DE2739167C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Rückgewinnen überschüssiger Flotte - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Rückgewinnen überschüssiger FlotteInfo
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Description
so
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rückgewinnen überschüssiger, auf eine Textilbahn aufgetragener,
zum Imprägnieren oder Färben vorgesehener Flotte unter Verwendung einer die Flotte mit Hilfe einer Vakuunvpumpe
absaugenden Entwässerungsanlage und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Erfindung geht es um die kontinuierliche Rückgewinnung von Flotten aus dem Vakuumsystem
einer Entwässerungsanlage, insbesondere beim Behandein von Textilbahnen. Bei herkömmlichen Systemen
zum Aufklotzen von Flotten auf Textilbahnen, wie z. B. in einem Foulard, wird die Textilbahn oberhalb des Flottentrogs
zwischen zwei oder mehreren Quetschwalzen hindurchgeführt, so daß die (konzentrierte) Flotte unmittelbar
in den Trog zurückfließt. Probleme im Zusammenhang mit der Flottenrückgewinnung bestehen hierbei
nicht, jedoch kann nur bei sehr hohem Liniendruck von beispielsweise 40—50Kp/cm eine ausreichende
Entwässerung, d.h. je nach Warenart 50% bis 100% Restfeuchte, erzielt werden. So hohe Liniendrucke sind
aber, wenn auf einen gleichmäßigen Abquetscheffekt über die ganze Breite der Warenbahn Wert gelegt wird,
nur mit aufwendig gebauten Quetsch walzen-Anordnungen erzielbar.
Es gibt zahlreiche Arten von Textilbahnen, die mit üblichen Quetschen der vorgenannten Art nicht .ausreichend
entwässert werden können. Hierzu gehören u. a.
alle Arten von reliefartigen Maschenwaren, Warenbahnen aus texturierten Garnen, insbesondere dicke, flauschige
bzw. voluminöse Warenbahnen oder ähnliches. Derartige Warenbahnen lassen sich entweder gar nicht
auf das gewünschte Maß abquetschen oder aber sie werden durch den starken Liniendruck in der Quetsche
erheblich beschädigt
Zum mechanischen Entwässern von geklotzten Textilbahnen sind außerdem Unterdrucksysteme, wie Saugbalken
oder Saugwalzen, verwendet worden. Eine Flottenrückgewinnung ist hierbei nicht bekannt, sie wäre
auch kaum durchführbar, da beim Absaugen sehr hohe Luft-(Gas)-Mengen mittransportiert werden.
Ein weiteres System zum mechanischen Entwässern von bahnförmigem Material ist in der DE-OS 25 02 149
beschrieben worden. In der bekannten Vorrichtung wird das zu entwässernde bahnförmige Material zwischen
einem gelochten Zylindermantel, der außen mit einer Deckschicht saugfähigen Materials mit durchgehenden
Kapillaren gleichmäßig belegt ist, und einem luftundurchlässigen endlosen Mitläufer geführt. Die
Deckschicht wird dabei so ausgewählt, daß sie eine höhere Kapillarität, d. h. Saugfähigkeit, hat als die zu entwässernde
textile Warenbahn. Bei Betrieb der bekannten Vorrichtung, gibt die zu entwässernde Materialbahn
ihre Feuchtigkeit an die Deckschicht ab, und diese wiederum wird durch den Unterdruck abgesaugt Es sei
darauf hingewiesen, daß im Rahmen vorliegender Erfindung der Begriff »Entwässern« d?s Austreiben von
Flüssigkeit und Mischungen von Flüssigkeiten aller Art, wie z. B. Flottendispersionen oder Hilfsmitteiiösungen,
umfaßt
Mit der aus der DE-OS 25 02 149 bekannten Vorrichtung können bei maximalen Flächenbelastungen der zu
behandelnden Ware von nur rund 0,8 kp/cm2, also um fast zwei Größenordnungen geringeren Belastungen als
bei einem Foulard, Entwässerungswerte erreicht werden, die je nach Warenart an die mit einer Zentrifuge
erreichbaren Entwässerungswerte angenähert sind. Das bedeutet geringstmögliche Warenbeanspruchung vor
allem für Struktur- und Reliefware, Polware, texturierte Artikel u. ä. Längsspannungen können durch geeignete
Warenführung ebenfalls sehr gering gehalten werden, so daß Wirkwaren bzw. generell leicht dehnbare Stoffe
äußerst schonend entwässerbar sind.
