahrschienen 2 in Normal spur
umgesetzt werden müssen. Zum Umsetzen werden die Arbeitsschienen mit Schienenzangen
3 und 4 erfaßt. Diese Schienenzangen sind in Drehkränzen 5 und 6 der Fahrwerke 7
und 8, zwischen Doppelspurkranz-Laufrädern 9 und Doppelspurkranz-Antriebsrädern
10, fest oder sich mitdrehend angeordnet. Die Konstruktionsgruppen sind zusammengefaßt
als Schieber 11 und 12, die mittels Führungsrollen 13 am Trägerrahmen 14 querbeweglich
geführt sind. Der Trägerrahmen 14 ist zweiholmig ausgcführt, Das Querbewegen der
Schieber 11 und 12 geschieht durch jeweils paarweise angeordnete, als Kolben-Zylinder-Aggregat
ausgebildete Verstellmittel t5 und 16. Das Anheben des Trägerrahmens 14 geschieht
mittels der als holben-Zylinder-Aggregate ausgebildeten Hubkolben 17 und 18. Diese
sind am unteren Ende mit gelenkig gelagerten Konsolen 19 und 20 ausgerüstet, die
auf Schwellen 21 oder den Schotterbett aufliegen. Die Gelenkigkeit dient einer Winkellage,
welche zwischen den Hubkolhen 17 und 18 in dem Augenblick eintritt, venn Schienen,
entsprechend Fig. 4, nur einseitig angehoben werden.
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Antriebsmotor 22 betreibt eine Druckölanlage 23. Diese versorgt über
entsprechende Steuerhebel 24 die jeweiligen Verbraucher.
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Von einem Bedienersitz 25 aus ist eine übersichtliche Steuerung des
Gerätes möglich.
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Die Arbeitsweise des Schienen-Umsetzfahrzeuges zeichnet sich besonders
durch einen eigenen hydraulischen Fahrantrieb mittels Fahrmotoren 26 und 27 aus,
die synchron und auch einzeln schaltbar laufen. Hierdurch ist es stets möglich,
das Umsetzfahrzeug trotz unterschiedlicher Fahrwiderstände quer zur Gleisachse einzustellen
und auch durch Gegensteuern der Motore eine Diagonal-Schrägstellung des Trägerrahmens
in das zulässige Profil zu ermöglichen. Um die Arbeit zum Umsetzen der Arbeitsschienen
1, entsprechend Fig. 5 und 6, beginnnen zu können, werden an der Stoßstelle, vor
den in richtiger Spur befindlichen Fahrschienen 2, Uberbrückungsschienen 28 lose
gelegt, auf die das Schienen-Umsetzfahrzeug fährt. Hierdurch wird eine Stellung,
entsprechend Fig. 6 eingenommen, die es ermöglicht, die Schieber 11 und 12 quer
in Greifposition für die Schienenzangen 3 und 4, in angehobenem Zustand des Trägerrahmens
14, zu bringen. Wird alsdann der Trägerrahmen 14 durch Einziehen der Hubkolben 17
und 18 abgesenkt, können nach dem Aufliegen der Fahrwerke 7 und 8 die Arbeitsschienen
1 gefaßt werden. Nach Anheben des Trägerrahmens 14 mit den angehängten Arbeitsschienen
1 nimmt das Umsetzfahrzeug eine Schräglage gegenüber der Senkrechten ein, entsprechend
der Biegelinie der angehobenen Arbeitsschienen 1. In dieser Stellung bewegen die
Verstellmittel 15 und 16 die Schieber 11 und 12 mit angehängten Arbeitsschienen
1 soweit zur Gleismitte, daß sie dort nach Absenken des Trägerrahmens 14 spurweitengerecht
abgelegt werden können.
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Nach jedem Umsetzvorgang fährt das Schienen-Umsetzfahrzeug eine Teilstrecke
weiter, um dort den nächsten Umsetzvorgang, wie bereits beschrieben, auszuführen.
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Wird das Umsetzfahrzeug zu einem Abstellplatz gefahren, wird durch
Schrägstellen des Trägerrahmens 14, entsprechend Fig. 7, das Fahrzeug in das zulässige
Profil eingeschwenkt, um die quer zum Gleis bestehende Uberbreite zu beseitigen.
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Der Abstellplatz kann auch an einem schienenebenen Wegübergang sein,
an dem das ganze Umsetzfahrzeug quer, mit (nicht gezeichneten) Hilfsrädern, ausgesetzt
werden kann.