Schwierigkeiten können bei der bekannten Vorrichtung nur noch hinsichtlich der Rückgewinnung und Wiederverwendung
der abgesaugten, überschüssigen Flotte auftreten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die jeweilige
Flotte in das Vakuumsystem der Entwässerungsanlage gesaugt wird. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen ist es
gewünscht, diese überschüssige Flotte zurückzugewinnen. Beim Absaugen in das Vakuum ist infolge von Strömungsvorgängen
mit erheblicher Schaumbildung der Flottendispersion zu rechnen. Da in ein Vakuum bzw. in
einen Unterdruckraum entwässert wird, wird diese Schaumbildung noch verstärkt. Durch das Vakuum wird
der Siedepunkt der abgesaugten Flotte herabgesetzt. Es
kann daher Kavitation auftreten, wenn die Flotte mit
Hilfe einer Pumpe aus dem Vakuum abgesaugt wird.
Die zum Behandeln von Textilbahnen verwendeten Flotten sind in der Regel echte Lösungen oder Dispersionen.
Um eine Koagulation der Dispersionen zu behindern, enthalten solche Rotte gewisse Dispergiermittel.
Eine Wiederverwendung von abgesaugter Dispersionsflotte setzt jedoch voraus, daß die Flotte bei der
Rückgewinnung keinen starken mechanischen Belastungen ausgesetzt wird. Solche Belastungen können
u.a. durch Kavitation oder durch mechanische Beanspruchung in zum Absaugen von Flotte aus einem Vakuumbehälter,
z. B. Zentrifugalpumpen, auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Rückgewinnen von Dispersionsflotten aus einem Vakuumsystem
einer Entwässerungsanlage zu schaffen, bei der die Flotte weder durch eine Pumpe noch durch Kavitation
so stark mechanisch beansprucht wird, daß die Gefahr einer Zerstörung der Dispergiermittel besteht
Die erfindungsgemäße Lösung für das Verfahren ist im
Patentanspruch 1 und diejenige für die Vorrichtung ist im Patentanspruchs beschrieben. Weitere Verbesserungen
und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Vorrichtung und des Verfahrens sind in den übrigen.
Ansprüchen angegeben.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß es durch Verwendung
von zwei Flottenabscheidern, die abwechselnd in das Vakuumsystem eingeschaltet werden, möglich
wird, den Inhalt des Flottenabscheiders zunächst auf normalen Druck zu bringen, wobei mechanische Stöße
auf die Flotte nicht ausgeübt werden, und dann aus dem Flottenabscheider abzuführen. Das kann durch Absaugen
mit Hilfe einer normalen Pumpe oder aber durch Austreiben der Flotte durch leichten Oberdruck im
Flottenabscheider ausgeführt werden. Im letzteren Fall kommt die Flotte beim Abführen aus dem Flottenabscheider
also mit mechanisch bewegten Teilen, wie z. B. in Pumpen, überhaupt nicht in Berührung. Da die Flotte
bereits im ."yklonabscheider durch Belüftung desselben
auf normalen Druck gebracht wird, bricht evtl. entstandener Schaum zusammen und es kann auch eine sonst
beim Absaugen, z. B. mit einer Kondensatpumpe, zu befürchtende Kavitation beim Absaugen der Flotte aus
dem Unterdruck nicht auftreten.
Die Erfindung gewährleistet nicfo nur eine vollständige
Rückgewinnung der von der geklotzten Textilbahn abgesaugten überschüssigen Flotte, sondern auch deren
Wiederverwendbarkeit, weil z. B. eine Flottendispersion bei ihrer Rückgewinnung mechanischen Stoßen praktisch
nicht ausgesetzt ist und daher die Dispersion unversehrt bleibt.
Anhand der schematischen Zeichnung von Ausführungsbeispielen
werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert; es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispie! der Vorrichtung zum
Rückgewinnen von Flotte aus einem Vakuumsystem einer Entwässerungsanlage; und
Fig. 2 eine Aowandlung der Vorrichtung gemäß
Fig. 1.
Die erfindungigemäüe Vorricntur.E, ist zwischen den
Steuerkopf 1 einer allgemein mit 2 bezeichneten Flottenabsauganlage
einerseits und die Vakuum- oder Unterdruckpumpe 3, 7um Beispiel Wasierringpumpe, der
ein Pumpenbehälter 4 iur Frischwasserversorgung über
die gestrichelt gezeichneten Leitungen 5 nachgeschaltei
ist. andererseits gesctz'. Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Austührungsbeispie! enthält zwei Flottenabscheider
6 und 7, die als Zyklonabscheider ausgebildet sind, welche wechselweise über Leitungen 8 und 9 und
Schieber 10 und 11 mit der Unterdruckpumpe 3 sowie über Leitungen 12,13 und Rückschlagventile 14,15 mit
dem Steuerkopf 1 verbunden sind. Die beiden Zyklonabscheider 6 und 7 weisen ferner Vorrichtungen 16 und
17 zum Belüften der Flottenabscheider auf, die als Belüftungsventile ausgebildet sind. Die Ausgänge 18 und 19
der Zyklonabscheider 6 und 7 sind über Leitungen 20
ίο und 21 sowie Rückschlagventile 22 und 23 mit einer
Vorrichtung 24 zum Entleeren der Flottenabscheider 6 und 7 verbunden, die als Flottenpumpe ausgeführt ist
und deren Ausgang 25 in einen Sammeltrog 26 mündet Innerhalb der Zyklonabscheider 6 und 7 sind Niveau-Standsmesser
28 und 29 zum Erfassen des vorgesehenen höchsten Standes der Flotte innerhalb der Zyklonabscheider
6 und 7 und Niveaustandsmesser 30 und 31 zum Erfassen des vorgesehenen niedrigsten Flottenstandes
in den Abscheidern vorgesehen.-
Wenn die Unterdruckpumpe 3 arbeitet und beispielsweise der dem Zyklonabscheider 6 zugeordnete Schieber
10 geöffnet und das zugehörige Belüftungsventil 16 geschlossen ist, wird Flotte aus der Flottenabsauganlage
2 über deren Steuerkopf 1 in den Zyklonabscheider 6 gefördert Erreicht das Niveau der in den Zyklonabscheid
jr6 eingesaugten Flotte den Niveaustandsmesser
28, so wird der Schieber 10 geschlossen und der Schieber 11 des Zyklonabscheiders 7 geöffnet. Das Belüftungsventil
17 des Abscheiders 7 ist dann geschlossen.
Gleichzeitig wird das Belüftungsventil 16 des Abscheiders
6 geöffnet. Diese Folgeschaltung kann automatisch bewirkt werden. Wenn das Belüftungsventil 16 geöffnet
ist, wird der Inhalt der im Zyklonabscheider ^befindlichen Flotte auf Normaldruck gebracht. Kurz darauf
wird die Flottenpumpe 24 eingeschaltet und dadurch der Zyklonabscheider 6 entleert. Bei minimaler, durch
den Niveaustandsmesser 30 erfaßter Füllhühe schaltet die Flottenpumpe 24 aus. Das Belüftungsventil 16 des
Flottenabscheiders 6 wird alsdann geschlossen. Hat nach einiger Zeit darauf der Flottenstand im ZyklonabscHeider
7 die vorgesehene maximale Füllhöhe, die dem Niveaustandsmesser 29 entspricht, erreicht, so folgt
wiederum beispielsweise automatisch ein Ausschalten des Schiebers 11 und ein Einschalten des Schiebers 10,
so daß der Zykionabscheider 7 von der 'Jnterdruckpumpe
3 ab- und der Zykionabscheider 6 an die Unterdruckpumpe angekoppelt ist. Nach Belüftung, durch öffnen
des Belüftungsventils 17 wird dann der Zykionabscheider 7 ebenfalls über die Flottenpumpe 24 entleert, bis
der Flottenstand in dem Abscheider 7 den vorgesehenen minimalen Stand bei dem Niveaustandsmeßgerät 31
erreicht. In dieser Weise erfolgt bei Betrieb der Unterdruckpumpe 3 ständig ein Wechsel zwischen den Abscheidern
6 und 7 und den zugehörigen Teilen der SchaltUilg.
F i g. 2 zeigt ein im wesentlichen demjenigen gemäß Fig. 1 entsprechendes Ausführungsbeispiel. In diesem
Fall dienen die Belüftungsventile 16 und 17 jedoch nicht nur zum Belüften der gerade aus dem Kreis zwischen
6n Unterdruckpumpe 3 und Steuerkopf 1 ausgeschalteten Zykionabscheider. sondern auch dazu, mit Hilfe von
über die Belüftungsventile 16 und 57 in die Abscheider 6
bzw. 7 eingepreßtem Druckgas, die darin befindliche Flotte vom maximalen Füllstand über die Leitungen 20,
25 bzw. 21, 25 ausrutreiben und in den Trog 26 zu fördern. Hierbei fällt also die Flottenpumpe 25 gemäß
F i g. 1 weg. Stattdessen ist eine Druckgaszuleitung 32 vorgesehen, die wechselweise über die Ventile 16 und J7
zum unter Druck Setzen des Innenraums der Zyklonabscheider 6 und 7 vorgesehen ist. Durch Wegfall der Flottenpumpe
25 wird erreicht, daß die in der Flotte enthaltenen Dispergiermittel auch nicht mehr der mechanischen
Belastung in einer gewöhnlichen Pumpe ausgesetzt sind. Die Gefahr einer Zerstörung der in der Flotte
enthaltenen und deren Koagulation verhindernden Dispergiermittel ist daher bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
F i g. 2 auf ein Minimum herabgesetzt.
ίο
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
15
20
30 35 40 45 50 55 60 65
Claims (6)
1. Verfahren zum Rückgewinnen überschüssiger auf eine Textilbahn aufgetragener, zum Imprägnieren
oder Färben vorgesehener Flotte unter Verwendung einer die Flotte mit Hilfe einer Vakuumpumpe
absaugenden Entwässerungsanlage, dadurch gekennzeichnet, daß in das Saugleitungssystem
zwischen der zu entwässernden Textilbahn undder Vakuumpumpe mindestens zwei Flottenabscheider
abwechselnd eingeschaltet werden, daß jeweils der gerade nicht in das Saugleitungssystem eingeschaltete
Flottenabscheider belüftet wird und daß anschließend aus dem belüfteten Flottenabscheider
die darin gesammelte Flotte ausgetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flotte aus dem ausgeschalteten Flottenabscheider mittels Druckgas ausgetrieben
wird, das auch zum Belüften des Flottenabscheiders benutzt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei abwechselnd in das Saugleitungssystem zwischen der zu entwässernden Textilbahn
und der Vakuumpumpe (3) eingeschaltete Flottenabscheider (6. 7) vorgesehen sind, und daß
Vorrichtungen zum Belüften (16,17) und eine Vorrichtung (24,32) zum anschließenden Entleeren des
jeweils gerade nicht in das Saugleitungssystem eingeschalteten Flottenabscheiders vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entleeren de belüfteten Flottenabscheiders
(6, 7) eine Fiottenpumpe (24) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flottenabscheider
(6, T) ein Zyklonabscheider ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschalten des
Saugleitungssystems von dem einen zum anderen Flottenabscheider (6,7) das Belüften des jeweils ausgeschalteten
Flottenabscheiders und das Entleeren des letzteren selbsttätig über durch Niveaustandsmesser
(28 bis 31) in den Flottenabscheidern gesteuerte Schieber (10, 11) im Saugleitungssystem und
Ventile (16,17) im Belüftungssystem erfolgt.
Priority Applications (1)
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Cited By (2)
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DE3839181A1 (de) * | 1988-11-19 | 1990-08-23 | Hagener Textilmaschinen Gmbh | Verfahren und anlage zum faerben von textilgut in chargen mit im kreislauf gefuehrter prozessfluessigkeit |
DE4436746A1 (de) * | 1994-10-14 | 1996-04-18 | Wet Tex Maschinenbau Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln einer Warenbahn mit Vakuum |
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-
1977
- 1977-08-31 DE DE19772739167 patent/DE2739167C2/de not_active Expired
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DE2739167A1 (de) | 1979-03-08 |
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